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Veröffentlicht am 26.05.2020

Guter Roman mit charmanter Spannung

Die Sprache der Knochen
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Meine Meinung
Tempe Brennan bekommt unerwarteten Besuch von einer Frau namens Hazel "Lucky" Strike, die als Hobbydetektivin herausgefunden haben will, dass eine junge Frau gefoltert und getötet wurde. ...

Meine Meinung
Tempe Brennan bekommt unerwarteten Besuch von einer Frau namens Hazel "Lucky" Strike, die als Hobbydetektivin herausgefunden haben will, dass eine junge Frau gefoltert und getötet wurde. Als Strike Brennan eine Tonaufnahme der Misshandlung vorspielt, läuft es Brennan eiskalt den Rücken herunter. Die Stimmen zweier Männer und die Stimme einer jungen Frau - Cora Teague -, die darum bettelt, nicht getötet zu werden. Tempe Brennan ist hin- und hergerissen: soll sie der Spur folgen oder ist Strike einfach eine Spinnerin? Bei ihren eigenmächtigen Ermittlungen stößt Brennan auf eine Sekte, die Satan aus der Welt vertreiben will. Exorzismus wird vom Anführer höchstpersönlich praktiziert und dabei kommt es zu dramatischen Folgen. Ein Kind stirbt. Ein junger Mann stirbt. Noch ein Kind kommt ums Leben. Brennan weiß jetzt, dass sie alles daran setzen muss, um die Tötungen aufzuhalten. Dabei begibt sie sich selbst immer wieder in Situationen, die sie fast das Leben kosten.

Der 18. Fall für Tempe Brennan. Auch in diesem Teil macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit - beruflich, sowie persönlich. Beruflich will sie Menschenleben retten und versucht das widerrechtliche Handeln einer Sekte aufzudecken. Privat hat sie einen Heiratsantrag von Detective Andrew Ryan bekommen und zögert ihn anzunehmen. Während des ganzen Buches ist der Widerstreit von Tempe´s Gefühlen präsent. Sie zweifelt an der Liebe, denn ihr erster Ehemann Pete hat sie betrogen. Erst als sie ehrlich zu sich selbst ist, ist sie in der Lage den nächsten Schritt zu gehen. Diese persönliche Entwicklung hat mir gut gefallen. Die anderen Figuren sind ebenfalls von Kathy Reichs authentisch und menschlich aufgestellt worden. Sie besitzen Stärken und Schwächen und werden während des Buches durch ihre Handlungen immer greifbarer.

Der Schreibstil ist flüssig und nicht zu wissenschaftlich. Kathy Reichs schafft es wie auch in den Büchern zuvor, einem Laien die verschiedenen Vorgänge in der forensischen Anthropologie verständlich zu machen. Obwohl die Geschichte insgesamt nicht stark an Fahrt aufnimmt bzw. nur wenige Stellen im Buch wirklich spannend sind, wurde es mir nie langweilig. Insgesamt hat sich das Buch gut durchlesen lassen, was auch an den tollen Cliffhangern liegt, die Kathy Reichs an jedem Kapitelende schreibt.

Die Story an sich ist schlüssig und wird am Ende komplett aufgeklärt. Es bleiben keine Fragen offen, nur ein spannendes Finale habe ich etwas vermisst.

Zitat
Ich warf mein Handy aufs Armaturenbrett und zeigte ihm den Stinkefinger. Als Reaktion darauf klingelte es. (Seite 66)

Fazit
Ein lesenswertes Buch, allerdings kein spannender Pageturner. Für alle Fans von Kathy Reichs und Tempe Brennan. Von mir eine gute Leseempfehlung.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2020

Anspruchsvoller als der erste Teil der Trilogie

Tintenwelt 2. Tintenblut
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Meine Meinung
Meggie zieht es wieder zurück in die Tintenwelt. Warten doch so viele tolle Dinge dort: Glasmänner, Feen, der Weglose Wald, der Schöne Cosimo und noch so viel sehenswertes mehr. Doch wie ...

