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Veröffentlicht am 22.03.2020

Schöner Generationenroman über Familie, Heimat und Identität

Belmonte
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In dem wunderbaren Familienroman "Belmonte" von Antonia Riepp geht es um die Familiengeschichte von Simona, die als Landschaftsgärtnerin in Kempten im Allgaü lebt und von ihrer Großmutter Franca, zu der ...

In dem wunderbaren Familienroman "Belmonte" von Antonia Riepp geht es um die Familiengeschichte von Simona, die als Landschaftsgärtnerin in Kempten im Allgaü lebt und von ihrer Großmutter Franca, zu der sie ein inniges Verhältnis hat, deren Familienwohnsitz in Italien erbt.

Ohne allzu große Erwartungen fährt sie nach Italien, um sich das geerbte Haus anzuschauen und trifft dort nicht nur auf eine italienische Großfamilie, die sie sofort herzlich aufnimmt, sondern wird auch mit der Lebensbeichte ihrer Großmutter konfrontiert, die ihr die Augen auch über ihre eigenen Wurzeln öffnet. Die Reise kommt zu einer Zeit, in der sich Simona's Leben sowieso gerade an einem Scheidepunkt befindet. Ihren Job in der Landschaftgärtnerei hat sie gerade verloren, mit ihrem Freund Sebastian läuft es auch nicht ganz optimal. Außerdem hat ihre geliebte "Nonna Franca" sich gewünscht, dass ihre Asche in ihrem Heimatdorf Belmonte seine letzte Ruhestätte finden solle.

Der Roman wird aus der Perspektive von Simona, Franca und deren Mutter Teresa geschrieben und führt den Leser mit Teresa zurück bis ins Jahr 1944. Das Schicksal dieser starken Frauen aus mehreren Generationen weist erstaunliche Parallelen auf. Der flüssige, bildhafte Schreibstil der Autorin lässt ein Bild von dieser wunderschönen Landschaft in den italienischen Marken entstehen und das italienische Lebensgefühl springt förmlich auf den Leser über.

Die Protagonistinnen waren mir allesamt sympathisch und, besonders das Schicksal von Teresa, die sogar eine Zwangsheirat etragen musste, hat mich sehr angerührt. Den Stammbaum, der sich hinter dem Deckblatt des Buches verbirgt, empfehle ich allerdings zu Beginn des Romans nicht allzu ausführlich zu studieren, weil er doch Dinge vorwegnimmt, die erst im Laufe der Geschichte enthüllt werden. Man kann auch ohne diese Hilfe dem Handlungsverlauf problemlos folgen.

Ansonsten habe ich keine Kritik und empfehle diese Saga, die mir viele schöne Lesestunden beschert hat sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Die tragische Diva

Die Diva
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Unter dem Pseudonym Michelle Marly ist jetzt der autobiografische Roman über die Opernsängerin Maria Callas erschienen. Die Bestsellerautorin Micaela Jary, die sich dahinter verbirgt, hat sich zuvor in ...

Unter dem Pseudonym Michelle Marly ist jetzt der autobiografische Roman über die Opernsängerin Maria Callas erschienen. Die Bestsellerautorin Micaela Jary, die sich dahinter verbirgt, hat sich zuvor in dieser Reihe des Aufbau Taschenbuchverlags schon mit den berühmten Frauen Coco Chanel und Edith Piaf beschäftigt. Keine dieser Persönlichkeiten sagt sie, war ihr aber so nah wie die "Callas".

Der Roman steigt sofort ein in die Hochphase ihrer Karriere 1957 und wechselt die Zeit bis ins Jahr 1969 mit kurzen Rückblicken in die Kindheit und Jugend der Sopranistin. Maria, die in einfachen Verhältnissen als Tochter griechischer Einwanderer in New York geboren wird, sucht ihr Leben lang nach der Liebe, die ihr im Elternhaus versagt geblieben ist. Zwar fördert ihre Mutter schon früh ihr Talent, aber wohl eher aus dem Grund, weil sich ihr durch Maria's Stimme eine Einnahmequelle erschließt. So heiratet die stimmgewaltige Künstlerin dann auch früh den sehr viel älteren italienischen Unternehmer Battista Meneghini, der auch als ihr Manager ihr Geld verwaltet und wie sie später feststellt, verprasst. Die Liebe findet sie mit dieser Heirat nicht.

Die leichte, bildhafte Erzählweise der Autorin lässt den Leser nachempfinden, wie sich Maria gefühlt haben muss, immer nur ihrer Stimme wegen bewundert zu werden und nie als der Mensch "Maria" gesehen zu werden. Für die Menschen um sie herum war sie einfach die Geldmaschine, die funktionieren musste. Kein Wunder, dass sie dem Charme des Reeders Aristoteles Onassis sofort erlegen ist, der sich erstmals um sie als Frau bemüht und eigentlich gar kein Opernfreund ist. Durch Onassis lernt Maria das Jetsetleben kennen und verliebt sich hoffnungslos in den reichen Griechen. Aber auch diese Liebe, welche die große LIebe ihres Lebens ist, steht unter keinem guten Stern. Letztendlich bricht ihr der Tankerkönig das Herz und heiratet nicht Maria sondern Jackie Kennedy.

