Cover-Bild Gut Greifenau - Goldsturm
Band 4 der Reihe "Die Gut-Greifenau-Reihe"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 01.04.2020
  • ISBN: 9783426525449
Hanna Caspian

Gut Greifenau - Goldsturm

Roman

Der vierte Band der Gut-Greifenau-Reihe von Bestseller-Autorin Hanna Caspian über die Bewohner eines Gutes in Pommern.
Konstantin und Rebecca kämpfen mit den Folgen, die Misswirtschaft und Krieg auf ihrem Pommerschen Gut hinterlassen haben. Doch schwerer als die aufkommende Hyperinflation wiegen die persönlichen Schicksalsschläge. Noch ist nichts entschieden, wenn es um Greifenau geht – nicht, solange Konstantin keinen Erben hat.
Die ehemalige Komtess Katharina dagegen kann sich alles leisten, was sie will. Dieser Luxus ist nicht nur allzu verführerisch, er führt auch zu Neid, der in Bösartigkeit umschlägt. Doch bleibt Katharina der eine große Traum vom Medizin-Studium versagt. Daran ist sie allerdings nicht ganz unschuldig. Erst als sie das erkennt, findet sie zurück auf ihren Weg. Das gefällt allerdings nicht allen.
Auch in der Dienstboten-Etage warten einige noch auf ihr persönliches Glück. Ida war Albert gegenüber wohl doch nicht ganz aufrichtig, was ihre Vergangenheit angeht. Für Eugen und Wiebke jedoch scheint eine gemeinsame Zukunft vorgezeichnet. Doch dann entgleitet Eugen das so sicher geglaubte Glück.

Mit der an die Kaisersturz-Trilogie anschließenden Geschichte nimmt Bestseller-Autorin Hanna Caspian uns mit in die erste deutsche Republik – durch die Höhen und Tiefen der chaotischen goldenen Zwanziger.

Band 1: "Gut Greifenau. Abendglanz"
Band 2: "Gut Greifenau . Nachfeuer"
Band 3. "Gut Greifenau. Morgenröte"

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2020

Begeisterung pur!

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Ich bin zurück in Greifenau und es ist fast so, als wäre ich nie weg gewesen. Es ist die Zeit nach dem ersten Weltkrieg. So langsam spüren die Menschen den Neubeginn. Auch auf Gut Greifenau geht es langsam ...

Ich bin zurück in Greifenau und es ist fast so, als wäre ich nie weg gewesen. Es ist die Zeit nach dem ersten Weltkrieg. So langsam spüren die Menschen den Neubeginn. Auch auf Gut Greifenau geht es langsam bergauf. Konstantin und Rebecca haben aber auch großes Glück. Bei der Finanzierung des Neuanfangs erhalten sie Unterstützung von Julius Urban, dem Mann von Katharina. Hätte Julius nicht mit mehreren Krediten geholfen, wäre das Gut verloren.

Aber auch in der Familie gibt es drastische Veränderungen. Die Verkündung der Schwangerschaft von Rebecca, die damit die Nachfolge von Gut Greifenau sichern würde, sorgt für viel Unruhe in der Familie. Die Geburt des Kindes würde die Auflösung des Fideikommisses mit einer Veränderung des Stimmverhältnisses stark verändern. In der Familie brodelt es.

Aber auch die Angestellten von Gut Greifenau kämpfen mit tiefgreifenden Veränderungen. Die Anzahl der Dienstboten hat sich stark verändert. Alle müssen viel mehr mit anpacken, haben aber plötzlich auch viel mehr Freiheiten als früher. Ganz ungewöhnlich für alle ist der freie Sonntag, das kannten sie so noch nie. Auch privat haben sich die Strukturen geändert. Gerade Albert, der ja eine wichtige Nebenrolle spielt hat seinen Platz gefunden.

Hanna Caspian lässt uns nicht nur an den Ereignissen auf Gut Greifenau, sondern auch in Deutschland von 1919 bis 1923 teilhaben. In dieser Zeit passiert geschichtlich enorm viel in Deutschland und der Welt. Diese Ereignisse werden geschickt in die Handlung mit eingebaut, ohne dass man das Gefühl hat einen Nachhilfekurs in Geschichte zu besuchen.

