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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.05.2020

Gelungene Mischung aus Realität und Fiktion

Das Bee-Team
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In seinem Buch „Das Bee-Team“ beschäftigt sicher Autor und Journalist Alexander Ruth mit wichtigen und aktuellen Themen über die Umwelt und hat diese äußerst unterhaltsam verpackt.

Die aufmerksamen ...

In seinem Buch „Das Bee-Team“ beschäftigt sicher Autor und Journalist Alexander Ruth mit wichtigen und aktuellen Themen über die Umwelt und hat diese äußerst unterhaltsam verpackt.

Die aufmerksamen Geschwister Oskar und Romy leben im Tumbawunda-Tal und bemerken, dass sich in ihrer Umgebung etwas verändert hat. Es ist in der Natur ruhiger geworden, Tiere fehlen und Pflanzen vertrocknen. Das gefällt den Geschwistern gar nicht und sie sehen ihre Rettung in dem Bee-Team. Kurz vor dem Einschlafen lösen sie einen universumweiten gültigen Hilferuf aus, mit dem sie das Bee-Team rufen. Ob es ihnen mit dieser Hilfe gelingen wird Pflanzen und Tiere zu retten ?

Der Schreibtstil des Autors ist leicht und locker zu lesen und ebenso gut wie die kurzen Kapitel bestens geeignet für die Zielgruppe der jungen Leser ab 10 Jahren.
Mit Oskar und Romy hat er zwei clevere, sympathische Protogonisten erschaffen, die für ihr Alter erstaunlich weitsichtig sind und sich mehr Gedanken machen als so manch ein Erwachsener. Ihre Erlebnisse stecken voller Überraschungen und lassen den Leser mit den beiden hoffen und zittern. Die erschaffene fantastische und magische Welt wird detailliert beschrieben und man kann sich alles bestens vorstellen.

Allerdings bietet die Geschichte nicht nur beste Unterhaltung, sondern enthält auch eine Menge wichtiger Botschaften. Es wird sehr deutlich wie wichtig Wildblumen und Insektenhäuser sind, wie sehr die Bekämpfung von Ungeziefer der Umwelt schadet, dass ein bewusster Umgang mit Wasser wichtig ist und vieles mehr.

Für meine Kinder und mich war das Buch eine tolle Grundlage für weitere interessante Gespräche über unsere Umwelt, Pflanzen- und Tiervielfalt und deren Rettung zu sprechen. Ich würde mir weitere Bücher, in denen Realität und Fiktion auf so gelungene Art und Weise miteinander verknüpft werden wünschen und kann dieses nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Ein weiterer spannender Band der Pferdeflüsterer-Academy

Pferdeflüsterer-Academy, Band 6: Calypsos Fohlen
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„Pferdeflüsterer-Academy: Calypsos Fohlen“ ist der sechste Band in dieser Reihe von der Autorin Gina Meyer. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden und in diesem Band geht es wieder zurück ...

„Pferdeflüsterer-Academy: Calypsos Fohlen“ ist der sechste Band in dieser Reihe von der Autorin Gina Meyer. Die Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden und in diesem Band geht es wieder zurück in das Internat Snowfields, in dem die Schüler neben dem Schulalltag eine Ausbildung in unterschiedliche Reitdisziplinen erhalten.

Zoe und ihre Freunde sind mehr oder weniger wieder im Alltag angekommen. Allerdings leidet Zoe darunter, dass ihr Freund Cyprian kaum Zeit für sie hat, da er diese lieber mit seinem traumatisierten Appaloosa-Hengst verbringt, um dessen Vertrauen zurückzugewinnen. Außerdem ist die Stute Calypso ist trächtig und ein geheimnisvoller Eindringling scheint es auf das Fohlen abgesehen zu haben. Schnell wird es fesselnd und spannend.

Neben einer unterhaltsamen Geschichte wird interessantes Wissen über Pferde und den richtigen Umgang mit ihnen vermittelt. Die Charaktere wirken authentisch und mit Zoe und ihren Freunden hat die Autorin sympathische Figuren erschaffen.

Wie auch schon die ersten fünf Bände ist auch dieser in einer lebendigen und flüssigen Sprache geschrieben. Die siebzehn eher kurzen Kapitel enden jeweils mit einem kleinen Cliffhänger, so dass man einfach gespannt weiterlesen möchte. Die Autorin versteht es junge Leser zu fesseln, da sie die Verbindung zwischen den Pferden und Charakteren so intensiv und spürbar darstellt, dass jeder Pferdefan direkt mittendrin steckt.

Meinen Töchtern hat auch dieser Band wieder gut gefallen und wir hoffen auf zahlreiche weitere Bände mit Zoe.

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Veröffentlicht am 25.03.2020

Eine ungewöhnliche Freundschaft in poetischen Worten

Offene See
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„Offene See“ ist ein ruhiger und poetischer Roman des Autors und Journalisten Benjamin Myers.

Die Zukunft des 16-jährigen Robert Appleyard bringt für ihn nichts Neues. Er wird wie sein Vater und sein ...

„Offene See“ ist ein ruhiger und poetischer Roman des Autors und Journalisten Benjamin Myers.

Die Zukunft des 16-jährigen Robert Appleyard bringt für ihn nichts Neues. Er wird wie sein Vater und sein Großvater in der Kohlegrube arbeiten. Aber bevor er damit beginnt im Dunklen unter Tage zu arbeiten, möchte er an das Meer und die offene See erleben. Er nimmt sich eine Auszeit und trifft in einem heruntergekommenen Cottage auf Dulcie Piper. Dulcie ist wesentlich älter als Robert, hat viel mehr Lebenserfahrung und führt ein komplett anders Leben als Robert und seine Familie. Die beiden nähern sich an und es entsteht eine wunderbare Freundschaft.

