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Veröffentlicht am 03.04.2020

Unerwartete Gefühle

All of Me
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„All of Me“ von K. L. Kreig ist der erste Band der Finding-Me Dilogie, der natürlich mit einem überraschenden Cliffhanger endet.
Shaw Mercer ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und Womanizer. Doch seine ...

„All of Me“ von K. L. Kreig ist der erste Band der Finding-Me Dilogie, der natürlich mit einem überraschenden Cliffhanger endet.
Shaw Mercer ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und Womanizer. Doch seine Ausschweifungen gefährden die Wiederwahl seines Vaters als Bürgermeister von Seattle. Um für positive Schlagzeilen zu sorgen, engagiert er Willow Blackwell, die für vier Monate seine feste Freundin spielen soll. Dafür erhält sie im Gegenzug 250.000 Dollar, die sie dringend gebrauchen kann. Nicht im Vertrag steht, dass sie in seinem Bett landet oder sich gar in ihn verlieben könnte. Und auch Shaw sieht sich unerwarteten Gefühlen gegenüber, die ihn alle vertraglichen Bedingungen vergessen lassen.

Willow mochte ich von Anfang an. Sie ist intelligent, tough und kämpft sich durch. Nebenbei kümmert sie sich selbstlos um ihre schwerkranke Mutter. Aus finanzieller Not muss sie das Angebot von Shaw annehmen, auch wenn sie schon ahnt, dass sie das Arrangement emotional aus der Bahn werfen könnte.
Mein anfänglicher Eindruck von Shaw Mercer hat sich im Laufe der Handlung nur minimal verbessert. Ja, er hat auch liebenswerte Seiten und ist loyal und ein absoluter Familienmensch. Aber gegenüber Willow führt er sich die meiste Zeit wie ein Neandertaler auf. Offenbar sind ihm diese ganzen Gefühle neu, so dass er noch nicht weiß, wie er damit umgehen soll, was man als Entschuldigung werten könnte.
Die Anziehung zwischen den beiden Hauptcharakteren ist von Beginn an spürbar. Willow hat keine wirkliche Chance gegen die geballte Übermacht von Shaw. Abgesehen davon will sie sich nicht ernsthaft dagegen wehren. Doch gefühlsmäßig sind sich beide unsicher, wohin diese Beziehung führen soll. Bevor sich beide darüber klar werden können, funken das Schicksal und ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit dazwischen.
Der lockere und humorvolle Schreibstil der Autorin liest sich sehr gut. Der obligatorische Cliffhanger ist durchaus überraschend und steigert die Erwartungen an den zweiten Band.
Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 01.04.2020

Zweite Chance

Unheilbare Leidenschaft
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„Unheilbare Leidenschaft“ ist der Auftakt der neuen Passion Brothers Reihe von Melody Anne.
Der Chirurg Kian Forbes ist total schockiert, als er in der Notaufnahme des Krankenhauses erfährt, dass er seit ...

„Unheilbare Leidenschaft“ ist der Auftakt der neuen Passion Brothers Reihe von Melody Anne.
Der Chirurg Kian Forbes ist total schockiert, als er in der Notaufnahme des Krankenhauses erfährt, dass er seit drei Jahren Vater einer kleinen Tochter ist. Die Mutter wurde mit ihrem Kind schwerverletzt eingeliefert und verstirbt kurze Zeit später. Kian will sich natürlich um seine Tochter Lily kümmern, aber es gibt ein Problem. Die Schwester der Verstorbenen ist seine große Liebe Roxie, die ihn vor vier Jahren ohne Erklärung Hals über Kopf verlassen hat. Nun sollen sich beide das Sorgerecht für Lily teilen, was nicht nur bei ihm für Gefühlsverwirrung sorgt.

Ich kenne die Vorgängerreihe nicht, aber das ist auch kein Problem, denn die Geschichte lässt sich auch ohne Vorkenntnisse lesen.
Kian ist durch seine Familie schwerreich, aber trotzdem geht er in seinem Beruf auf und hat sich seine Erfolge selbst erarbeitet. Die plötzliche Trennung von Roxie hat er nie verwunden und umso erschütterter ist er, als sie wieder in sein Leben tritt.
Roxie ist ebenfalls emotional sehr angeschlagen. Zur Trauer um ihre Schwester kommen die Sorge um die kleine Lily und der Schock, dass Kian ihr Vater ist. Am liebsten würde sie wie damals sofort mit Lily flüchten, aber ihr ist klar, dass das diesmal nicht funktioniert.
Kian und seine Familie sind mir in dieser Geschichte von Anfang an sympathisch. Seine Gefühle und Beweggründe wirken authentisch und nachvollziehbar. Ich wünschte, ich könnte das gleiche von Roxie sagen, aber das ist nicht der Fall. Ich habe bis zum Schluss nicht verstanden, warum sie Kian überhaupt verlassen hat. Ihre Gründe sind für mich total unklar und ich hatte das Gefühl, für sie selbst auch. Sie benimmt sich die meiste Zeit ziemlich kindisch und unreif, was mich etwas gestört hat.
Der unterhaltsame und humorvolle Schreibstil der Autorin und die übrigen Charaktere reißen es aber wieder heraus, so dass ich dieses Buch trotzdem gern weiterempfehlen kann.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Der Zauber Kanadas

