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Veröffentlicht am 01.04.2020

Gipfelstürmer

Das kann uns keiner nehmen
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Unter dem Roman “Das kann uns keiner nehmen” von Matthias Politycki habe ich mir eigentlich etwas ganz anderes vorgestellt. Ich mag Bergsteiger Romane sehr gerne und hier geht es ja auf den Gipfel des ...

Unter dem Roman “Das kann uns keiner nehmen” von Matthias Politycki habe ich mir eigentlich etwas ganz anderes vorgestellt. Ich mag Bergsteiger Romane sehr gerne und hier geht es ja auf den Gipfel des Kilimandscharo, wie auch das wunderbare Cover zeigt. Dass das Gipfel erklimmen eigentlich hier nur eine Nebenrolle spielt, wird aber sehr schnell klar.
Der Autor bedient sich toller Beschreibungen, um uns Afrika und das Leben dort, näher zu bringen und ganz langsam und sachte entwickelt sich eine Geschichte über Freundschaft und auch über Liebe, in der Gegenwart und Vergangenheit.
Hier wird ganz viel mit Gefühl geschrieben, es gibt eine Menge Humor, aber auch Mitgefühl, Trauer und Leidenschaft. Das Buch räumt mit so einigen Vorurteilen auf und bringt einen zum nachdenken über die wirklich wichtigen Dinge im Leben.
Das einzige, was für mich ein Kritikpunkt wäre, war der bayrische Dialekt, mit dem ich mich eine Weile recht schwer tat, man gewöhnte sich aber dran.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Spannende Unterhaltung mit Tiefen

Der rote Judas
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Thoma Ziebula hat mit “Der rote Judas” einen Krimi geschaffen, der in Deutschland, genauer gesagt, in Leipzig, zum Ende des ersten Weltkrieges spielt.
Schon nach den ersten Seiten fühlt man sich an das ...

Thoma Ziebula hat mit “Der rote Judas” einen Krimi geschaffen, der in Deutschland, genauer gesagt, in Leipzig, zum Ende des ersten Weltkrieges spielt.
Schon nach den ersten Seiten fühlt man sich an das Geschehen gefesselt und möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil ist locker, flüssig und angenehm zu lesen, die Recherchen zu diesem Buch müssen sehr umfangreich gewesen sein. Man bekommt die Stadt zu der Zeit vorgestellt, das harte Leben der Menschen, auch und besonders der Kriegsheimkehrer,und gewinnt so tiefe Einblicke auf eine vergangene Zeit.
Paul Stainer ist so ein Kriegsheimkehrer, der zu Hause mit veränderten Umständen klarkommen muss und auch an den Folgen des Krieges noch leidet. Er hat das Glück seine Arbeit als Inspektor bei der Kriminalpolizei wieder aufzunehmen.
Schon bald wird er mit einem Verbrechen konfrontiert, das uns als Leser sehr spannend und aus verschiedenen Sichtweisen und Erzählebenen präsentiert wird.
Die Protagonisten werden so gut vorgestellt und im weiteren aufgebaut, das man mit ihnen mitleidet und -fühlt. Ich war richtig traurig, als das Buch zu Ende war und ich von den Charakteren Abschied nehmen mußte. Die Hoffnung liegt für mich jetzt auf weitere so gute Bücher über und mit Paul Stainer.
Eine Empfehlung für alle Leser, die Krimis lieben und auch historische Romane zu schätzen wissen.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Nachthumor ist schwarz

Das Besondere kommt noch
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Das Buch “Das Besondere kommt noch” von Klaus Märkert wird von ihm selber in die Sparte Nachthumor eingestuft. Mir hat das Lesen dieses kleinen, autobiografischen Bandes sehr gut gefallen und ich habe ...