Die Geschichte der traurigen Diva hat mich wirklich berührt. Die Zeitreise, auf die Michelle Marly ihre Leser mitnimmt, hat mich schnell in ihren Bann gezogen. Immer wieder wird das Leben Maria's mit ihren Opern verglichen, in denen es auch selten ein Happy End gibt. Es war ein wunderbar recherchierter Roman ,und die Autorin hat es nicht nur geschafft viele Hintergrundinformationen über die Welt der Oper zu vermitteln, sie konnte auch glaubhaft tiefe Einblicke in das Seelenleben der berühmtesten Sopranistin ihrer Zeit geben.

Ich hatte viele schöne Lesestunden mit dem Buch und empfehle es sehr gerne weiter.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Eine herzerwärmende, wundervolle Liebesgeschichte

Love to share – Liebe ist die halbe Miete
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Schon das Setting ist klasse. Ich konnte mir kaum vorstellen wie es funktionieren sollte, aber die Autorin hat die Rahmenhandlung überzeugend durchgezogen.

Die beiden Protagonisten Tiffy und Leon haben ...

Schon das Setting ist klasse. Ich konnte mir kaum vorstellen wie es funktionieren sollte, aber die Autorin hat die Rahmenhandlung überzeugend durchgezogen.

Die beiden Protagonisten Tiffy und Leon haben zu Beginn eine Gemeinsamkeit, sie sind aus unterschiedlichen Gründen finanziell ziemlich klamm. London ist eine teure Stadt, und somit sind die Mieten alles andere als günstig. Leon verdient als Krankenpfleger in einem Hospiz nicht gerade viel und selbst eine kleine Wohnung ist ohne Zuschuss kaum zu finanzieren. Deshalb hat er die ungewöhnliche Idee, seine Wohnung, in der es nur ein Bett gibt, in der Zeit, in der er sich auf seiner Arbeit befindet. unterzuvermieten. Als Nachtschichtmensch denkt er, könnte ein klassischer nine to five Arbeiter doch wunderbar seine Wohnung mitbewohnen. Tiffy, der zweite Hauptcharakter, hat gerade eine schwierige Beziehung hinter sich, zieht aus der Wohnung ihres Jetzt- Exfreunds aus und hat aber nicht genug Rücklagen für eine neue Wohnung. Die Anzeige von Leon bereitet ihr Kopfschmerzen, ist aber die einzige finanzierbare Lösung für ihr Wohnungsproblem.

Das Arrangement klappt gut. Die Beiden treffen tatsächlich gar nicht aufeinander. Zu klärende Dinge werden per Post it auf dem Kühlschrank kommuniziert.

Viel mehr möchte ich von der Geschichte gar nicht verraten, außer dass der Exfreund von Tiffy noch zum Problem wird und eine Annäherung von Tiffy und Leon natürlich doch irgendwann stattfindet. Sehr schön ist aber, dass sich diese Liebesgeschichte ganz langsam und behutsam entwickelt. Der Roman ist abwechselnd aus den Sichtweisen von Leo und Tiffy beschrieben, und Jeder hat seine spezielle Art zu kommunizieren. Das ist wirklich gut gemacht. Nicht nur die Hauptfiguren sind ausgesprochen sympathisch und es macht Spaß sie kennenzulernen. Auch die Nebencharaktere spielen eine wichtige Rolle, um der Geschichte Tiefe zu geben und sind wunderbar ausgearbeitet. So entwickelt die Geschichte einen Sog, den ich lange nicht mehr bei einem Liebesroman verspürt habe.

Am Ende habe ich das Buch mit einem Tränchen im Auge zugeklappt und war gleichzeitig traurig, dass die Geschichte zu Ende war. Von mir gibt es natürlich eine 5 Sterne Empfehlung. Habe das Buch schon im Freundeskreis wärmstens empfohlen und hoffe die Autorin erfreut uns Leser bald mit Nachschub.

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Tolle Rezeptideen

WW - Das Basis-Kochbuch
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Bisher hatte ich wenig Berührungspunkte mit WW, da ich im Großen und Ganzen ganz zufreiden mit meinem Gewicht bin. Durch eine OP, bei der ich viel auf der Couch sitzen musste, habe ich leider an Gewicht ...

Bisher hatte ich wenig Berührungspunkte mit WW, da ich im Großen und Ganzen ganz zufreiden mit meinem Gewicht bin. Durch eine OP, bei der ich viel auf der Couch sitzen musste, habe ich leider an Gewicht zugelegt, und so kam das Basis-Kochbuch von WW gerade recht, um mir zu helfen meine Pfunde wieder loszuwerden.

Als WW Anfänger musste ich mich zunächst einmal mit dem Punktesystem von WW auseinandersetzen. Das ist in der Kategorie "Mein WW" wirklich gut erklärt. Svenja's Erfolggeschichte diente ebenfalls der Motivation.

