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Veröffentlicht am 11.06.2020

Gute Grundidee, aber die Umsetzung fand ich nur mäßig gelungen

Killing for Love
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Lorie Hammonds verließ einst ihr Heimatstädtchen um in Hollywood Karriere zu machen. Doch dann geriet sie durch einen Freund auf die schiefe Bahn und wurde Darstellerin in einem Erotikfilm. Ihre damalige ...

Lorie Hammonds verließ einst ihr Heimatstädtchen um in Hollywood Karriere zu machen. Doch dann geriet sie durch einen Freund auf die schiefe Bahn und wurde Darstellerin in einem Erotikfilm. Ihre damalige große Liebe, der Polizist Mike, konnte Lorie niemals verzeihen, dass sie ihn für ihre Karriere opferte bzw. ihn zurückließ, obwohl er ihr kurz zuvor einen Heiratsantrag gemacht hatte.
Doch ihre Zukunftswünsche waren zu verschieden…

Jahre später ist Lorie nun zurückgekehrt, doch Mike, mittlerweile Witwer mit zwei Kindern, möchte ihr nicht vergeben. Als sie anonyme Briefe mit Morddrohungen erhält, wendet sie sich daher zunächst an eine Bekannte, die Privatermittlerin ist und für die Agency von Griffin Powell tätig ist. Maleah nimmt die Briefe sehr ernst, vor allem, als bekannt wird, dass bereits andere Menschen getötet wurden, die genau wie Lorie Briefe mit exakt demselben Wortlaut erhielten.
Alle Opfer waren wie Lorie Schauspieler in dem Erotikfilm Mitternachtsmaskerade. Doch wer könnte ein Interesse daran haben, die Akteure zu töten? Und vor allem warum?
Maleah schlägt vor Mike einzuweihen, doch der reagiert zunächst genauso, wie es Lorie befürchtet hat- mit Unglauben…

Meine Einschätzung:

Killing vor Love ist der erste Teil der „Dead by“ Reihe, doch eigentlich eine Fortführung der Griffin Powell Reihe der Autorin, denn auch hier steht die Powell Agency wieder einmal im Fokus des Geschehens und man sollte diese auch schon kennen, wenn man sich „Killing for Love“ zu Gemüte führt, damit man die vielen Haupt und Nebenfiguren bzw. ihre Verhältnisse zueinander, besser verstehen kann.
Die Autorin bombardiert ihre Leser zunächst mit Informationen über sämtliche Akteure des Romans, was für einige Verwirrung bei mir führte, da es querbeet geschah. Ich hätte in diesem Zusammenhang eine Art Personenregister zur Information in dem Roman sehr hilfreich gefunden, damit man sich besser zurechtfinden kann.

Die Hauptpersonen in dieser Geschichte sind der Polizist Mike und die ehemalige Schauspielerin Lorie. Während Lories Charakterisierung durchaus als gelungen zu bezeichnen ist- ich empfand sie als sehr sympathisch, offen und ehrlich und sehr stark; hatte ich doch so einige Probleme mit dem Hauptakteur Mike. Sicherlich ist es verständlich, dass er Lorie nie verziehen hat, dass sie ihn wegen ihrer Karriere verließ, doch seine Hassgefühle ihr gegenüber schießen dann und wann doch eine Spur über das Ziel hinaus und vor allem fand ich seine übermoralisierten Ansichten recht befremdlich, zumal Lories „Fehltritt“ bereits viele Jahre zurücklag, als sie noch jung und naiv war. Zwar weiß man als Leser von Anfang an, dass er sie noch liebt, doch kann man ihm seine „Liebe“ schlecht abnehmen, da sie sich über viele Seiten lang nur durch reines Begehren definiert. Er wirkt eher wie ein typischer 80erJahre Liebesromanheld- ein wenig antiquiert und angestaubt und ich fand nicht, dass er mit seiner Spießigkeit und seinen Einstellungen unbedingt zur Heldin passte.

