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Highlander1312

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Frauenpower im Bilderbuch

Maya Angelou
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Schon länger verfolge ich die Serie aus dem Suhrkamp-Verlag "Little People, BIG DREAMS". Im März 2020 ist nun der Band zu der Frauen- und Bürgerrechtlerin Maya Angelou erschienen. Die Reihe thematisiert ...

Schon länger verfolge ich die Serie aus dem Suhrkamp-Verlag "Little People, BIG DREAMS". Im März 2020 ist nun der Band zu der Frauen- und Bürgerrechtlerin Maya Angelou erschienen. Die Reihe thematisiert wichtige Personen der Geschichte und fasst ihr Leben und ihr Werk kindertauglich im Bilderbuch-Format zusammen.

Zum Einen kannte ich die Geschichte von Maya Angelou überhaupt nicht - und bin nun froh sie zu kennen. Zum Anderen heißt meine Tochter Maya und ich wollte ihr eine berühmte Namensvetterin vorstellen!

Die Bilder sind sehr schön gezeichnet und absolut kinderfreundlich. Dazu wird in knappen, präzisen Sätzen das Leben von Maya Angelou geschildert. Gerade ihre Kindheit ist sehr von Leid geprägt, was ihr späteres Wirken stark beeinflusste. Auf der letzten Doppelseite gibt es dann noch eine Zusammenfassung "für Erwachsene" mit Bildern von ihr.

Meine Tochter versteht sicher noch nicht alles (zum Glück, wenn ich an den Missbrauch denke, der Maya Angelou widerfahren ist), aber sie findet die Bilder toll und auch ohne die politischen Hintergründe ist Maya Angelous Leben bemerkenswert, war sie doch die erste dunkelhäutige Zugführerin, außerdem Tänzerin, Autorin, Sängerin und vieles mehr! Aufgrund der tollen Zeichnungen sowie des inhaltlichen Anspruchs kann dieses Buch meiner Meinung nach ohne Probleme Kinder im breiten Altersbereich 3-12 Jahre erfreuen.

Maya Angelou ist - gerade für junge Mädchen - ein Vorbild, das Mut macht und das für immer eine der wichtigsten Stimmen für Frauen- und Menschenrechte sein wird! Ich bin gespannt auf mehr Bücher der Reihe!

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Veröffentlicht am 01.04.2020

Eine Bestandsaufnahme der weltweiten Lage

Atlas der Zivilgesellschaft 2020
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Gemeinsam mit CIVICUS veröffentlicht Brot für die Welt seit 2018 einen Report zur weltweiten Lage in puncto Zivilgesellschaft herausgegeben - 2020 erstmals zusammen mit dem oekom-Verlag. Dafür wurden massenweise ...

Gemeinsam mit CIVICUS veröffentlicht Brot für die Welt seit 2018 einen Report zur weltweiten Lage in puncto Zivilgesellschaft herausgegeben - 2020 erstmals zusammen mit dem oekom-Verlag. Dafür wurden massenweise Daten ausgewertet, um unter anderem herauszufinden, wo wer was darf und wie er/sie dabei geschützt wird.

Das Heft ist ansprechend aufgemacht und die Statistiken werden nicht trocken abgebildet, sondern mit Interviews, Berichten und Analysen zum Leben erweckt. Eine Übersichtskarte (siehe Bild) zeigt auf, wo auf der Welt die Zivilgesellschaft wie eingeschränkt ist. Heißt im Klartext, wo Menschen beispielsweise ihre Meinung frei äußern dürfen, Frauen und Kinder wenig Leid erfahren oder inwiefern die Politik von wenigen Mächtigen bestimmt wird. Eine eindrückliche Karte, die noch eindrücklicher wird, wenn man sich die konkreten Zahlen vor Augen führt. So leben zwei Drittel der Menschheit in geschlossenen und unterdrückten Zivilgesellschaften. Nur drei Prozent (darunter Deutschland) leben in einer offenen Zivilgesellschaft. Diese Erkenntnis geht im Alltag zu oft verloren und erscheint nun in der Corona-Krise endlich wieder als das, was es ist - ein großes Privileg!

Der Fokus wird insgesamt sehr auf die Rolle der Frau weltweit gelegt - zu Recht, denn selbst in den offenen Zivilgesellschaften bestehen nach wie vor Diskrepanzen bei Bezahlung und Ansehen! Beispiel Großbritannien, wo 30 Parlamentarierinnen schon jetzt eine erneute Kandidatur aufgrund sexistischer Anfeindungen ausschließen.

