Profilbild von Ceciliasophie

Ceciliasophie

Lesejury Star
offline

Ceciliasophie ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ceciliasophie über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2017

Südfranzösischer Charme trifft auf aktuelle Problematik

Gefährliche Ernte
0

Inhalt:
Eine Hochzeit, ein Geheimnis und ein Todesfall – Hobbyermittler Perez steckt in Schwierigkeiten An den Berghängen der malerischen Côte Vermeille, am südwestlichsten Zipfel Frankreichs, reifen die ...

Inhalt:
Eine Hochzeit, ein Geheimnis und ein Todesfall – Hobbyermittler Perez steckt in Schwierigkeiten An den Berghängen der malerischen Côte Vermeille, am südwestlichsten Zipfel Frankreichs, reifen die Weintrauben unter der glühend heißen Augustsonne heran. Es sind Sommerferien, die schlimmste Zeit des Jahres, wenn es nach Delikatessenschmuggler und Lebemann Perez geht. Die Touristen haben sich in Banyuls-sur-Mer breitgemacht, er hängt mit seinen Lieferungen hinterher und dann will seine heißgeliebte Tochter auch noch einen Mann heiraten, den man gemeinhin nur »die Bohnenstange« nennt. Als ein Toter in den Weinbergen seines Vaters gefunden wird, ist es endgültig vorbei mit der Ruhe. Die Ermittler schnüffeln auf dem Weingut und in Perez’ Angelegenheiten herum. Ausgerechnet der sagenumwobene Creus, ein Wein, der das Rückgrat seines bescheidenen Wohlstands bildet, soll etwas mit dem Tod des Mannes zu tun haben. Hobbyermittler Perez sieht sich gezwungen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen, und muss bald erkennen, dass das beschauliche Küstenörtchen die Kulisse finsterer Machenschaften und familiärer Tragödien ist, die weit in die große Politik hineinreichen.

Meinung:
Ich liebe Krimis, die in Frankreich spielen und freute mich von daher sehr, dieses Buch lesen zu dürfen. Ich brauche keine spannungsgeladenen Krimis, bei denen auf jeder Seite etwas aufregendes passiert. Und das war gerade hier sehr passend.

Perez ist ein wirklich interessanter Protagonist und ich habe um ehrlich zu sein (in Teilen) nur seinetwegen dieses Buch durchgelesen. Die eigentliche Handlung rückte immer mehr in den Hintergrund. Er handelt auf eigene Faust, ist sehr authentisch und mir unfassbar sympathisch. Auch die Nebencharaktere sind so vielseitig, wie sie gut geworden sind. Zum einen ist da Haziem, Perez bester Freund und die gute Seele des Lokals. Oder Antonio Perez, der noch verschrobener ist, als man es sich vorstellen mag. Oder auch all die kleinen Charaktere wie der Imam sind gut gelungen. Schon alleine die Charaktere haben mich überzeugt.
Und wären da nicht die tollen Nebencharaktere, hätte mich letztendlich der Schauplatz überzeugt. Denn ein kleines Städtchen an der Küste Südfrankreichs mit all seinen Marotten und Bewohnern lies mich nur so dahin träumen.
Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und bringt einen gedanklich weit fort aus dem (zumindest hier) verregnetem Deutschland hin an die Küste Südfrankreichs, zu gutem Essen und noch besserem Wein. Denn um den geht es schließlich immer wieder auch.
Das Ende wiederum war mir zu viel auf einmal. Es passte nicht ganz in das eher ruhigere Gesamtbild und war für meinen Geschmack etwas zu viel Friede-Freude-Eierkuchen.
Doch das Ende wird aufgewogen mit der unfassbar interessanten Thematik und Aktualität.
Denn es geht nicht nur um Perez neuen Fall. Nein, es geht im großen und ganzen um Flüchtlinge, wie mit diesen umgegangen wird und um die politische Lage in Frankreich. Da ich mich sehr für Politik interessiere fand ich das große Klasse, vor allem in Hinblick auf die in Frankreich bald anstehenden Wahlen.
Von Schlepperbanden über Flüchtlingsunterkünfte und der Debatte über Moscheen war in diesem Buch alles dabei. Ich finde es sehr wichtig von Autoren diese sehr wichtige Thematik anzusprechen und dies ist dem Autor mit Bravour gelungen.
Ich bin schlussendlich jedoch der Meinung, dass die Betitelung "Krimi" etwas irreführend sein kann. Es ist mehr ein Mix aus Familiendrama, Gesellschaftskritik und aktueller Problematik, würde also die Bezeichnung "Roman mit Krimielementen" eher verdienen.
Das Buch ist ideal als Lektüre für zwischendurch, für eine lange Auto- oder Zugfahrt oder generell für den Urlaub.