Ich fand den Roman zwar wie alle Beverly Barton Romane auch, gut geschrieben, doch mir fehlte persönlich mehr Spannung innerhalb des Kriminalfalles, genau wie auch der Liebesgeschichte mehr romantisch-erotisches Knistern nur gut getan hätte.
Nebenbei steht aber auch noch ein weiteres Ermittlerpaar im Fokus des Geschehens, dass ich viel interessanter fand. Maleah und Derek, die sich nach dem Motto: Was sich liebt, das neckt sich, immer wieder in den Haaren liegen.

Was die Tätersuche angeht, war ich am Ende doch sehr überrascht, die Autorin führt den Leser immer wieder im Laufe der Story auf falsche Fährten und das nebenbei auch sehr gelungen.
Da ich die Idee des Romans zwar interessant, aber die Umsetzung des Ganzen eher durchwachsen fand und auch die Liebesgeschichte zwischen dem Heldenpaar ihre Schwächen hatte, vergebe ich nur drei Punkte und hoffe sehr, dass sich die Autorin mit ihrem nächsten Roman über Maleah & Derek wieder steigern wird.


Die Serie zur Info:

1. Teil: Killing for Love/ Dead by Midnight
2. Teil: Dead by Morning
3. Teil: Dead by Nightfall

Griffin Powell Reihe:

1. Teil: Killing her Softly /
2. Teil: Killing Time / Close enough to kill
3. Teil: Killing Beauties/ The Dying Game
4. Teil: Kiss & Kill / The Murder Game


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Veröffentlicht am 11.04.2020

Eine ziemlich deprimierende, trostlose, schwermütige Liebesgeschichte- nichts für Happy End Fans.

Zweimal im Leben
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Fünfzehn Jahre zuvor lernte die junge Studentin Catherine den attraktiven Sohn aus reichem Hause und Künstler Lucian kennen. Zwar hatte sie bereits einen Freund, doch konnte sie Lucians Werben am Ende ...

Fünfzehn Jahre zuvor lernte die junge Studentin Catherine den attraktiven Sohn aus reichem Hause und Künstler Lucian kennen. Zwar hatte sie bereits einen Freund, doch konnte sie Lucians Werben am Ende nicht widerstehen. Beide verliebten sich Hals über Kopf ineinander, obwohl sie aus völlig unterschiedlichen Welten kamen. Selbst mit Lucians Clique, eine Reihe gelangweilter, verwöhnter Freunde, arrangierte sich Catherine. Doch dann, von einem auf den anderen Tag machte Catherine Schluss mit Lucian, was diesen in die pure Verzweiflung stürzte und ihn, über das Warum, auch in den Folgejahren grübeln ließ.

Catherine ist mittlerweile verheiratet mit Sam, hat zwei Kinder mit ihm und ihr ist es gelungen, ihre Gefühle für Lucian im Laufe der Zeit zu verdrängen. Doch dann, nachdem ihr Eheleben ins Wanken geraten ist, trifft sie Lucian wieder. Lucian konnte Catherine nie vergessen und ist froh darüber, dass Catherine wieder in seinem Leben ist. Wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit. Doch selbst dann will er wissen, warum sie ihn einst verließ.

Vier Monate später ist Catherine bei einem Psychotherapeuten in Behandlung. Ihr Mann Sam und die Kinder versuchen verzweifelt, sie aus ihrer Lethargie zu reißen. Doch Catherine spricht nicht mehr, starrt nur noch regungslos vor sich hin. Was ist nur geschehen?

Aufmerksam wurde ich auf Clare Empsons Roman „Zweimal im Leben“, weil er unglaublich stark beworben wurde. Sei es von Seiten des Verlags, als auch von Autoren wie Sophie Kinsella oder Rosie Walsh, die sich in Zitaten, lobend über die Story ausließen.
Ich erhoffte mir eine bittersüße, hochemotionale Liebesromanze und wäre auch gut damit klar gekommen, wenn sie mich zu Tränen gerührt hätte.
Ergo, ich dachte mir schon, dass es sich hier keinesfalls um eine fluffig leichte Lektüre handeln würde.

Clare Empson erzählt ihren Roman, im stetigen Wechsel auf mehreren Zeitebenen- mal aus der Sicht von Catherine oder auch Lucian. Eigentlich mag ich Romane, die in „Ich-Form“, geschrieben sind, weil man somit tiefere Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt der Protagonisten geboten bekommt, doch das Heldenpaar machte es mir nicht leicht, sie zu mögen. Zwar versteht man, was sie durchmachen mussten, doch bleiben sie einem trotz allem leider fremd. Gar nicht klar, kam ich mit der außerordentlichen Passivität der Figuren. Man bekommt fast das Gefühl, als würden sich Catherine und Lucian nur allzu gerne im Elend und in der Verzweiflung suhlen und somit offenen Auges auf das unweigerliche Ende des Romans zusteuern. Solch ein „sich einfach nur treiben lassen“, wäre eventuell fünfzehn Jahre zuvor noch nachvollziehbar gewesen, doch als sich das ehemalige Liebespaar von einst wieder trifft, sind sie bereits erwachsene Menschen- somit kann man ihnen ihre Unreife so gar nicht mehr abnehmen.
Dass Catherine bestimmte Dinge, die sie erleiden musste, verdrängt hat, okay, aber dass sie Lucian, ihr Geheimnis, zu dem denkbar ungünstigsten Zeitpunkt anvertraut, passte ebenfalls so gar nicht ins Bild.
Wenn Clare Empson die Gefühle, die das Heldenpaar füreinander empfindet beleuchtet, wird sie regelrecht poetisch, doch es ist für den Leser leider dennoch nie fassbar, was die beiden über die sexuelle Ebene hinaus, verbindet.
Und wenn die Autorin Lucians Umfeld, seinen Freundeskreis beschreibt, ist man einfach nur angeödet von der Oberflächlichkeit der recht kaputten reichen „armen“ Menschen. Die Stimmung der Geschichte ist somit durchweg düster, deprimierend und es ist nicht ein einziger Hoffnungsschimmer am Horizont zu erkennen. Sicher man liest schon alleine deswegen weiter, weil man Catherine Geschichte erfahren will, doch die Auflösung kann man recht früh erahnen. Clare Empson macht es ihren Lesern nicht leicht, vor allen nicht denjenigen Lesern, die sich einen Roman mit Happy Ending erhoffen.

Es war vor allem die deprimierende Grundstimmung, die sich schwer auf mein Gemüt gelegt hat- dazu das recht sperrige passive Heldenpaar und ihre Unfähigkeit Konflikte zu lösen. Es ist keine leichte Lektüre, die man hier geboten bekommt. Leider aber eine, die mich gefühlstechnisch gesehen, nicht wirklich berühren konnte, so leid es mir für die Autorin und ihren Roman auch tut.
Stattdessen ertappte ich mich schließlich dabei, wie sehr ich Catherine zu hassen begann- eben weil sie sich ihrem Mann gegenüber, so gleichgültig verhielt und sich lieber weiterhin in ihrem Elend suhlen wollte.

Kurz gefasst: Eine ziemlich deprimierende, trostlose, schwermütige Liebesgeschichte- nichts für Happy End Fans.

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Veröffentlicht am 21.03.2020

Solider Inselkrimi mit niederländischem Setting- leider auch recht spannungsarm geraten

Mord auf Vlieland
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Vlieland 1989:

Eine junge, verzweifelte Frau sieht nur einen Ausweg- sie will sich das Leben nehmen und geht ins Meer. Einen Tag später wird ihre Leiche ans Ufer geschwemmt…

Vlieland Gegenwart:

Nach ...

