Profilbild von _books_lara_

_books_lara_

Lesejury Star
offline

_books_lara_ ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit _books_lara_ über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.05.2020

Mitreißend und spannend

Die rogodanischen Schriften / Die rogodanischen Schriften Band 2
0

Die Gestaltung

Zu allererst sind mir bei diesem Cover die Farben ins Auge gefallen. Das Feuer, zusammen mit dem düsteren Hintergrund, beschreibt ziemlich gut die Stimmung in dem Buch. Auch der besonders ...

Die Gestaltung

Zu allererst sind mir bei diesem Cover die Farben ins Auge gefallen. Das Feuer, zusammen mit dem düsteren Hintergrund, beschreibt ziemlich gut die Stimmung in dem Buch. Auch der besonders gestaltete Bogen, der schon auf dem Cover des ersten Teils abgebildet war, findet sich hier wieder, und in diesem Band erhält er auch noch mal eine ganz neue Bedeutung. Ich will aber nicht zu weit vorweggreifen 😉

Ansonsten ist das Cover recht unscheinbar gehalten, wenn auch trotzdem irgendwie so, dass es ein Blickfang ist, wenn man es erst mal entdeckt hat.


Der Erzählstil

Nachdem ich mich im ersten Band bereits an den Schreibstil gewöhnen konnte, fiel mir der Einstieg in die Geschichte leichter als es zuvor der Fall gewesen war. Noch immer gibt es lange und verschachtelte Sätze, aber nicht mehr in der Fülle, die mir im ersten Teil eher negativ aufgefallen ist. Man sieht deutlich, dass sich der Schreibstil weiterentwickelt hat.

Trotzdem ist Tims Art zu schreiben noch immer charakteristisch detailreich und ausführlich, und besonders in Kampfszenen sehr actionreich. Durch die gut erläuterten Geschehnisse fiel es mir leicht, mir alles sehr bildhaft vorzustellen, insbesondere Kampfszenen, da jeder Schritt und jede Bewegung erwähnt wurden.


Die Handlung

Das Buch startet direkt mit einer Zusammenfassung des ersten Teils, was an sich eine sehr gute Idee ist, da der Leser so noch mal alles Revue passieren lassen kann und die Möglichkeit hat, seine Erinnerungen aufzufrischen. Allerdings glaube ich, dass man hier viel hätte kürzen können, da sehr viele Details dabei waren, die in einer groben Zusammenfassung nicht unbedingt von Nöten gewesen wären. So müssten neue Leser den ersten Band gar nicht gelesen haben, um den zweiten zu verstehen.

Die Atmosphäre und das Setting des Buches sind nach wie vor sehr lobenswert. Ich finde es großartig, was für eine facettenreiche Welt hier erschaffen wurde, und dann auch noch in so einem großen Ausmaß und bis ins kleinste Detail ausgearbeitet, sodass nie Logigfehler oder Ähnliches auftraten.

Die Sichtwechsel haben mich hier auch nicht mehr sonderlich gestört, da ich mich ein bisschen daran gewöhnen konnte. Eher im Gegenteil, ich fand, dass die unterschiedlichen Perspektiven, aus denen erzählt wurde, die Spannung erhöht haben. Dadurch wurde die Story sehr umfangreich, mit vielen unterschiedlichen Storylines, die teilweise schon im zweiten Teil zusammengelaufen sind, teils aber auch nicht, was bereits erahnen lässt, dass dem im dritten Teil noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Auch die Zeitsprünge, die dadurch aufkamen, hat Tim erfolgreich gelöst, denn es gab immer öfter Rückblicke, in denen erzählt wurde, was zuvor geschehen ist. Diese waren zwar oft sehr lang, wodurch der Hauptstrang ein bisschen in den Hintergrund gerückt ist, aber auf der anderen Seite war es dadurch so, dass ich als Leserin das Gefühl hatte, live bei den Geschehnissen dabei zu sein anstatt auf diese zurückzublicken.

Zudem haben sich einige Fragen, die im ersten Teil aufgekommen sind, aufgelöst, während gleichzeitig neue entstanden sind, die hoffentlich im dritten Band alle zur Genüge beantwortet werden, wobei ich da eigentlich keine Bedenken habe. Auch gab es immer mal wieder Plot-Twists und unerwartete Wendungen, die mich die Luft haben anhalten lassen und dafür gesorgt haben, dass ich erst mal kurz durchatmen musste, bevor ich mich wieder in die Geschichte stürzen konnte.


