Profilbild von ViEbner

ViEbner

Lesejury Star
offline

ViEbner ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ViEbner über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2020

Children Of Virtue And Vengeance-Flammende Schatten: Gute Unterhaltung

Children of Virtue and Vengeance
0

Nach den ersten Kapiteln hatte ich den Eindruck, dass die meisten Szenen bereits im ersten Teil Children of Blood and Bone-Goldener Zorn, passiert sind. Kampfszenen, Lagerszenen, Stadtszenen, Tempelszenen ...

Nach den ersten Kapiteln hatte ich den Eindruck, dass die meisten Szenen bereits im ersten Teil Children of Blood and Bone-Goldener Zorn, passiert sind. Kampfszenen, Lagerszenen, Stadtszenen, Tempelszenen und viel Blut, Grausamkeit und sinnlose Gewalt. Der einzige Unterschied bestand in der anderen Umgebung und den neuen Figuren, die auftauchten.

Tomi Adeyemi hat ihre Welt von Orisha in einem klaren, sanften Tonfall erschaffen. Jedes Wort ist gut gewählt, jede Szene gut kreiert und nichts passiert ohne Grund. Trotz des Gefühls, dass man das bereits im Vorgängerband gelesen hat. Die Reise, auf der Zélie ist, ist wieder voller Tragödien, Hoffnung, Hass, Verlust und dennoch kann man sehen, dass sie nicht bereit ist aufzugeben. Ja, sie und Amari scheinen nicht mehr auf der gleichen Seite zu sein, wenn überhaupt, wenn Amari Dinge tut, von denen sie nie gedacht hätte, dass sie sie tun könnte oder würde. Immerhin wurde sie geboren und dazu erzogen, das Königreich zu bewahren, egal zu welchem Preis. Und glaubt mir, sie ist bereit, den ultimativen Preis zu zahlen, um ihr Erbe zu retten. Wenn das bedeutet, die Menschen und die einzige Person zu verraten, die sie vor ihrem Vater gerettet hat, dann sei es so.

Die Autorin lässt ihre Figuren ohne Ende leiden. Einige Figuren sterben eines brutalen Todes und eine Figur manipuliert ihr eigenes Fleisch und Blut, um zu bekommen, was sie will. Bis zum Ende konnte ich Amari nicht durchschauen. Ja, sie hat sich sehr verändert. Die ehemalige hilflose junge Prinzessin hat sich in eine Prinzessin verwandelt, die nichts weiterwill, als die Schlachten und Kämpfe zu beenden und ihrem Volk und den Maji Frieden zu bringen. Aber die Art und Weise, wie sie das versucht, hat mich sprachlos gemacht und mit einem schlechten Gefühl zurückgelassen. Und um ehrlich zu sein, bin ich mir nicht sicher, ob ich sie und ihren neuen Weg mögen soll oder nicht. Amari macht hier viele Dinge, denen ich nicht zustimmen kann. Egal, was sie tut, sie und Zélie scheinen nicht mehr auf der gleichen Seite zu sein.

Und Zélie? Ihre Entwicklung während der gesamten Geschichte ist brillant. Sie kämpft für das, woran sie glaubt, kennt und respektiert die Regeln und Traditionen ihres Volkes und des Landes, auf dem sie lebt. Sie will das Gleiche wie Amari, ist aber nicht so blind und vertrauensvoll wie die Prinzessin. Und genau das gibt dem Buch etwas Besonderes. Zumindest zwischen den beiden jungen Frauen.

Obwohl ich dieses Buch gerne gelesen habe, konnte es mich nicht so begeistern, wie ich es mir erhofft hatte oder wie es das vorherige Buch geschafft hat. Und ich teile nicht den Hype und die allgemeine Aufregung, die andere Leser darüber geäußert haben. Traurigerweise. Oh ja, hier gibt es viele großartige Szenen, und die Figuren sind auch gut kreiert. Aber das gewisse Etwas fehlte mir hier leider…

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.06.2020

Das Schattenhaus - Gutes Lesevergnügen

Das Schattenhaus
0

Nun, zugegeben, es war eine Art Lesevergnügen. Nicht das, was ich erwartet hatte, nachdem ich die Autorin oder besser gesagt ihre Bücher nun schon einige Jahre kenne. Aber dieses Buch ist nicht das, was ...