Besonders gut gefällt mir, wie bei den vorherigen Büchern auch, dass nicht nur das Leben der adligen Familie von Auwitz-Aarhayn beleuchtet wird. Mit viel Liebe berichtet sie auch anschaulich über die Erlebnisse und das Leben der Dienstboten. So bekommt man einen tollen Querschnitt über die damaligen Lebensverhältnisse nicht nur bei den Adligen und bei den sogenannten Neureichen, sondern erfährt auch über die Probleme der arbeitenden und zumeist armen Bevölkerung.

Ich war auch von diesem mittlerweile vierten Teil begeistert und empfehle diesen sehr gerne weiter. Mit viel Freude habe ich auf der letzten Seite bemerkt, dass bereits ein weiteres Buch vorgesehen ist. Das ist auch gut so, denn es sind so viele Dinge offen geblieben und Deutschland bewegt sich ja bereits in die nächste Krise bzw. die nächsten schweren Jahre. Ich freue mich schon jetzt darauf und hoffe, es dauert nicht zu lange.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Fesselnd & gut recherchiert

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"Gut Greifenau - Goldsturm" ist der vierte Band der Gut-Greifenau-Reihe von der Autorin Hanna Caspian. Die Handlung beginnt im Oktober 1919 und schließt somit direkt an den dritten Band „Gut Greifenau ...

"Gut Greifenau - Goldsturm" ist der vierte Band der Gut-Greifenau-Reihe von der Autorin Hanna Caspian. Die Handlung beginnt im Oktober 1919 und schließt somit direkt an den dritten Band „Gut Greifenau – Morgenröte“ an. Da die Handlung und die Entwicklung der Charaktere aufeinander aufbauen, ist es zum besseren Verständnis durchaus sinnvoll und lohnenswert, die vorherigen Bände zuerst zu lesen.

Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mitten im Geschehen und konnte die Atmosphäre der Zeit spüren. Die gesamte Bevölkerung leidet unter den Folgen des Krieges und Konstantin und Rebecca versuchen Gut Greifenau vor dem Ruin zu bewahren, was ihnen dank der Unterstützung von Katharina und Julius zu gelingen scheint. Katharina fehlt es an nichts, sie lebt ein Leben, das nur wenigen in dieser schweren Zeit möglich ist und träumt nach wie vor von einem Medizinstudium.

Auch in diesem Band findet man zu Beginn wieder eine Personenübersicht über die Herrschaft, ihre Bediensteten, sonstige Charaktere und Karten der Umgebung vor Ort und Gut Greifenau. Ich mag diese kompakten Informationen, da sie es leicht machen, direkt wieder in die Handlung einzusteigen.

Der Schreibstil von Hanna Caspian ist einfach großartig, angenehm zu lesen und sehr lebendig. Die Lebensumstände werden gut und umfassend beschrieben und man erhält schnell einen intensiven Einblick in das Leben der privilegierten Bevölkerung und der Bediensteten.

Durch den Perspektivwechsel der Personen erhält man einen sehr umfassenden Blick auf die gesamte Situation. Im Hintergrund der Geschichte stehen die historischen Ereignisse der Zeit, der Weimarer Republik. Das Leben ist unruhig und die Bevölkerung arm. Neben der interessanten und facettenreichen Entwicklung der Charaktere spürt man wieviel Recherchearbeit in dem Buch steckt. Die geschichtlichen Hintergründe werden gekonnt in die fiktiven Ereignisse verflochten und mir hat es einfach Spaß gemacht, dass ich auf so unterhaltsame Art und Weise wissenswerte Fakten vermittelt bekommen habe.

Mich hat auch dieser Band wieder begeistert. Er war fesselnd und unterhaltsam, ich habe mit den Charakteren gebangt und gelacht. Liebhabern historischer Romane, die fiktive Geschichten mit historischem Hintergrund mögen, kann ich diese Reihe nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.03.2020

Unruhige Zeiten

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Es gibt wenige Bücher von denen ich mir wünschte, sie mögen weitergehen, aber diese Reihe gehörte definitiv dazu, so dass ich die Trilogie mit großem Bedauern beendet habe. Nach dem ich voller Freude von ...