Die Charaktere

Wie auch schon in der Rezension zu Band 1 kann ich hier nur wieder erwähnen, dass die Charaktere sehr facettenreich ausgearbeitet wurden. Dieses Mal kamen sie mir auch tiefgründiger gestaltet vor, aber das kann daran liegen, dass ich im ersten Teil bereits die Gelegenheit hatte, die meisten von ihnen kennenzulernen und mich in sie hineinzuversetzen.

Ausnahmslos jeder Charakter macht in diesem Buch eine enorme Entwicklung durch, die vielleicht auf den ersten Blick nicht allzu offensichtlich ist, aber dennoch vorhanden. Besonders Endrael hat sich stark entwickelt, und auch Kravan ist zu einer ganz neuen Persönlichkeit geworden.


Fazit

Insgesamt ist sehr viel in dem zweiten Teil der „Die rogodanischen Schriften“-Reihe passiert, aber trotzdem kam mir die Geschichte nie überladen vor. Ich habe fast nirgends Kritikpunkte oder Ähnliches, aber trotzdem hat mir das gewisse Etwas gefehlt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.04.2020

Hält, was es verspricht!

Shadow Dragon 3. Die wahre Kaiserin
0

Die Gestaltung

Als ich das Buch im Frühjahr bei Amazon bestellt habe und es dann schließlich angekommen ist, war ich erst ein klein wenig geschockt – weil es keinen Umschlag hatte wie die vorherigen beiden ...

Die Gestaltung

Als ich das Buch im Frühjahr bei Amazon bestellt habe und es dann schließlich angekommen ist, war ich erst ein klein wenig geschockt – weil es keinen Umschlag hatte wie die vorherigen beiden Teile. Als ich jedoch ein bisschen im Internet gesurft habe, hab ich erfahren, dass das Buch generell keinen Schutzumschlag besitzt … meiner Meinung nach einer der größten Nachteile was die Gestaltung betrifft. Natürlich passt das Buch vom Cover her trotzdem zu den beiden Vorgänger-Bänden, aber der Schutzumschlag hätte das einfach noch besser hervorgehoben und wenn man die Bücher nebeneinander im Regal stehen hat, dann fällt auf den ersten Blick auf, dass der Buchrücken des dritten Bandes durch das Fehlen des Umschlags anders aussieht. So viel aber nur dazu.

Das Cover selbst gefällt mir ganz gut. Ganz am Anfang war ich ein bisschen enttäuscht von der Farbgebung, weil ich generell nicht so ein großer Fan von gelben Büchern bin, aber als ich in die Geschichte eingetaucht bin, passte die Farbe einfach perfekt zum Inhalt, weil Kai sehr viel in der Wüste des Desert-Kingdoms unterwegs ist.

Die Innengestaltung ist schön wie immer. Die Kapitelanfänge sind sehr schön gestaltet, passend zur Schrift auf dem Cover selbst, und Mängel habe ich keine entdeckt, was ebenfalls ein großer Pluspunkt ist.


Der Erzählstil

Die Art, wie Kristin Briana Otts die Welt des Kaiserreichs Chiwitlok beschreibt, hat mich schon im ersten Band der Reihe fasziniert. Die Farben, Gerüche, Emotionen und das Aussehen werden ebenso detailreich wie fantastisch beschrieben, ohne dass es je langweilig wird. Bei vielen Büchern denkt man sich manchmal, dass es so langsam doch wohl mal reicht mit den ganzen Beschreibungen, ohne dass es längere Zeit zum Dialog kommt – aber nicht so bei der Shadow-Dragon-Reihe, und besonders nicht im letzten Teil.

Insgesamt habe ich auch nur zwei oder drei Tippfehler bemerkt, und wenn es noch mehr gab, dann habe ich sie schlichtweg übersehen, weil ich so schnell durch die Seiten geflogen bin. Zählt man die zwei Kapitel nicht dazu, die ich am 14. April gelesen habe, dann habe ich das Buch tatsächlich in weniger als 12 Stunden verschlungen.

Kristin Briana Otts schreibt in diesem Teil genauso spannungsgeladen wie auch detailliert, und mit so vielen Emotionen, dass ich mich einfach nicht dazu überwinden konnte, das Buch vor der letzten Seite aus der Hand zu legen.


Die Handlung

Die Geschichte knüpft direkt an das Ende des zweiten Bandes an. Im finalen Band der Reihe gibt es keinen Prolog, was mich zuerst ein wenig verwirrt hat, weil in den anderen beiden Teilen welche da waren, aber im Nachhinein wäre ein Prolog eigentlich auch ziemlich unnötig gewesen … denn in diesem Teil ging es hauptsächlich darum, die Rätsel aufzulösen, die Kai im Laufe der Zeit aufbekommen hat, und nicht darum, ein neues Rätsel zu entdecken.