Mich konnte die Geschichte mit unheimlich viel Charme und Authentizität überzeugen und kann diesem nur jedem Frankreichfan weiterempfehlen. Wer einen Krimi mit flottem Tempo sucht, sollte es sich jedoch lieber zweimal überlegen.
Von daher vergebe ich 4 von 5 Sternen für dieses schöne Urlaubsbuch.

Veröffentlicht am 22.02.2017

Fantasy im All ohne gewohntes Sci-Fi Feeling

Die Krone der Sterne
0

Inhalt:
Das galaktische Reich von Tiamande wird von der allmächtigen Gottkaiserin und ihrem Hexenorden beherrscht. Regelmäßig werden ihr Mädchen von fernen Planeten als Bräute zugeführt. Niemand weiß, ...

Inhalt:
Das galaktische Reich von Tiamande wird von der allmächtigen Gottkaiserin und ihrem Hexenorden beherrscht. Regelmäßig werden ihr Mädchen von fernen Planeten als Bräute zugeführt. Niemand weiß, was mit ihnen geschieht. Als die Wahl auf die junge Adelige Iniza fällt, soll sie an Bord einer Weltraumkathedrale auf die Thronwelt gebracht werden. Ihr heimlicher Geliebter Glanis, der desillusionierte Kopfgeldjäger Kranit und die Alleshändlerin Shara Bitterstern tun alles, um den Plan der Hexen zu vereiteln. Im Laserfeuer gewaltiger Raumschiffe kämpfen sie um ihre Zukunft – und gegen eine kosmische Bedrohung, die selbst die Sternenmagie der Gottkaiserin in den Schatten stellt.

Meinung:
Ich liebe Fantasybücher und seit neuestem lese ich auch viel im Sci-Fi Bereich. Von daher war ich mehr als nur aufgeregt, dass Kai Meyer einen neuen Roman veröffentlicht, der beide Genre vereinen soll.
Kai Meyer begleitet mich schon seit meiner Kindheit. Von Merle und Jolly über Niccolo und seit kurzem auch Furia wurde ich stets von seinen geschaffenen Helden und Heldinnen begleitet. Ich ging dementsprechend mit hohen Erwartungen an dieses Buch heran.

Der Einstieg in das Buch fiel mir sehr leicht. Iniza und ich wurden sozusagen gleichermaßen ins Geschehen geschmissen und mussten uns zurecht finden und orientieren.
Iniza selber fand ich angenehm als Charakter, ihren wie im Klappentext beschrieben Geliebten Glanis jedoch zu blass und unscheinbar. Er wirkte oft auf mich wie ein Mittel zum Zweck, einfach nur geschaffen als Begleitung und Retter von Iniza.
Als im Verlauf der Geschichte jedoch noch Shara, Kranit und auch die Muse dazustießen, war ich einfach hellauf begeistert. Dieses Buch vereint eine solche Vielzahl an unterschiedlichen Charakteren, die alle einzeln und für sich arbeiten, aber jedoch auch irgendwie zusammen. Außerdem gefällt es mir sehr gut, dass es hier keine typische Gut-Böse Verteilung gab. Viele der Charaktere treffen Entscheidungen, die nicht immer unbedingt die besten sind. Es gibt einfach kein klares Heldenbild und das gefällt mir unheimlich gut. Das World Building fand ich außerdem toll und die Idee mal eine ganz andere.
Jedoch stürzte mich das Buch fast in eine Leseflaute und ich war kurz davor, es abzubrechen beziehungsweise zu pausieren. Es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt und ich bin mit viel zu hohen und anderen Erwartungen und außerdem in Zuge einer Leserunde an dieses Buch herangegangen. Da ich das Buch unbedingt im Zeitraum der Leserunde beenden wollte, saß es mir irgendwie immer im Nacken. Das führte dazu, dass ich die gesamte Mitte des Buches über eigentlich keine Lust mehr hatte. Doch dann nahm das ganze wieder an Fahrt auf und die letzten hundert Seiten habe ich regelrecht verschlungen.