Die Handlung des Romans ist schnell erzählt und sehr ruhig. Ebenso der Schreibstil, das Buch ist nicht spannend, es sind die leisen Töne, die poetisch gewählten Worte, die langsam entstehende ungewöhnliche Beziehung zwischen den Protagonisten, die fesselt und mich in ihren Bann gezogen hat.

Sowohl Robert als auch Lucie wirken lebendig und authentisch. Lucie und ihre Lebensweise ist unkonventionell und steht im krassen Gegensatz zu dem, was Robert aus seinem Elternhaus kennt. Es ist faszinierend welche Dynamik zwischen den beiden entsteht und einfach wunderschön zu lesen, wie sie sich langsam aneinander annähern und voneinander profitieren.

Mich hat das Buch gut unterhalten und ich kann es für ruhige Lesestunden nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Menschliche Abgründe

Vardo – Nach dem Sturm
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„Vardo – Nach dem Sturm“ ist der erste Roman der britischen Autorin Kiran Millwood Hargrave.

Weihnachten 1617: Durch einen heftigen Sturm kommen alle Männer der Insel Vardø beim Fischen ums Leben. Die ...

„Vardo – Nach dem Sturm“ ist der erste Roman der britischen Autorin Kiran Millwood Hargrave.

Weihnachten 1617: Durch einen heftigen Sturm kommen alle Männer der Insel Vardø beim Fischen ums Leben. Die Frauen sind auf sich gestellt, werden aktiv und kämpfen und es gelingt ihnen nach und nach zurecht zu kommen. Auch Maren - die ihren Verlobten, ihren Bruder und ihren Vater verloren hat – kämpft. Nach drei Jahren schickt die Regierung Hilfe in Form von Kommissar Absalom Cornet, der die Ordnung auf der Insel wieder herstellen soll. Aber mit ihm kommt keine Hilfe, er ist ein Hexenjäger, entsetzt darüber, dass nicht alle Frauen selbstverständlich zum Gottesdienst gehen und hat nichts anderes als Hexenprozesse, Verbrennungen und Folter im Sinn. Seine Frau Ursa, die ihn begleitet, freundet sich mit Maren an und erkennt nach und nach, wer ihr Mann wirklich ist.

Der Schreibstil ist packend, mitreißend und sehr detailliert. Man kann sich gut in die Situation von Maren und Ursa hineinversetzen. Die Atmosphäre ist düster, beklemmend und gibt einen intensiven Einblick in das Leben der Frauen im 17. Jahrhundert. Die Protagonistinnen sind zwei sehr unterschiedliche Charaktere und besonders Ursa macht eine interessante Entwicklung durch.
Aus heutiger Sicht erscheinen einem die Ereignisse regelrecht absurd, aber die Angst der Frauen, die sie zu erschreckenden Taten untereinander bringen, zeigen die menschlichen Abgründe, die bei Angst und Not zum Vorschein kommen.

Obwohl es sich um einen fiktiven Roman handelt, gibt es historische Hintergründe, die die Autorin in einer abschließenden Anmerkung zusammenfasst und die den Roman – ebenso wie die durch Karten gestalteten Innencover – wunderbar abrundet.

Fazit: Ein atmosphärischer, fesselnder Roman, der nichts für schwache Nerven ist.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Mary MacLane – stark, mutig, rebellisch

Ich erwarte die Ankunft des Teufels
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Durch ihr erstes Buch „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ wurde die Autorin Mary MacLane berühmt. Es wurde bereits 1902 veröffentlicht, aber erst jetzt in die deutsche Sprache übersetzt.

Mary MacLane ...

Durch ihr erstes Buch „Ich erwarte die Ankunft des Teufels“ wurde die Autorin Mary MacLane berühmt. Es wurde bereits 1902 veröffentlicht, aber erst jetzt in die deutsche Sprache übersetzt.

Mary MacLane ist eine Frau, die für Eigensinn, Rebellion und Skandale steht. Ihr Buch schrieb sie in Form eines Tagebuchs im Alter von 19 Jahren. Ihre Worte sind ausdrucksstark. Sie formuliert ihre Wünsche und Sehnsüchte klar und deutlich, übt nachdrücklich Kritik an der Gesellschaft und war ihrer Zeit weit voraus, wodurch sie mit ihrem Werk für entsprechende Unruhe und Aufmerksamkeit gesorgt hat. Ihr Schreibstil ist einfach, die Sätze lassen sich leicht lesen und ihre Direktheit und Offenheit haben mich – insbesondere vor dem Hintergrund, dass das Geschriebene bereits vor mehr als hundert Jahren verfasst wurde – fasziniert und verwundert, da es ihr gelingt so wortreich über Kleinigkeiten zu schreiben, ohne dabei Langeweile aufkommen zu lassen. Sie legt ein ganz außergewöhnliches Selbstbewusstsein an den Tag, was man den jungen Frauen auch heute nur wünschen kann. Meiner Meinung nach ist es ein zeitloses Buch, das in jede Zeitepoche passt.

Durch das Nachwort von Ann Cotten und das Essay von Juliane Liebert wird das Buch zu einem tollen Gesamtwerk, das eine lohnende und ungewöhnliche Leseerfahrung war.

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