Obwohl ich den zweiten Teil erst letzten Monat beendet habe, hatte ich zu Beginn die Befürchtung, mich erst wieder in die ganze Geschichte einfühlen zu müssen um mit den ganzen vielseitigen Charakteren warmzuwerden. Umso mehr hat es mich überrascht, dass sich schon der Einstieg so vertraut las, als hätte ich den zweiten Teil erst gestern beendet.

Auch nachdem das Geheimnis um den Shadow Dragon sowie um Kais Herkunft aufgelöst wurde, ging es fortwährend spannend weiter. Auch, als wenig actionreiche Handlungen vorkamen, weil Kai mit einer Delegation durch die Wüste von Samac unterwegs war, hat mich die Geschichte weiter gefesselt. Zwar war Kais Herkunft schon im allerersten Teil der Reihe zu erahnen und deshalb sehr vorhersehbar, aber die vielen weiteren Plot-Twists und unerwarteten Wendungen, die das Buch zu so einem fantastischen Page-Turner gemacht haben, ließen mich das beinahe wieder vergessen.


Die Charaktere

Kai ist eine großartige Protagonistin gewesen. Ich weiß, dass ich sie im zweiten Teil immer unsympathischer fand, aber im Finale kam es mir irgendwie so vor, als wären ihre Gefühle und Emotionen, ihre Handlungen und ihr Verhalten viel nachvollziehbarer und viel feinfühliger rübergebracht worden. Ich habe mich zwar nicht die ganze Zeit über wohlgefühlt, an Kais Seite Abenteuer zu erleben, weil immer öfter auch die Macht des Shadow Dragons durch sie sprach, aber gleichzeitig habe ich sie bewundert für ihre grenzenlose Loyalität.

Jao ist mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen. Er hat stets an Kai geglaubt, und ich bewundere ihn für die Geduld, die er mit ihr hat, denn ohne ihn hätte sie es oft nicht geschafft, dem Shadow Dragon zu widerstehen. Ich fand es zwar schade, dass Kai ihm dafür nicht genügend Respekt und Dankbarkeit gegenübergebracht hat, aber letztendlich kann ich sie verstehen … mehr sage ich dazu nicht, um nicht zu spoilern.

Prinzessin Minh und Prinz Cadeo aus dem Königreich Samac (also dem Desert-Kingdom) sind meine neuen Lieblingscharaktere geworden. Ich habe beide in mein Herz geschlossen, obwohl sie anfangs noch so unfreundlich und distanziert wirkten, und habe das Gefühl, dass auch die beiden eine große Entwicklung durchgemacht haben. Auch wenn ich bei einer Gelegenheit, die die beiden Geschwister betraf, Tränen in den Augen hatte.


Fazit

„Shadow Dragon – Die wahre Kaiserin“ ist genau das fulminant-fantastische Finale, das auf dem Klappentext bereits angekündigt wurde. Ich hatte nur wenige Aspekte, die ich kritisieren konnte, weil ich so sehr in der Geschichte gefangen war. Für mich ist der dritte Teil der „Shadow Dragon“-Reihe mit Abstand der beste.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.03.2020

Gänsehaut garantiert!

Der Kinderflüsterer
0

Die Gestaltung

Da es sich bei dem „Buch“ ja um kein Print handelt, sondern um zwei MP3-CDs, kann ich hier nur etwas zum Cover erzählen (okay, und auch ein bisschen was zur Gestaltung der CDs). Und was ...

Die Gestaltung

Da es sich bei dem „Buch“ ja um kein Print handelt, sondern um zwei MP3-CDs, kann ich hier nur etwas zum Cover erzählen (okay, und auch ein bisschen was zur Gestaltung der CDs). Und was das angeht, hat mich das Buch schon bei seiner Erscheinung angesprochen. Ich mag die Farben auf jeden Fall schon mal sehr gerne – gelb ist auch in der Tierwelt eine Warnfarbe, die zeigt, wenn beispielsweise ein Tier (nehmen wir mal einen Feuersalamander) gefährlich ist. Das heißt natürlich nicht, dass jedes gelbe Tier giftig ist. Eigentlich will ich gar nicht mehr zu dem Schmetterling sagen, der auf dem Cover abgebildet ist … und die Knochen, die auf seinen Flügeln zu erkennen sind, möchte ich auch nicht näher erleutern, um nicht zu spoilern.