Das Buch “Das Besondere kommt noch” von Klaus Märkert wird von ihm selber in die Sparte Nachthumor eingestuft. Mir hat das Lesen dieses kleinen, autobiografischen Bandes sehr gut gefallen und ich habe wirklich sehr viel Spaß damit gehabt.
Nicht jeder Autor kann gute Kurzgeschichten schreiben, aber diese hier sind sehr gelungen, jeder einzelnen wird mit der Überschrift ein Musiktitel zugeordnet, der wohl mit dem Schaffensprozess zu tun hat und beim lesen dazu gehört werden kann.
Das Buch ist mit sehr viel Humor, teilweise rabenschwarzen, geschrieben und sollte auch so gelesen werden. Manche Geschichten haben mich schmunzeln lassen, manche mich sehr nachdenklich zurück gelassen. Der Schreibstil ist sehr locker und angenehm zu lesen.
Der Autor besitzt eine feine Beobachtungsgabe, denn meistens geht es hier wirklich aus Szenen des normalen Wahnsinns des Alltags, mit anderen Augen gesehen, so werden Spaziergänge mit dem Hund, Episoden aus dem Leben eines Handys und die Tücken eines neuen Laptops mal ganz anders betrachtet.
“Allein das Künstlerdasein, das freie Denken, birgt Gefahren für die Dagobert Ducks dieser Welt.”
Meine Empfehlung hat dieses Buch, werde mir mal die anderen des Autors anschauen.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Auf der Suche

Die Geheimnisse meiner Mutter
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Den Roman “Die Geheimnisse meiner Mutter” von Jessie Burton habe ich innerhalb von 2 Tagen regelrecht verschlungen. Einmal begonnen, konnte ich ihn kaum noch aus der Hand legen, die Frauen, um die es hier ...

Den Roman “Die Geheimnisse meiner Mutter” von Jessie Burton habe ich innerhalb von 2 Tagen regelrecht verschlungen. Einmal begonnen, konnte ich ihn kaum noch aus der Hand legen, die Frauen, um die es hier geht, haben mich sehr interessiert.
Das Buch erzählt abwechselnd in 2 verschiedenen Zeitebenen, einmal Anfang der 80er Jahre und einmal jetzt.
In der Gegenwart geht es um Rose, die ohne ihre Mutter aufwuchs und auch so ziemlich gar keine Informationen über sie hat. Als ihr Vater irgendwann mal eine Frau, Constance, erwähnt, mit der sie eine tiefe Beziehung hatte, macht sich Rose auf die Suche. Sie dringt in den Umkreis von Constance ein und gewinnt auch ihr Vertrauen.
In der Vergangenheit begleiten wir Elise,eine sehr unsichere Frau auf der Suche nach sich selber, nach ihrem Leben. Wir erleben die Beziehung zu Constance mit und auch, wie Rose geboren wird.
Rose findet am Ende des Buches sehr viel, nur nicht das, was sie suchte. Mir hat das Buch sehr gefallen mit der Vielschichtigkeit der handelnden Personen, es geht nicht um Gut und Böse, jeder kann sich falsch entscheiden.

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Veröffentlicht am 08.03.2020

Wer ist schon ohne Vorurteile?

Eine Farbe zwischen Liebe und Hass
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Gerade habe ich den Roman “Eine Farbe zwischen Liebe und Hass” von dem kanadischen Autor Alexi Zentner beendet und bin immer noch tief beeindruckt von dem gelesenen.
Das Buch beginnt mit einem Unfall, ...

Gerade habe ich den Roman “Eine Farbe zwischen Liebe und Hass” von dem kanadischen Autor Alexi Zentner beendet und bin immer noch tief beeindruckt von dem gelesenen.
Das Buch beginnt mit einem Unfall, ein Mensch bleibt tot auf der Straße liegen und wir erfahren jetzt, wie und warum es dazu kam und was danach alles geschah.
Im Mittelpunkt des Geschehens steht Jessup, Footballspieler, guter Schüler, Weißer aus einer einfachen Familie, dessen Bruder und Stiefvater im Gefängnis sitzen. Bruder und Stiefvater tragen Nazitätowierungen am Körper und die Familie ist mit der “Heiligen Kirche des weißen Amerika” verbunden. Jessup distanziert sich von dem allen schon, als der Bruder wegen Totschlag ins Gefängnis kommt ,wird von allen anderen aber über seine Herkunft und Familie definiert. Es beginnt eine Spirale der Gewalt und Eskalation, die einen sprachlos zurücklässt und aus der sich Jessup nur sehr schwer befreien kann.
Im ersten Teil hat der Roman seine Längen, als es viel um Football geht, dem ich so gar nicht folgen kann, aber dann nimmt er sehr schnell Fahrt auf und reißt einen direkt mit. Mich macht es sehr nachdenklich, diese Geschichte aus der Sicht eines Betroffenen zu lesen und empfehle dieses Buch sehr gerne weiter an alle Leser, die sich mit Rassismus beschäftigen wollen.

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