In Zeiten von Corona brauchen wir eine solidarische und tolerante Zivilgesellschaft mehr denn je, da ist es eine gute Idee sich zu informieren, wo wir aktuell stehen. Der Atlas der Zivilgesellschaft hilft dabei und die umfangreiche Auswertung, Analyse und Recherche rechtfertigt meiner Meinung nach auch den Preis in Höhe von 18 Euro.

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Veröffentlicht am 24.03.2020

In der Wildnis zurechtkommen leicht gemacht

Draußen unterwegs - Der Outdoor-Survival-Guide
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Ein echter Hingucker ist dieses schmucke Outdoor/Survival-Buch von den beiden niederländischen Autoren Gerard Janssen und Maartje Kulper. Eine echte Empfehlung für jede/n, der gerne - der Titel sagt es ...

Ein echter Hingucker ist dieses schmucke Outdoor/Survival-Buch von den beiden niederländischen Autoren Gerard Janssen und Maartje Kulper. Eine echte Empfehlung für jede/n, der gerne - der Titel sagt es bereits - draußen unterwegs ist und dabei auch in Notsituationen nicht den Kopf verlieren will.

Das Buch ist großartig aufgemacht. In einem handlichen Format werden die knappen, aber aussagekräftigen Erklärungen mit ansprechenden, bunten Zeichnungen ergänzt. Dass niederländisches Design und Layout dem Deutschen oft voraus ist, war mir zwar davor schon klar, aber dieses Buch ist ein weiterer Beweis dafür. Inhaltlich weiß das Buch ebenfalls zu überzeugen. Für den ungeübten Einsteiger liefert es Tipps, die anzuwenden kein Hexenwerk ist. Hier wird nicht beschrieben wie ich mich im Fall einer Apokalypse mich durchschlagen kann. Stattdessen wird auf einem angenehmen Niveau der Wochenendausflug etwas abenteuerlicher, wenn man nicht nur blind durch die Natur stapfen will, sondern wie schon unsere Vorfahren mit der Natur im Einklang leben möchte.

Wir lernen, welche Pflanzen essbar sind, welche Knoten jede/r kennen sollte, was man alles aus Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs rausholen kann (Stichwort: Tampons) und natürlich wie man Feuer machen kann. Noch nicht alles konnte ich davon anwenden, aber einige Tipps habe ich bereits überprüfen können und bislang wurde ich noch nicht enttäuscht. Aber auch, wenn nicht morgen der Survivaltrip ansteht, ist das Buch ein Genuss aufgrund der kurzweiligen Passage ohne langwierige Einleitungen, unnötige Details oder Selbstverwalter-Tendenzen á la "Bewaffne dich ordentlich".

Wer gerne mehr über das Leben in freier Wildbahn und kleine Kniffe, die das Draußensein erleichtern oder bereichern, lernen möchte, sollte sich dieses Buch ansehen! Man könnte ja die eine Krise nutzen, um sich auf die nächste vorzubereiten!!

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Vielen Dank für die Blumen - zwischen Satanisten und Kinderschändern!

VANITAS - Grau wie Asche
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Ursula Poznanski lässt ihre Krimifans nicht länger warten! Knapp 13 Monate nach dem ersten Teil "Vanitas - Schwarz wie Erde" ist nun der zweite Teil "Vanitas - Grau wie Asche" erschienen. Wieder begleiten ...

Ursula Poznanski lässt ihre Krimifans nicht länger warten! Knapp 13 Monate nach dem ersten Teil "Vanitas - Schwarz wie Erde" ist nun der zweite Teil "Vanitas - Grau wie Asche" erschienen. Wieder begleiten wir die Blumenverkäuferin Carolin, die so gar keine typische Blumenverkäuferin ist. Stattdessen wird sie regelmäßig von ihrer Vergangenheit eingeholt. Eine sehr einflussreiche und sehr gefährliche Verbrechergruppierung aus Osteuropa dachte bislang, dass sie tot ist. Aber stattdessen lebt sie unter falschem Namen in Wien und versucht unter dem Radar zu bleiben.

Das klappt eigentlich ganz gut, bis sie sich kaum noch der öffentlichen Aufmerksamkeit entziehen kann. Denn auf ihrem ruhigen Zentralfriedhof nebenan häufen sich Verbrechen. Grabschmierereien sind da noch das Harmloseste. Was bedeutet die krude Zahlensymbolik und wer hat ein Interesse daran Tote zu demütigen? Hängt das alles mit Carolin und ihrer Vergangenheit zusammen?

Mit viel Neugier, einem untrüglichen Instinkt für Gefahr und einem sehr düsteren Galgenhumor manövriert Caro sich tiefer und tiefer in die Ermittlungen, dabei will sie eigentlich genau das Gegenteil! Schnell bemerkt auch Chefermittler Tassani, dass Caro keine gewöhnliche Floristin ist.