Die CDs sind passend zum Cover gestaltet – komplett in dieser grauen Musterung, mit einem gelben Schmetterling darauf.


Der Erzählstil

Stefan Kaminski ist wirklich ein sehr guter Hörbuch-Sprecher. Er hat auch in diesem Buch perfekt die unterschiedlichen Charaktere betont, hat jeder Person eine eigene Stimme gegeben, so wie meine Eltern es immer getan haben, als sie mir Abends noch Gutenacht-Geschichten vorgelesen haben. Dadurch fiel es mir nie schwer, herauszufinden, wer gerade sprach, auch wenn mehr als nur zwei Personen in einer Szene vorgekommen sind.

Und auch sonst fand ich den Erzählstil sehr ansprechend. Alex North hat eine große Spannung erzeugt und es geschafft, für jede Situation die richtigen Worte zu finden – was mir an einigen Stellen auf jeden Fall sehr schwer gefallen wäre.

Das einzige, was ich ein bisschen schade fand, ist, dass man teilweise rausgehört hat, wo das Audio gekürzt wurde. Da fehlte dann vielleicht die erste Silbe eines Wortes und ich denke, das hätte man auch ein bisschen besser hinbekommen können – obwohl das ja bei vielen Hörbüchern so ist.


Die Handlung

Hier habe ich keine Kritikpunkte. Ich bin langsam mit Tom und Jake warmgeworden und habe im Laufe der Zeit immer mehr über die beiden und ihre Vergangenheit herausgefunden, was wirklich spannend war. Nebenbei wurden dann noch Kapitel aus Petes Sicht eingeführt, wo auch die Polizeiarbeit näher in den Vordergrund gerückt ist. Die Kapitel aus Petes Sicht wurden immer häufiger, je mehr sich die Situation zuspitzte. Was mir allerdings besonders gut gefiel, waren die Kapitel aus der Sicht des Täters. Hier wurde nie bekannt, wer die Person tatsächlich war, bis es ganz zum Schluss letztlich aufgelöst wurde.

Während des Hörens hatte ich einige Male wirklich Gänsehaut. Das Grauen vor einem leisen Flüstern, das nur noch verstärkt wurde, weil es sich ja um ein Hörbuch handelte, hat mich vollends gepackt. Der Gruselfaktor war also auf jeden Fall da.

Die Storyline ist sehr gut konstruiert und ich bin wirklich froh, dass ich das Hörbuch bei Random House angefragt habe. Ich habe zu keinem Zeitpunkt wirklich erwartet, wer der Täter ist, der hinter dem Flüstern an Jakes Fenster steckt, bis es aufgelöst wurde. Was für eine Verbindung zwischen dem Kinderflüsterer Frank Carter, der in der Vergangenheit fünf kleine Jungen ermordet hat und dafür seine Gefängnisstrafe absitzt, und dem Täter, der es auf den kleinen Jake abgesehen zu haben scheint, habe ich schon recht früh erkannt – auf jeden Fall früher als die Polizisten in dem Buch, aber dafür habe ich nie geahnt, was es mit der Beziehung zwischen Pete und Tom auf sich hatte, bis diese aufgelöst wurde.

Auch, was es mit Jakes kleiner imaginärer Freundin auf sich hatte, habe ich keinen Augenblick lang geahnt. Und dann die ganzen anderen Rätsel, die Jakes Verhalten aufgeworfen hat … im Nachhinein ist alles wirklich logisch aufgeklärt und ich frage mich wirklich, warum ich nicht früher gemerkt habe, was hinter alledem steckt.


Die Charaktere

Tom war mir sehr sympathisch. Nach dem Tod seiner Frau hat er das Gefühl, allein gelassen worden zu sein. Er zweifelt sehr an sich selbst und seinen Fähigkeiten als Vater für Jake und es macht ihm sehr zu schaffen, dass Jake so viel in sich hineinfrisst und kaum mit ihm spricht. Doch die beiden wissen eins genau: Sie lieben sich immer, auch, wenn sie manchmal streiten. Dessen ist sich auch Jake bewusst und das ist oft eine Art Antrieb für ihn, etwas, das ihm Kraft gibt.