Vlieland 1989:

Eine junge, verzweifelte Frau sieht nur einen Ausweg- sie will sich das Leben nehmen und geht ins Meer. Einen Tag später wird ihre Leiche ans Ufer geschwemmt…

Vlieland Gegenwart:

Nach einer gefährlichen und eigenmächtig durchgeführten Polizeiaktion, die eine persönliche Tragödie für Kommissarin Griet Gerritsen nach sich zog, hofft die Ermittlerin nun, dass sie hier, fernab der Großstadt, Abstand gewinnen und wieder zu sich finden kann. Es ist ihre letzte Chance im Polizeidienst- ihr neuer Vorgesetzter nimmt diesbezüglich kein Blatt vor dem Mund und tatsächlich glaubt Griet ganz fest daran, dass dieser ihr absichtlich Steine in den Weg legen möchte, damit er sie schnell wieder los wird.
Als eine männliche Leiche in einem Schiffswrack geborgen wird, soll Griet, zusammen mit den beiden ihr zugewiesenen Kollegen Pieter und Noemi, Ermittlungen aufnehmen, denn der Tote, Vincent Bakker, entpuppt sich als Bewohner des Ortes. Schnell ist klar dass er ermordet wurde. Niedergestreckt durch einen Schuss. Doch warum nur hat man ihn in das Schiffswrack geschafft?

Vincent Bakker war ein mächtiger, sehr angesehener Hotelier im Ort, der seinen Mitmenschen beinahe alles abschwatzen konnte. Die ersten Beschreibungen seiner Person klingen positiv, doch warum nur hat jemand einen Mann, einen Macher wie ihn dann getötet?
Dessen Witwe erscheint nicht gerade am Boden zerstört zu sein, als sie vom Tod ihres Mannes erfährt und auch Vincents Stieftochter bleibt seltsam ungerührt. Haben die beiden Frauen etwas mit Vincents Ermordung zu schaffen?

Griet und ihre Kollegen stehen vor einem kniffligen Rätsel und die Zeit läuft gegen sie, denn ihr Vorgesetzter erwartet schnelle Ermittlungserfolge. Griets Befürchtungen, dass ihr Kollegenteam lediglich aus schwierigen oder zumindest eigenwilligen Eigenbrödlern besteht, bewahrheitet sich zwar nicht, denn besonders Pieter, dessen Gedanken eigentlich ständig ums Essen kreisen, erweist sich als fähiger Kollege. Und auch Noemi zeigt, dass sie alles andere als auf den Kopf gefallen ist. Doch Noemi hat auch eine andere Seite. Sie will unbedingt Karriere machen und prescht daher schon mal gerne eigenmächtig übers Ziel hinaus.

Die Ermittlungen zeigen, dass es auch andere Menschen gab, die ein Motiv hatten, Vincent zu töten, doch wer unter ihnen ist tatsächlich fähig zu morden?

Der Autor Jan Jacobs verbindet in seinem Debütroman gleich drei Dinge miteinander, für die ich eine Schwäche habe. Krimilektüre, das Meer und die Niederlande. Zudem sind Krimis mit niederländischem Setting auf dem deutschen Buchmarkt eher dünn gesät und der Klappentext suggeriert, dass man es hier womöglich mit einem interessanten Debüt zu tun bekommt.

Rein vom Schreibstil her, fand ich den Roman sehr gut, flüssig und solide geschrieben. Man kommt schnell hinein die die Story und die Figuren haben Potential.
Da wäre einmal Griet, die ihren Seelengefährten bei einem Polizeieinsatz verlor und die nun immer noch von Schuldgefühlen und Alpträumen heimgesucht wird. Griet ist eine clevere Ermittlerin, sehr gut in ihrem Job, doch in Gefühlsangelegenheiten sehr unsicher. Ihr Kollege Pieter ist ein gesetzter, gemütlicher Mann und Familienvater. Er ist gesellig, liebt die niederländische Küche und ist praktisch ständig am Essen in diesem Roman. Aber auch er beweist, dass mehr in ihm steckt. Noemi, das „Küken“, bleibt dagegen in „Mord auf Vlieland“ eher blass und fällt lediglich durch drei Dinge auf. Impulsivität, Ehrgeiz und Intelligenz, was ich ein wenig schade fand.

Der Roman spielt auf Vlieland, einer der fünf bewohnten westfriesischen Inseln und ich hatte im Vorfeld gehofft, dass der Autor viel Inselflair vermitteln kann. Das gelingt ihm, wie ich finde, leider nur bedingt. Die Naturbeschreibungen sind für meinen Geschmack zu kurz und knapp gehalten und das Stilmittel, dem Roman niederländisches Flair zu verleihen, in dem man lediglich einige niederländische Sätze, kursiv gesetzt hinzufügt oder die vielfache Erwähnung von bekannten niederländischen Speisen, empfand ich eher als störend. Es ist doch dazu unsinnig, da Griet schließlich ebenfalls eine Niederländerin ist.
Ein „Nicht-Niederländer“, hat schließlich schon genug damit zu tun, sich mit den, in unseren Ohren, ungewöhnlich klingenden Namen vertraut zu machen.
Der Kriminalfall ist schön undurchsichtig konstruiert, es gibt diverse Verdächtige und der Autor versäumt es dazu auch nicht, den Leser unterwegs auf falsche Fährten zu führen.
Dennoch und trotz der Tatsache, dass Jan Jacobs einen sehr flüssig zu lesenden Schreibstil besitzt, habe ich mich etwas durch die Story quälen müssen. Mir war der Roman einfach zu nüchtern, zu spannungsarm geraten. Im Buch findet der Leser übrigens am Ende, eine ungefähr vierzig Seiten lange Leseprobe vor, die zum zweiten Teil „Die Tote in der Gracht“ gehört, der im Oktober 2020 erscheinen wird.

Kurz gefasst: Solider Inselkrimi mit niederländischem Setting- leider auch recht spannungsarm geraten.

Tödliche Niederlande/ Griet Gerritsen Reihe:

1. Teil: Mord auf Vlieland
2. Teil: Die Tote in der Gracht (erscheint 10/20)

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Ein Krimi mit mallorquinischem Setting, der Potential hat, aber leider etwas durchschnittlich geraten ist.

Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge
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Eigentlich liebt die Kommissarin Marie Lindner ihren Job über alles, doch nur eine unbedachte Partynacht ändert alles. Ausgerechnet ihr werden in einer Bar KO.-Tropfen eingeflößt, weil sie ihr Getränk ...

Eigentlich liebt die Kommissarin Marie Lindner ihren Job über alles, doch nur eine unbedachte Partynacht ändert alles. Ausgerechnet ihr werden in einer Bar KO.-Tropfen eingeflößt, weil sie ihr Getränk während eines Toilettengangs kurz unbeaufsichtigt lässt.
Einen Filmriss später wacht sie auf- alleingelassen und vergewaltigt. Marie ist fassungslos, will ihren Fall jedoch nicht zur Anzeige bringen, aus Sorge um das Gerede von den Kollegen. Wie würde es aussehen, wenn man erführe, dass sie, eine erfahrene Ermittlerin auf diese mittlerweile leider sehr bekannte Methode, hereingefallen ist?