Meine Meinung
Meggie zieht es wieder zurück in die Tintenwelt. Warten doch so viele tolle Dinge dort: Glasmänner, Feen, der Weglose Wald, der Schöne Cosimo und noch so viel sehenswertes mehr. Doch wie in jeder Welt, gibt es nicht nur schöne Dinge zu sehen. Auch ind er Tintenwelt gibt es Gewalt, Tod und jede Menge Lügen und Intrigen. Die Mächtigen wissen ihre Macht und ihre Vorteile geschickt auszunutzen und dulden keine Widersacher. Meggie hatte sich das alles ganz anders vorgestellt. In der Tintenwelt angekommen, muss sie sich vielen Dingen stellen und am Ende für ihr Überleben kämpfen!

Der erste Teil der Trilogie - "Tintenherz" - ist eins meiner Lieblingsbücher. Deshalb war meine Erwartung an den Nachfolger recht hoch. Leider konnte der zweite Teil nicht mithalten. Konnte der Leser im ersten Teil die Charaktere noch wunderbar auseinander halten, findet er in "Tintenblut" ein Figuren-Chaos. Etwa 50 Personen nehmen an der Geschichte teil und machen das Ganze dadurch etwas anstrengend und unübersichtlich. Der Leser muss sich schon sehr konzentrieren, damit er sich behält, wer zu wem gehört und welchen Auftrag derjenige hat. Durch die hohe Anzahl der Figuren, bleiben diese leider auch recht oberflächlich, was mich keine Bindung zu einer der Figuren aufbauen ließ. Einzig die Hauptpersonen aus dem ersten Teil - Meggie, Mo und Resa, Staubfinger und Farid, Elinor, Fenoglio und Basta - hatten aufgrund der vorangegangenen Geschichte Tiefgang für mich, auch wenn die persönliche Entwicklung der einzelnen Figuren sehr sparsam oder gar nicht vorankommt.

Die Sprache ist wieder leicht und sehr bildhaft, jedoch kommt das Buch von Anfang an nicht so richtig in Fahrt. Ständig wird jemand festgenommen und wieder freigelassen (oder eben nicht). Ansonsten ist der Leser eher ein Mitläufer als jemand, der mittendrin in der Geschichte ist. Das hat die etwa 700 Seiten etwas langatmig für mich gemacht, erst im letzten Viertel baut sich ein kleiner Spannungsbogen auf.

Gut hat mir gefallen, dass zwischen den verschiedenen Schauplätzen hin- und hergewechselt wurde. So erfährt der Leser, was Meggie treibt (hauptsächlich) oder wo Mo gerade durch muss. Auch Elinor und Darius haben es als "Daheimgebliebene" nicht einfach und müssen so einiges an Tyrannei über sich ergehen lassen.

Das Ende hat bei mir dennoch zu ein paar Tränen geführt, aber auch hier ging es um altbekannte Charaktere. Das Ende ist natürlich offen, da es ja auch einen dritten Band gibt. Ich wünsche mir, dass die Autorin für das Finale mehr zu bieten hat als verworrene Geschichten mit zu vielen Figuren.

Als erwachsener Leser fand ich das Buch viel anspruchsvoller als den ersten Teil. Ich kann mir vorstellen, dass Leser im Alter ab 12 Jahre nicht am Geschehen dranbleiben und das Lesen abbrechen. Als Jugendbuch eher schwierig.

Zitat
"Vergiss die Tintenwelt, Meggie", sagten sie. "Lass sie uns zusammen vergessen, wenigstens für eine Weile. Für deinen Vater ... und für dich selbst. Sonst bist du irgendwann blind für die Schönheit, die dich hier umgibt." (Seite 45)

Fazit
Leider kann der zweite Teil der Serie nicht mit dem ersten Teil mithalten, dennoch ein lesenswertes Abenteuer rund um die Welt der Bücher. Von mir eine gute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.02.2020

Sehr detailliert und kurzweilig

Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär
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Meine Meinung
Käpt'n Blaubär erzählt seine ersten 13 1/2 Leben, unter anderem, wie er als Zwergpirat spannende Abenteuer erlebt, wie er das Sprechen von Tratschwellen beigebracht bekommt, wie er in den ...

