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Veröffentlicht am 17.03.2020

Genialer Auftakt einer Reihe mit einer liebenswerten, bezaubernden Protagonistin

Edda aus dem Moospfad 1
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Kurz zum Inhalt:
Die sechsjährige Edda lebt mit ihrer Familie im Moospfad.
Gegenüber ist ein leeres, verwildertes Grundstück, das von allen Kindern aus der Nachbarschaft "Amerika" genannt wird.
Dort wächst ...

Kurz zum Inhalt:
Die sechsjährige Edda lebt mit ihrer Familie im Moospfad.
Gegenüber ist ein leeres, verwildertes Grundstück, das von allen Kindern aus der Nachbarschaft "Amerika" genannt wird.
Dort wächst ein toller Rhododendron-Strauch, in dem Edda ihr Geheimversteck hat.
Als dann jedoch in "Amerika" ein Haus gebaut wird, und der neue Nachbarsjunge Matti auch noch gleichzeitig mit ihr eingeschult wird, findet Edda das natürlich oberdoof.


Meine Meinung:
"Edda aus dem Moospfad" ist der Auftakt zu einer Reihe mit der niedlichen Protagonistin Edda.
Die Geschichte ist in ich-Form aus Sicht von Edda erzählt, somit erhält man noch tiefere Einblicke in Eddas Gedanken- und Gefühlswelt, und die hat es in sich. Aufgrund der Schreibweise aus Sicht eines 6jährigen Mädchens ist die Sprache dementsprechend und leicht für die Zielgruppe (ab 6 Jahren) zu verstehen. Auch ist die Geschichte für geübte Leser perfekt selbst zu lesen. Obwohl meine Tochter schon 10 Jahre alt ist, war sie fasziniert und begeistert von dem Buch und ist voll in die Geschichte eingetaucht!

Edda ist gewitzt, gewieft, phantasievoll und immer für Überraschungen gut!
Obwohl im Buch "nur" über Kinderalltag und alltägliche Kinderprobleme erzählt wird - oder gerade deshalb - fühlt man sich mittendrin in der Geschichte; man muss mit Edda mitfiebern und kann alles nachvollziehen: Eddas Gedanken über ihren Namen, und dass sie eigentlich lieber anders heißen würde; über Spiele im Freien; das Problem, dass plötzlich das geliebte "Amerika" verbaut wird und dessen Rettungsaktion; neue ungewollte Nachbarskinder; der gekaperte Lieblings-Rhododendron; aufregender Urlaub; die Angst, alte Freunde aus dem Kindergaren zu verlieren; die Einschulung und damit zusammenhängende neue Freundschaften und eine wunderbare gemeinsame Weihnachtsfeier...
Man sieht, es ist immer etwas los in Eddas Leben und es ist sehr witzig, Eddas Gedanken zu lesen. Die Geschichte ist unterhaltsam, kurzweilig und es macht riesen Spaß, das Buch zu lesen.
Auch die vielen färbigen Illustrationen untermalen nochmal das Gelesene und es gibt auf jedem Bild sehr viel zu entdecken!


Fazit:
Ein wunderbares Kinderbuch über alltägliche Geschichten und Probleme, in denen sich jeder wiederfinden kann - erzählt von einer bezaubernden, liebenswerten und sympathischen Protagonistin, die man einfach nur liebhaben muss! Wir vergeben sehr gerne 5 grenzgeniale Sterne und freuen uns schon auf die Fortsetzung!! :)

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Der Kampf aus 11.000 Metern Tiefe der Trauer - berührend, emotional und humorvoll geschrieben

Marianengraben
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Kurz zum Inhalt:
Paulas jüngerer Bruder Tim ist vor zwei Jahren im Mallorca-Urlaub ertrunken. Paula war bei dem Urlaub nicht dabei, da sie auf ein Konzert gehen wollte.
Seitdem befindet sich Paula in einem ...

Kurz zum Inhalt:
Paulas jüngerer Bruder Tim ist vor zwei Jahren im Mallorca-Urlaub ertrunken. Paula war bei dem Urlaub nicht dabei, da sie auf ein Konzert gehen wollte.
Seitdem befindet sich Paula in einem tiefen Loch, so tief wie der Marianengraben, aus dem sie nicht mehr herauskommt. Durch Selbstvorwürfe, da sie ihrem Bruder doch versprochen hat, immer auf ihn aufzupassen, leidet sie an starken Depressionen. Sie kann nicht einmal Tims Grab besuchen.
Als ihr Therapeut ihr rät, Tim doch zu besuchen, wenn nicht so viele Leute am Friedhof sind, klettert sie mitten in der Nacht über die Friedhofsmauer. In der Nähe von Tims Grab hört sie ein Geräusch und entdeckt einen alten Mann, der in einem Grab mit einem Spaten herumgräbt. So lernt sie Helmut kennen.
Und Helmut und Paula gehen eine ungewöhnliche Symbiose ein, die beiden in ihren schwersten Zeiten hilft...


Meine Meinung:
"Marianengraben" ist eine extrem gut gelungene Geschichte über Trauerbewältigung und Depressionsverarbeitung, die in ich-Form aus Sicht von Paula geschrieben ist. Somit kann man noch tiefer in Paulas Gedanken- und Gefühlswelt eintauchen.
Nachdem die ersten Kapitel noch ziemlich depressiv sind, und man Paulas ausschweifenden Gedanken über ihren Bruder folgen kann (was mich eher nicht angesprochen hat), war ich von dem Wandel der Geschichte positiv überrascht, als Paula Helmut kennenlernt. Diesen schrulligen grummeligen muffigen alten Herrn habe ich trotz seiner abweisenden Art vom ersten Augenblick an ins Herz geschlossen. Er sagt, was er denkt bzw. fühlt. Und genau das braucht Paula.
Denn Paulas Gefühle sind wie in Watte - wie wenn sie 11.000 Meter tief im Marianengraben wäre. Und daraus muss sie sich erst Stück für Stück hervorkämpfen. Die Kapitel sind mit Zahlen bezeichnet, beginnend mit 11.000 - man kann ihre Entwicklung bis zum Ende verfolgen, als die Kapitelüberschrift 0 ist.
Natürlich ist von Anfang an klar, dass Helmut Paula helfen wird, ins Leben zurückzufinden. Trotzdem war es einfach nur wunderschön zu verfolgen, wie der grummelige Alte die junge Studentin in seinem Wohnmobil mit in die Berge nimmt, in die Gegend seiner Kindheit. Denn er hat Helga - deren Urne er ausgebuddelt hat- versprochen, mit ihr in die Berge zu fahren. Ein Roadtrip der etwas anderen Art.
Helmut versteht Paula wie niemand sonst bisher, denn er hat ähnliches durchgemacht: Als Kind seine Schwester verloren, später seinen Sohn und nun Helga.
Ein sehr passendes Zitat gibt es hierzu auf S. 96: "Helmut nickte als wäre das etwas ganz Normales. Meinen Freunden oder Eltern konnte ich sowas nicht erzählen, alle machten sich permanent Sorgen um mich und beobachteten mich wie ein Pantoffeltierchen unter dem Mikroskop. [...] Wenn Trauer eine Sprache wäre, hätte ich jetzt zum ersten Mal jemanden getroffen, der sie genauso flüssig sprach wie ich, nur mit einem anderen Dialekt."

Immer wieder denkt Judy an ihren Bruder Tim, der mit 10 Jahren gestorben ist, und an ihre Dialoge mit ihm. Er fand Fische 'megakrass'. Und er hätte wohl auch Paulas Reise mit Helmut megakrass gefunden.
Und auch der etwas verhaltensgestörte, aber liebenswürdige Schäferhund Judy, der Helga gehört hat (die Helmut ausgebuddelt hat), dringt in Paulas Gefühlspanzer ein.
Auch wenn Helmuts Schicksal am Ende total traurig ist, gibt es ein (fast) Happy-End. Mich hat das Buch sehr berührt.

Sehr schön, lebensecht und authentisch fand ich auch folgendes Zitat:
S. 68: "Das Schlimme an der Trauer ist ja, dass sich die Welt um einen herum einfach weiterdreht. Man selbst fühlt sich grauenvoll, doch alle anderen gehen zur Arbeit, besuchen das Kino, schauen Komödien und lachen [...] Man ist plötzlich ganz allein, weil man sich ganz anders anfühlt als die Leute um einen herum. [...] Man ist nicht wichtiger im Lauf der Dinge als die anderen. Die Welt geht auch nicht unter. Der Alltag geht halt so voran und schleppt einen auch irgendwie mit. Und was einem da vielleicht so vorkommt, als sei es eine unglaubliche Qual, ein furchtbarer Affront, ist dann später auch die einzige Chance, wieder zurechtzukommen. Weil man irgendwann wieder in das Karussell einsteigen und mitmachen kann wenn man bereit dazu ist. Eben, weil es nicht stehen geblieben ist. Die Welt wartet nicht auf einen - aber sie läuft einem auch nicht davon."


Fazit:
Ein emotionales Buch, das mich zum Nachdenken angeregt hat, und das mich sowohl zum Heulen als auch zum Lachen gebracht hat. Obwohl es eigentlich nicht in mein typisches Beuteschema passt, war ich positiv überrascht und vergebe 5 'megakrasse' Sterne.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

niedliche Geschichte für Leseanfänger

Lesetiger - Der kleine Seehund reißt aus
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"Der kleine Seehund reißt aus" ist ein Erstlesebuch für Leseanfänger und ungeübte Leser aus der Reihe "Lesetiger" für die 3. Lesestufe (empfohlen für die 1. und 2. Klasse).
Nach der Silbenmethode sind ...

"Der kleine Seehund reißt aus" ist ein Erstlesebuch für Leseanfänger und ungeübte Leser aus der Reihe "Lesetiger" für die 3. Lesestufe (empfohlen für die 1. und 2. Klasse).
Nach der Silbenmethode sind die Silben der Wörter abwechselnd grün, rot und blau färbig markiert. Obwohl meine Tochter anders lesen gelernt hat, war das Lesen dieses Buches für sie absolut kein Problem.
Die kurzen und einfachen Sätze und die vielen bunten Illustrationen dazwischen - passend zum Text - animieren zum Weiterlesen.
Nicht nur finden die Kinder in Seehund Kai und auch in Hund Galileo (und natürlich dem zuckersüßen Affenbaby) zwei knuddelige Protagonisten, sie lernen in der Geschichte sehr viel über Freundschaft, Zusammenhalt, Offenheit, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Und dass gute Ideen weiterhelfen können.

Die Geschichte hat meiner Tochter sehr gut gefallen, und auch ich als Elternteil fand die Geschichte genau dem Zielgruppenalter passend, sehr niedlich, und natürlich auch lehrreich. So macht lesen lernen gleich noch viel mehr Spaß!

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Veröffentlicht am 17.01.2020

Witziges neues Comic-Format: Knallharte Tauben sind supergurrrt!

Knallharte Tauben gegen das Böse (Band 1)
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"Knallharte Tauben gegen das Böse" ist eins von vier Büchern aus der neuen Reihe Loewe Wow!, die sich an junge Leser und Leserinnen richtet, die eher mehr Interesse an den neuen Medien haben.
Ein supercooles ...

"Knallharte Tauben gegen das Böse" ist eins von vier Büchern aus der neuen Reihe Loewe Wow!, die sich an junge Leser und Leserinnen richtet, die eher mehr Interesse an den neuen Medien haben.
Ein supercooles neues Design mit einer knalligen Coverfarbe und einem schwarzen Buchschnitt lassen Interesse für das Buch aufkommen.
Der coole Comic-Stil mit witzigen schwarz-weiß Illustrationen von Ben Wood, kurzen Sätzen und spannenden Geschichten von Andrew McDonald ist für ungeübte Leser ab 8 geeignet, aber auch für bessere Leser, die Spaß an Comic-Romanen haben.

Das Buch besteht aus den drei spannenden und actiongeladenen Geschichten, in denen eine Tauben-Gang mit supergurrrten Taubenkräften die Protagonisten sind; bestehend aus Felsi, dem Verkleidungskünstler, der superstarken Locka, der biegsamen Tümmel und Bringer, der eine gute Kombinationsgabe hat.
"Das große Krümel-Mysterium": Warum sind alle Krümel aus dem Park verschwunden und keine Tiere und Menschen mehr da! ?
"Der Fleder-Fänger": Wer hat die Fledermäuse entführt?
"Gefahr beim Foodtruck-Festival": Was soll es zum Abendessen geben?
Die Tauben sind clever, und alle zusammen schaffen es, die seltsamen Vorkommnisse in der Stadt aufzudecken und so alle Tiere zu retten.
Das Lesen macht großen Spaß, und vor allem Felsi mit seinen Verkleidungskünsten hat es uns angetan.

Ich denke, dem Verlag ist es sehr gut gelungen, mit dieser Reihe das Interesse am Lesen zu wecken.
Der kurze, leicht verständliche Text in verschiedenen Schriftarten und -größen sowie die lebendigen Zeichnungen sind mitreißend und lassen auch bei Kids, die nicht so den Zugang zu Büchern haben, Interesse und Freude daran aufkommen.
Tiefgründige Inhalte darf man natürlich nicht erwarten, denn des Buch soll ja dazu da sein, Kinder zum Lesen zu animieren und dass sie Spaß an der Sache haben!


Fazit:
Ein toller Lesespaß, nicht nur für Lesemuffel, sondern für alle Mädchen und Jungen, die Freude an witzigen Comic-Romanen haben!

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Auftakt einer tollen authentischen Krimireihe

Totwasser
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Kurz zum Inhalt:
Die Rechtsanwältin Linn Geller hat mit ihrem Kollegen Götz Nowak eine neue Kanzlei in Stuttgart gegründet.
Ihre erste Mandantin stellt sie gleich vor eine große Herausforderung: das Model ...

Kurz zum Inhalt:
Die Rechtsanwältin Linn Geller hat mit ihrem Kollegen Götz Nowak eine neue Kanzlei in Stuttgart gegründet.
Ihre erste Mandantin stellt sie gleich vor eine große Herausforderung: das Model Grace Riccardi ist fest entschlossen, den Mord an ihrem Ehemann Nico Benten, einem berühmten Serien-Darsteller, zu gestehen.
Doch Linn entdeckt Ungereimtheiten und zweifelt an deren Aussage. Sie ist der festen Überzeugung, dass Grace ihren Mann nicht getötet hat. Doch warum sollte sie dann unschuldig ins Gefängnis gehen wollen?
Linn beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, wobei sie ihre Recherchen auch nach England führen. Und sie kommt dabei dem Täter näher als geahnt, und wird bald von der Jägerin zur Gejagten...


Meine Meinung:
"Totwasser" ist der spannende Auftakt einer Reihe um die Anwältin Linn Geller.
Alle Charaktere sind detailliert ausgearbeitet, mit eigenen Charakterzügen und Ecken und Kanten. Linn ist eine äußerst sympathische und authentische Frau, in die man sich hineinversetzen kann. Auch ihr innerer Zwist ist gut dargestellt - einerseits möchte sie den Wünschen ihrer Mandantin nachkommen, andererseits kann sie es mit ihrem (juristischen) Gewissen nicht vereinbaren, dass eine aus ihrer Sicht unschuldige Frau hinter Gitter kommt. Deshalb ermittelt sie mit einer Vehemenz und verbeißt sich in den Fall.
Die Geschichte hat eine tolle Dynamik; die Szenen sind spannend, man kann toll mit Linn mitermitteln (und rätseln) und immer wieder tauchen neue Spuren auf, die einen den Täter überdenken lassen.
Die Story ist authentisch, realitätsnah und lebendig. Sehr gut haben mir hierbei auch die Darstellung der finanziellen Probleme gefallen, und wie Linn kämpfen muss, um sich und ihre Kanzlei, die ja noch in den Babyschuhen steckt, finanziell über Wasser halten zu können.
Die Freundschaft zwischen Linn und ihrem neuen Kanzleipartner Götz sowie das Knistern zwischen ihr und Marc Harris, ihrem englischen Kollegen, ist packend dargestellt.

Julia Hofelich schafft es wie kaum ein/e andere/r Autor/in, die Figuren lebendig werden zu lassen. Und was mir besonders gut gefällt und ich erst selten erlebt habe: wie lebensecht und glaubhaft nicht nur die Personen, sondern v.a. auch die Fälle sind! Direkt aus dem Leben gegriffen mit echten Gefühlen und nachvollziehbaren Taten und Handlungen (und nicht irgendein abstruses Konstrukt für die Motive des Täters...).


Fazit:
Gelungener und spannender Auftakt der Reihe um die Rechtsanwältin Linn Geller, der mich von der ersten Seite an gefesselt hat. Der authentische Fall hat mich 100% überzeugt und ich vergebe sehr gerne 5 Sterne.

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