Emily & David - Wo mein Herz auf dich wartet
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„Emily & David – Wo mein Herz auf dich wartet“ ist der zweite Band der Reihe von Mia Cooper, der auf dem idyllischen Campingplatz inmitten der Rocky Mountains spielt.
Emily ist gemeinsam mit ihrem Freund ...

„Emily & David – Wo mein Herz auf dich wartet“ ist der zweite Band der Reihe von Mia Cooper, der auf dem idyllischen Campingplatz inmitten der Rocky Mountains spielt.
Emily ist gemeinsam mit ihrem Freund Kyle auf einer Tour durch Kanada. Doch je länger die beiden unterwegs sind, desto mehr stellt sich heraus, dass Kyle wohl nicht der richtige Mann für eine längerfristige Zukunft ist. Als der Streit eskaliert, lässt er Emily einfach ohne Geld an einem Campingplatz zurück und verschwindet. Zum Glück wird dort gerade eine Aushilfe gebraucht, so dass Emily wenigstens ein Dach über dem Kopf hat. Die Avancen des attraktiven Besitzers David weist sie zurück, denn David sieht Kyle ziemlich ähnlich und zudem scheint sein Interesse an einer Frau bereits nach sehr kurzer Zeit abzukühlen.

Auch ohne den ersten Teil zu kennen, kommt man schnell in der Geschichte an. Das Setting ist einfach traumhaft und die bildhaften Beschreibungen lassen die idyllischen Landschaften lebendig werden. Der Schreibstil liest sich sehr gut und die meisten Figuren schließt man schnell ins Herz.
Emily hatte gehofft, auf ihrer Reise mit Kyle ein klareres Ziel für ihre Zukunft zu bekommen. Aber außer der ernüchternden Erkenntnis, dass Kyle nicht der Mann ihrer Träume ist, ist sie mit ihrer Planung noch nicht weiter gekommen. Sie will verständlicherweise nicht vom Regen in die Traufe kommen und hat daher zunächst kein Interesse an Davids Annäherungsversuchen. Diese enden auch schnell, als klar wird, dass Emily länger auf dem Campingplatz arbeiten wird. Offensichtlich bevorzugt er lieber Frauen auf der Durchreise.
Ein Highlight sind die humorvollen Kommentare, wie von Joanna, die sich wundert, warum die spezielle Betreuung der weiblichen Gäste durch David noch nicht in den Internetbewertungen aufgetaucht ist.
Die Geschichte wird aus Emilys Perspektive erzählt. So kann man die Gedanken und Gefühle der liebenswerten Protagonistin sehr gut nachempfinden. Die Beweggründe und Emotionen von David bleiben leider bis zum Ende ein Geheimnis. Manchmal lässt er zwar Gefühle aufblitzen, aber die meiste Zeit kann man nur gemeinsam mit Emily rätseln, was in ihm vorgeht. So bleibt es zwar bis zum Ende spannend, aber gleichzeitig wirkt so seine Entscheidung nicht hundertprozentig überzeugend.
Insgesamt hat mir die romantische und unterhaltsame Lovestory gut gefallen, so dass ich sehr gern eine Leseempfehlung geben kann.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Gelungener Krimi

Eisige Dornen (Ein Nathalie-Svensson-Krimi 4)
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„Eisige Dornen“ ist ein weiterer Teil der Krimireihe um die Psychiaterin Nathalie Svensson.
Der bekannte schwedische Fußballstar Hendrik Borg wird tot in seinem Sommerhaus gefunden. Er liegt friedlich ...

„Eisige Dornen“ ist ein weiterer Teil der Krimireihe um die Psychiaterin Nathalie Svensson.
Der bekannte schwedische Fußballstar Hendrik Borg wird tot in seinem Sommerhaus gefunden. Er liegt friedlich auf seinem Bett mit einer blauen Rose auf der Brust. Kurze Zeit später gibt es weitere Tote, die in der gleichen Situation aufgefunden werden. Die Spezialeinheit, der auch Nathalie Svensson angehört, sucht also wahrscheinlich nach einem Serienmörder, der mit seiner Mission ganz sicher noch nicht am Ende ist. Fieberhaft wird ermittelt, was die Opfer verbindet und wo der Mörder das nächste Mal zuschlagen könnte.