Der Schreibstil ist wie gewohnt unfassbar toll und man erkennt auch ohne den Namen vorne auf dem Buchdeckel sofort, dass es sich um ein Werk von Kai Meyer handelt. Dies finde ich zum einen ganz toll, zum anderen jedoch auch etwas schwierig. Denn ich hatte beim Lesen nicht das Gefühl, einen Science Fiction Roman vor der Nase zu haben, da ich den Schreibstil viel zu sehr mit Fantasy assoziierte. Auch wenn es eine Mischung aus beiden Genres sein soll, war es mir zu viel Fantasy und zu wenig Science Fiction.
Ich war anfangs der Meinung, dass es sich um einen Einzelband handeln würde und war während des Lesens sehr verwundert darüber. Denn zu viele Fragen waren zur Mitte des Buches hin noch ungeklärt und zu viele Handlungsstränge noch offen. Doch dann erfuhr ich in der Leserunde, dass die Geschichte fortgesetzt werden wird. Und ich werde sie definitiv weiter verfolgen!

Von mir bekommt dieses Buch letztendlich 4 Sterne, auch wenn ich vorher zu 3 Sternen tendierte. Da ich dieses Buch jedoch im Rahmen des Fischer Leseclubs gelesen habe und mich dadurch teils sehr zum Lesen gezwungen habe, muss ich diese schlechtere Meinung revidieren. Denn ohne Zwang und mit anderer Stimmung hätte es definitiv 4, vielleicht sogar 5 Sterne von mir bekommen!
An all die Kai Meyer Fans: Lest es!
An all die anderen potenziellen Leser: Gebt diesem Buch eine Chance, auch wenn ihr keine großen Fans von Science Fiction seid!

Veröffentlicht am 13.02.2017

Skurrile, irrwitzige Geschichte, die auch für die Großen etwas ist!

Saint Lupin´s Academy 1: Zutritt nur für echte Abenteurer!
0

Inhalt:
In Drachenfeuerbällen durch die Gegend fliegen und sprechende Vögel als Navigationsgerät benutzen – das steht auf Annes Stundenplan, seit sie Schülerin an einer der berühmt-berüchtigten Abenteuerakademien ...

Inhalt:
In Drachenfeuerbällen durch die Gegend fliegen und sprechende Vögel als Navigationsgerät benutzen – das steht auf Annes Stundenplan, seit sie Schülerin an einer der berühmt-berüchtigten Abenteuerakademien ist. Eigentlich total cool … wenn da nicht plötzlich dieses klitzekleine Problem wäre: Zusammen mit ihrer besten Freundin Penelope, dem jungen Zauberer Hiro und dem magischen Handbuch für Abenteurer muss Anne eine tödliche Prophezeiung innerhalb von nur drei Tagen (!) lösen, das Schicksal der Akadamie, ja, sogar das der ganzen Welt hängt davon ab. Um ihr neu gewonnenes Zuhause nicht zu verlieren, müssen Anne und ihre Freunde Sandwölfe und Zombiehaie bezwingen, ohne zu ahnen, dass der schlimmste Gegenspieler noch auf sie wartet!

