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Veröffentlicht am 02.04.2020

Roman mit Metaebene

Das Rätsel von Ainsley Castle
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Lizzy ist nicht einverstanden mit ihrer neuen Stiefmutter. An ihre verstorbene Mutter hat sei keine Erinnerungen mehr, aber das jemand ihren Platz einnimmt, passt ihr auch nicht. Lizzy ist ein kantiger ...

Lizzy ist nicht einverstanden mit ihrer neuen Stiefmutter. An ihre verstorbene Mutter hat sei keine Erinnerungen mehr, aber das jemand ihren Platz einnimmt, passt ihr auch nicht. Lizzy ist ein kantiger Charakter, aber nicht langweilig. Das mag ich an ihr.
Dann passiert eines Tages etwas ungewöhnliches. Darauf möchte ich hier aber nicht im Detail eingehen. Das sollte jeder selber lesen.

Das Rätsel von Ainsley Castle ist ein eigenartiges Buch, eigen und originell. Das schätze ich an der Autorin Holly-Jane Rahlens, die sich auch nicht scheut, eine Metaebene in die Handlung einzubauen, die dann das ganze Buch stark bestimmt. Ähnliches habe ich letztes Jahr mal von Alina Bronsky gelesen.
Holly Jane Rahlens hat einen Sinn für stark wirkende Szenen und einen skurrilen Humor. Das habe ich schon an ihr geschätzt, als sie noch Romane für Erwachsenen geschrieben hat.

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Veröffentlicht am 30.03.2020

Trauer und Hoffnung

Marianengraben
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Obwohl es im Buch um Verlust und Trauer geht, gibt es auch eine gewisse Situationskomik und es gibt Hoffnung durch die Begegnung der zwei Protagonisten, der 83jährige Helmut und die Studentin Paula, die ...

Obwohl es im Buch um Verlust und Trauer geht, gibt es auch eine gewisse Situationskomik und es gibt Hoffnung durch die Begegnung der zwei Protagonisten, der 83jährige Helmut und die Studentin Paula, die Icherzählerin ist.
Sie begegnen sich Nachts auf einem Friedhof, auf dem sie ihren verstorbenen kleinen Bruder besucht und wo Helmut die Urne seiner Freundin ausgräbt. Eine skurrile Begegnung, die dann auch zu einer gemeinsamen Reise zusammen mit Hund und Huhn führt. Die Dialoge zwischen ihnen geben dem Buch den besonderen Touch, manchmal ist Paula aber gedanklich bei den Erinnerungen an ihren Bruder Tim.
Tragisch, das Helmut krank ist und vermutlich nicht mehr lange leben wird, aber für die junge Paula geht es darum, ob sie wieder richtig leben kann. Dazu muss sie ein Stück mit der Trauer abschließen. Wie Helmut und Paula sich gegenseitig helfen, besonders durch die Gespräche ist berührend.
Die Autorin Jasmin Schreiber hat sich gut in den Stoff eingefühlt.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

wortgewaltig

1794
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1793 war ein Roman, der mit trotz einiger Schockeffekte sehr beeindruckte. Niklas Natt och Dag ist ein Autor, der schreiben kann.
Die Fortsetzung 1794, die ich als Hörbuch (gelesen von Philipp Schepmann ...

1793 war ein Roman, der mit trotz einiger Schockeffekte sehr beeindruckte. Niklas Natt och Dag ist ein Autor, der schreiben kann.
Die Fortsetzung 1794, die ich als Hörbuch (gelesen von Philipp Schepmann und Louis Friedemann Thiele) gehört habe, ist ebenfalls lesens- bzw. hörenswert.

Der Roman ist in mehrere Handlungsabschnitte aufgeteilt, das ist geschickt gemacht. Der erste Abschnitt, der praktisch die Vorgeschichte behandelt, wird aus Sicht des jungen Erik erzählt. Diese naive Figur hat mir weniger gefallen, da die Figuren des Vorgängerromans einfach mehr Eindruck auf mich gemacht hatten.
Der erste Sprecher hat eine junge Stimme, das passt zwar zur Erzählerfigur, aber für den Stoff an sich, mag ich eine rauere Stimme.
Hinzu kommt, dass diese Vorgeschichte zu lang gezogen ist. Der zweite Abschnitt hat dann einen anderen Sprecher.
Ab jetzt wird der Roman deutlich besser, mit mehr Stockholmer Atmosphäre und besseren Beschreibungen.
Jean Michael Cardell kommt endlich vor und wird einen Kriminalfall untersuchen. Er ist immer noch eine gute Figur, der den Roman tragen kann.
Die Idee, den im ersten Band verstorbenen Cecil Winge, durch dessen jüngeren Bruder Emil zu ersetzen, empfand ich zunächst als konstruiert, aber das entwickelt sich. Das Emil nicht das Format seines Bruders hat, wird dann auch thematisiert. Emil muss sich beweisen. Diese veränderte Konstellation zwischen den Hautfiguren hat durchaus seinen Reiz.

Im Abschnitt 3 treffen wir Anna Stina Knapp wieder, die schon im ersten Teil sehr überzeugte und sie ist immer noch eine starke, spannende Figur.

Obwohl es viele harte Szenen in dem Buch gibt, sind letztlich doch immer die Emotionen der Figuren das wesentliche.

Mal sehen, ob es weitere Teile der Reihe geben wird.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Kriminalpolizei am Kap

Beute
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Beute ist eine Mischung aus Krimi und Thriller, mit dem Polizisten Bennie Griesel in der Hauptrolle. Diese Serienfigur ist langlebig. Ich habe schon von 10 Jahren einen Roman mit ihm gelesen. Auch der ...

Beute ist eine Mischung aus Krimi und Thriller, mit dem Polizisten Bennie Griesel in der Hauptrolle. Diese Serienfigur ist langlebig. Ich habe schon von 10 Jahren einen Roman mit ihm gelesen. Auch der kaltschnäuzige Captain Vaughn Cupido ist wieder mit dabei.Die Figuren des Roman sind wirklich Typen!
Die Handlung wechselt anfangs zwischen dem Polizisten Bennie Griessel in Kapstadt/Südafrika und dem ehemaligen Spion Daniel Darret in Bordeaux. Dieser Bordeaux-Handlungsstrang (später auch Paris) ist auch reizvoll und Daniel eine geheimnisvolle, spannende Figur. Beide Handlungsebenen sind gleichbedeutend.

Interessanterweise sind auch Politthriller-Elemente einbezogen, denn ein Attentat auf einen Präsidenten ist geplant. So wird es ein guter Roman, der über dem Durchschnitt des Genres liegt.

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Veröffentlicht am 18.03.2020

Ein Strauß von Geschichten

LiES. Das Buch
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LiES. Das Buch hat den Anspruch, Literatur zugänglich zu machen.
Es sind viele niveauvolle Autoren mit Stories dabei, die dafür bekannt sind, anspruchsvolle Literatur zu schaffen, die ich sehr schätze.
Die ...

LiES. Das Buch hat den Anspruch, Literatur zugänglich zu machen.
Es sind viele niveauvolle Autoren mit Stories dabei, die dafür bekannt sind, anspruchsvolle Literatur zu schaffen, die ich sehr schätze.
Die Autoren lösen die Aufgabe mit vielen kurzen Sätzen und dem Vermeiden komplizierter Wörter.

Ich finden den Ansatz gut, muss aber einschränken, das mir nicht alle Geschichten gefallen. Bei einigen habe ich mich gelangweilt. Über ein paar bin ich mir nicht ganz klar, da ist vielleicht ein zweites Lesen erforderlich. Und es gibt auch andere, die einfach nur einfallsreich und originell sind.
Das gilt zum Beispiel auch für Splitter von Maruan Poschen mit kurzen Passagen, die fast wie Aphorismen wirken. Es fehlt da auch nicht eine Spur Lakonie.
Ganz großartig ist die Kofferradio-Geschichte von Olga Grjasnowa. Die Story von Alissa Walser ist beklemmend.
Mein absoluter Favorit ist die Geschichte von Arno Geiger.

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