Mir persönlich hat bereits der erste Teil besser gefallen als den meisten hier, aber diesmal bin ich wirklich begeistert. Ein gut aufgebauter Krimi mit einem spannenden Finale! Im Mittelteil war ich kurz davor durchzudrehen, ganz so wie ein gewisser Alex, denn die Autorin spannt einen wirklich extrem auf die Folter! Diesmal ist der Zusammenhang zwischen der Krimigeschichte und Caros eigener Vergangenheit nicht ganz so eng geknüpft, das dürfte im nächsten (letzten?) Teil dann wieder stärker sein.

Eigentlich ist mir die Protagonistin sehr sympathisch, ihre Spürnase ist ungeschlagen und ihre Verzweiflung ist echt! Trotzdem geht sie in diesem Band ein Risiko ein, das fast zu hoch ist.

Ich bin sehr gespannt wie die Geschichte weitergeht und wie lange sie sich noch vor den Karpins verstecken kann. Die Leser lernen hier wieder viel über ihre Vergangenheit und vieles ergibt immer mehr Sinn.

Der Schreibstil ist wie gewohnt bei Poznanski hervorragend. Keine Schnörkel, sondern geradlinig. Manch einer wird die Sprache wieder zu jugendlich finden, für mich ist es bei einem Thriller auch mal angenehm, das nicht alles vor Gewalt überquillt.

Das Cover ist wieder ein echtes Highlight und lädt zum Lesen ein.

Einziger kleiner Kritikpunkt ist das für mich zu hoch angesetzte Misstrauen bei Caro. Klar, sie ist in Gefahr, aber ohne Verbündete muss sie jeden Kampf alleine kämpfen. Das kann nicht lange gutgehen. Tassani wäre eigentlich perfekt gewesen, um Hilfe zu bekommen, aber gut, mal sehen, wo die Reise als nächstes hingeht.

Eine klare Leseempfehlung - für Poznanski-Fans sowieso, aber auch für alle anderen, die Lust auf einen Krimi haben, der bis zum Ende hochspannend bleibt!

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Veröffentlicht am 11.03.2020

Das neue Buch von Patrick George – Klimabewusstsein leicht erklärt

Rettet die Erde!
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Der britische Grafiker Patrick George hat nach seinem großen Erfolg „Lass mich frei“ nun ein neues Buch gestaltet, das ebenfalls im Moritz Verlag erscheint und dem ersten Buch optisch ähnelt. Statt dem ...

Der britische Grafiker Patrick George hat nach seinem großen Erfolg „Lass mich frei“ nun ein neues Buch gestaltet, das ebenfalls im Moritz Verlag erscheint und dem ersten Buch optisch ähnelt. Statt dem Tierwohl geht es hier aber um das Klima und wie wir es schützen können.
Mit schönen Abbildungen und nur wenigen Worten zeigt uns der Autor 11 Sofortmaßnahmen, um am eigenen CO²-Fußabdruck zu arbeiten. Dabei ist der Fokus ganz klar auf kindgerechter Gestaltung. Statt dem Auto öfter das Fahrrad nehmen, statt der Wurst die Gurke und ruhig auch mal einen Baum pflanzen. Mit so leichten wie wertvollen Tipps zeigt George schon den ganz Kleinen sinnvolle Alternativen. Die Konsequenz des Klimawandels ist für Kinder nur schwer zu begreifen, dass die stinkigen Abgase aber nicht gut für die Luft sind, leuchtet ein. Ganz wichtig finde ich auch den letzten Hinweis. Weniger am Handy sein und mehr draußen spielen! Ein Vorschlag, der hoffentlich von vielen beherzigt wird.
Das Konzept mit der transparenten Folie hat sich bereits bei „Lass mich frei“ bewährt und ist auch hier ein voller Erfolg. Fragen im Stile von „Was ist besser als Auto fahren?“ machen den Kindern die grünere Alternative deutlich und laden zum fröhlichen Ratespiel ein.
Auf spielerische Art und Weise und ohne erhobenen Zeigefinger geht es Klimasünden an den Kragen. Trotz der Gestaltung als Kinderbuch sind sicher auch die ein oder anderen aufmunternden Tipps für die Eltern mit dabei.
Ich hoffe die Reihe geht weiter und Patrick George lässt sich schon bald ein neues Themengebiet einfallen, dass es verständlich zu machen gilt. Bis dahin lasse ich mich gerne von meiner Tochter ermahnen, wenn ich das Licht angelassen habe.

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