Pete hatte ebenfalls eine sehr harte Vergangenheit. Tom und er hadern zunächst, was die Begegnung zwischen ihnen tatsächlich bedeutet, und was das Ende angeht, so bin ich wirklich traurig, aber irgendwie auch melancholisch froh … letztlich ist ja jeder glücklich geworden, auch wenn ich mir wirklich gewünscht hatte, die beiden hätten sich einmal richtig untereinander ausgesprochen. Aber das war vermutlich gar nicht nötig und ich kann nur vermuten, wie Tom im Nachhinein von Pete denkt.


Fazit

„Der Kinderflüsterer“ ist zugegeben ein recht seichter Thriller, der mich jedoch trotzdem komplett in seinen Bann ziehen konnte. Gänshaut ist garantiert bei dieser nervenaufreibenden Geschichte.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.03.2020

Ein toller Abschluss!

Golden Dynasty - Stärker als Begehren
0

Die Gestaltung

Am Cover habe ich bei diesem Buch überhaupt nichts auszusetzen. Ich finde, es wirkt sehr hochwertig und passt auf jeden Fall zur wohlhabenden de-Vincent-Dynastie. Der Titel passt auch perfekt ...

Die Gestaltung

Am Cover habe ich bei diesem Buch überhaupt nichts auszusetzen. Ich finde, es wirkt sehr hochwertig und passt auf jeden Fall zur wohlhabenden de-Vincent-Dynastie. Der Titel passt auch perfekt zur Geschichte, wie ich noch mal bemerken muss. Außerdem liebe ich Glitzer auf Büchern, weil das dann so schön glänzt und ein richtiger Blickfang im Regal ist ;).

Auch die Kapitelanfänge sind sehr schön gestaltet, mit ein paar Verzierungen, die sich auch bei dem Motiv auf dem Cover wiederfinden lassen. Insgesamt ist alles also sehr gut aufeinander abgestimmt und sehr stimmig abgerundet.


Der Erzählstil

Jennifer L. Armentrout kann mich mit ihrer Art und Weise zu schreiben immer wieder überraschen. Sie ist meine Lieblingsautorin und ich habe immer wieder das Gefühl, dass ich ihren Schreibstil langsam wirklich auswenig kennen müsste, aber doch bringt sie es immer wieder fertig, mich völlig zu flashen. Bereits das erste Kapitel hat sehr neugierig auf die Geschichte gemacht, zumal es sich dieses Mal ja tatsächlich auch nur um Charaktere drehte, die man bereits in den anderen Teilen kennengelernt. Rosie, die beste Freundin von Nikki aus dem zweiten Teil, und Devlin, der älteste der de-Vincent-Brüder.

Die Golden-Dynasty-Reihe wird ausschließlich in der dritten Person erzählt, und es gibt auch im dritten Teil immer wieder Sichtwechsel zwischen Rosie und Devlin. Von Anfang an wird Spannung erzeugt, wobei der Nervenkitzel selbst erst nach ungefähr 75 Seiten anfängt, was ich jedoch nicht negativ meine. Im Gegensatz, so hatten die Charaktere sowohl ich als Leserin Zeit, in die Geschichte einzufinden, ohne dass es langweilig wurde. Jennifers Schreibstil lässt sich sehr flüssig lesen, nur tauchen an wenigen vereinzelten Stellen immer ein paar Tippfehler auf, die den meisten wahrscheinlich gar nicht aufgefallen wären, aber ich bin eben ein ziemlicher Rechtschreibfreak xD. Schon kurz vor der Hälfte ging es dann richtig los und das Buch war wirklich nervenaufreibend. Die Emotionen sind alle perfekt rübergebracht worden und ich konnte meinen Blick kaum von den Buchseiten abwenden.

Der wohl größte Pluspunkt beim Schreibstil ist aber für mich der Humor. Rosie und Dev sind beide unglaublich vielschichtige Charaktere, die beide viel durchmachen mussten, und sie sind einander ungefähr so ähnlich wie eine Kartoffel und eine Gardine. Toller Vergleich, ich weiß 😉 – auf jeden Fall musste ich öfter mal grinsen, wenn es zu einem weiteren Schlagabtausch zwischen den beiden kam, denn ihre Dialoge wahren einfach zum Totlachen, ehrlich. Hätte ich nicht zwischendurch in einer Videokonferenz mit ein paar Schulkameraden gesteckt, hätte ich wahrscheinlich ein paar mal laut aufgelacht.