Es gibt wenige Bücher von denen ich mir wünschte, sie mögen weitergehen, aber diese Reihe gehörte definitiv dazu, so dass ich die Trilogie mit großem Bedauern beendet habe. Nach dem ich voller Freude von der Fortsetzung gehört habe, musste ich diese unbedingt lesen.

Der vierte Band führt den Leser in die Anfänge der Weimarer Republik. Die Menschen leiden unter den unmittelbaren Kriegsfolgen und der Hyperinflation. Konstantin und Rebecca kämpfen um den Fortbestand von Gut Greifenau. Katherina erkennt nach der Hochzeit mit Julius Urban, was für ein privilegiertes Leben sie führt. Dabei bleibt ihr Traum nach einem Medizinstudium auf der Strecke. Wird sie sich diesen Wunsch noch erfüllen können? Auch bei den Dienstboten gibt es einige Veränderungen, die so nicht eingeplant waren.

Das Cover hat einen gewissen Wiedererkennungswert zu den bisherigen Bänden. Die Handlung spielt in der Zeit von Ende 1919 bis September 1923. Wieder ist es Hanna Caspian gelungen mich durch den wunderbaren Schreibstil und der guten Darstellung der Protagonisten zu begeistern. Sehr gekonnt hat die Autorin gut recherchierte historische Ereignisse mit in die Handlung einfließen lassen, so dass dieses Buch nicht nur gute Unterhaltung bietet, sondern auch die unruhigen Zeiten spürbar werden lässt. Dieses geschieht durch die unterschiedlichen Sichtweisen der Protagonisten, die das Geschehen sehr lebendig und vielschichtig wirken lässt. Bis zum Schluss habe ich mit den handelnden Personen mit gefiebert. Da noch einige Fragen offen geblieben sind, freue ich mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 21.04.2020

Gut Greifenau - Goldsturm

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Handlung:
Gut Greifenau 1919
Noch immer sind die Folgen des Krieges weitreichend spürbar. So auch bei Konstantin, Rebecca und den restlichen Bewohnern des Pommerschen Gutes Greifenau. Auch seine Familie ...

Handlung:
Gut Greifenau 1919
Noch immer sind die Folgen des Krieges weitreichend spürbar. So auch bei Konstantin, Rebecca und den restlichen Bewohnern des Pommerschen Gutes Greifenau. Auch seine Familie macht dem Erben Druck, sie erwarten ihre Apanage, die Konstantin finanziell zu schaffen macht. Und noch dazu fehlt ihm ein Erbe, der seine Position festigen würde...
Zwar hat seine jüngere Schwester, die ehemalige Komtess Katharina, keine finanziellen Probleme und bisher noch keinen Druck nach einem Nachfolger. Doch noch immer konnte sich die junge Frau ihren Traum von einem Medizin-Studium nicht erfüllen. Und außerdem erkennt Katharina, dass ihre Familie nicht ganz so hinter ihr steht, wie sie es sich wünscht und das ausreichend Geld auch negative Aspekte hat.
Bei der restlichen Familie, sowie bei den Dienstboten des Gutes passiert ebenfalls allerlei. Manche suchen ihr Glück, manche trauen sich nicht, einige Dinge auszusprechen und manche denken über einen Abschied nach...

Meinung:
Das Cover erinnert klar an die vorherigen Teile, ich finde aber auch, dass es gleichzeitig edler und glanzvoller wirkt. Nicht nur durch den Beinamen „Goldsturm“ oder die Dame, welche sehr schick und geschmackvoll, der damaligen Mode entsprechend gekleidet ist. Auch der Hintergrund mit dem Haus wirkt sehr freundlich, beim Himmel ist lediglich der obere Rand dunkler verfärbt und wirkt etwas bedrohlicher. Insgesamt gefällt mir das Bild sehr gut, es ist stimmig und ansprechend. Außerdem finde ich es gut, dass es einen Bezug zu den drei bereits erschienenen Bänden gibt, was ich immer gerne mag und im Bücherregal sieht es natürlich wunderbar stimmig aus.

