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Veröffentlicht am 25.03.2020

Nichts für schwache Nerven

Die Chroniken von Alice - Finsternis im Wunderland
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Inhalt:

Aus Anlass des 16. Geburtstags ihrer Freundin Dor beschließen Alice und ihre Freundin gemeinsam in der Alten Stadt zu feiern. Dort prägen Arbeitslosigkeit, städtische Verwahrlosung und Gewalt ...


Inhalt:

Aus Anlass des 16. Geburtstags ihrer Freundin Dor beschließen Alice und ihre Freundin gemeinsam in der Alten Stadt zu feiern. Dort prägen Arbeitslosigkeit, städtische Verwahrlosung und Gewalt den Alltag. Urbane Ausschreitungen sind an der Tagesordnung.

An diesem Tag geschah etwas Schreckliches, soviel ist Alice klar, als sie zwar ohne Erinnerungen, dafür aber mit einem Schnitt quer über ihrem Gesicht, in einem Kleid, das nicht das ihre ist, blutüberströmt zu sich kommt. Dor scheint die Alte Stadt im Gegensatz zu Alice nie verlassen zu haben.

Ein einziger Gedankenfetzen ist Alice geblieben. Nämlich der, einem Mann mit langen Ohren begegnet zu sein. Alice kann nicht anders, als immer wieder die Worte, „das Kaninchen, das Kaninchen“, zu wiederholen. Es dauert nicht lange, bis sie sich in der Alten Stadt wiederfindet. Grund hierfür ist ihre unfreiwillige Einweisung in eine psychiatrische Einrichtung.

Zehn Jahre vergehen, die Alice dort verbringt. Solange dauert es, bis ihr endlich die Flucht gelingt. Hilfe bekommt sie von ihrem Zellennachbarn, dem Axtmörder Hatcher. Gemeinsam wollen sie das Kaninchen ausfindig machen.



Meinung:

Christina Henry steigt düster und brutal in ihre Märchenadaption ein. Alice, die sich an den schrecklichsten Tag ihres Lebens nicht mehr erinnern kann, fristet seit zehn Jahren ihr Dasein in einem Irrenhaus in der Alten Stadt. Die Pfleger gehen hier nicht zimperlich mit den Insassen um. Alice, die mehr und mehr verroht, lebt nunmehr in einer Welt, in der Gewalt zu einem probaten Mittel wird.

Nicht einmal ein Fenster befindet sich in der kahlen Zelle. Als das Mädchen eines Tages eine Stimme hört, fragt sie sich, ob sie endgültig dem Irrsinn verfallen ist. Doch bald stellt sich heraus, dass der Zellennachbar durch ein Mauseloch in der Wand Kontakt sucht.

Nach und nach entwächst aus diesen ersten Gesprächen eine fragile Freundschaft. Alice ist es egal, dass ihr Nachbar ein gefürchteter Axtmörder ist. Sie weiß, dass Hatcher ab und an durchdreht. Auch kennt sie seine Ängste vor dem Jabberwock, der ihm, so berichtet er, des öfteren auflauert.

Als eines Abends ein Feuer ausbricht, gelingt Alice und Hatcher die Flucht. Gemeinsam machen sie sich auf die Suche nach dem Kaninchen. Dicht gefolgt vom Jabberwock.

Während des Lesens habe ich mich viele Seiten lang gefragt, wer denn diese Verkörperungen des Bösen wie das Kaninchen, der Jabberwock, das Walross oder der Zimmermann überhaupt sind.
Viele kleine erzählerische Mosaiksteine ergeben hier langsam ein Bild. Dabei scheut sich Christina Henry nicht, Abgründe auszuleuchten. Der Leser begegnet Ungeheuer, die in einem Pfefferminzstangenhäuschen leben oder Rosenhecken, deren Ranken in die Körperöffnungen eines Menschen hineinwachsen und ihn von innen zu ersticken und zu zerreißen drohen.

Dass es sich bei "Die Chroniken von Alice" um eine Märchenadaption handelt, verrät nicht nur der Titel. Auch bei Figuren wie Grinser oder Raupe stellten sich unmittelbar Assoziationen ein.
Jedoch sollte man auch hier gewarnt sein. In der Geschichte von Christina Henry ist wirklich nichts lieb und nett. Alles ist finster, bitterböse und grausam. So betreibt Raupe zum Beispiel ein Bordell, in dem seine Mädchen sich so ziemlich alles von den Freiern gefallen lassen müssen. Einem seiner Lieblingsobjekte wurde, alleine zum reinen Vergnügen des Freiers, mehrfach die Beine gebrochen und Flügel am Rücken angenäht.
Neben den Figuren gibt es aber auch andere Elemente, die an das bekannte Märchen erinnern. So gibt es beispielsweise Fläschchen mit einer Flüssigkeit, die einen wachsen lässt. Kuchen, von dem man nur einen Bissen nehmen muss, damit der eigene Körper von einer Sekunde auf die andere schrumpft.