Die Handlung

Als ich zu dem Buch gegriffen habe, war mir bereits klar, dass es ein paar erotische Passagen geben würde, aber damit habe ich eigentlich kein Problem, solange sich die Geschichte nicht zu sehr darauf fixiert, dass die Charaktere miteinander ins Bett steigen. Na ja, überrascht hat mich dann aber doch, dass bis zur Hälfte noch überhaupt nichts derartiges in dem Buch passiert ist. Man vergleiche mal mit dem ersten Band, wo bereits das erste Kapitel mit so einer Stelle anfängt. Vermutlich liegt das daran, dass Rosie Devlin anfangs wirklich nicht leiden kann, und auch Dev ist erst noch zurückhaltender und – wie diejenigen unter euch, die die Reihe bereits gelesen haben, wissen – sehr distanziert gegenüber anderen Menschen. Die Story hatte den Fokus viel mehr an der außerkörperlichen Beziehung zwischen Rosie und Dev, was mir wirklich gut gefallen hat. So hat sich das Verhältnis zwischen den beiden weder zu schnell noch zu langsam entwickelt.

Natürlich ist klar, dass es bei einer Beziehung zwischen einem augenscheinlich kalten und gefühllosen Typen und einer aufgeweckten und lebhaften Frau zu ein paar Meinungsverschiedenheiten kommen muss. Na ja, diese Meinungsverschiedenheiten waren dann aber auch teilweise ziemlich witzig, obwohl ich mich schon manchmal darüber aufgeregt habe, wenn Devlin einfach zu sehr an seinem Stolz festgehalten hat, und damit alles verbockt hat. Besonders diesbezüglich hat Dev eine ziemlich große Entwicklung durchgemacht, die aber keinesfalls übertrieben wirkt. Man konnte quasi dabei zusehen, wie er langsam immer mehr Vertrauen zu Rosie bekommen hat.

Auch die Thematik des Paranormalen hat mir gut gefallen. Rosie glaubt an Geister und Übernatürliches und da trifft es sich natürlich ziemlich gut für sie, als sie einen de Vincent trifft, denn auf dieser berühmt-berüchtigten Familie liegt ja bekanntermaßen ein uralter Fluch … Man hat allerhand über das Übernatürliche erfahren, was ich unglaublich spannend und interessant fand, weil es einfach mal etwas komplett Neues war.


Die Charaktere

Rosie ist mir in dem Moment sympathisch gewesen, als ich sie im zweiten Teil der Reihe kennengelernt habe. Dass das dritte Buch von ihr handelt, hat mich mega angespornt, weshalb ich auch gerne schon eher gelesen hätte, aber wie das eben so oft ist, hab ich doch immer ein anderes Buch vorgezogen … Auf jeden Fall ist Rosie eine sehr aufgeweckte Person und zudem wirklich selbstbewusst und schlagfertig. Sie ist chaotisch und tollpatschig und sagt immer ihre Meinung, egal, wer vor ihr steht – und damit ist sie auch die erste Person, die Devlin de Vincent Paroli bietet.

Devlin selbst ist, wie ich schon gesagt habe, eher der distanzierte und kalte Typ, der auf den ersten Blick völlig gefühllos scheint. Selbst seine Brüder misstrauen ihm in den anderen Teilen, weil niemand ihn einschätzen kann. Das liegt vor Allem daran, dass er alles, was ihm je passiert ist, in sich hineingefressen hat. Er lässt niemanden nah an sich heran, weshalb er auch völlig überrumpelt von Rosie ist, als er sie das erste Mal trifft. Je näher sich er und Rosie kommen, desto mehr öffnet er sich ihr gegenüber auch, und man erfährt einige schockierende Dinge über seine Vergangenheit. Besonders die letzten 50 Seiten des Buches haben es in sich, aber ich will nicht zu viel verraten.

Leider war die Geschichte sehr auf diese beiden Charaktere fixiert, da hätte ich mir noch ein paar mehr Informationen zu allen Nebencharakteren gewünscht. Natürlich hat man in den ersten beiden Bände bereits Lucian, Gabe, Julia und Nikki kennengelernt, aber über Rosies Eltern, ihre Schwester sowie über ihre Freundin Sarah hat man kaum etwas erfahren.


Fazit

Ich kann „Golden Dynasty – Stärker als Begehren“ jedem empfehlen, der die vorherigen Teile mochte. Der dritte Band ist meiner Meinung nach der beste der Reihe, und es hat mir wirklich Spaß gemacht, in die Geschichte von Rosie und Dev einzutauchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2020

Ein Leseerlebnis für sich

Emma
0

Die Gestaltung

Eigentlich glaube ich nicht, dass ich hierzu groß etwas sagen muss. Wenn man schon „Schmuckausgabe“ und „Klassiker“ in einem Satz hört, weiß wahrscheinlich fast die ganze Book-Community, ...