Tatsächlich hatte ich nicht gedacht, dass es noch einen vierten Band von Gut Greifenau geben wird. An sich war ich der Meinung, dass es schon ein vernünftiges Ende im dritten Teil gab, mit dem ich ganz gut leben konnte. Doch weil mir die anderen Bücher so gut gefallen haben, wollte ich auch diesen Teil noch lesen und nochmals in die Welt von Konstantin, Rebecca, Katharina und allen anderen eintauchen. Ich war mir ziemlich sicher, dass das Buch spannend sein wird und mich ebenso wie die anderen Bücher überzeugen kann. Daher war ich sehr glücklich, den Roman als Rezensionsexemplar zu erhalten und bin frohen Mutes in die Handlung gestartet.

Vor dem Start der Handlung gibt es den obligatorischen Anhang, den ich sehr nützlich und sinnvoll finde. Nicht nur eine Karte von Westpreussen und Pommern ist dabei, die eine Lokalisierung des fiktiven Gut Greifenaus zulässt, sondern auch zwei zweitere Abbildungen. Einmal wird das Dorf Greifenau mit den wichtigsten Gebäuden abgebildet. Zum anderen gibt es noch eine Aufteilung der Gebäude des Gutes, sodass man auch dort einige Wege nachvollziehen kann und sich das gesamte Grundstück besser vorstellen kann.
Danach folgt eine Personenübersicht, ich hatte mich, bevor ich mit dem Buch begonnen habe, erst mal damit befasst, mich an verschiedene Charaktere erinnert und auch auf diesem Wege fielen mir direkt wieder Details aus den anderen Bänden und diverse Zusammenhänge ein.

Obwohl es für mich gut ein Jahr her ist, seitdem ich den dritten Band gelesen habe, hatte ich absolut keine Probleme, mich wieder in der Handlung zurechtzufinden. Mir sind nach wenigen Seiten direkt wieder viele Details eingefallen, dazu gibt es auch ab und an kleine Zusammenfassungen vonseiten der Autorin, was bereits geschehen ist. Und je weiter die Handlung fortgeschritten ist, desto mehr Informationen sind mir eingefallen und ich konnte mich schnell vollkommen auf die Handlung einlassen.
Tatsächlich habe ich mich während des Lesens häufig gefragt, warum ich mich mit dem dritten Teil als Ende zufrieden gegeben habe. Es sind doch einige offene Fragen gewesen, die mir auf dem Herzen lagen und die im Verlauf des Romans teils beantwortet wurden. Ich wurde immer glücklicher, dass es noch eine Fortsetzung gibt und bei einigen Angelegenheiten Licht ins Dunkel kommt.

Mir hat die Schreibweise wieder richtig gut gefallen. Sie hat mich herzlich am Anfang des Buches begrüßt und war sehr angenehm zu lesen. Ich konnte mir viele Szenen bildhaft vorstellen, ich mochte die Umschreibungen von Charakteren, des Settings oder von Situationen sehr gerne und habe mich schon nach wenigen Seiten entspannen können. Natürlich trägt der tolle Schreibstil auch wieder dazu bei, dass sich das Buch sehr gut und locker lesen lässt und man den Roman am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen mag.

Erzählt wird die Geschichte von einem allwissenden Erzähler, der immer wieder die Perspektiven wechselt und verschiedene Charaktere zu Wort kommen lässt. So entsteht eine umfangreiche Geschichte, die nie Langeweile entstehen lässt und es bleibt stets spannend. Ich fand es lediglich etwas schade, dass manche Protagonisten sehr viel weniger Platz im Roman eingenommen haben als andere und man so teilweise eine lange Zeit nichts von ihnen hört. Ein ausgeglicheneres Verhältnis dessen würde zu einem noch besseren Kennenlernen der Charaktere führen und es würde noch mehr Vielfalt entstehen.