Sehr gefallen hat mir, neben den vielen fantastischen Elementen, dem düsteren und gruseligem Setting und den interessanten Figuren aber auch die Beziehung der beiden Protagonisten.
Alice und Hatcher sind ein Paar, wie man es wohl selten trifft. Von ihrer Art her sind sie unterschiedlich und dennoch ergänzen sie sich perfekt. Hatcher ist bereit alles zu geben, um Alice Schutz zu geben. Und Alice würde alles tun, um Hatcher zu helfen, wenn er mal wieder in seine düstere innere Welt abtaucht.



Fazit:

"Die Chroniken von Alice – Finsternis im Wunderland" ist ein Buch, das nichts für schwache Nerven ist, das von Spannung, Nervenkitzel und Abgründen geprägt ist. Präzise zeichnet Christina Henry die „Alte Stadt“ als eine Hölle auf Erden: Ein urbaner Mix aus Verbrechern und Verrückten.

Bis zum finalen „Showdown“ ist es letztlich unmöglich, das Buch aus der Hand zu legen oder nicht auf dessen Ende zu schielen. Starke Nerven sind vonnöten für das Durchstehen der Seiten und Kapitel. Aber: Es lohnt sich.



Buchzitate:

„Ich hatte nie die Chance zu werden, wer ich wirklich bin. Ich hab mich schon vorher verlaufen.“
(Alice zu Hatcher)

„Die meisten Männer geben ihrem Mädchen einen Ring, weißt du, statt ihr damit zu drohen, sie zu töten.“ Hatcher legte seine Hände um ihr Gesicht, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. „Ein Ring würde dich nicht vor den Männern retten, die dich benutzen und zerstören wollen ...“

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Veröffentlicht am 17.03.2020

Extem spannend

In the Company of Killers - Buch 1
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Inhalt:

Seit ihrem vierzehnten Lebensjahr befindet sich Sarai in den Händen des Drogenbarons Javier. Sie wird Zeugin eines Aktes von Sadismus und Gewalt. Vergewaltigungen, Misshandlungen und Mord sind ...


Inhalt:

Seit ihrem vierzehnten Lebensjahr befindet sich Sarai in den Händen des Drogenbarons Javier. Sie wird Zeugin eines Aktes von Sadismus und Gewalt. Vergewaltigungen, Misshandlungen und Mord sind an der Tagesordnung. Als Javiers Auserwählte ist Sarai jedoch nur passive Zuhörerin und Beobachterin. Sie ist diejenige, die ihn auf Partys begleiten darf und diejenige, die er sich des öfteren zu sich ins Bett holt. Ihr ist bewusst, dass sie Privilegien am Hofe des Drogenkönigs genießen darf.

Dennoch ist Sarais größter Wunsch aus dem goldenen Käfig zu fliehen. Sie möchte die täglichen Ängste hinter sich lassen, sie möchte frei sein.

Als eines Tages ein Amerikaner auftaucht, wittert Sarai ihre Chance. Sie schleicht sich in das Auto des Mannes, der sich selbst Victor nennt, und hofft, dass dieser ihr Ticket in die Freiheit sein wird.

Weil aber bekanntlich selbst der beste Plan den ersten Feindkontakt nicht unbeschadet überlebt, läuft nichts so wie geplant. Und natürlich wird Javier alles tun, um „sein Mädchen“ zurückzubekommen. Als Javier auch noch seine nihilistische, bisweilen psychopathische Schwester schickt, nimmt die Situation schnell bedrohliche Ausmaße an.



Meinung:

Mittlerweile habe ich einige Bücher aus der Festa Dark-Romance-Sparte gelesen. Das vorliegende bietet zwar auch ein paar erotische Highlights, enthält aber vor allem Thriller- und Spannungselemente. Etwas hat dieses Buch allerdings mit anderen Festabüchern gemein. Die Dramaturgie erinnert von der ersten Seite an an einen Kinofilm. Fingernägelkauen inbegriffen!

