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Hannicake

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2020

Emotional erschütternd und zerstörend - ein Meisterwerk der Autorin

Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt
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Grace Harris hat erfahren müssen, wie es ist, betrogen und von den Menschen, von denen sie glaubt, dass sie ehrlich und loyal zu ihr sind, hintergangen zu werden. Sie ist zutiefst erschüttert, als sie ...

Grace Harris hat erfahren müssen, wie es ist, betrogen und von den Menschen, von denen sie glaubt, dass sie ehrlich und loyal zu ihr sind, hintergangen zu werden. Sie ist zutiefst erschüttert, als sie alleine ohne ihren Mann für einen Sommer in ihre alte Heimat zurückkehrt – Chester, ein Dorf, in dem fast jeder fast alles von einem weiß. Kein Geheimnis ist dort sicher und über alles und jeden wird getratscht. Das muss Grace am eigenen Leib erfahren, als sie in ihrer Verzweiflung Jackson Emery trifft, der von der ganzen Stadt als Sohn des Teufels angesehen und gemieden sowie verspottet wird. Sie erkennen, dass sie beide gebrochen sind und das Vertrauen in andere Menschen verloren haben und mit der Zeit lernen sie sich selbst und den anderen besser kennen. Doch kann zwischen ihnen etwas Tieferes entstehen? Können sie über die Verspottung der anderen Menschen hinwegsehen? Und können sie die Vorurteile ihrer eigenen Familie gegenüber der des jeweiligen anderen ignorieren? Was passiert nach dem Sommer, wenn Grace wieder wegziehen muss, um ihre Arbeit wieder aufzunehmen?

Erzählt wird eine spannende dramatische Liebes- und Familiengeschichte zwischen der 30-jährigen Grace und dem 24-jährigen Jackson – zwei Charaktere, die unter ihrer Familiensituation leiden und deren Seelen aus verschiedenen Gründen gebrochen sind. Das Thema Selbstfindung spielt ebenfalls eine große Rolle – die beiden und auch andere Charaktere müssen herausfinden, wer sie eigentlich sind und welchen Platz sie in der Gesellschaft einnehmen wollen, nachdem ihr Leben zumeist durch andere Personen bestimmt wurde.
Die Handlung wird abwechselnd aus der Perspektive der beiden Protagonisten erzählt. Der Anteil der Kapitel aus Grace Sicht überwiegt, jedoch erhält der Leser auch viele Informationen über Jackson und durch mehrere Rückblenden auch über dessen Kindheit. Das macht ihn greifbarer und es gelingt dem Leser schon von Beginn an, ihn und seine Handlungen weitgehend zu verstehen und mit ihm mitzufühlen. Er hat eine tragische Vergangenheit und lebt in einem schwierigen Umfeld, was dem Leser mehr als einmal Tränen in die Augen treibt. Schnell wird aber auch ersichtlich, dass auch Grace von den Menschen, die sie eigentlich liebt, unter Druck gesetzt wird und alles versucht, um deren Anforderungen und Erwartungen an sie zu erfüllen, was ihr oftmals nicht gelingt und sie umso verzweifelter und trauriger macht. Auch von ihrem Schicksal ist der Leser ergriffen.
Beide Protagonisten wirken authentisch und greifbar durch verschiedene Charaktereigenschaften sowie Angewohnheiten, die dem Leser an vielen Stellen unter anderem durch ausführliche Beschreibungen vermittelt werden.
Die Inhalte der Kapitel und der Rückblenden sind aufeinander aufbauend, sodass der Leser immer wieder neue Erkenntnisse erfährt und immer wieder aufs neue überrascht wird. So bleibt das Buch nie langweilig und neben den emotionalen Aspekten kommt ein wenig Spannung in die Geschichte.

Das Setting wird detailliert beschrieben, sodass sich der Leser vorstellen kann, um was für ein Dorf es sich bei Chester handelt und was das für einen Einfluss auf die Protagonisten hat.
Neben Grace und Jackson werden verschiedene andere Charaktere eingebracht, die für den Fortgang der Geschichte eine große Rolle spielen. Sie werden ebenfalls authentisch beschrieben und haben ihren eigenen Charakter und zum Teil auch ihren eigenen liebenswürdigen Charme. Dazu zählen beispielsweise Grace Schwester Judy oder Jacksons Onkel Alex, die den beiden Protagonisten immer unterstützend zur Seite stehen.