Nun, zugegeben, es war eine Art Lesevergnügen. Nicht das, was ich erwartet hatte, nachdem ich die Autorin oder besser gesagt ihre Bücher nun schon einige Jahre kenne. Aber dieses Buch ist nicht das, was ich als nichts für schwache Nerven nennen würde. Es hätte einige wirklich gruseliger Szenen gebraucht, um ein solches Label zu verdienen. Gut, ich hab mich beim Lesen diverser Seiten gefragt, wohin die Geschichte führen würde und was die Autorin ihren Lesern mit ihren Worten sagen wollte. Besonders wenn sie bestimmte Szenen und Gefühle zeigte, die Ava hatte, als sie all die Dinge während ihres Aufenthalts in Brodie´s Watch erlebte. Besonders während mancher Nächte.

Außerdem hatte ich das Gefühl, dass die ersten Kapitel seltsam langweilig und irgendwie leblos zu lesen waren. Etwas, was ich normalerweise nicht erwarte, wenn ich ein Gerritsen Buch lese. Das änderte sich in dem Moment, als die Hauptfigur anfing, Fragen zu stellen, und die Autorin begann, eine gewisse Spannung durch Szenen mit schlagfertigen Dialogen und entsprechendem Agieren der jeweiligen involvierten Figuren zu schaffen. Von da an wurde es zum regelrechten Lesevergnügen. Gut, dieser geisterhafte bzw. paranormale Touch wäre in meinen Augen jetzt nicht nötig gewesen und einige Szenen kamen mir eher lächerlich als beängstigend vor. Und ich fragte mich auch, warum die Autorin zwei dunkle Geheimnisse brauchte, um den Mordfall zu lösen. Doch am Ende konnte ich mich nicht beschweren, wie der Mord in der Gegenwart aufgeklärt wurde. Okay, ich war nicht glücklich über das eigentliche Ende des Thrillers, weil das für meinen Geschmack zu unbefriedigend war. Da hätte ich mir etwas mehr Geschick von der Autorin gewünscht. Besonders im Hinblick darauf, dass sie das normalerweise ausgezeichnet beherrscht. Aber wie schon erwähnt, alles in allem hatte ich mein Lesevergnügen.

Ava trinkt viel Alkohol. Viel zu viel. Gut, sie trinkt nicht tagsüber, oh nein. Aber die Menge an flüssigem Gold, die sie abends konsumiert, war sogar mir etwas zu viel. Nach einem schwachen Moment am Silvesterabend tat sie das Undenkbare, was zu einem tragischen Unfall führte. Danach ist ihr Leben nicht mehr dasselbe und sie hat Probleme, mit ihrem Buch fertig zu werden. Ihr innerer Konflikt wird von Tess Gerritsen auf starke und ja, manchmal merkwürdige Weise gezeigt. Sie ist eine Göttin am Herd und probiert gerne neue Dinge aus. Und sie möchte Hintergrundinformationen über das Haus und die Geschichte der Stadt bekommen. Informationen, die sie gerne in ihren Büchern verwendet. Und als sie den örtlichen Arzt zum ersten Mal trifft, wundert sie sich über ihn und ist richtig neugierig ihn ein bisschen mehr kennenzulernen.

Das ist kein Thriller kombiniert mit einer romantischen Geschichte. Ja, es gibt etwas Leidenschaft in der laufenden Handlung, aber nicht das, was man vielleicht erwartet hätte. Und die Lösung, die Tess Gerritsen für einen Teil der Action in diesem Thriller zu bieten hatte, war nicht wirklich zufriedenstellend. Zumindest nicht für mich. Trotzdem hatte ich eine gute Zeit mit dem Buch und war innerhalb einer Nacht fertig. Klingt paradox? Einige Bücher zeigen erst in der zweiten Hälfte der Handlung ihr wahres Potenzial und dieses Buch ist so ein Buch. Irgendwann war es großartig zu sehen, wie die Autorin Spannung aufbaute und wer der wahre Böse gewesen war.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.06.2020

Schöne Unterhaltung- trotzdem fehlte mir das gewisse Etwas

Vengeful - Die Rache ist mein
0

Ich brauchte einige Kapitel, um wieder in die Geschichte hineinzukommen. Nach dem schockierenden Ende von Band eins hatte ich den Eindruck, dass mit Victor alles in Ordnung sein würde. Falsch. Seine Suche ...

Ich brauchte einige Kapitel, um wieder in die Geschichte hineinzukommen. Nach dem schockierenden Ende von Band eins hatte ich den Eindruck, dass mit Victor alles in Ordnung sein würde. Falsch. Seine Suche nach einem Heilmittel, sein verzweifelter Kampf um die Rückkehr seines außergewöhnlich funktionierenden Körpers war einerseits interessant zu beobachten. Auf der anderen Seite habe ich aber das gewisse Etwas vermisst. Ungeachtet dessen ist der Schreibstil von V. E. Schwab gleichgeblieben. Ihre Sprache ist machtvoll, ihre Wortwahl ausgezeichnet und auch in diesem Buch versteht es die Autorin hervorragend Wörter so zu verwenden, dass beim Lesen eine kraftvolle und faszinierende Geschichte entsteht.