Meinung:
Ich finde, ein paar Blicke in Kinderbücher lohnt sich immer. Denn so manches Mal warten echte Überraschungen auf einen.
Saint Lupin's Academy war eine solche Überraschung.
Die Leseprobe und auch der Klappentext haben mich so dermaßen angefixt, ich musste dieses Buch einfach lesen. Denn wo reist man denn sonst bitte in Feuerbällen, die von Drachen ausgespien werden (übrigens: Egal, wo man hinreisen möchte, dauert es 8 Stunden. Auch wenn man nur ein paar Meilen reisen möchte und es sich vielleicht nur wie ein paar Minuten anfühlen, wenn man dann mal unterwegs ist. Es sei denn, man kauft sich Premiumfeuerbälle.) Also bitte, wer kann denn da schon widerstehen?!
Doch das Buch hat noch so viel mehr zu bieten als irrwitzige Ideen und skurrile Handlungsstränge. Es ist voller Charaktere, die einfach unglaublich sind!
Da hätten wir zum einen Anne, die im Waisenhaus auf Saint Lupin lebt und nichts lieber will, als endlich da wegzukommen. Doch das ist leider alles andere als einfach. Sie könnte dem Waisenhaus entkommen, indem sie an einer Abenteurerakademie angenommen wird. Doch leider lehnen alle staatlichen Akademien sie aufgrund eines fehlenden Herkunftsnachweises ab. Ode ihre beste Freundin Penelope, die von allen Akademien wegen ihres Nachnamen verschmäht wird. Ihre Eltern versagten nämlich kläglich und somit ist sie nun mit einem ehrlosen Nachnamen gesegnet.
Doch es ergibt sich die Möglichkeit der Flucht auf skurrile Art und Weise und schon finden sie sich in der Saint Lupin Academy wieder. Die eben nicht staatlich ist. Dort treffen sie auf das dritte Mitglied ihrer Truppe, denn jede Abenteurergruppe muss aus drei Personen bestehen.
Hiro, der Magier für diese Mission. Und auch wenn er jedes Regelwerk auswendig kennt und vielleicht nicht ganz so toll ist am Anfang, so wird er doch ein fester Bestandteil der kleinen Gruppe und findet wahre Freunde.
Dann gibt es noch all die tollen Nebencharaktere, die nicht vergessen werden dürfen. Nana, der Drache und Rokk, der Roboter und der Sperling Jeffrey. Und ja, auch Ihre königliche Hoheit Prinzessin Flauschepelz Schnurrhaar vom Clan der Mäusefänger. Eine Katze. Um genauer zu sein, die Direktorin von Saint Lupin.
Auch unsere Antagonistin ist wirklich toll, doch an der Stelle sei nicht zu viel verraten. Außer vielleicht das Geschlecht.
Es ist ein Buch, mit sehr viel mehr, als man am Anfang erwartet. Es ist voller Diversität, Dingen, die zum Nachdenken anregen und actionreicher Spannung. Und vor allem geht es um echte, wahre Freundschaft.
Der Schreibstil ist wirklich toll und erinnert einen sofort an eine noch absurdere Welt als das Percy-Jackson-Universum. Insgesamt lässt sich das Buch wirklich toll in einem Rutsch durchlesen.
Auch das Woldbuilding fand ich klasse. Angesiedelt ist die Geschichte scheinbar etliche Jahrzehnte nach unserer Zeit. Denn die Erde in "unserer" Form gibt es nicht mehr. Viel mehr ist sie zersplittert in mehreren Plateaus. Und jedes Plateau hat natürlich etwas anderes zu bieten. Diese Idee hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Insgesamt erhält das Buch von mir 4,5 Sterne und eine klare Leseempfehlung für alle Leser dort draußen, die die Abenteuerlust im Blute haben, Egal, ob Groß oder Klein!

Veröffentlicht am 21.01.2017

Drogenrausch auf dem Mond vor der untergehenden Erde

Moonatics
0

Inhalt:
Hippies auf dem Mond Die nahe Zukunft: Webdesigner Darian Curtis ist ein begeisterter Globetrotter, der schon so gut wie jedes Land der Erde besucht hat. Als er eines Tages ein beträchtliches Vermögen ...