Ein weiterer großer Pluspunkt ist die Spannung. Ich hatte mir so einige Gedanken gemacht und immer wieder sind mir Ideen gekommen, wie sich eine Situation auflösen könnte, doch so richtig lässt sich die Autorin nicht in die Karten schauen. Ich lag mit meinen Vermutungen meist komplett daneben und wurde stets mit dem Weitergang der Geschichte überrascht. Kaum ein Detail hat sich vorhersehen lassen, immer wieder gab es kleine Stichworte, die in die Irre geführt haben und daher gab es am Ende meist eine große Überraschung.
Und trotz vieler Wendungen und auch Dramen, wurde es nie zu viel. Es gab stets Kapitel, die ruhiger waren, die Zeit gegeben haben, um die Gedanken zu ordnen und die den normalen Alltag der Charaktere gezeigt haben. Sie dienen als Ruhepole und sind eine willkommene Abwechslung zu vielen spannungsreicheren Kapiteln. Das Drama wird nicht zu viel und die Geschichte behält eine gewisse Bodenständigkeit, die sie sehr natürlich und nicht zu gescriptet wirken lässt.

Am Anfang neuer Abschnitte gibt es, wie schon von den vorherigen Teilen bekannt, immer eine zeitliche Angabe. Diese hilft nicht nur dabei, die Handlung einzuordnen und historische Daten besser in einen Zusammenhang zu bringen, sondern man kann auch gut schauen, wie viel Zeit seit dem Beginn der Handlung vergangen ist. Weiterhin lässt sich so ganz gut eine kritische Betrachtung der Charaktere vollziehen, man kann sie besser beurteilen und schauen, inwieweit es eine Entwicklung gibt.

Diesmal gibt es eine insgesamt erzählte Zeit von 4 Jahren. Beginnen tut die Handlung 1919 und erstreckt sich, mit kleinen Auslassungen und Zeitsprüngen, bis ins Jahr 1923. Ich bin gerade selbst erstaunt, wie viel Zeit vergangen ist, an mir sind die erzählten Jahre während des Lesens nur so vorbeigeflogen und mir war gar nicht bewusst, dass die Handlung schon so weit fortgeschritten ist und die Goldenen Zwanziger begonnen haben. Das ist ja ein gutes Zeichen, dass die Geschichte stets spannend war und ich hatte große Freude beim Lesen. Die Auslassungen waren geschickt eingesetzt und es gab trotzdem Informationen zu Ereignissen, die man nicht selbst miterlebt hat. So wurde die Handlung etwas abgespeckt und es konnten erst gar keine Längen entstehen.

In diesem vierten Band zeichnet sich das Setting durch eine interessante Mischung aus bekannten und neuen Orten aus. Nicht nur gibt es wieder viele Szenen von dem wundervollen Gut Greifenau, sondern auch in Potsdam und Berlin spielen einige Szenen. Dazu gibt es auch eine kleine Reise nach Frankreich, über die ich aber nicht zu viel verraten möchte.
Am meisten Charme hatte definitiv Greifenau, vielleicht weil der Ort und das Gut noch aus den vorherigen Teilen so gut bekannt ist und es sich ein bisschen wie ein Heimkommen an einen angenehmen und einladenden Platz angefühlt hat.
Dagegen kommen die anderen Handlungsorte nicht an, sie sind mit nicht ganz so bunten und lebhaften Worten gezeichnet und lassen bei mir nicht so ein starkes Bild entstehen. Ich glaube, gerade weil das Gut so perfekt dargestellt ist, gibt es eine hohe Messlatte, die für andere Lokalitäten nur schwer zu erreichen ist.

In die Handlung geschickt eingebunden wurden wieder allerhand historische Details, die stets in einen schlüssigen Zusammenhang gebracht wurden. Sie wurden außerdem auch perfekt mit den meist fiktiven Charakteren in einen Einklang gebracht und dies ergibt eine anregende und interessante Mischung, welche mir sehr gut gefallen hat.
Zudem wurden diese Informationen auf eine einfache und leichte Weise dargestellt, ich hatte keinerlei Probleme, sie aufzunehmen und mir einzuprägen. Außerdem merkte man anhand von solchen Details, wie stark und tiefgehend die Recherche der Autorin war und wie viel Herzblut in dem Buch steckt. Eine jede Aussage hat Hand und Fuß und machte viel Sinn.