Zu sehen, dass ihre Charaktere jeden Tag ihren eigenen Kampf führen müssen und dass alle ihre Träume und Hoffnungen haben, war sehr unterhaltsam zu beobachten. Ich habe mit Eli gelitten, obwohl ich kein Fan dieser Figur bin, aber seine Erziehung zu sehen war eine Erklärung für viele Dinge. Mit Victor war ich in diesem zweiten Band nicht so glücklich wie beim Lesen des ersten Bandes. Der Zustand seines wiedererweckten Körpers hat ihn in gewisser Weise schlampig gemacht und ich bin sicher, er hätte nicht viele Dinge so getan, wie er sie in diesem Buch behandelt hatte, wenn er immer noch im vollen Besitz seiner Kräfte gewesen wäre. Aber es ist so wie es ist. Und mit der neuen Situation muss er den bestmöglichen Weg gehen. Seinen Kampf und den der anderen Figuren, zeigt die Autorin, die meiste Zeit auf unterhaltsame Weise untermalt mit einigen dunklen Tönen. Aber lange nicht so dunkel wie noch in Band eins.

Zwar habe ich einige Kapitel benötigt, um wieder in die Geschichte und das Leben von Victor Vale und seinen Gefährten einzusteigen. Aber mit der Beschleunigung der Handlung und der Geschichte in der zweiten Hälfte dieses Buches hatte ich tatsächlich Spaß daran, sie zu lesen. Das Ende, ein bisschen überraschend und nicht das, was ich erwartet hatte, aber alles in allem ein wunderbarer Abschluss dieser Dilogie.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2020

Pelikansommer - sehr schöner Roman,

Pelikansommer
0

Cat ist ein Kind, trägt aber bereits eine große Verantwortung auf ihren Schultern. Ihre Mutter ist stark von der Fähigkeit ihrer Tochter abhängig, ihren kleinen Bruder Küken gut zu verstehen und zu behandeln. ...

Cat ist ein Kind, trägt aber bereits eine große Verantwortung auf ihren Schultern. Ihre Mutter ist stark von der Fähigkeit ihrer Tochter abhängig, ihren kleinen Bruder Küken gut zu verstehen und zu behandeln. Weil Cat die besonderen Bedürfnisse ihres jüngeren Bruders besser kennt und versteht als jeder andere. Aber als ihre Mutter ihre Pläne für ihre Sommerferien ändern muss und Cat zum ersten Mal ihre Großeltern trifft, beginnt sich alles zu ändern. Und Cat erkennt, dass sie ihren Bruder sehr liebt, aber sie möchte auch ein Kind sein und Dinge ohne ihn tun.

Das Buch enthält nicht nur eine gut geschriebene Geschichte über zwei Kinder, sondern auch einige großartige Illustrationen, die Cat und ihren kleinen Bruder zeigen – obwohl sie in ihnen anders aussehen. Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil und eine sehr schöne Sprache und es fiel mir leicht, mir jede Szene direkt vor meinem inneren Auge vorzustellen.

Während der laufenden Handlung hatte ich einige Momente, in denen ich bemerkte, dass ich meinen Kopf über das Verhalten von Cat schüttelte. Darüber wie sie die Welt sah und insbesondere ihre Sichtweise darüber wie sich ihr Bruder benahm. Mir war bald klar, dass Cat mit ihrem Leben nicht glücklich ist, dass sie etwas brauchte, von dem sie nicht wusste, wie sie es bekommen sollte. Die Aufmerksamkeit ihrer Mutter. Und damit meine ich nicht, dass ihre Mutter nicht für ihre Kinder da ist. Sie ist für sie da. Aber anders.

Die Figuren in diesem Roman scheinen direkt aus dem wirklichen Leben genommen zu sein. Ein alter Konflikt zwischen zwei Figuren in dieser Geschichte machte es Cat anscheinend unmöglich, ihre Großeltern früher kennenzulernen, und die Autorin konnte dies auf sehr feinfühlige Weise zeigen.