Der Schreibstil ist unter anderem wegen den kurzen Sätzen sehr gut und flüssig zu lesen. Die Kapitel sind überschaubar und kurz und sorgen dafür, dass der Leser immer weiter lesen möchte. Die Autorin schafft es, den Leser an die Seiten zu fesseln und allein mit ihren Worten eine Fülle an Emotionen beim Lesen auszulösen.

Dieser zweite Teil der Reihe ist noch packender und erschütternder als der erste. Beide Bücher haben inhaltlich kaum einen Zusammenhang, sodass sie in sich abschließend sind und unabhängig voneinander gelesen werden können.

Insgesamt vermittel dieses Buch sehr viele Emotionen und lässt den Leser mit den Protagonisten mitfühlen. Die Autorin schafft es, dem Leser immer wieder ein Grinsen auf das Gesicht zu zaubern, ihn im nächsten Moment aber wieder fassungslos und mit Tränen in den Augen zurückzulassen. Alles wirkt sehr authentisch und greifbar. Das Buch ist somit überaus empfehlenswert.

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  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2020

Ernstes, oft verschwiegenes Thema sehr berührend und emotional aufwühlend umgesetzt!

Heart of Scars
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„Mein Körper ist abgehärtet. Solche kleinen Sachen sind für mich nicht mehr als ein Mückenstich. Schmerz wird irgendwann relativ, wenn man tagtäglich mit ihm konfrontiert wird.“

Die 19-Jährige Joyce hat ...

„Mein Körper ist abgehärtet. Solche kleinen Sachen sind für mich nicht mehr als ein Mückenstich. Schmerz wird irgendwann relativ, wenn man tagtäglich mit ihm konfrontiert wird.“

Die 19-Jährige Joyce hat bereits viele Schmerzen auf physischer sowie auf psychischer Ebene erleiden müssen. Seit ihrem 14. Geburtstag wird sie schwer misshandelt und erniedrigt. Dies hat nicht nur Narben auf ihrem Körper, sondern auch an ihrer Seele gelassen (was der Titel zusätzlich verdeutlicht). Sie ist sehr schreckhaft und ihr Vertrauen in Menschen, besonders in Männer, ist zutiefst erschüttert. Einzig ihre kleine Schwester Annabelle hält sie davon ab, ihrem grausamen Leben ein Ende zu setzen.
Als sie eines Tages bei ihrer Arbeit Ace trifft, der sofort Interesse an ihr zeigt und ihr einen Weg aus ihrem düsteren Alltag aufzeigen möchte, ist sie hin und hergerissen. Denn Ace zeigt eine Wut, die ihr Angst macht. Eine Wut, von der sie gelernt hat, dass diese Schmerzen und Qualen bedeuten.
Schafft sie es, sich von ihm helfen zu lassen und ihm ihr Vertrauen zu schenken? Oder sitzen ihre traumatischen Erinnerungen zu tief, um ihn näher an sich heranzulassen?

Diese Geschichte behandelt ein sehr ernstes Thema, welches in der Realität des Öfteren vorkommt, aber zumeist verschwiegen wird. Mit diesem Buch legt die Autorin ein Tabu-Thema der Gesellschaft offen dar, ohne dieses zu beschönigen und ohne ein Blatt vor dem Mund zu legen. Schonungslos offen werden dem Leser zu Beginn des Buches brutale und grausame Szenen von sadistischen Misshandlungen nahegebracht, die mit unvorstellbaren Schmerzen, Qualen und viel Blut einhergehen.

Es gelingt dem Leser zumeist, sich in die die von Selbstzweifeln geprägte Protagonistin Joyce hineinzuversetzen. Bei dem Ausmaß ihrer Schmerzen und traumatischen Erinnerungen ist es nicht möglich, alle ihrer Handlungen und Reaktionen hundertprozentig zu verstehen, wenn dies nicht selbst durchlebt wurde. Durch die detailliert beschriebenen Szenen kann der Leser aber annähernd erahnen, welches Schicksal sie erleiden musste und wie sie sich fühlen mag.

Nachdem zu Beginn die Brutalität und die grausamen Szenen überwiegen, wird der Fokus im Verlauf der Geschichte auf die Beziehung zwischen Joyce und Ace gesetzt. Die Gefühle der beiden stehen dabei im Vordergrund. Schnell wird ersichtlich, dass diese beiden Charaktere beide ihren eigenen Charme haben und auf dem ersten Blick nicht unterschiedlicher sein können. Dennoch entgeht dem Leser das Knistern zwischen den beiden nicht.