Meine Meinung
Käpt'n Blaubär erzählt seine ersten 13 1/2 Leben, unter anderem, wie er als Zwergpirat spannende Abenteuer erlebt, wie er das Sprechen von Tratschwellen beigebracht bekommt, wie er in den Finsterbergen oder in Atlantis lebt, wie er einen Tornado bezwingt und noch einige andere skurrile Geschichten. Wie alle anderen Bücher des Autors, spielt auch "Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär" in Zamonien und mit jedem Kapitel lernt der Leser etwas mehr über diese wundersame Welt.

Käpt'n Blaubär kannte ich bereits von "Die Sendung mit der Maus" und da fand ich die (Lügen-)Geschichten des Opas immer sehr amüsant. Ein ganzes Buch mit knapp 700 Seiten in diesem Stil durchzulesen, war für mich dann allerdings doch eine Herausforderung. Oft fand ich die detaillierten Aufzählungen (z. B. die verschiedenen Farbgebungen der Buntbären, was etwa 2 Seiten in Anspruch nimmt) sehr anstrengend und langwierig. Es gab aber auch spannende Momente in den einzelnen Geschichten, wie beispielsweise das Wettrennen mit der Waldspinnenhexe oder der Kampf in der süßen Wüste.

Der Schreibstil insgesamt ist leicht und gut zu verstehen. Auch Jugendliche können sich gut an diesem Buch versuchen, obwohl viel Durchhaltevermögen vorhanden sein muss, um es auch zu Ende zu lesen. Ich selbst habe mich auch im Alter von 13 Jahren schon einmal an diesem Buch versucht, es jedoch nach 6 Wochen abgebrochen. Besonders gut bei dieser überarbeiteten Ausgabe haben mir die bunten Illustrationen gefallen, die immer passend zu den Geschichten waren und mir oft ein konkretes Bild der beschriebenen Figuren gaben. Am Ende des Buches habe ich paar neue Dinge über den Käpt'n gelernt und alle Fragen, die unterwegs unbeantwortet blieben, werden am Ende aufgeklärt.

Insgesamt ist das Buch schon lesenswert, denn es beinhaltet einen tollen Charme rund um den blauen Bären und einen gewissen Witz. Ein bisschen Allgemeinbildung sollte beim Leser allerdings schon vorhanden sein, um den Humor auch zu verstehen.

Vielen Dank liebes Team vom Bloggerportal für das Rezensionsexemplar!

Zitat
"Wenn man zu den Sternen hinaufblickt, sieht man die Vergangenheit. Das Licht der Sterne, die du am Firmament siehst, ist Millionen, Milliarden Jahre alt... Aber die Leute reden immer nur vom Licht der Sterne, dabei ist die Finsternis zwischen den Sternen genauso alt ... " (Seite 164)

Fazit
Ein Buch, das leider etwas langwierig ist und wahrscheinlich kurzweilig im Gedächtnis bleiben wird. Für alle Leser, die viel Zeit haben und sich bei unendlich wirkenden Aufzählungen nicht langweilen. Von mir eine solide Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 25.03.2019

Eher schwächerer Teil der Serie

Blutmale
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Klappentext
Heiligabend in Boston. Kurz nach der Mitternachtsmesse erhält Dr. Maura Isles einen Anruf von Detectice Jane Rizzoli, die die Pathologin an den Fundort einer grausam verstümmelten weiblichen ...

Klappentext
Heiligabend in Boston. Kurz nach der Mitternachtsmesse erhält Dr. Maura Isles einen Anruf von Detectice Jane Rizzoli, die die Pathologin an den Fundort einer grausam verstümmelten weiblichen Leiche bestellt. Allem Anschein nach wurde sie für ein satanistisches Ritual missbraucht. Bei der Obduktion entdeckt Maura ein weiteres grausiges Detail: Die abgetrennte Hand der Toten stammt von einer anderen Frau... Ein paar Tage später wird eine weitere Frauenleiche gefunden, auch sie ist entstellt und mit Satansmalen übersät. Es handelt sich um die junge Polizistin Eve Kassowitz aus Jane Rizzolis Ermittlungsteam. Eve observierte den Geschichtsprofessor Sansone. Dieser entstammt einer alten venezianischen Familie, deren enormer Reichtum auf einer obskuren Stiftung mit Namen "Mephisto" gründet. Der Professor behauptet, nichts über den Mord zu wissen. Doch Jane traut ihm nicht und glaubt vielmehr, dass er von einflussreichen Stellen beschützt wird. Denn weder beim FBI noch bei Interpol erhält sie Informationen über ihn. Als Maura von Sansone überraschend eine Einladung zum Essen erhält, überredet Jane ihre Kollegin, diese anzunehmen. Aber der Abend endet in einer Katastrophe ...