Die Rezepte sind absolut alltagstauglich und empfehlenswert. Tolle Fotos, auch Bilder, die mehrere Arbeitsschritte darstellen, machen Appetit. Die Rezepte sind einfach nachzukochen, ohne komplizierte Zutaten aber trotzdem raffiniert und zudem kalorienarm.

Der Rezeptteil beginnt mit dem Kapitel Basics. Hier findet man Beilagen, Saußen, Dressings und 2 süße Leckereien nämlich Milchreis und Muffins als Basisrezept, das sich beliebig z.B mit Lieblingsfrüchten abwandeln lässt.

Das nachfolgende Kapitel befasst sich mit Fleisch und Geflügel. Hier findet man Klassiker wie z-B Hühnerfrikasse oder Rinderroulade, aber halt nicht so gehaltvoll wie das Original. Außerdem gibt es Ausgefalleneres wie das Tandoori Chicken oder für die Asiafans die Asia-Erdnuss-Nudeln mit Hähnchen.

Dem Fleisch folgen FIsch und Meeresfrüchte und im Anschluss gibt es ein Kapitel für Gemüsefreunde wie mich. Direkt das 1. Gericht aus dieser Kategorie, "Knackiges Ratatouille mit Ziegenkäse" war bei meinem Probekochen ein Gedicht. Für die Zucchininudeln habe ich mir extra einen Spiralschneider zugelegt. Auch dieses flotte Gericht wird es bei uns jetzt öfter geben.

Das Kapitel Suppen und Salate gehört auch zu einer Lieblingskategorie von mir. Tolle Salatideen wie der fruchtige Balttsalat mit Pute sind bei uns sehr gut angekommen. Und bei dem naßkalten Wetter ist ein wärmendes Süppchen wie z.B die scharfe Butternutkürbissuppe auch nicht zu verachten.

Last but not least fehlt auch das Kapitel Süßes nicht. Vom Crumble hier mit Nektarinen aber eigentlich mit fast allen Früchten möglich, bis zu den Quarknocken auf Heidelbeerspiegel muss auch auf ein leckeres Dessert nicht verzichtet werden.

Ich bin sehr begeistert von diesem Kochbuch, dass meiner Familie und mir mit neuen gesunden Ideen neue Inspiration verschafft.

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Veröffentlicht am 22.02.2020

Ein schwieriges Thema kindgerecht umgesetzt

Hannah Arendt
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Ich finde die Reihe Little People, BIG DREAMS einfach großartig. Sehr mutmachend und inspirierend ist es doch schon für die Kleinen an Beispielen von tollen Persönlichkeiten darzulegen, dass ganz normale ...

Ich finde die Reihe Little People, BIG DREAMS einfach großartig. Sehr mutmachend und inspirierend ist es doch schon für die Kleinen an Beispielen von tollen Persönlichkeiten darzulegen, dass ganz normale Kinder es geschafft haben in ihrem Leben Großes zu leisten und ihre Träume zu verwirklichen.

Hannah Arendt hatte es als Kind natürlich überhaupt nicht leicht. Sie ist als Jüdin in der rassistischen Zeit aufgewachsen, in der es Hitler geschafft hat an die Macht zu kommen. Sie ließ sich nicht unterkriegen, und floh schließlich nach Frankreich und später nach Amerika. Sie hat ihr Leben lang gegen Ungerechtigkeiten gekämpft und ist als studierte Philosophin der Frage nachgegangen, wieso es zum Holocaust kommen konnte.

Das ist sicher ein schwieriges Thema für ein Kinderbuch. Diese Reihe ist aber für verschiedene Alterklassen gedacht. Kleinere Kinder werden sich an den tollen Illustrationen erfreuen und ihren Spaß daran haben die kleine Hannah auf jeder Seite, gut erkennbar im roten Kleid, wiederzuentdecken. Für größere Kinder ist auch der Text interessant, der auf jeder Seite nur wenige kurze Sätze beinhaltet und eine gute Möglichkeit für Eltern ist, mit ihren Kindern ins Gespräch zu kommen. Die schlimme Zeit des 3. Reiches darf niemals vergessen werden. Dieses Buch hilft mit, schon bei den Kleinen den Grundstein dafür zu legen, dass ihnen Ungerechtigkeiten und Rassismus frühzeitig auffallen und man sich mit aller Kraft dagegen wehren muss. Und auch als Erwachsene habe ich sehr viel Spaß an den Illustrationen von Sophia Martineck und dem gelungenen Texten von Isabel Sanchez Vegara, die das Leben von Hannah Arendt kurz und knapp, aufs Wesentliche beschränkt, zusammenfasst. Am Ende gibt es für den interessierten Leser noch einen Fotolebenslauf der porträtierten Hannah.

Ich bin sehr begeistert, vergebe natürlich alle Sterne, die zur Verfügung stehen und freue mich schon auf den nächsten Band.

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