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Veröffentlicht am 27.03.2020

Neustart auf der Insel

Der Sommer der Inselblumen
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Anna und ihr Zwergdackel Prinz Harry verlassen Hamburg, nachdem Anna, während sie sich von einer schweren OP erholte, von ihrem Freund mit ihrer besten Freundin betrogen wurde und sie auch ihren alten ...

Anna und ihr Zwergdackel Prinz Harry verlassen Hamburg, nachdem Anna, während sie sich von einer schweren OP erholte, von ihrem Freund mit ihrer besten Freundin betrogen wurde und sie auch ihren alten Job nicht mehr richtig ausüben kann. Annas Plan ist, auf der holländischen Nordseeinsel Texel, wo sie das alte Bauernhaus ihrer Großmutter geerbt hat, einen Blumenladen mit Café zu eröffnen und so zwei ihrer Leidenschaften zu verbinden.


All das gestaltet sich aber nicht ganz einfach, die Insel ruft alte Erinnerungen an ein dramatisches Erlebnis in ihrer Kindheit wach, allein im alten Bauernhaus ist es manchmal ganz schön gruselig, die Frau, die sich in der Vergangenheit etwas um den Hof gekümmert hat und ihr Sohn wirken recht seltsam und die meisten Inselbewohner scheinen zunächst nicht wirklich auf ihren Laden gewartet zu haben.


Zum Glück gibt es aber auch Menschen, die offen auf Anna zugehen und ihre Freundschaft suchen, wie ihre Physiotherapeutin Britt, deren Bruder Ole, Hofnachbar Luuk und Ladennachbarin Roos. Aber auch ihr Exfreund und ihre Familie tauchen zwischenzeitlich auf der Insel auf. Es kommt zu Gefühlschaos, aber auch zu mysteriösen Vorfällen, die Anna zu schaffen machen.


Aber auch die Insel Texel nimmt einigen Platz in dem Roman ein und es fehlt nicht an Lokalkolorit, wodurch man sich beim Lesen durch die anschaulichen Beschreibungen gut die kleinen Gässchen in den Inselorten, den weitläufigen Strand, die manchmal recht wilde Nordsee, die schöne Natur, die Schafscheunen und Pfahlrestaurants am Strand mit Seetangburger und einem ganz speziellen Schnaps vorstellen kann.


Dem Roman fehlt es auch nicht an etwas Tiefgang, indem Themen zur Sprache kommen, die über das hinausgehen, was bei den klassischen Liebesromanen meist passiert. Außerdem macht das Buch definitiv Lust darauf, auch bald mal wieder an die See zu fahren. Mina Golds Schreibstil ist lebendig, anschaulich und gut lesbar. Daher kann ich das Buch jedem empfehlen, der auf der Suche nach einem nicht zu kitschigen Roman mit einer sympathisch en Protagonistin ist, der an einem besonders schönen Ort spielt. Von ihr und dem Ort muss man sich nach der Lektüre dann auch nicht endgültig verabschieden, denn im kommenden Frühling soll der zweite Teil dieser auf drei Bände ausgelegten Reihe erscheinen.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Fesselnd wie die beiden Vorgänger

Die Ärztin: Die Wege der Liebe
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Auf den dritten Band der Reihe um Ricarda Thomasius, eine der ersten Ärztinnen in Deutschland, habe ich mich sehr gefreut, da ich unbedingt wissen wollte, wie alles weiter geht, nachdem ich die ersten ...

Auf den dritten Band der Reihe um Ricarda Thomasius, eine der ersten Ärztinnen in Deutschland, habe ich mich sehr gefreut, da ich unbedingt wissen wollte, wie alles weiter geht, nachdem ich die ersten beiden Bücher sehr fesselnd fand und der zweite Teil noch dazu mit einer Art Cliffhanger geendet hatte.

Ich wurde dann auch wieder nicht enttäuscht. Auch diesmal konnte ich das Buch kaum aus den Händen legen. Natürlich wegen Ricarda und ihren drei Kindern Henny, Georg und Antonia, die im dritten Band im Mittelpunkt der Handlung stehen und es alle nicht ganz einfach haben. Der Roman spielt aber auch in einer spannenden, aber auch sehr schweren Zeit, während und kurz nach dem 1. Weltkrieg und ich habe durch die Lektüre des Buches auch einige Dinge erfahren, die mir bisher so nicht bewusst waren.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm lesbar und die Charaktere sind so ausgestaltet, dass man sich gut in sie hineinversetzen kann. Sehr gerne würde ich sie auch noch in der Zeit der Weimarer Republik und des Zweiten Weltkrieges weiter begleiten, aber ich fürchte, die Reihe ist nur auf drei Bände ausgelegt.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Harte Zeiten

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, da ich bereits den ersten Band der Reihe gelesen habe. Ich hatte gehofft, dass man im zweiten Band dann auch zumindest am Rande "alte Bekannte wiedertrifft". ...

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, da ich bereits den ersten Band der Reihe gelesen habe. Ich hatte gehofft, dass man im zweiten Band dann auch zumindest am Rande "alte Bekannte wiedertrifft". Das war zwar nicht der Fall, aber auch die beiden Protagonistinnen, die diesmal im Mittelpunkt der Handlung stehen sind sehr sympathisch. Rahel ist die erste jüdische Ärztin in Berlin und Barbara kommt aus sehr ärmlichen Verhältnissen in die Wäscherei der Charité. Ein unangenehmer Vorfall bringt sie beide zusammen und so freunden sie sich an und durchleben gemeinsam die nicht einfache Zeit kurz nach der Jahrhundertwende und während des 1. Weltkrieges. Ich fand es sehr spannend, mitzuerleben, was sie durchmachen mussten und auch mehr über die damaligen Zustände in Krankenhäusern zu erfahren. Vieles, was für uns heute selbstverständlich ist, war es damals noch absolut nicht. Auch wurde mir erst wieder bewusst, dass es ein harter Weg war, bis die Frauen sich die gleichen Rechte erkämpft hatten, wie die Männer. Barbara und Rahel führen aber ein, für die damalige Zeit, schon sehr modernes Leben, was für sie nicht immer leicht durchzusetzen und mit anderen Entbehrungen verbunden war. Insgesamt hat mich das Buch sehr gefesselt und ich konnte es bis zum Schluss kaum aus der Hand legen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm lesbar.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Auf nach Island

Das Versprechen der Islandschwestern
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Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, weil ich Romane mag, die zwei Handlungsebenen haben und dieser spielt eben einerseits im Island der heutigen Zeit und andererseits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, ...

Auf dieses Buch habe ich mich sehr gefreut, weil ich Romane mag, die zwei Handlungsebenen haben und dieser spielt eben einerseits im Island der heutigen Zeit und andererseits kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, als, im Verhältnis zur geringen Größe der wilden Insel im Atlantik, viele deutsche Frauen als Arbeitskräfte und sicher auch in der Hoffnung dort die Liebe zu finden, nach Island auswanderten. Eine interessante Konstellation also.
Noch dazu bin ich vor wenigen Jahren selbst durch Island gereist und war fasziniert von der Wildheit der Natur dort. Da bot das Buch eine tolle Gelegenheit zumindest in Gedanken noch einmal dort hin zu fahren. Was den Lokalkolorit angeht, bietet der Roman auch recht viel. Man merkt immer wieder deutlich, dass er wirklich auf Island spielt und die Schauplätze werden nicht nur immer mal kurz und alibimäßig erwähnt, sondern man erfährt so einiges über isländische Besonderheiten und Orte.
Die Protagonistin Pia, die mit ihrer Großmutter und ihrer Teenager-Tochter zum Geburtstag der Schwester der Großmutter reist, war mir sympathisch, etwas gestört hat mich nur, dass sie in Liebesdingen alles viel zu kompliziert und pessimistisch sieht. Die Tochter ist ein normaler Teenager und die Großmutter wirkt recht störrisch, was aber auch an der Vergangenheit liegt, die nun aufgearbeitet werden muss, nachdem sie ihre Schwester zuvor fast 70 Jahre lang nicht mehr gesehen hat. Das ist natürlich kein leichtes Unterfangen.
Insgesamt habe ich mich von dem Roman gut unterhalten gefühlt und es genossen, mich mit den Damen auf die Reise nach Island zu begeben. Besonders zu empfehlen ist das Buch natürlich auch als Einstimmung auf eine Reise dorthin.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Armes reiches München

Kühn hat Ärger
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Ich habe den ersten Teil der Krimireihe um den Münchener Kommissar Martin Kühn nicht gelesen, sondern bin direkt mit dem zweiten Teil eingestiegen. Andere Bücher von Jan Weiler kenne ich aber schon und ...

Ich habe den ersten Teil der Krimireihe um den Münchener Kommissar Martin Kühn nicht gelesen, sondern bin direkt mit dem zweiten Teil eingestiegen. Andere Bücher von Jan Weiler kenne ich aber schon und mochte seinen Schreibstil auch immer sehr, so war ich sofort neugierig darauf, auch einmal einen Krimi von ihm zu lesen.

In diesem Band muss Martin Kühn in einem Mordfall ermitteln, der ihn sowohl in das Milieu der Reichen und Schönen in München Grünwald führt, als auch in einen Hochhausstadtteil führt, in dem die sozial Abgehängten wohnen. Kühn selbst repräsentiert wohl die Mittelschicht, die sich das Wohnen in der überteuerten bayerischen Metropole auch kaum noch leisten kann.

Daran kann man schon erkennen, dass das Buch nicht unbedingt (nur) ein klassischer Krimi ist, sondern viel mehr auch eine Milieustudie, verbunden mit Kritik an den aktuellen Entwicklungen, der Explosion der Preise auf dem Immobilienmarkt, dem oft sehr dekatentem Verhalten der wenigen Reichen, aber auch der vermehrten Anfälligkeit für rechte Propaganda durch AfD, Pegida und Co.

Der Charakter des Ermittlers selbst, wird genau wie die Charaktere der weiteren Hauptpersonen, von Jan Weiler sehr scharf gezeichnet, mit all seinen Stärken und Schwächen. Ich konnte mich so sehr gut in ihn hineinversetzen und empfand ihn als recht sympathisch.

Was man dem Buch vielleicht etwas vorwerfen oder je nach vorheriger Erwartung auch zugute halten kann, ist, dass die Krimihandlung zu Gunsten der Gesellschaftskritik und der detailgenauen Ausgestaltung der Protagonisten etwas in den Hintergrund tritt und der Ausgang vielleicht etwas, wenn auch nicht vollkommen, vorhersehbar ist.

Der Schreibstil von Jan Weiler ist, wie auch bereits aus seinen anderen Werken bekannt, sehr pointiert und unterhaltsam und angenehm zu lesen. Dass ich den 1. Band der Kühn-Reihe nicht kannte, stellte kein Problem dar, man kann diesen Krimi auch sehr gut lesen, ohne Vorwissen zu haben.

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