Die Gestaltung

Eigentlich glaube ich nicht, dass ich hierzu groß etwas sagen muss. Wenn man schon „Schmuckausgabe“ und „Klassiker“ in einem Satz hört, weiß wahrscheinlich fast die ganze Book-Community, wie wunderschön das Buch ist. Und die Schmuckausgaben vom Coppenrath-Verlag haben’s auch wirklich in sich, so schön sind sie gestaltet! Allein das Cover ist schon das, das mir von allen Schmuckausgaben des Verlags am besten gefällt – aber ich stehe auch ziemlich auf Rosen xD. Und die Farben passen auch so wunderbar zur Geschichte (was nicht heißen soll, dass alles in der Geschichte wie durch eine rosarote Brille erzählt abläuft!).

Die Illustrationen von Marjolein Bastin sind wirklich einzigartig. Jedes Kapitel, fast jede Seite ist super liebevoll und mit so viel Herzblut gestaltet worden, dass es das Leseerlebnis für mich nur noch besonderer gemacht hat. In jeder einzelnen Zeichnung steckt so unglaublich viel Liebe zum Detail – aber ich will euch nichts vorwegnehmen.

Auch die 10 Extras, die im Buch dabei sind, haben das Buch aufgepeppt – auch wenn es das eigentlich gar nicht gebraucht hätte, weil die Geschichte so auch schon unfassbar toll ist! Unter anderem befanden sich in dem Buch nämlich noch eine Karte von Highbury, einen Brief von der Autorin an den Verleger (wenn ich mich richtig erinnere), einen Zeitungsartikel von „The Morning Chronicle“, ein paar Rezepte für bspw. Apple Pie und auch Gedichte haben alles verschönert.

Wie ihr seht, ich komme aus dem Schwärmen gar nicht mehr raus, und weil ich ja nicht wie Miss Bates aus dem Buch enden will, halte ich jetzt lieber schnell den Mund und gehe weiter zum Schreibstil!


Der Erzählstil

Bei Klassikern ist es nur verständlich, wenn man ein bisschen braucht, um sich an die Art und Weise wie das Buch geschrieben wurde, zu gewöhnen. Vielleicht liegt es daran, dass ich vor „Emma“ bereits drei andere Klassiker gelesen habe (Stolz und Vorurteil, Vom Winde verweht, Sturmhöhe) und dass ich dementsprechend schon etwas mehr an den altertümlichen Schreibstil gewöhnt war, aber irgendwie kam ich viel schneller in die Geschichte als erwartet. Jane Austens Schreibstil hat mich bereits bei „Stolz und Vorurteil“ sehr von sich überzeugen können, und mit „Emma“ hat die Autorin wirklich noch einen draufgesetzt! Wirklich, ich kann es kaum erwarten, die anderen Bücher von ihr zu lesen, um sie mit diesem hier zu vergleichen.

Natürlich kann man nicht in einem Flug durch einen Klassiker hindurchrasen. Zumindest kann ich das nicht. Ich musste mir an ein paar Stellen auch mal wirklich Zeit zum Lesen nehmen, um besser in die Geschichte abtauchen zu können, aber je weiter ich gekommen bin, desto einfacher viel es mir, auch mal nebenbei von Emma und Co. zu lesen, ohne mich bei jedem zweiten Satz zu fragen, wie der vorherige noch mal lautete.

Verschachtelte Sätze sind in der Zeit nicht ungewöhnlich gewesen, weshalb ich versuche, es in meiner Bewertung ein bisschen mehr zu berücksichtigen, aber leider waren manchmal so viele dabei, dass ich mich nur noch gefragt habe, wann endlich wieder ein normaler Satz kommt, den ich nicht fünfmal hintereinander lesen muss, um seine vollständige Bedeutung zu verstehen. Das ist aber auch das Einzige, was ich am Schreibstil auszusetzen habe.


Die Handlung

Hier war ich wirklich überrascht. Überraschter noch als beim Schreibstil, ehrlich. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit. Viele sagen zwar immer, dass Klassiker und vor Allem Frauenromane oft einfach vorherzusehen sind, aber hier wurde ich einige Male wirklich unfassbar geschockt von Wendungen, die ich nicht erwartet hätte. Wenn man bei einem Klassiker davon sprechen kann, will ich sagen, dass es wirklich einige unvorhersehbare Plot-Twists gab, die mich mal fassungslos und mal niedergeschlagen oder mit heftigem Herzklopfen zurückgelassen haben.

Es gab so viele unterschiedliche Handlungsstränge, aber das hat keinesfalls dafür gesorgt, dass sich die Geschichte endlos in die Länge zieht. Ich fand die Art und Weise, wie die Charaktere gehandelt haben, sehr nachvollziehbar, und auch der ganze Verlauf der Geschichte wirkte sehr authentisch für die Zeit, in der das Buch spielt. Ich konnte mich wirklich vollends in dieses Zeitalter hineinversetzen und es kommt mir vor, als ob ich gerade von einer Zeitreise zurückgekommen bin und mich erst mal wieder an die Realität gewöhnen muss.

Im Mittelteil zog sich die Handlung etwas, was aber auch daran lag, dass die Kapitel entweder sehr kurz oder sehr lang waren. Hinterher hat sich das dann wieder gelegt, da waren alle Kapitel ungefähr 7-10 Seiten lang. An einigen Stellen ist mir auch aufgefallen, dass damals nicht so stark auf Altersunterschiede geachtet wurde wie heute (man denke an den Wendler). Dort macht es gar nichts, wenn beispielsweise eine 18-jährige einen über 40-jährigen heiratet und liebt.


Die Charaktere

Emma ist in diesem Buch eine meiner allerliebsten Protagonistinnen geworden. Sie ist immer aufrichtig mit sich selbst (und wenn nicht, dann nur unbewusst) und sie gesteht sich ihre Fehler und Schwächen ein, anstatt daran festzuhalten, dass sie etwas richtig getan hat und alle anderen falsch. Sie ist wirklich sympathisch und ich konnte das ganze Buch hindurch ihre Beweggründe nachvollziehen und glaube, dass ich mir mal eine Scheibe von ihr abscheiben kann, besonders was das Denken über andere Personen angeht.

Mr. Woodhouse und Isabella Knightley (Emmas Schwester) waren mir nicht ganz so sympathisch, weil sie oft sehr jammernd und naiv daherkamen, und gerade deshalb fand ich es umso bemerkenswerter, dass Emma sich so liebevoll um ihren Vater kümmert. Andererseits haben beide irgendwie etwas sehr Liebenswertes an sich, das ich nicht richtig beschreiben kann. Um das zu verstehen muss man einfach das Buch gelesen haben.

Mr. Knightley ist mein absoluter Lieblingscharater in dem Buch. Er ist wirklich der perfekte Gentleman, hat sehr klare Ansichten von dem, was sich für einen Mann und eine Frau gehört und hält an seiner Meinung fest. Trotzdem kann er auch gut zugeben, wenn er einen Fehler begangen hat, und er ist offen für jede mögliche Art von Gespräch. Er hat mich einige Male überrascht und damit ist er nur noch weiter in meinem Ansehen gestiegen!

Mr. und Mrs. Weston waren mir ebenfalls sehr sympathisch. Mrs. Weston ist eine sehr gute Freundin für Emma, und sie kann sich wirklich glücklich schätzen, einen so tollen Mann wie Mr. Weston an ihrer Seite zu haben. Er ist offenherzig und oft fröhlich und macht sich immer Sorgen um diejenigen, die er liebt, sei es auf die eine oder andere Art und Weise.

Nun zu den Eltons. Tja. Auf jeden Fall sind das die einzigen Charaktere in dem Buch, die ich überhaupt nicht leiden konnte. Auch wenn Mr. Elton anfangs noch recht sympathisch rüberkam, hat er mich doch auch bereits nach den ersten paar Seiten ziemlich genervt und ich hab einige Male wirklich seine Bemühungen ausgelacht. Und Mrs. Elton ist wohl diejenige, die in den ganzen High-School-Filmen heutzutage die Zicke wäre. Also überhaupt nicht sympathisch, sehr von sich selbst eingenommen und überaus arrogant. Trotzdem waren auch diese beiden Charaktere sehr gut ausgearbeitet und sie gehören einfach zur Geschichte dazu – ohne sie gäbe es wahrscheinlich so manches Problem nicht, das sich Emma auftut, und die Story wäre schnell langweilig geworden.


Fazit

„Emma“ ist wirklich ein Leseerlebnis für sich, das sich niemand entgehen lassen sollte. Ich empfehle es sowohl den Klassiker-Fans unter euch als auch denjenigen, die gern mal einen Klassiker ausprobieren möchten – auch wenn der Umfang des Buches zunächst abschrecken mag, lohnt es sich auf jeden Fall, jede einzelne Seite des Schmökers zu lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere