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Veröffentlicht am 07.10.2017

Wunderbare orientalische Geschichte

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch
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Inhalt:
Verschleppt aus ihrer wahren Heimat Adrijanna lebt die Dschinn Nalia nun als Sklavin des mächtigen Malek auf der Erde. Doch ihr zu Hause kann sie einfach nicht vergessen. Geplagt von einem Bürgerkrieg ...

Inhalt:
Verschleppt aus ihrer wahren Heimat Adrijanna lebt die Dschinn Nalia nun als Sklavin des mächtigen Malek auf der Erde. Doch ihr zu Hause kann sie einfach nicht vergessen. Geplagt von einem Bürgerkrieg und und auch noch von einem Umsturz durch die schrecklichen Ifrit ist Adrijanna nicht mehr das Paradies, welches es einmal war. Und genau dort ist Nalias kleiner Bruder noch gefangen. Fast will Nalia schon die Hoffnung aufgeben, als sie den attraktiven Raif kennenlernt, der sofort über ihre wahre Herkunft Bescheid weiß. Und nicht zu Letzt verspricht er ihr auch noch eine Befreiung aus der Sklaverei, doch zu welchem Preis? Und kann sie dem Rebellenanführer Raif wirklich trauen, gerade weil er so anziehen auf sie wirkt.

Die Charaktere:
Nalia: Gezeichnet von ihrer Vergangenheit versucht Nalia jeden Tag aufs Neue sich stark zu geben, um ihren Ahnen gerecht zu werden. Auch wenn es ihrer Kaste eigentlich untersagt ist Gefühle zu zeigen, liebt sie ihren kleinen Bruder schon seit dem ersten Tag und möchte ihn nur noch aus der Sklaverei retten. Nalia war schon immer etwas anders als ihre Schwestern und hatte sich durch Gefühle von diesen abgegrenzt. Und nun in ihrer eigenen Sklaverei gefangen, versucht sie immer wieder ihre Freiheit wieder zu erlangen und kämpft mit allen Mitteln.

Raif: Nachdem er schon viel zu jung in die Rolle der Rebellenanführer schlüpfen musste, muss er auch sich nach außen hin unnahbar zeigen, um seine Stärke zu demonstrieren. Doch in Wahrheit ist er eines ruhigen und warmen Gemütes, das diesen Krieg und den Schmerz nicht mehr ertragen will. Raif möchte endlich eine Veränderung erreichen, denn diese Ungerechtigkeiten kann und will er nicht mehr hinnehmen. Auch als gestandener Anführer, welcher niemals Zweifel an seinen Befehlen lässt, kann er im richtigen Moment auf sein Herz hören.

Der Schreibstil:
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Nalias und Raifs Sicht, jeweils aus der Er/Sie-Perspektive. Immer wieder gibt es kurze Einschübe aus der Sicht von Nalias Jäger in der auktorialen Erzählsituation. Diese machten die Geschichte immer noch mal ein Stück spannender und hielten somit Neugier auf einem gesunden Level. Der Stil orientiert sich wunderbar an seinen orientalischen Vorbildern und ist wirklich toll umgesetzt. Auch sonst ist der Schreibstil wirklich angenehm zu lesen und es entstehen keine in die Länge gezogenen Situationen. Man erhält außerdem immer wieder schöne Einblicke in die Gefühlswelt der Charaktere, welche einem ihr Handeln viel besser nachvollziehen lässt.

Meine Meinung:
Von diesem wunderschönen Buch war ich bereits ab der ersten Seite gefesselt, denn ich liebe orientalische Geschichten über Dschinn. Und diese hier ließ kaum einen Wunsch offen, denn es war wirklich so einiges geboten. Die Liebesgeschichte kam in einem wunderbaren Tempo ins Laufen und wirkte daher absolut nicht aufgesetzt und sehr glaubwürdig. Auch Nalias Zwiespälte konnte man stets nachvollziehen und sich sehr gut in ihre Lage versetzen. Durch die Einschübe des Attentäters wurde es immer noch spannender und man zitterte mit den Charakteren. Das Ende war dann ziemlich aufreibend und sehr nervenaufreibend. Man war wirklich an jeden Satz gefesselt und konnte das Buch nicht mehr auf der Hand legen. Und glücklicherweise war der Abschluss der Geschichte, wie es so oft der Fall ist, nicht abrupt, sondern die Geschichte lief in einem schönen Tempo aus, so dass man sich auf den zweiten Teil freuen kann, ohne dass einen das Ende verzweifeln lässt, weil es so plötzlich kam. Also kurz und knapp: Das Buch hat mich durch seinen orientalischen Zauber schnell fasziniert und nicht mehr losgelassen.

Das Cover gefällt mir richtig gut und spiegelt meiner Meinung nach Nalia auch sehr gut wieder.

Veröffentlicht am 07.09.2017

Ein wunderschönes Retelling

Ein Kuss aus Sternenstaub
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Inhalt:
Nachdem Zhara als Dschinny auf ewig dazu verdammt ist in einer Flasche zu leben und die Wünsche ihrer Meister zu erfüllen, ist es verständlich, dass sie nach ihrer langersehnten Freiheit strebt. ...

Inhalt:
Nachdem Zhara als Dschinny auf ewig dazu verdammt ist in einer Flasche zu leben und die Wünsche ihrer Meister zu erfüllen, ist es verständlich, dass sie nach ihrer langersehnten Freiheit strebt. Natürlich würde sie für eben diese alles machen. Nur war in ihrem Plan nicht der freche sowie charmante Straßendieb Aladdin mit eingeplant. Doch sie weiß ganz genau was ihr und der Menschheit blüht, sollte sie auch nur einen von ihnen einen Funken Liebe entgegenbringen. Denn diesen Fehler hatte sie schon einmal begangen und dessen Konsequenzen ist sie nicht bereit ein zweites Mal zu ertragen.

Die Charaktere:
Zhara: Als letzte Falschen-Dschinny ist sie natürlich etwas ganz Besonderes. Aber auch ohne dieses Detail, wäre sie nicht weniger wert. Natürlich ist sie aufgrund ihrer jahrtausendlangen Gefangenschaft mehr als nur freiheitsliebend, weshalb sie für ihre Unabhängigkeit alles machen würde. Und doch hat sie schon den Fehler begangen genau diese aufs Spiel zu setzten, und zwar für einen Menschen. Jeden Tag denkt sie an ihre früher einmal geliebte Freundin und spricht in Gedanken zu ihr. Und obwohl Zhara zunächst ein wenig heimtückisch versucht ihre eigenen Ziele durchzusetzen, merkt man schnell, dass sie ein gutes Herz hat.
Aladdin: Er ist der typische freche, charismatische Straßendieb, wie wir ihn alle aus dem Märchen kennen und lieben. Zwar scheint er mit seinen jungen Jahren Zhara gegenüber noch recht unerfahren, doch dies macht er mit seinem sicheren Auftreten und seiner Ausstrahlung wieder wett. Vorerst verfolgt auch er nur seine eigenen Ziele, welche in Rache enden sollen, und kann nicht an das große Ganze denken. Er sieht keinen Grund für etwas zu kämpfen, wenn man schlußendlich doch schwerlich etwas verändern kann. Doch als er Zhara kennenlernt ändert sich alles, nicht nur seine Weltanschauung.

Schreibstil:
Die Geschichte wird stets aus Zharas Sicht in der Ich-Perspektive erzählt. Die Autorin bedient sich hierbei einem altertümlich und orientalisch wirkenden Schreibstil, welcher sehr gut in die Geschichte passt. Oft wurde das Wort "Tausendundein" zur Verdeutlichung des mehrfachen Auftretens verwendet, was mich immer wieder schmunzeln ließ. Ansonsten wurde diese Welt sowie deren Charaktere mit viel Liebe und Tiefe geschaffen, die man schon in den ersten Kapiteln bemerkt. Nichts wurde hier dem Zufall überlassen.

Meine Meinung:
Für mich war es das erste Retelling, welches in diese Richtung ging, jedoch wurde hiermit die Erwartungen an folgende Retellings sehr hoch angelegt. Das Buch war wirklich grandios. Die zum Leben erwachte Welt zog wie ein Film an meinem inneren Auge vorbei und jedoch noch so kleine Detail war für mich deutlich sichtbar. Und die Protagonisten hatten eine solche Tiefe an Charakterzügen, dass man meinte, sie persönlich zu kennen. Es ist so schön zu lesen, wie Zhara und Aladdin sich immer besser kennenlernen, doch beide zunächst dagegen ankämpfen wollen. Ich liebte es die Entwicklung der beiden mitzuerleben und bei ihren nächsten Schritten mitzufiebern. Das Buch hat mich wirklich in jeder Hinsicht in eine fremde Welt entführt und erst wieder losgelassen als ich es beendet hatte. Selbst jetzt schreibe ich diese Rezension mit einem Lächeln im Gesicht, da mich die Geschichte einfach nur verzaubert hat.
Und das Cover! Ich liebe es einfach. Es passt so gut zu dieser orientalischen Welt und zu der fabelhaften Geschichte, wie kein anderes.

Veröffentlicht am 28.02.2020

Gelungener Abschluss mit kleinen Schwächen

Soul Mates, Band 2: Ruf der Dunkelheit (Unvergessliche Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Bianca Iosivoni)
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Ich glaube es ist das erste Mal seit langem, dass ich mit einem Buch von Bianca Iosivoni Startschwierigkeiten hatte. Durch die ersten 100 Seiten musste ich mich tatsächlich ein wenig schleppen, bis ich ...

Ich glaube es ist das erste Mal seit langem, dass ich mit einem Buch von Bianca Iosivoni Startschwierigkeiten hatte. Durch die ersten 100 Seiten musste ich mich tatsächlich ein wenig schleppen, bis ich dann endlich wieder völlig gefesselt war.

Nun also erst einmal zu den Punkten, weshalb ich nicht so gut mit dem Buch starten konnte.
Auch wenn es gemein klingen mag, hatte ich mit der Protagonistin Rayne diesmal ordentlich Probleme. Wo sie im ersten Band noch so stark und selbstbewusst war, war sie hier das genaue Gegenteil. Es kam mir fast so vor, als würde sie nicht mehr für ihre eigenen Interessen einstehen wollen, sondern beklagte nur noch wie schlecht es ihr doch ging und dass ihr niemand helfen kann/will. Und dabei hat sie des Öfteren Hilfsangebote bekommen, die sie jedoch nicht angenommen hat, da sie immer gleich pessimistisch geworden ist. Zum Teil kam sie mir schon fast wie ein "Schwarzmaler" vor.
Erst nach einiger Zeit hat sie ihren eigenen Willen wiedergefunden und auch mal angefangen zu handeln, anstatt einfach alles nur hinzunehmen und sich im Nachgang dann darüber zu beschweren.

Nachdem also meine anfänglichen Schwierigkeiten beseitigt waren, konnte ich wieder so richtig durchstarten und habe das Buch innerhalb kürzester Zeit weggelesen. Biancas Schreibstil ist einfach unvergleichlich. Selbst für Charaktere, die mich eigentlich nicht so angesprochen haben, habe ich Sympathie entwickelt und mit ihnen gelitten oder mich an ihnen erfreut. Emotionen, Gefühle und Intensität des geschriebenen Wortes fühlten sich für mich fast ungefiltert stark an. Ich hing also emotional genauso tief drin, wie all die ganzen Buchcharaktere.
Hier wurde meine beginnende Antipathie gegenüber Rayne verflüchtigte sich auch just in dem Moment, in welchem sie ihr Leben wieder selbst in die Hand nahm. Ich konnte mich wieder richtig gut mit ihr identifizieren. Und ihre Down-Phase am Anfang habe ich ihr auch schnell verziehen, denn mal ehrlich: Wer würde nicht ein bisschen depressiv werden, wenn man sozusagen als Geisel gehalten wird und seine große Liebe zurücklassen muss? Also alles okay mit uns Rayne, ich bin wieder ein Fan. :)