Schon auf den ersten Seiten des Buches wird klar, dass sich die Protagonistin Sarai in einer ausweglosen Lage befindet. Ihr „Besitzer“ Javier ist ein Monster. Er ist der Sonnenkönig seines Universums. Mithilfe seiner brutalen Schwester, die jede Gelegenheit nutzt, um männliche Gäste in ihr Bett zu bekommen, gelingt es ihm, seine Untergebenen unter Kontrolle zu halten. Im Gegensatz zu seinem neuestem Gast, dem Auftragsmörder Victor, kann Javier aber durchaus auch emotional sein. Victor hingegen scheint emotionslos, ja eiskalt. Er zögert nicht eine Sekunde Menschenleben bereitwillig zu opfern, um seine Ziele zu erreichen.

Sarai sucht sich für ihre Flucht ausgerechnet diesen Victor aus. Der eventuelle Retter ist zugleich der Antiheld, der noch viel gefährlicher sein könnte als Javier und seine verrückte Schwester.
Leser/innen, die also einen fiesen Bad Boy in einer Geschichte suchen, werden mit Victor nicht nur fündig, sie finden in ihm einen Maßstab.

Victor wirkt über die Seiten hinweg nicht nur für Sarai, sondern auch für den Leser unnahbar. Hier behilft sich die Autorin damit, dass sie Passagen der Geschichte aus dem Gesichtskreis Victors erzählt und so ein Schlaglicht auf sein Innenleben wirft.



Fazit:

Der Auftakt von „The Company of Killers“ ist die von Festa gewohnte gelungene Mischung aus Wahnsinn, Spannung und Erotik die uns Leser stets so fesselt, dass man die Bücher nicht aus der Hand legt. Jede Figur wird bis in die Tiefe ausgeleuchtet. Treibender Faktoren der Handlung sind psychopathische Figuren, die man nicht im wahren Leben, sehr wohl aber in einem guten Buch näher kennenlernen möchte.
Die Geschichte endet, und das ist schon der einzige Kritikpunkt, mit einem kinoreifen Cliffhanger.

Unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.03.2020

Eine atemberaubend fantastische Welt

Anouks Spiel
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Inhalt:

Voller Vorfreude genießt Anouk den Geruch der Zimtschnecken, der durch das Haus zieht. Der Vater hatte ihr ein Tablett mit einem Schokoladenkuchen, auf dem dreizehn Kerzen brannten, und einem ...

Inhalt:

Voller Vorfreude genießt Anouk den Geruch der Zimtschnecken, der durch das Haus zieht. Der Vater hatte ihr ein Tablett mit einem Schokoladenkuchen, auf dem dreizehn Kerzen brannten, und einem Geschenk vor die Tür gestellt. Die restlichen Geschenke würde es nach dem Aufstehen geben. Genauso wie die Zimtschnecken.

In dem Päckchen befindet sich ein wunderschönes Notizbuch. Anouk denkt daran, dass sich seit der Geburt ihrer Schwester einiges geändert hat. Die Eltern haben nicht mehr so viel Zeit für sie. Und auch das Interesse der Verwandtschaft fokussiert auf das Neugeborene.

Einerseits mag Anouk ihre kleine Schwester. Doch andererseits wünscht sie sich ihre Eltern wieder für sich alleine. Anouk fasst einen Entschluss. Sie nimmt sich einen Stift und schreibt ihren Wunsch auf eine leere Seite in ihrem neuen Buch. Es handelt sich um einen Herzenswunsch. Und Herzenswünsche werden manchmal wahr ...

Als Anouk ihren Herzenswunsch ausspricht, weiß sie noch nicht um die dramatischen und ganz realen Konsequenzen. Plötzlich fehlt das Schreien ihrer Schwester, dass sonst stets die Aufmerksamkeit der Erwachsenen absorbiert.

Es dauert einen Moment, bis Anouk begreift, was geschehen ist. Doch auch, als sie versucht ihre Worte aus dem Buch zu radieren, passiert nichts. Sie bereut zutiefst, was sie getan hat.
Es gibt eine Lösung, diesen Wunsch rückgängig zu machen, erfährt Anouk kurze Zeit später. Ein weiteres Geschenk ist bei ihr per Post eingetroffen. Mit dem Auspacken des Papieres zeigt sich ein Spielekarton mit der Aufschrift „Anouks Spiel“ und ein Affe taucht wie aus dem Nichts in ihrem Zimmer auf.

Pan, der präzise darauf achtet nicht als Affe, sondern als Schimpanse bezeichnet zu werden, verrät, dass Anouk dieses Spiel spielen und gewinnen muss. Erst dann hat sie die Möglichkeit ihre Schwester zurückzubekommen.



Meinung:

Anouks Spiel ist das erste Buch von Akram El-Bahay, das ich gelesen habe. Ich wusste bereits, dass die Geschichten des Autors sehr fantasiereich sind. Dennoch war ich überrascht, mit was für einem Feuerwerk an fantastischen Ideen ich hier konfrontiert wurde.

Zum Geburtstag erhält Anouk ein besonderes Geschenk. Es handelt sich um ein Spiel, dessen kartonierte Verpackung ihren Namen trägt. Dieses Geschenk soll helfen ihren kurz zuvor ausgesprochenen Herzenswunsch rückgängig zu machen. Bereits als ein Schimpanse im Zimmer auftaucht, ahnt man als Leser, dass das Spiel etwas Magisches an sich hat.
Anouk sieht sich einem Spielfeld gegenüber, auf dem verschiedene Ebenen eingezeichnet sind. In der Mitte befindet sich die Arena, das Finale. Nachdem sie sich also durch den Wald, durch die Berge und einige andere Szenarien gekämpft hat, bei denen es darum geht, Gegenstände zu gewinnen, wird sie sich dem dunklen Prinzen stellen müssen. Erst nachdem sie den Prinzen in einem Kampf geschlagen hat, wird sie die Möglichkeit haben, ihre Schwester zurückzubekommen.

Es beginnt eine spannende Reise, die Anouk nicht alleine bewältigen muss. An ihrer Seite steht ihr Gehilfe, der Schimpanse Pal. Auch wenn mir Pal oft ein wenig auf die Nerven ging, so entlockte er mir auch den ein oder anderen Schmunzler. Pal ist liebenswürdig, ein bisschen naiv und irgendwie doch lebensklug.

Die Protagonistin Anouk hat, auch wenn sie einen verhängnisvollen Wunsch geäußert hat, ein gutes Herz. Schnell findet Anouk in der kunterbunten Welt aus sprechenden Pflanzen, Dschinns, Eichhörnchen, die man als Reittiere nutzen kann, angsteinflößenden Eulen und mutigen Piraten, neue Freunde, die bereit sind, ihr zur Seite zu stehen. Immer wieder gelangt das Mädchen in die Situation eine Entscheidung treffen zu müssen

Der dunkle Prinz, Anouks Antagonist, macht es Pal und ihr nicht einfach. Er fühlt sich nicht an Regeln gebunden. Immer Schurke, manchmal Ungeheuer.

Doch ganz so vorhersehbar, wie diese Zusammenfassung klingt, ist die Geschichte nicht. Akram El-Bahay arbeitet in das konventionelle Muster immer wieder originelle Wendungen ein, die das Buch wirklich lesenswert machen.



Fazit:

Akram El-Bahay schreibt mit „Anouks Spiel“ eine Geschichte für Leser/innen ab 11 Jahren.
Die Seiten kommen so phantasievoll und lustig, mit so viel Liebe und Comedy daher, dass man Anouks Odyssee nicht aus der Hand legen will.

Das Werk erstickt auch nicht in einer moralisierend-lehrmeisterlichen Fingerzeig-Pädagogik für Kinder, sondern plädiert dafür, dass es möglich ist, Moral rational zu begründen.

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Veröffentlicht am 04.03.2020

Ein vielversprechender Reihenauftakt

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Inhalt:

Am Tage ihrer letzten Prüfung sind die möglichen Qualifikanten für das Vortexrennen sehr aufgeregt. Auch Elaine möchte eine der zehn Läuferinnen sein, die als erstes die Ziellinie erreichen. ...

Inhalt:

Am Tage ihrer letzten Prüfung sind die möglichen Qualifikanten für das Vortexrennen sehr aufgeregt. Auch Elaine möchte eine der zehn Läuferinnen sein, die als erstes die Ziellinie erreichen. Den Siegern winkt ein Platz in den Reihen der Vortexläufern. Vortexläufer zeichnen für die Jagd auf die „Vermengten“ verantwortlich. Diese gilt es vom Rest der Bevölkerung zu isolieren.

Gemeinsam mit ihrem besten Freund Luka versucht Elaine alles um das Rennen zu gewinnen. Sie springt durch Vortexe und gelangt somit stets an einen neuen Ort. Doch kurz vor dem Finale geschieht ein Missgeschick. Elaine springt nicht durch den gleichen Wirbel, den die anderen Mitstreiter gewählt haben, sondern landet direkt vor den Füßen eines Grunders. Eines der Wesen, die sie eigentlich jagen sollte. Bevor das Mädchen ihre Gedanken ordnen und sich der Gefahr richtig bewusst werden kann, taucht ein weiterer Mensch neben ihr auf. Sie erkennt Bale, einen legendären Vortexläufer, der schon längst tot sein sollte.

Doch bei diesem einen seltsamen Treffen soll es nicht bleiben. Ein weiterer Sprung durch einen Vortex macht das Unmögliche wahr. Elaine gelangt als erste an die Ziellinie des Vortexrennens. Wie kann das möglich sein? Es soll nicht lange dauern, bis Elaine Bale wieder treffen wird. Ihm wird es gelingen Elaines Selbst- und Weltbild zu erschüttern.



Meinung:

Anna Benning begeistert mit Vortex ihre Leserschaft mit komplexen Intrigen und Machtkämpfen in einer dystopischen Welt.

Auf den ersten Seiten lernen wir die Protagonistin Elaine kennen, deren größtes Ziel im Leben darin besteht, in die Reihen der Vortexläufer aufgenommen zu werden. Hierbei handelt es sich um die schnellsten Läufer unter den Menschen, die von einem strudelartigen Wirbel zum nächsten springen, um diejenigen zu finden, die als Mischwesen auf der Welt unterwegs sind.

Die Splits, wie sich diese Vermengten nennen, teilen sich in vier Gattungen: Die Grunder – ihr Wesen gilt als beständig, loyal und geduldig. Ihre Körper werden von Pflanzen durchdrungen. Die Zünder durch deren Adern das Feuer fließt. Die Wirbler, die als wandelbar und berechnend gelten und deren Körper von Luft durchzogen werden. Und die Schwimmer, die das Wasser kontrollieren und als kreativ, sensibel sowie gerissen gelten.

Elaine lebt im Kuratorium, dem global agierendem, aus zehn Instituten bestehendem Verteidigungsorgan, das die Vermengten überwacht. Ihr größter Traum besteht darin, als eine der ersten zehn Teilnehmerinnen des Vortexrennens in die Reihen der Vortexläufer aufgenommen zu werden, deren höchstes Ziel darin besteht, Splits einzufangen und in sicheren Unterkünften unterzubringen, damit diese keinen Schaden anrichten können.

Wie komplex die von Anna Benning geschaffene Welt ist, schält sich erst langsam im Laufe des Geschehens heraus.
Neben Elaine, ihren Mitstreitern, ihrer Familie und ihrem besten Freund gibt es in diesem Buch allerhand weitere interessante Charaktere. Die Einführung der Figuren und der Aufbau des Handlungsstranges benötigt Zeit. Actiongeladene Knalleffekte finden sich nur vereinzelt. Erst ab der Mitte des Buches entfaltet sich Dynamik. Benning versteht es fortan, actiongeladene Verfolgungsjagden mit tiefsinnigen Gedanken zu untermalen.



Fazit:

Anna Benning hat auf zehn Seiten mindestens zwanzig neue Ideen. Vortex ist daher kein schnödes neues Fantasy-Buch.

Dem ersten Band obliegt es die Fantasywelt, die Herrscherverhältnisse, Charakterkonstellationen sowie Mythen um sagenumwobenden Helden vorzustellen. Das geht sich anfangs etwas langsam an, weiß seine Leser aber alles in allem gut zu unterhalten.

Das Buch funktioniert deshalb so gut, weil es sich kompromisslos der Fantasyprämisse verschrieben hat, und einen guten Mix dessen, was Fantasyfans kennen und erwarten sowie Neuem, liefert.

Eine unkonventionelle Geschichte und viele weitere Aspekte machen diesen Auftakt zu etwas Besonderem, was die Neugier auf eine Fortsetzung weckt, auf die ich mich schon sehr freue.

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Veröffentlicht am 25.02.2020

Tiere malen leicht gemacht

Tiere malen
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Inhalt:

Der Titel des Buches verrät bereits, was den Leser in „Tiere malen – so einfach wie das ABC“ erwartet. Für jeden Großbuchstaben des Alphabets, und teilweise auch für dessen kleingeschriebenes ...

Inhalt:

Der Titel des Buches verrät bereits, was den Leser in „Tiere malen – so einfach wie das ABC“ erwartet. Für jeden Großbuchstaben des Alphabets, und teilweise auch für dessen kleingeschriebenes Pendant, hat sich John Bigwood ein Tier überlegt, das der Anwender mit Hilfe seiner Anleitung und wendigen Schritten schnell und einfach nachahmen kann.

38 witzige Tiere stellt uns das Buch vor. Hierbei reicht die Varianz von einem jungen Elefanten über das einfallsreiche Chamäleon bis hin zur blinden Fledermaus. John Bigwood konzentriert sich bei der Auswahl des Buchstabenskelettes nicht auf den Namen des Tieres, sondern auf sein hervorstechendes Charakteristikum. So wird zum Beispiel aus einem „D“ ein drolliger Tukan.



Aufmachung:

„Tiere malen – So einfach wie das ABC“ kommt ohne großes Vorwort daher. Eine Seite erklärt den Aufbau des Buches und danach kann es auch schon losgehen.

Jedes Projekt wird mit einer Einleitung auf der linken Buchseite vorgestellt, die sich in sechs Schritte unterteilt. Auf der rechten Seite findet sich eine Menge Platz zum Üben. In der unteren rechten Ecke kann der Anwender das fertige Motiv bewundern.

Die Zeichnungen sind in Farbe, die jeweils neu gefertigten Striche bei den einzelnen Schritt-für-Schritt-Abbildungen sind ebenfalls farbig gehalten.



Eigene Meinung:

Wie bereits erwähnt, kommt dieses Buch mit einer sehr kurzen und leicht verständlichen Einleitung daher. Mehr benötigt es auch nicht. Die einzelnen Projekte erklären sich quasi von selbst. Der Zeichenspaß kann also direkt beginnen.

Jedes Projekt gliedert sich auf zwei Buchseiten auf. Auf der linken Seite findet der Anwender eine Anleitung, die sich aus sechs Schritten zusammensetzt. Rechts findet sich Platz zum Üben und das fertige Motiv, das am Ende herauskommen sollte.


Ich habe mich an verschiedenen Tieren ausprobiert und ich kann schon jetzt verraten, dass der Titel des Buches hält, was er verspricht. Es ist wirklich nicht schwer die schönen Motive mit dieser Zeichenhilfe aufs Papier zu zaubern.

Was ich eigentlich bei Zeichenbüchern weniger mag, sind Übungsseiten, die ein Buch nur unnütz füllen. Meiner Meinung nach kann man diesen Platz im Buch sinnvoller nutzen, zumal ein Blatt Papier eigentlich immer schnell zur Hand sein sollte.

Auch in dem vorliegenden Werk habe ich mich nicht auf dessen Seiten verewigt. Die Übungsseiten wirken hier durch sinnvolle Platzierung von Anleitung und Motiv allerdings nicht wie Platzfüller. Ganz im Gegenteil: Weitere Zeichnungen oder Erläuterungen hätten vielleicht sogar eher überladen gewirkt. Mit 38 Motiven bietet das Buch zudem eine große Auswahl an Tieren, so dass man auch nicht das Gefühl hat, dass der Übungsplatz sinnvoller hätte genutzt werden können.



Fazit:

Was für ein großer Spaß dieses Buch ist!

Wie bereits erwähnt, kommt dieses Buch mit einfachen Formen scheinbar minimalistisch daher. Dabei haben es die Bilder faustdick in sich.

Der Praxistest hat gezeigt, dass John Bigwood nicht zu viel verspricht. Eine kurze Einweisung läutet das Buch ein. Dann kann es auch schon sofort losgehen. Jedes Tier setzt sich aus einem Buchstaben des Alphabets zusammen. Jedes Projekt durchläuft sechs einfach umzusetzende Schritte, die sukzessive zum Erfolg führen. Es ist wirklich kinderleicht eine quietschfidele Schnecke, ein interessiertes Erdmännchen oder einen entspannten Koala aufs Papier zu zaubern.

Kurzum: Ich bin begeistert! Der didaktische Ansatz hilft Anfängern dabei schnell schöne Resultate zu schaffen. Humorvolle Zeichnungen im Comicstil schmücken nun meine Schreibtischunterlage.
Sie sind zudem besondere Eyecatcher auf Einkaufszetteln und kleinen Nachrichten. Die Zeichnungen sind so simpel wie liebenswert. Damit zaubern Sie Ihren Liebsten garantiert ein Lächeln auf die Lippen.

Von mir gibt es daher eine vollumfängliche Kaufempfehlung.

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