Inhalt:
Hippies auf dem Mond Die nahe Zukunft: Webdesigner Darian Curtis ist ein begeisterter Globetrotter, der schon so gut wie jedes Land der Erde besucht hat. Als er eines Tages ein beträchtliches Vermögen erbt, erfüllt er sich einen lang gehegten Traum: Da die Erde aufgrund des Klimawandels und wachsender Terrorgefahr sowieso kein angenehmer Ort mehr zum Leben ist, besteigt Darian kurzerhand eine Rakete und fliegt zum Mond, um dort drei Wochen entspannt Urlaub zu machen. Es ist der Beginn des größten und verrücktesten Abenteuers seines Lebens, denn auf dem Mond geht die Party erst richtig los …

Meinung:
Moonatics hat mich wirklich überrascht. Ich ging von einer Geschichte auf dem Mond aus, mit vielen dystopischen Einklängen und einem "das Ende ist nah"-Feeling. Bekommen habe ich ein irrwitziges, nachdenklichstimmendes Leseerlebnis, das glänzen konnte mit einem unfassbar gut durchdachtem Setting, tollen Charakteren und genau der richtigen Mischung aus "Carpe Diem" und "Wir sind schuld am Ende der Erde".
Dennoch fällt mir eine Bewertung wirklich schwer. Denn Moonatics ist eins dieser Bücher, bei denen man wirklich in der richtigen Stimmung sein muss und viel Zeit hat, um ohne Druck lesen zu können. Ich bin eine Schnell- und Vielleserin und dieses Buch hat mich wirklich Nerven gekostet, aber ich habe es nun nach einem Monat endlich beendet. Es passiert über mehrere Seiten hinweg manchmal nichts besonderes. Und das muss es auch nicht, weil der Leser so viel mehr Zeit hat, sich in all das Geschehen hineinzuversetzen. Es ist, wie bei einem guten Freund gewesen. Mal sieht man sich nur ganz kurz, eine Weile lang überhaupt nicht und dann wieder ganz lange.
Es gab Tage, da las ich nur zehn Seiten in dem Buch, legte es weg und kam zu einem späteren Zeitpunkt wieder, um dieses Mal mehr zu lesen.
Ich mochte alle Charaktere. Auch die Bösen. Obwohl es hier keine Schwarz-Weiß-Zeichnung gab. Jeder handelte aus eigenen Antrieben, war kein Unschuldslamm und somit einfach Mensch.
Darian fand ich klasse. Er ist kein Held und auch kein Antiheld. Er ist ein ganz normaler Mensch (wenn man von der überraschenden Erbschaft einmal absieht, könnte er sein wie du und ich).
Mein persönliches Highlight war Buzz. Ein Roboter, der plötzlich ein eigenes (wirklich eigenes?) Denkvermögen entwickelt? Also von einer künstlichen Intelligenz zu einer weiterentwickelten Form der Intelligenz wird, das Antlitz von Nietzsche verwendet und klüger ist, als er sein sollte.
Und dann wären da noch Tony und Christopher und all die anderen. Und die Moonatics. Eine Hippiekommune auf dem Mond, voller Partydrang und Drogen. Ein unfassbar skurriles Bild. Und doch passte sich diese Darstellung irgendwie perfekt in die Landschaft des Mondes ein.
Die Handlung verlief wie bereits angesprochen sehr plätschernd. Einzig die letzten hundert Seiten verliefen in einem so raschen Tempo, das ich etwas verwirrt blinzelnd dasaß, als das Buch wirklich zu Ende war. Und so ganz begriffen habe ich all das um ehrlich zu sein wahrscheinlich nicht wirklich. Das Ende war nach all dem Geplänkel wirklich ein harter Schnitt.
Doch es geht ja auch um das dahinter. Was machen wir eigentlich, wenn unsere Erde kurz vor der vollkommenen Zerstörung steht? Was würde ich als erstes machen? Wie viel kann die Menschheit vertragen, um so abgestumpft zu werden? Können wir ein solches Szenario vielleicht noch aufhalten oder ist es dafür schon zu spät? Werden Roboter uns wirklich einmal auslöschen und strebt der Mensch nur nach dem eigenen Tod?
Ich liebe Bücher, die mich mit genau solchen Fragen zurücklassen, mich nachdenken lassen, damit ich sie mit meinem Freund (an dieser Stelle: Danke fürs Aushalten mit mir!) diskutieren kann.

Ich mag alles an dem Buch. Es ist sowas von lesenswert. Aber bitte, plant genug Zeit ein, um das Buch wirklich genießen zu können!

Veröffentlicht am 28.12.2016

Unnormal ist voll ok!

Mein Leben, mal eben
0

Inhalt:
Anouk will ihr Leben ändern: Ab sofort wird sie NORMAL, hört Popmusik und spielt Computerspiele. Während sie darauf wartet, dass ihr Steinzeit-Laptop das blöde Game lädt, hämmert sie voller Wut ...

Inhalt:
Anouk will ihr Leben ändern: Ab sofort wird sie NORMAL, hört Popmusik und spielt Computerspiele. Während sie darauf wartet, dass ihr Steinzeit-Laptop das blöde Game lädt, hämmert sie voller Wut und Witz ihre »Memoiren« in die Tastatur: Über MaMi und Matrix, ihre Mütter; über ihren Rocker-Vater; und über Lore, die neu in der Klasse ist. Außerdem soll Anouk einen Songtext für Moritz schreiben, der aber leider auch dieses Unnormal-Gen hat


Meinung:
Anouk hat mich von der ersten Seite an begeistern können. Mit viel Witz und Köpfchen wird der Leser in die Welt der 13-Jährigen Anouk Vogelsang entführt, die zusammen mit ihren Müttern MaMi und Matrix, einem Haufen Pflanzen und schönen Gewändern für Opern ihr nicht so normales Leben führt.
Doch eben damit möchte sie aufhören und ein normales Leben führen können. Also so eines wie ihre Klassenkameraden mit Computerspiel, Schminken und so generell Mädchenkram. Und vor allem: Kein Metall mehr! Doch all diese Pläne geraten in Schwierigkeiten, da Anouk gleich zwei neue Klassenkameraden bekommt und zumindest einer davon auch wirklich unnormal ist. Und dann ist da ja auch noch die Sache mit ihrem Vater...
Anouk ist wirklich eine ganz klasse Protagonistin und gibt all den unnormalen Menschen etwas Hoffnung und den Glauben daran zurück, dass es sich wirklich lohnt, unnormal zu sein. Ich konnte mich nicht immerhin Anouk hineinversetzen, was meiner Meinung nach aber einfach daran liegt, dass wir grundverschiedene Typen sind. Dennoch wäre ich damals gerne Anzugs Freundin gewesen.
Auch die anderen Charakter sind wirklich herzallerliebst. Ich wollte immer mit MaMi und Matrix am Tisch sitzen, Tee trinken und Skat spielen!
Was mich aber wirklich begeistert hat, ist die Aufmachung des Buches. Ich lege schon viel Wert auf ein schönes Cover, beeinflusst das jedoch nicht meine Meinung zu dem Buch. Doch hier muss ganz klar gesagt werden: Das ist die tollste Aufmachung eines Buches dieses Jahr! Schon der Bucheinschlag ist nicht so ganz normal und lässt es immer herausstechen. Auch das Spielen mit diversen Schrifttypen während der Handlung (nein, es stört keinesfalls den Lesefluss. Viel mehr werden dadurch Listen, Ausrufe, etc. unterstrichen und heben diese hervor) haben mir unheimlich gut gefallen.
Der Schreibstil ist sehr an die Jugendsprache angelehnt mit teilweise sehr kurzen, einfachen Sätzen, was sehr gut zu dem Buch passt. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchlesen können, da es sich sehr lockenflockig lesen lässt und man es auch gar nicht aus der Hand legen möchte.

Das Buch bekommt von mir 4.5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung für alle, die sich auch etwas unnormal fühlen!