Ich bin ein Quereinsteiger dieser Krimireihe und hatte daher zu Beginn einige Schwierigkeiten, die vielen Personen und ihre gegenseitigen Beziehungen zueinander zu überblicken. Das Verzeichnis am Anfang des Buches hilft zwar etwas, aber trotzdem sind die Zusammenhänge für Neulinge ziemlich verwirrend. Dazu kommen die vielen verschiedenen Schauplätze der Story, die es nicht einfacher machen. Im Laufe der Handlung kommt man immer besser zurecht, bis sich der Krimi gegen Ende zu einem echten Pageturner entwickelt. Jonas Moström dreht kontinuierlich an der Spannungsschraube und am Schluss fügen sich alle Handlungsstränge passend zusammen.
Ich weiß nicht, ob es daran lag, dass ich die vorangegangenen Teile nicht kenne, aber ich wurde mit dem Ermittlerteam um Nathalie und Johan nicht so richtig warm. Die komplizierte persönliche Beziehung der beiden konnte ich, vielleicht auch wegen fehlender Vorkenntnisse, nicht wirklich nachvollziehen. Die beschriebene Chemie zwischen den beiden kam für mich nicht heraus und ich empfand diese Szenen eher aufgesetzt und unnötig.
Der Kriminalfall hingegen ist sehr ungewöhnlich und von Jonas Moström hochspannend umgesetzt. Der Schreibstil liest sich gut, auch wenn er mich erst ab einem gewissen Punkt wirklich fesseln konnte. Die Perspektivwechsel und die unzähligen falschen Fährten bringen zusätzliche Spannung und werden vom Autor gekonnt eingesetzt.
Mir hat dieser schwedische Krimi in der Gesamtbetrachtung trotz einiger Kritikpunkte sehr gut gefallen und ich würde auch die weiteren Teile lesen.

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Veröffentlicht am 28.02.2020

Neuer Krimi aus Schweden

Der Schmetterling
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„Der Schmetterling“ von Gabriella Ullberg Westin bildet den Auftakt einer schwedischen Krimireihe um den Kommissar Johan Rokka.
Johan Rokka ist zurück in seiner alten Heimatstadt Hudiksvall in Nordschweden. ...

„Der Schmetterling“ von Gabriella Ullberg Westin bildet den Auftakt einer schwedischen Krimireihe um den Kommissar Johan Rokka.
Johan Rokka ist zurück in seiner alten Heimatstadt Hudiksvall in Nordschweden. Er kehrt nach zwanzig Jahren Stockholm den Rücken und ist nun Mordermittler in der Provinz. Gleich nach seiner Ankunft hat er einen neuen spektakulären Fall auf dem Tisch. Henna, die Ehefrau des prominenten Fußballspielers Sandin, wurde in ihrem eigenen Haus vor den Augen der Kinder brutal ermordet. Sie hatte ihrem Mörder arglos die Tür geöffnet, denn es war Heiligabend und er kam im Weihnachtsmannkostüm. Sandin ist ein alter Schulfreund von Rokka und so erstrecken sich die Ermittlungen hauptsächlich auf seinen alten Freundes- und Bekanntenkreis.

Ich liebe skandinavische Krimis und auch hier haben mich der Klappentext und das düstere Cover total neugierig gemacht. Johan Rokka ist durchaus ein interessanter Charakter, aber irgendwie wurde ich nicht so richtig warm mit ihm. Das ging mir leider mit dem gesamten Team der Mordermittlung so. Die Beweggründe der Figuren konnte ich oft nicht nachvollziehen und ihre Handlungen waren mir schleierhaft. Die eingestreuten Rückblicke sind ein gelungenes Element, was aber manchmal zu noch mehr Verwirrung führte.
Das alles muss einen spannenden Krimi natürlich nicht ausschließen. Das Grundgerüst ist solide und die Spannungskurve des eigentlichen Kriminalfalles bleibt bis zum Ende relativ weit oben. Man wird nur stellenweise durch vereinzelte Handlungstränge etwas abgelenkt, von denen man sich fragt, wohin sie eigentlich führen sollen. Aber da dies der Auftakt einer Reihe ist, gehe ich davon aus, dass die umgreifende Rahmenhandlung in den späteren Teilen weitergeführt wird.
Bei Johan Rokka als Ermittlerfigur ist noch deutlich Luft nach oben. Bisher scheint sein Charakter noch nicht richtig greifbar, aber das kann ja noch werden.
Das Debüt der Autorin ist gelungen, aber es gibt noch jede Menge Steigerungspotenzial.

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