Die Geschichte ist abwechselnd aus der Perspektive von Joyce und Ace geschrieben. Dadurch erhält der Leser die Möglichkeit, die Gedanken und Gefühle beider Protagonisten zu erfahren und deren Handlungen besser zu verstehen. Zudem ermöglicht dies, zwei verschiedenen Sichtweisen auf das Geschehen zu erhalten. An vereinzelten Stellen wird die Geschichte auch aus der Perspektive von anderen Personen erzählt, was noch einmal einen anderen Standpunkt aufzeigt und sehr informativ ist, um die Beweggründe anderer Charaktere zu erfahren.

Durch Rückblenden erfährt der Leser viel über die Vergangenheit der Protagonisten. Zugleich sorgen diese für zusätzliche Spannung, da erst im Verlauf ersichtlich wird, welche Vergangenheit die Charaktere genau haben und wie bestimmte Handlungselemente zusammenhängen.

Der Schreibstil ist locker geschrieben und angenehm zu lesen. Durch viele Beschreibungen kann sich das Setting und die Ambiente besser vorgestellt werden. Der Leser ist somit tiefer in der Geschichte drin und kann die Reaktionen und Handlungen der Protagonisten besser verstehen und mehr mit ihnen mitempfinden. Zudem wirkt es beim Lesen so, als würden die Protagonisten einen direkt ansprechen. Das sorgt dafür, dass sich der Leser wie ein Teil der Geschichte fühlt und mehr mit ihnen mitfühlen kann.

Das Buch ist ein absolutes Jahreshighlight und sehr zu empfehlen, da es sich mit einer wichtigen und ersten Thematik auseinandersetzt. Zudem gibt es eine grandiose Liebesgeschichte mit einem ständigen Auf und Ab, mit großem explosivem Gefühlschaos und einem Feuerwerk der Gefühle, bei dem sich viele Gefühle wie Gänsehaut, Tränen und eine angenehme Wärme miteinander vermischen. Es gibt viele spannende und überraschende Wendungen, die das Lesen nicht langweilig oder eintönig machen.
Wichtig ist jedoch zu beachten, dass zu Beginn brutale Szenen offen, detailliert und anschaulich beschrieben werden, sodass die Geschichte nichts für zart besaitete Leser ist.

  • Einzelne Kategorien
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2020

Auch nach einem schweren Verlust ist das Leben noch nicht vorbei

Verloren sind wir nur allein
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Noch immer trauert Sky über ihren Vater, der vor über zwei Jahren plötzlich verstorben ist. Sie trägt schwarze Kleidung, hat sich von ihren Freunden und Mitmenschen isoliert und lässt keine Freude in ihrem ...

Noch immer trauert Sky über ihren Vater, der vor über zwei Jahren plötzlich verstorben ist. Sie trägt schwarze Kleidung, hat sich von ihren Freunden und Mitmenschen isoliert und lässt keine Freude in ihrem Leben zu. Deswegen kommt es ihr einem Verrat gleich, als ihre Mutter mit ihr in einen anderen Bundesstaat zu einem anderen Mann zieht. Sie ist sauer und möchte sich weiterhin isolieren, keine Menschen an sich heranlassen und das letzte Highschooljahr schnell hinter sich bringen, um dann wieder in ihre Heimat ziehen zu können - zurück in ihr altes Leben und zum Grab ihres Vaters.
Als der anscheinend immer gut gelaunte Jeff auf der Ranch, wo Sky jetzt wohnt, auftaucht und sich als ihr Mitbewohner vorstellt, ist sie zuerst genervt und möchte nichts mit ihm zu tun haben. Doch schon bald merkt sie, dass ihr das nicht gelingt, sich ihr ganzes Leben ändert und nichts nach ihrem ursprünglichen Plan läuft.

Die Geschichte ist größtenteils aus der Perspektive von Sky geschrieben. Der Leser erfährt so, gestützt durch Tagebucheinträge, auf authentische Weise ihre Trauer und ihren Schmerz. Sie lässt einen an ihren Gedanken und Gefühlen teilhaben, die zumeist authentisch sind und somit verstanden werden und nachempfunden werden können.

Es gibt dezent gesetzte Passagen aus der Sicht von Jeff. Diese sind zu Beginn des Buches eher kurz, bauen aber viel Spannung auf, da Andeutungen gemacht werden, diese aber erst viel später aufgelöst werden. Schnell wird jedoch klar, dass auch Jeff sein eigenes Päckchen trägt und ein dunkles Geheimnis hütet. Der Leser kann im Verlauf immer wieder Vermutungen entwickeln, der wahre Gegenstand dieses Geheimnisses wird jedoch erst später im Verlauf ersichtlich.

Neben diesem Geheimnis gibt es viele weitere und zum Teil unerwartete Wendungen in der Geschichte, die Spannung erzeugen und den Leser mit den Protagonisten mitfühlen lassen. Es werden nicht nur positive Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen vermittelt, sondern auch Rückschläge und Erinnerungen aus der Vergangenheit, die einem beim Lesen Tränen in die Augen treiben.

Der Schreibstil sorgt für die Perspektivenwahl sowie durch den Einsatz von "Alltagssprache" dafür, dass das Buch angenehm zu lesen, fesselnd und ergreifend ist.
Durch detaillierte Beschreibungen des Settings gelingt es dem Leser, sich den Ort des Geschehens sowie die Handlung bildlich vorzustellen und selbst fast ein Teil der Handlung zu sein, sei es nur als außenstehender Beobachter.
Das Schicksal der wichtigsten Charaktere ist sehr ergreifend und kommt zum Teil unerwartet, wenn der Leser nicht damit rechnet. Umso emotionaler ist es, wenn bestimmte Entwicklungen offen dargelegt werden.

Es passiert des Öfteren in diesem Buch, dass man die Charaktere, unter anderem auch Sky, fassungslos ansieht und schütteln möchte, aber dann gibt es Momente, in denen man von dem fast schon erwachsenen Verhalten, vor allem von Jeff und Sky´s Freunden, gerührt ist und tiefen Respekt zeigen würde. Die Figuren sind sehr unterschiedlich in ihrem Charakter und in ihren Wesenszügen. Über einige erhält der Leser detaillierte Informationen, während andere nur im Hintergrund auftauchen und beinahe blass erscheinen. Auf diese könnte jedoch somit in einem möglichen weiteren Band der Fokus gesetzt werden. Dieses Buch bietet somit sehr viel Potential und neue Anknüpfungspunkte.

Typische Stereotypen werden in die Geschichte mit eingepflochten und sind fest in die Handlung integriert, jedoch sind diese nicht weiter störend und dem Leser auch nur an manchen Stellen präsent.

Besonders gelungen ist ebenfalls, dass der Titel in die Geschichte aufgenommen und wortwörtlich von einem der Protagonisten gesagt bzw. gedacht wird. Somit wird diesem eine besondere Bedeutung zuteil.

Das Buch ist sehr zu empfehlen, da es durch den lockeren Schreibstil und die Fähigkeit, von einem Moment zum anderen komplett verschiedene Emotionen beim Leser auszulösen, überzeugen kann. Der Fokus liegt nicht auf besonderen Spannungselementen, sondern auf Emotionen, zwischenmenschlichen Beziehungen und charakterlichen Entwicklungen der jugendlichen Protagonisten.

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Veröffentlicht am 04.01.2020

Sehr emotionale und fesselnde Liebesgeschichte

Hope Again
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Everly Penn wird von ihrer eigenen düsteren Vergangenheit eingeholt. Einziger Lichtblick in ihrem Leben ist ihr junger Dozent Nolan Gates, bei dem sie sich nicht verstellen und ihre Gefühle nicht unterdrücken ...

Everly Penn wird von ihrer eigenen düsteren Vergangenheit eingeholt. Einziger Lichtblick in ihrem Leben ist ihr junger Dozent Nolan Gates, bei dem sie sich nicht verstellen und ihre Gefühle nicht unterdrücken muss. Doch es ist so viel mehr, was sie für ihn verspürt. Und auch für ihn scheint sie keine normale Studentin zu sein. Oder bildet Everly sich dieses Prickeln zwischen ihnen nur ein? Eins ist jedoch sicher: Nicht nur das Dozenten-Studentin Verhältnis steht zwischen ihnen, auch Nolan trägt Spuren seiner Vergangenheit und hütet ein dunkles Geheimnis.

Der Roman ist aus der Ich-Perspektive von Everly geschrieben und verleiht dem Leser einen direkten Einblick in ihre Gedanken und Gefühle. Diese sind authentisch geschrieben, sodass sich der Leser mit ihr identifizieren und mit ihr mitfühlen, leiden, lachen, aber auch mit ihr mitweinen kann. Es ist sehr berührend und emotional. Vor allem wenn Everly die Vergangenheit einholt, ist es sehr erschreckend, schockierend und bringt den Leser zur Fassungslosigkeit.

Auch die anderen Charaktere werden mit vielen individuellen Charaktereigenschaften ausgestattet, sodass diese plastisch wirken. Auch diese Figuren haben ihre eigene Geschichte, auf die zum Teil in diesem Band überblicksartig eingegangen wird. Detailliert wird deren Geschichte in anderen Bänden aufgegriffen - in diesem stehen das Verhältnis und die Vergangenheit von Everly und Nolan im Vordergrund. Die Bücher sind unabhängig voneinander lesbar und in sich abgeschlossen.

Die Handlung ist spannend gestaltet und enthält detailliert beschriebene Szenen sowie zum Teil unvorhergesehene Wendungen. Im Vordergrund stehen jedoch die Emotionen, die sehr facettenreich auf den Leser wirken.

Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und wird durch abgedruckte E-Mails oder andere Textnachrichten aufgelockert. Er sorgt dafür, dass das Buch sehr fesselnd ist und Suchpotential entsteht.

Zu empfehlen ist diesem Buch Jedem, der gerne emotionale Liebesgeschichten liest, in denen aber auch wichtige Thematiken angesprochen werden, über die in der Gesellschaft zumeist geschwiegen wird.

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Veröffentlicht am 05.07.2019

Liebe, die nicht sein darf - Skandale und Intrigen

Die Prinzessinnen von New York - Scandal
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New York 1899 - Reichtum, Macht und Ansehen. Das scheint das einzige zu sein, was für die New Yorker High Society zählt. Keine Rücksicht auf Verluste der eigenen Kinder.
Erzählt wird die Geschichte von ...

New York 1899 - Reichtum, Macht und Ansehen. Das scheint das einzige zu sein, was für die New Yorker High Society zählt. Keine Rücksicht auf Verluste der eigenen Kinder.
Erzählt wird die Geschichte von den Schwestern Elizabeth und Diana Holland, von dem wohl begehrtesten Junggesellen Henry Schoonmaker, von der eifersüchtigen Penelope Hayes sowie von weiteren reichen Persönlichkeiten, aber auch von einfachen Bediensteten der Hollands.
Durch ein für diese Zeit dramatisches Familiengeheimnis der Hollands wird viel von der ältesten Tochter Elizabeth abverlangt und ihr bedingungsloser Gehorsam sowie ihre Gefolgsamkeit gefordert. Doch wer glaubt, dass in dieser Geschichte alles reibungslos verlaufen wird, der hat nicht mit den Intrigen und Skandalen der High Society gerechnet.

Das Buch beginnt mit einem Cliffhanger. Theoretisch wird die Situation vom Ende beschrieben, jedoch bleiben viele Frage offen, die im Laufe der Geschichte geklärt werden. Die Handlung wird langsam aufgebaut, sodass der Anfang keineswegs zu viel verrät, sondern mich als Leser dazu motiviert hat, immer weiterzulesen, um herauszufinden, was es mit dem Ereignis am Ende auf sich hat.
Zu Beginn werden sehr viele Namen benannt und die Charaktere kurz und knapp vorgestellt. Doch wer sich dabei verständlicherweise erschlagen fühlt, der sollte das Buch nicht aus der Hand legen, denn nach und nach lernt man die Protagonisten auseinanderzuhalten und diese den einzelnen Familien zuzuordnen.

Positiv überrascht hat mich der leicht zu lesende, angenehmen Schreibstil sowie die mit jedem Kapitel wechselnde Perspektive. Im ersten Moment mag dies ungewohnt erscheinen, aber so erhält der Leser Einblick in die Gefühle, Gedanken und Absichten der wichtigsten Charaktere und erhält zugleich somit eine Multiperspektivität. Trotz dieser wechselnden Perspektiven wird dennoch deutlich, dass der Fokus dieser Geschichte auf Elizabeth Holland liegt, wobei die anderen Figuren durchaus auch eine wichtige Rolle bezüglich der Beeinflussung der Handlung einnehmen.

Die Autorin schafft es, dem Leser durch viele detailgetreue Beschreibungen und Auszüge aus Benimmregeln der damaligen Zeit am Anfang eines jeden Kapitels das Setting bzw. die Atmosphäre im Allgemeinen des 19./20. Jahrhunderts zu übermitteln. Jedoch wirkt es nicht gestelzt, sondern stattdessen wird der Geschichte eine höhere Authentizität verliehen.

Ich würde den ersten Band der "Prinzessinnen von New York" Reihe definitiv weiterempfehlen, jedoch sollte man sich bewusst sein, dass dieses Buch in der Vergangenheit spielt. Am besten liest man sich die Leseprobe durch, um zu schauen, ob man mit dem Schreibstil warm wird bzw. ob man sich im Allgemeinen das Lesen einer solchen Geschichte vorstellen kann.

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