Zu guter Letzt: Rayne und Colt? Wer shippt diese Beiden eigentlich nicht? Auch wenn mir Colt zuerst ein bisschen abgekupfert vorkam, so hat er doch seine ganz eigenen Ecken und Kanten entwickelt. Ich war quasi dazu gezwungen ihn auch zu lieben. :) Ich hoffe Rayne kann mir das auch verzeihen, nachdem ich ihr auch so selbstlos verziehen hab.. ;)

Kurz gesagt: Auch wenn ich zunächst mit dem Buch und der Story gehadert habe, hat mich Bianca Iosivoni wieder überzeugt! Insgesamt war Band 2 aber nicht mehr ganz soo stark wie Band 1, aber auf jeden voll noch ein kleines Highlight.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.11.2018

Hübsches Cover, hübscher Inhalt

Spiel der Macht (Die Schatten von Valoria 1)
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Charaktere:
Krestel: Krestel kennt grundsätzlich nur das Leben nach dem Krieg und anschließend in der gehobenen Gesellschaft. Daher hat sie dementsprechend auch nicht sonderlich viel Kenntnis über das ...

Charaktere:
Krestel: Krestel kennt grundsätzlich nur das Leben nach dem Krieg und anschließend in der gehobenen Gesellschaft. Daher hat sie dementsprechend auch nicht sonderlich viel Kenntnis über das Leben der Sklaven. Trotzallem lehnt sie das gesamte System der Sklaverei vehement ab und hat sich selbst damit noch nie identifizieren können. Insgesamt stellt Krestel in ihrer Gesellschaft einen ziemlichen Freigeist, wenn nicht sogar einen kleinen Rebellen, dar. Sie kann sich mit den Anforderungen der Allgemeinheit nicht anfreunden und verstößt oft ganz bewusst und mit Absicht gegen die "guten Sitten".

Arin: Arin zeigt sich meist sehr zurückhaltend und gibt wenig über sich preis. Schritt für Schritt taut er auf und man erfährt endlich etwas mehr über seine Vergangenheit. Als Sklave hat er natürlich nicht die Freiheiten, die er sich wünscht und hat schon früh lernen müssen, wie hart das Schicksal einen treffen kann. Auch für ihn ist die Musik etwas Besonderes mit einem bestimmten Hintergrund. Leider kann er auf den ersten Blick doch erstmal nur das Negative in einer Person sehen, es dauert eine Weile bis sich sein Blick klärt. Und wenn ihm etwas nicht passt, sagt er das auch ganz klar, ohne darauf zu achten, wer ihm momentan gegenübersteht.



Schreibstil:
Erzählt wird die Geschichte abwechselnd von Kester und Arin aus der Er-/Sie-Perspektive. Aufgrund des ungewohnten Schreibstils dauerte es allerdings eine Weile bis ich mich in der Story wirklich verlieren konnte. Die Charaktere waren gut durchdacht und dargestellt, so dass man sie zeitweise eben mehr oder weniger mochte. Leider hatte ich bei bestimmten Emotionen und Gefühlen nicht den Tiefgang den ich mir gewünscht hätte, weshalb mich vermutlich ergreifende Szenen fast komplett kalt ließen.



Meine Meinung:
Geprägt von einem starken Hype, ging ich schon ziemlich skeptisch an "Spiel der Macht" heran. Viele lobten das Buch in den Himmel, so dass ich selbst natürlich auch schon so einige Erwartungen hatte, ohne überhaupt schon eine Seite gelesen zu haben. Eigentlich finde ich diese Einstellung ziemlich kritisch und versuche diesem aus dem Weg zu gehen, allerdings man kann seine unterbewussten Gedanken dann leider doch nicht beeinflussen.