Es gibt eine Vielzahl an Protagonisten, die den unterschiedlichsten Ständen angehören. Mir hat ja in den vorherigen Bänden immer der dargestellte Unterschied und das Zusammenleben von der Herrschaft mit den Dienstboten immer besonders gut gefallen. Und im Grunde tut es das immer noch, wobei ich es sehr schade fand, dass die Dienstboten nicht mehr so einen umfangreichen Teil bekommen haben, mir scheint es gerade, als würden sie weniger auftreten als in den vorherigen Teilen. Vielleicht täusche ich mich auch, immerhin haben sich die Zeiten und die Gesellschaft geändert, zudem gibt es nun keine Hausherrin mehr, die einen großen Wert auf ihren hohen Stand legt. Für mich ist das ein Aspekt, der mir etwas zu kurz kommt und ich hoffe, dass sich dies im fünften Teil ändern könnte.
Ansonsten gibt es wieder allerhand lebhafte Zeichnungen der Protagonisten und ich fand es toll zu sehen, wie wenig sich manche geändert haben. Gerade Feodora ist noch komplett die Alte geblieben und obwohl ich ein großer Fan davon bin, wenn Charaktere einsichtiger werden, mag ich es bei ihr sehr, dass sie ihren Prinzipien treu bleibt. Genau das passt zu ihrem Wesen und alles andere würde nur gekünstelt erscheinen.

Fazit:
Mein erster Gedanke, als ich das Buch weggelegt habe: Hier muss noch eine Fortsetzung folgen. Dafür bleiben viel zu viele Fragen offen und ich wünsche mir eine Beantwortung dessen. Ich hab dann mal auf der Verlagsseite nachgeschaut und schnell festgestellt, dass mir dieser Wunsch erfüllt wird. Ein fünfter Teil folgt im Dezember, ich kann die Zeit bis dahin kaum noch abwarten und bin mir sicher, dass das Buch ebenso gut wird wie die bisher erschienenen Teile und dem Leser in der Vorweihnachtszeit viele schöne Stunden bescheren wird.
Bis auf ein – zwei kleine Punkte, die ich angesprochen habe ( ein ausgewogeneres Verhältnis der Erzählsituationen, sowie mehr Informationen und Szenen zu den Dienstboten ) bin ich mit dem Buch vollkommen zufrieden. Anfangs stand ich einer Fortsetzung tatsächlich etwas kritisch gegenüber, ich musste mich erst mal an den Gedanken gewöhnen, danach kam erst die Freude darüber. Mittlerweile bin ich vollkommen begeistert darüber, dass noch ein paar mehr Geheimnisse aufgedeckt werden, die ich mir nicht entgehen lassen möchte.

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Veröffentlicht am 22.03.2020

Gut Greifenau

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Das Buchcover lässt auf einen geschichtlichen Roman schliesen und der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig.
Ich habe bis jetzt noch keinen Band gelesen, jedoch durch die Beschreibung der Personen zu ...

Das Buchcover lässt auf einen geschichtlichen Roman schliesen und der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig.
Ich habe bis jetzt noch keinen Band gelesen, jedoch durch die Beschreibung der Personen zu Beginn des Buches kam ich schneller in die Geschichte hinein.
Konstantin und Rebecca kämpfen auf Greifenau mit den Folgen, die Misswirtschaft und den Krieg auf ihrem Pommerschen Gut. Dabei gibt es auch etliche persönliche Schicksalsschläge zu bestehen. Wie zum Beispiel einen Gutserben usw. Seine Schwester jedoch kann sich alles leisten bis auf den Traum vom Medizinstudium. Auch die Dienstboten kämpfen um ihr persönliches Glück.
Drama in allen Schichten auf dem Gut.
Ich werde auf jedem Fall weiter mitlesen.

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