Einstieg ins Buch
Sie sahen aus wie die perfekte Familie. ...

Meine Meinung
Es ist Weihnachten und Detectice Jane Rizzoli freut sich auf das Fest inmitten ihrer Familie. Das erste Weihnachtsfest ihrer kleinen Tochter verläuft jedoch ganz anders, als Jane sich das vorgestellt hat. Die Stimmung zwischen ihren Eltern ist eiskalt und ihre Mutter reagiert bei jeder Kleinigkeit total über. Und dann sind da neben den privaten Problemen noch die toten Frauen, die total entstellt und verstümmelt aufgefunden werden. Eine von ihnen - die 28-jährige Lori-Ann Tucker - wird verstümmelt in ihrer Wohung aufgefunden, neben ihr die abgetrennte Hand einer anderen Frau. Jane Rizzoli weiß nicht mehr, wo ihr der Kopf steht. Als Ermittlerin setzt sie alles daran, den Mörder zu finden und versucht in ihrer knappen Freizeit das Geheimnis ihres Vaters zu lüften. Als Janes Kollegin Eve Kassowitz das nächste Opfer des Mörders wird, schwört Rizzoli ihn zu finden und zur Strecke zu bringen. Doch er ist gar nicht so leicht zu finden. Am Ende findet er sie und kommt ihr näher als denkt.

Die Charaktere in diesem Teil der Rizzoli & Isles Reihe werden zu Beginn des Buches und während der Handlung vorgestellt und vertieft, sodass auch ein Leser, der die vorangegangenen fünf Teile nicht gelesen hat, mühelos ins Geschehen eintauchen kann. Die Hauptfiguren werden schnell menschlich und authentisch, die Nebenfiguren bleiben mir leider etwas zu oberflächlich.

Das Thema der Handlung ist kein Neues. Es geht um Sekten, Okulte, Satanisten und das Böse im Menschen. Jedoch gibt die Autorin tiefe Einblicke in biblische Mythen und Satanskult. Immer wenn der Kreis der Mephisto-Stiftung zusammentrifft, werden ausgiebig Theorien diskutiert und erläutert. Sicherlich ist das alles wichtig um das Thema rund zu machen, für mich war dieses Gerede jedoch oft zu langatmig. Erst im letzten Drittel nimmt das Buch an Fahrt auf und die aktive Suche nach dem Mörder beginnt. In diesem Teil habe ich mich gut unterhalten gefühlt. Der leichte und flüssige Schreibstil hat mir gut gefallen. Tess Gerritsen schafft es mühelos die Tatorte und die Opfer schonungslos und detailliert zu beschreiben. Das ist sicherlich nichts für zarte Gemüter.

Das Ende kam für mich nicht überraschend und hat mich leider nicht überzeugt. Es gab einen kurzen Aha-Effekt, aber zu viele Fragen blieben für mich unbeantwortet. Vielleicht lag es auch daran, dass ich untypisch viele Wochen gebraucht habe, um das Buch durchzulesen, denn Spannung baute sich während des Plots nur selten auf. Für mich ist dieser Teil der Serie kein Pageturner. Ein Cliffhanger zu Ende eines Kapitels, der mich veranlasst hätte, sofort das nächste Kapitel zu lesen, fehlte mir in diesem Buch fast immer.

Vielen Dank an das Team vom bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

Zitat
Jetzt lag ihr das Rührei schwer im Magen, und am liebsten hätte sie sich den Kittel vom Leib gerissen und wäre hinausgerannt in den kühlen, reinigenden Schnee. (Seite 61)

Fazit
Aus der Rizzoli & Isles Reihe ist dieser Thriller eher schwächer. Für alle Krimi-Fans, die gerne gut unterhalten werden möchten, aber keine Hochspannung erwarten. Von mir eine solide Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 26.11.2018

Thriller mit zähem Einstieg...

Wahllos
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Meine Meinung
Viele Menschen besuchen in dem beliebten Club Solitude Creek das Konzert einer Boy Band. Doch schnell verwandelt sich das musikalische Event in einem Kapmpf ums nackte Überleben. Es riecht ...

Meine Meinung
Viele Menschen besuchen in dem beliebten Club Solitude Creek das Konzert einer Boy Band. Doch schnell verwandelt sich das musikalische Event in einem Kapmpf ums nackte Überleben. Es riecht nach Rauch, das Clubhaus scheint zu brennen. Die Besucher geraten in Panik und wollen nur noch raus. Doch die Notausgänge sind blockiert. In ihrer Angst trampeln Leute andere Menschen nieder, einer Frau wird ein Arm abgerissen, drei Menschen sterben in der wildgewordenen Menge bis schließlich alle aus dem Gebäude entkommen können. Es stellt sich heraus, dass jemand die Panik absichtlich ausgelöst hat und niemand wirklich in Gefahr war. Der Täter entkommt ungesehen und plant weitere Massenpaniken. Dabei muss er äußerst geschickt vorgehen, denn Kathryn Dance ist ihm direkt auf den Fersen. Und sie wird ihn schnappen - koste es, was es wolle!

Dieses Buch hatte für mich einen sehr schleppenden Start. Der Leser landet direkt in dieser ausgelösten Massenpanik und danach passiert etwa 200 Seiten lang nichts. Die Ermittler kommen nicht weiter, der Täter löst keine Paniken mehr aus und irgendwie passiert auch sonst nichts, was mich zum Weiterlesen animiert hätte. Doch nachdem sich der Leser durch diesen ersten Teil des Buches gekämpft hat, nimmt der Plot tatsächlich an Fahrt auf und die restlichen 350 Seiten unterhalten dann recht gut. Das Ende hat mich dann tatsächlich überrascht - in vielerlei Hinsicht. Ich habe es nicht vorausgesehen.

Die Charaktere sind am Anfang eher unscheinbar und Jeffrey Deaver lässt sich viel Zeit damit, die Charaktere aufzubauen. Für meinen Geschmack etwas zu viel Zeit. Doch letztendlich werden gegen Ende alle Figuren authentisch und menschlich, jede Figur bekommt einen eigenen Charakter und ist im Laufe der Geschichte auf seine Weise gewachsen. Die Ermittlerin Kathryn Dance, die nach einem ersten Rückschlag lernen muss, ihren Instinkten wieder zu vertrauen. Ihr Partner Michael O'Neil, der mit sich und seinen Gefühlen gegenüber Kathryn kämpft. Der Killer, der den Ermittlern lange Zeit immer einen Schritt vorraus ist. Und auch die Randfiguren bekommen ihre Identität und tragen ihren Teil zur Geschichte bei.

Die parallel verlaufenden Fälle, die hier behandelt werden, mögen den Leser zuerst etwas verwirren, doch am Ende wird jeder einzelne Fall aufgelöst, sodass keine Fragen offenbleiben. Besonders gut fand ich hier die Verwicklung von Dances Sohn Wes, der sich einer Clique anschliesst, die  sich mit verschiedenen Mutproben strafbar macht. Wie oft habe ich dabei gedacht: "Guck an, auch der Sohn einer Polizistin ist vor solchen Aktionen nicht sicher und schlägt sich auf die falsche Seite". Das hat der ganzen Geschichte eine tolle Authentizität verliehen.

Richtig packen konnte mich das Buch dennoch nicht. Für mich waren die ersten 200 Seiten eine echte Überwindung und so habe ich Wochen gebraucht, bis ich das Buch endlich durchhatte. Letztendlich bin ich froh, dass ich es trotzdem zu Ende gelesen habe, denn der zweite Teil des Buches war gut.

Vielen Dank an das Team vom bloggerportal für dieses Rezensionsexemplar!

Zitat
"Sie da, Sie nennen mir jetzt Ihren Namen. Sofort!" Er lachte verächtlich, riss ihr den Ausweis aus der Hand und schleuderte ihn weg. "Scheiß auf dich, du Miststück." (Seite 69)

Fazit
Ein Thriller, der Durchhaltevermögen des Lesers voraussetzt, dann aber gut unterhält. Von mir eine gute Leseempfehlung.