Der Aufbau der Beziehung von Kestrel und Arin hat mir sehr gut gefallen. Sie leben auf den unterschiedlichen Seiten der Gesellschaft, weshalb Arins Gefühle Kestrel gegenüber anfangs nicht sonderlich positiv waren. Obwohl sie selbst das System hinter der Sklavenhaltung als menschenunwürdig betrachtet, ist sie bei Arins Versteigerung schwach geworden, ohne dass sie sich selbst erklären könnte warum. Dass er als Musiker angepriesen wurde, machte ihn in ihren Augen interessant, aber auch seine direkte Art fand sie gut. Ihre langsame Annäherung ist wirklich glaubhaft und nachvollziehbar. Viel zu oft liest man, dass die beiden Protagonisten sofort Feuer und Flamme sind, obwohl sie sich zuvor eigentlich aufs Blut gehasst haben. So konnte man sich selbst erst einmal mit der Freundschaft der Zwei bekannt machen und sich einen Überblick verschaffen.

Besonders gut hat mir hier auch der politische und moralische/ethische Aspekt gefallen. Wer ist der Böse, wenn die Sklaven zurückschlagen wollen und ihre Unterdrücker unterdrücken? Wenn sie einfach nur ihr eigenes Land zurückhaben wollen? Kann man diese Menschen wirklich verurteilen, wenn sie nach jahrelanger Gefangenschaft, nur auch einmal einen Sieg haben wollen? Wie kann man in einer solchen Lage beurteilen, wer wirklich falsch handelt?

Allerdings gab es auch einen negativen Aspekt, der mich vor allem am Schluss genervt hat. Teilweise fand ich Kestrel ziemlich nervig. Sie selbst fand sich immer ziemlich schlau und vorhersehend. Dass sie selbst auch mal etwas nicht beachtet haben oder falsch liegen könnte, kam ihr dabei nicht mal in den Sinn. Auch ihr plötzlicher Umschwung in Bezug auf Arin konnte ich einfach nicht nachvollziehen und wirkte komplett unglaubwürdig. Ab diesem Moment ist sie mir dann ziemlich unsympathisch geworden und ich konnte sie nicht mehr ernst nehmen. Zu guter Letzt hat sie es durch ihre Handlung wieder gut gemacht, nichtsdestotrotz werden wir vermutlich keine besten Freunde mehr.

Insgesamt war es also ein gelungenes Jugendbuch, mit typischen Stärken und Schwächen. So herausragend wie es manche jedoch vorgestellt hatten, habe ich es persönlich jedoch nicht empfunden.

Veröffentlicht am 20.05.2018

Wunderschöner Liebesroman

Before you go - Jeder letzte Tag mit dir
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Charaktere:
Zoe: Zoe ist die meiste Zeit geprägt von Schuldgefühlen und bereut ihr Verhalten gegenüber Ed in der Phase vor seinem Tod zutiefst. Daher ist sie für jeden neuen Tag mit Ed unglaublich dankbar ...

Charaktere:
Zoe: Zoe ist die meiste Zeit geprägt von Schuldgefühlen und bereut ihr Verhalten gegenüber Ed in der Phase vor seinem Tod zutiefst. Daher ist sie für jeden neuen Tag mit Ed unglaublich dankbar und kann ihr Glück kaum fassen. Natürlich nutzt sie da ihre Gelegenheit und versucht in ihrer kurzen verbleibenden Zeit zu retten was noch zu retten ist. Leider muss sie so auch die schlimmen Momente ihrer Ehe wieder miterleben und merkt selbst wie verbittert sie in den letzten Jahren aufgrund ihres erfolglosen Kinderwunsches war.

Ed: Ed ist ein wahrer Naturbursche, der sich im Herzen von London einfach nie wirklich zu Hause fühlen konnte. Daher wünscht er sich schon von Anfang an ein großes Haus auf dem Land, bei welchem er seine Kinder beim Spielen im Garten beobachten kann. Denn das ist sein größter Wunsch: Kinder zu bekommen und eine richtige Familie zu werden. Doch vor der Ehe hat er jahrelang panische Angst, da er von der missglückten Ehe seiner Eltern geprägt ist.

Schreibstil:
Zoe erzählt ihre Geschichte selbst in der Ich-Perspektive. Obwohl der Schreibstil wirklich angenehm zu lesen war, merkte man, dass ihm die jugendliche Leichtigkeit fehlte und man hier ein Buch für Erwachsene in den Händen hält. Das heißt aber nicht, dass mir der Stil nicht gefallen hat, ganz im Gegenteil. Die Geschichte war trotz der Zeitsprüngen von Kapitel zu Kapitel wirklich gut nachzuvollziehen und man konnte eine waschechte Beziehung live miterleben. Alles was Zoe fühlte, fühlte ich, als Leser, ebenso intensiv.

Meine Meinung:
Ich weiß gar nicht was ich zu diesem Buch sagen soll... Zunächst fängt es schon mal mit einer wahren Tragödie an, welche einem schon bei den ersten Seiten die Tränen in die Augen treibt. Doch gerade als man denkt, dass Zoe nun ihren Tiefpunkt erreicht hat und es eventuell nie wieder schaffen wird, wird plötzlich alles anders.

Als Zoe nämlich wieder aufwacht, darf sie alle Schlüsselmomente ihrer Beziehung zu Ed noch einmal aufs Neue erleben! Und natürlich hat man als Leser dieselben Hoffnungen und Wünsche wie Zoe und fiebert daher zu jedem neuen Tag, an welchem sie plötzlich aufwacht.
Besonders gut hat mir gefallen, dass in "Before you go" tatsächlich mal eine wirklich wahrhaftige und glaubhafte Beziehung mit all ihren Höhen und Tiefen dargestellt wurde. Denn auch wenn man seinen Seelenpartner gefunden hat, heißt das nicht, dass für immer Friede, Freude, Eierkuchen herrscht. Auch diese Partnerschaft bedarf viel Mühe, Aufopferung und Zeit um zu bestehen. Und hier kann man sehr gut miterleben, wie sehr es zwei Menschen auseinandertreiben kann, obwohl sie dieselben Wünsche und Ziele verfolgen. Denn erfolglose Versuche schwanger zu werden können wohl mehr kaputt machen, als man sich vorstellen kann.
Doch aus dieser Geschichte kann man lernen, dass einen selbst die härtesten Schicksalsschläge nicht entzweien müssen, auch wenn es manchmal so scheint, als gebe es keinen Ausweg als die Trennung mehr. Aber Zoe und Ed haben zusammengehalten so lange es ging, auch wenn sie zeitweise wirklich unglücklich, traurig und verzweifelt waren. Sie haben doch immer wieder zusammengefunden, da diese Beiden ganz einfach zusammengehörten.

Es war wirklich schön die Liebesgeschichte von Zoe und Ed von Anfang an bis zum Schluss mitzuerleben. Denn so konnte man beide kennenlernen und ihre Veränderungen im Laufe der Zeit schön nachvollziehen.
Und so ist es natürlich selbstverständlich, dass man als Leser eine Schwäche für diese Zwei bekommt und von ganzem Herzen hofft, dass Zoe das Schicksal doch noch drehen kann. Um euch nicht zu spoilern sag ich lieber nicht, wie ich auf das Ende reagiert habe, nur so viel: mit diesem Ausgang hätte ich wirklich nicht gerechnet!

Nur ab und an war ich ein wenig genervt von Zoe, da man leider am Ende eines jeden Kapitels dasselbe lesen durfte. Nämlich, dass sie es nicht fassen kann noch eine Chance bekommen zu haben und ob sie morgen noch einmal neben Ed aufwacht. Ich meine, irgendwann muss es doch auch Zoe klar gewesen sein, dass sie alle wichtigen Momente bis zum Schluss noch einmal erleben wird und nicht plötzlich herausgerissen wird. Zumindest hätte ich so gedacht, da man mit Sicherheit mit der Zeit auch einen gewissen Optimismus entwickelt.

Ein wunderschöner Liebesroman mit süßen Zeitreiseelementen, bei dem gewiss kein Auge trocken bleibt!