Marie zieht sich in der Folgezeit immer mehr zurück. Selbst ihrem fürsorglichen Mann Andreas gelingt es kaum noch, sie zu erreichen. Doch dieser hat eine gute Idee. Er schlägt einen Tapetenwechsel vor. Marie stimmt zu und so brechen sie ihre Zelte in Deutschland ab um fortan auf der schönen Insel Mallorca zu leben und zu arbeiten. Marie wird jedoch nicht in ihren alten Beruf zurückkehren. Ihr Mann und sie planen, eine alte Finca im Tramuntana- Gebirge, in ein Landhotel umbauen zu lassen um fortan dort Gäste bewirten zu können. Es ist eine Heidenarbeit und bedeutet Stress pur, doch auf Maries Seelenleben, wirkt sich die Schufterei sehr positiv aus. Andreas freut sich sehr über Maries erste Schritte zurück ins Leben, doch dann erfährt er, dass scheinbar ein Serienmörder auf der idyllischen Insel umhergeht, der es auf Touristinnen abgesehen hat. Eine Schwedin wurde bereits ermordet aufgefunden und eine weitere gilt als vermisst. Die leitenden Ermittler Commisaria Silvia Fiol und ihr Kollege Ramôn, stehen vor einem Rätsel, es gibt nicht viele Anhaltspunkte und zudem drängt die Zeit. Wer ist der/die Unbekannte, die Jagd auf Touristinnen macht, diese sogar eine Weile gefangen hält um sie dann letztendlich doch zu töten?
Während das Ermittlerteam fieberhaft den Täter sucht, gerät ausgerechnet Marie ins Visier des Mörders…

„Commisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge“, markiert den ersten Teil einer neuen Serie, die auf der idyllisch gelegenen Baleareninsel Mallorca angesiedelt ist. Die Autorin Lucia de la Vega, hinter deren Pseudonym sich die Rechtsanwältin Lisa Herding verbirgt, ist in Sóller aufgewachsen und die zahlreichen und bildhaften Beschreibungen der Insel, wirken lebensecht und atmosphärisch dargeboten.
In ihrem ersten Krimi, stellt die Autorin gleich zwei interessante Romanfiguren etwas näher vor. Zum einen hätten wir da Marie, die einen traumatischen Einschnitt in ihrem bisherigen Leben überstehen musste und Silvia, die alleinstehende Kommissarin, eine Einheimische auf Wohnungssuche, die sich u.a. mit den steigenden Mietpreisen für Wohnungen auseinandersetzen muss, weil sie einen Umzug plant und großen Familienfeiern lieber aus dem Wege geht. Zwar liebt Silvia ihre Familie, doch steht sie ihrer Schwester, beispielsweise, nicht wirklich nah. Silvia sieht sich eher wie einen Fremdkörper und lediglich ihren Vater, der sie so nimmt, wie sie ist und der sie stets ermuntert hat, ihren eigenen Weg zu beschreiten, liebt sie heiß und innig.
Silvia ist eine clevere Ermittlerin und auch Marie ist durchaus sympathisch, doch fand ich einfach, dass den beiden, in diesem ersten Mallorca-Krimi, zu wenig Raum zur persönlichen Entfaltung geboten wurde. Die Autorin hat einen ansprechenden Schreibstil und der Kriminalfall wird solide dargeboten, doch fehlt es ihm, meiner Meinung nach, an dem gewissen Etwas, was mir sehr leid für die Autorin und ihren Roman tut.
Echte Überraschungen oder falsch gelegte Finten, die alles etwas packender oder undurchsichtiger hätten gestalten können, sucht man hier vergeblich und überhaupt wirkt der komplette Krimi zu gestrafft erzählt. Ich hätte mir gewünscht, dass sich die Autorin entweder dafür entschieden hätte, die Hintergrundgeschichten ihrer Akteure psychologisch noch ein wenig ausführlicher zu beleuchten (auch etwa eine klärende Aussprache zwischen Marie und ihrem Mann einzubauen) oder aber zumindest der Krimihandlung ein wenig mehr Raffinesse und Schliff zu verpassen. Echte Spannung kommt hier leider nur sehr selten auf und so bekommt man hier zwar einen Roman geboten, der mit der nötigen Prise an mallorquinischem Flair aufwarten kann, der aber hinsichtlich der Spannungselemente, leider nur auf Sparflamme brennt.
Ich würde dennoch zu einem zweiten Teil greifen, in der Hoffnung darauf, dass man in weiteren Bänden mehr über die Akteure und ihre Gedanken- und Gefühlswelt erfährt, weil ich fand, dass sowohl Setting als auch Akteure dennoch Potential haben.

Kurz gefasst: Ein Krimi mit mallorquinischem Setting, der Potential hat, aber leider etwas durchschnittlich geraten ist.

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Veröffentlicht am 05.03.2020

Na ja... nicht der beste Quick Roman

Liebe um Mitternacht
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Adam Hardesty; ein durch einen ihm wohl gesonnenen Gönner zur oberen Gesellschaftsschicht aufgestiegener Gentleman, möchte die Beweise seiner wirklichen Herkunft aus Rücksichtnahme seines Gönners gegenüber, ...

Adam Hardesty; ein durch einen ihm wohl gesonnenen Gönner zur oberen Gesellschaftsschicht aufgestiegener Gentleman, möchte die Beweise seiner wirklichen Herkunft aus Rücksichtnahme seines Gönners gegenüber, der ihn nachträglich als Verwandten und Erben eingesetzt hat, sicherstellen. Das ist nicht so einfach, da das Tagebuch, in dem die verfänglichen Informationen niedergeschrieben wurden, gestohlen wurde. Die Besitzerin bzw. die Erpresserin, die das Buch in Verwahrung hatte, wird ermordet, bevor Adam sie zur Rede stellen kann. Bei der ermordeten Frau, ein sogenanntes Medium, die angeblich mit Toten aus dem Jenseits Verbindung hatte, findet Adam einen Zettel mit Namen derer, die an ihrer letzten Seance teilgenommen haben.

Caroline Fordyce, eine Schriftstellerin, die aus Recherchegründen an dieser Seance teilgenommen hat, staunt nicht schlecht, als Adam sie zu Hause aufsucht und ihr unterstellt, sie könnte etwas mit dem Mord an dem Medium zu tun haben. Caroline ist schockiert. Zwar ist sie unschuldig, doch leider hat sie vor einiger Zeit einen Skandal überstehen müssen und war daher in Folge dessen gezwungen ein neuen Namen anzunehmen und den Wohnort zu wechseln. Noch mal möchte sie keinesfalls im Mittelpunkt eines neues Skandals stehen und daher bietet sie Adam mutig ihre Hilfe bei der Aufklärung des Falles an. Außerdem fasziniert sie dieser geheimnisvolle Mann zu sehr - sieht sie ihn doch insgeheim als Inspiration für ihren beliebten Fortsetzungsroman; als den Schurken Also versuchen beide den Mörder zu fassen und verlieben sich natürlich währenddessen auch ineinander. Doch hat ihre Liebe eine Zukunft?

Ich war, nachdem mit der letzte Roman von Amanda Quick (Geheimnis der Nacht) so gut gefallen hat, schon ziemlich gespannt auf dieses neue Werk. Obwohl die Protagonisten einigermaßen sympathisch waren, fand ich das Buch leider nicht so gut. Die Kriminalgeschichte war leider zu leicht durchschaubar und wurde dadurch schnell unspannend. Die sich anbahnende Romanze zwischen Caroline und Adam hätte noch einiges herausreißen können, wenn sie nicht so lieblos und ohne den sonst so üblichen Quick-Humor geschrieben worden wäre. Der Schwerpunkt bei diesem Roman liegt meiner Meinung auch zu sehr auf der Kriminalgeschichte, was, wenn es anders und vor allem spannender umgesetzt worden wäre, ja kein Grund ist, bemängelt zu werden. Gerade bei diesem Buch fällt es auf, dass die Autorin sich wohl nicht ganz entscheiden kann, welches Genre sie lieber schreiben möchte. Den Krimi oder den historischen Liebesroman. Die Gradwanderung zwischen den beiden Genres ist bei diesem Buch leider gescheitert. Bei der Einschätzung tendiere ich eigentlich eher zu 2 als zu 3 Bewertungspunkte. Grund für die höhere Bewertung ist eigentlich nur Quicks gewohnt guter Schreibstil.

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