Cat ist ein sehr verantwortungsbewusstes Mädchen. Manchmal hatte ich das Gefühl, sie sei erwachsener als ihre Mutter. Diese setzt die Arbeit über alles und deshalb muss ihre Tochter auf den kleinen Bruder sehr oft aufpassen. Normalerweise nichts Ungewöhnliches. Ältere Geschwister kümmern sich oft um ihre jüngeren Geschwister, spielen mit ihnen oder gehen zusammen in die Bücherei. Aber Cat macht mehr. Viel mehr. Weil Küken eine besondere Art von Autismus hat und wenn er „seine Momente“ hat, wie Cat sie gerne nennt, kann ihn niemand außer Cat wieder „runter“ bringen.

Der innere Konflikt, den Cat durchmacht, die Veränderung ihre Mutter im Sommer und wie Cat beginnt, die Dinge anders zu sehen, zeigt die Autorin auf sehr unterhaltsame und feinfühlige Weise.


Eine schöne Geschichte über Verlust, Leben, Liebe, Familie und die Fähigkeit zu lernen und sich zum Besseren zu verändern. Es gibt Moment in diesem Buch, in denen ich schlucken musste, und Momente, in denen ich nicht nur von dem berührt wurde, was ich las, sondern auch von den Dingen, die ich mir in meinem Kopf vorgestellt hatte. Das Leben auf der Insel unterscheidet sich vom Leben in der Großstadt und Cat lernt das sehr einfach und schnell. Ein wunderbarer Roman für Kinder und Erwachsene.

Veröffentlicht am 12.03.2020

Vortex-Der Tag an dem die Welt zerriss

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
0

Irgendwie bin ich bei diesem Roman so richtig zwiegespalten. Einerseits hab ich die Fantasie und das gesamte Setting genossen und es war wundervoll, die damit verbundenen Geschehnisse zu lesen. Auf der ...

Irgendwie bin ich bei diesem Roman so richtig zwiegespalten. Einerseits hab ich die Fantasie und das gesamte Setting genossen und es war wundervoll, die damit verbundenen Geschehnisse zu lesen. Auf der anderen Seite hab ich mich aber leider doch etwas an den vielen Ähnlichkeiten gestört, an den Dingen, die mir nur allzu bekannt vorkamen. Da waren doch so einige direkte Vergleiche mit der „City of-Serie“ oder „The 100“ (um nur ein paar zu nennen) möglich. Und stellenweise war mir das ehrlich gesagt dann doch zu viel. Keine Frage, ich bin relativ gut unterhalten worden und hab die eine oder andere Passage auch sehr genossen. Und trotzdem war ich von den ganzen Gemeinsamkeiten zu anderen Serien nicht wirklich begeistert.

Ich muss aber auch sagen, dass ich trotz all der Kritikpunkte, den Roman durchgelesen habe. Ja, ich war an ein paar Stellen schwer versucht, den Titel abzubrechen, aber dann war da doch wieder etwas auf der Seite, das mich veranlasst hat weiterzulesen. Stellenweise konnte ich mir die Szenen und Schauplätze so wunderbar vorstellen, dass ich echt den Wunsch verspürte dort sein zu wollen. Und mit diesem Gefühl kann man ein Buch dann doch nicht einfach abbrechen. Und zu meiner Überraschung wurde es nach der ersten Hälfte ja dann auch so richtig gut und spannend.

Die Autorin verlangt ihren Figuren so einiges ab. Da gilt es Probleme, Herausforderungen und Schicksalsschläge zu meistern, die sich wohl keiner gerne freiwillig auf die Schulter laden würde. Das macht die beiden Hauptfiguren einerseits überraschend tiefgründig, auf der anderen Seite aber auch fast zu Stereotypen.

Elaine hat in ihrem Leben schon viel durchgemacht. Sie weiß genau, was es bedeutet, einen geliebten Menschen zu verlieren, nur weil ein anderer seine Kräfte nicht kontrollieren kann oder es erst gar nicht will. Der erste Vortex hat Chaos kreiert und hat so manche Kreatur und Menschen hinterlassen, die gemischte Fähigkeiten haben. Etwas, wovor die Mächtigen in Elaines Gesellschaft Angst haben.

Ich bin zwiegespalten, was diese Geschichte angeht. Ja, die erste Hälfte verlangt viel vom Leser, vor allem Durchhaltevermögen. Und ich war einige Male in Versuchung, hier meinen ersten DNF zu haben. Aber ich hab weitergelesen weil es da im Stil als auch Roman selbst etwas gab durch das ich wissen wollte, was auf den nächsten Seiten geschieht. Und die zweite Hälfte erwies sich als überraschend unterhaltsam und abwechslungsreich. Es war kein reines Lesevergnügen von Beginn an aber alles in allem ein Buch, das ich irgendwie doch genossen hab.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere