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Veröffentlicht am 20.03.2020

harmlos

Fünf alte Damen
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Fünf alte Damen ist ein ganz angenehm zu lesender, ruhiger Roman. Es wird sehr verhalten erzählt.
Einige Potentiale werden anscheinend bewusst nicht genutzt.
So werden die Charakteren größtenteils nicht ...

Fünf alte Damen ist ein ganz angenehm zu lesender, ruhiger Roman. Es wird sehr verhalten erzählt.
Einige Potentiale werden anscheinend bewusst nicht genutzt.
So werden die Charakteren größtenteils nicht voll ausgeschöpft. Es gibt zwar mal z.B. Annas Geschichte 1945, aber das ist doch zu kurz.
Die zeitgenössische Protagonistin Sybille und ihren Zwiespalt in der Situation kann ich verstehen. Absicht und Message ist bewundernswert.
Also kein schlechtes Buch, aber man hätte mehr daraus machen können.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

wild und obskur, ein Roman wie ein Gulasch

Das eiserne Herz des Charlie Berg
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Das eiserne Herz des Charlie Berg ist ein umfangreiches Buch, mit dem vermutlich nur Leser glücklich werden, die wilde und obskure Geschichten mögen. Eigentlich war ich anfangs positiv auf den Roman eingestimmt, ...

Das eiserne Herz des Charlie Berg ist ein umfangreiches Buch, mit dem vermutlich nur Leser glücklich werden, die wilde und obskure Geschichten mögen. Eigentlich war ich anfangs positiv auf den Roman eingestimmt, die Leseprobe hatte mir gefallen. Auch der Erzählton, der aus Charlies Perspektive entsteht. Mir kommt es manchmal nur zu wirr vor, mit vielen Abschweifungen und viel zu lang. Als wäre das Buch vergessen worden zu kürzen. Mir kommt es teilweise so vor, als wollte sich der Autor in seinem Text austoben.
Hinzu kommt, dass mich einige Szenen abstoßen und auch total übertrieben wirken. Zum Glück sind das relativ wenige.

Andererseits erkenne ich natürlich auch Qualitäten. Originalität und Wortwitz gehören dazu, und auch durchaus interessante Passagen, zum Beispiel die Schilderungen eines Literaturpreiswettbewerbs an dem Charlie teilnimmt. Das hat dann auch noch ein Nachspiel.

Doch das nützt wenig, wenn man als Leser das ständige Gefühl hat, der Autor hätte seinen Text nicht im Griff.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

plakativ

9/11
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Der Autor konzentriert sich ganz auf die Ereignisse von 10. bis 12.September 2001. Weder Ursachen noch Folgen spielen in diesem Buch die geringste Rolle.
ich würde nicht so weit gehen, dass Mitchell Zuckoffs ...

Der Autor konzentriert sich ganz auf die Ereignisse von 10. bis 12.September 2001. Weder Ursachen noch Folgen spielen in diesem Buch die geringste Rolle.
ich würde nicht so weit gehen, dass Mitchell Zuckoffs Buch reißerisch wäre, aber überwiegend erinnert es mich an Fernsehdokumentationen, die plakative Mittel nutzen.
So einige Details im Ablauf der Ereignisse waren mir unbekannt, dennoch: Der Erkenntnisgewinn ist gering.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Wilde Geschichten

Bad Behavior. Schlechter Umgang
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Die Kurzgeschichten in dem Band Bad Behavior sind sehr amerikanisch und nahezu perfekt gemacht. Sie sind ein Produkt der Achtziger Jahre und ich glaube, hätte ich sie damals gelesen, hätte ich sie mehr ...

Die Kurzgeschichten in dem Band Bad Behavior sind sehr amerikanisch und nahezu perfekt gemacht. Sie sind ein Produkt der Achtziger Jahre und ich glaube, hätte ich sie damals gelesen, hätte ich sie mehr gemocht. Heute empfinde ich diesen Stories gegenüber Distanz, obwohl man die Machart bewundern kann.
Die bekannteste Geschichte ist Sekretärin, die die Grundlage für den gleichnamigen Film lieferte. Sie ist typisch darin, dass Mary Gaitskills Figuren sich oft in einem Zustand der Unbestimmtheit befinden.
Meine favorisierte Story ist gleich die erste „Daisys Valentinsgruß“.
Absolut erwähnenswert ist auch das Nachwort von Kristen Roupenian (Cat Person), die sich literarisch Mary Gaitskill nahe fühlt.

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Veröffentlicht am 13.02.2020

konventionell

Ach, Virginia
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Michael Kumpfmüller schreibt über die letzten Tage der englischen Schriftstellerin Virginia Woolf, bevor sie 1941 in tiefster Depression den Freitod wählte und sich in einem Fluß ertränkte.
Zwar gibt es ...

Michael Kumpfmüller schreibt über die letzten Tage der englischen Schriftstellerin Virginia Woolf, bevor sie 1941 in tiefster Depression den Freitod wählte und sich in einem Fluß ertränkte.
Zwar gibt es einige Erinnerungen, die thematisiert werden, aber überwiegend empfand ich den Roman als sehr düster und wenig einnehmend.
Mein Eindruck ist, dass diese Reduktion auf Virginia Woolf letzte Zeit ungeeignet ist, um die Bedeutung ihrer Persönlichkeit wirklich zu verdeutlichen und ihr Wirken und ihr Werk zu würdigen. Sie hat viel für die Literatur getan, schrieb auch experimentell. Das kann man von Michael Kumpfmüller nicht gerade behaupten, seine Mittel sind konventionell. Ich hatte mich auf eine ansprechende romanhafte Biographie gefreut, wurde aber ziemlich enttäuscht und die Intention des Autors wurde mir auch nicht klar.
Da kann man nur empfehlen stattdessen die Bücher von Virginia Woolf zu lesen, z.B. Mrs. Dalloway, Flush oder Orlando. Diese Bücher hatten wirklich Größe.

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