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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.04.2020

Geniale Fundgrube für Harmonie und Wohlgefühl

Fühl dich wohl in deinem Zuhause
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Die Autorin ist eine in Schweden sehr bekannte Inneneinrichterin und Influencerin. Sie hatte den Anspruch, ein Buch zu schreiben, das ohne spektakuläre Häusergrundrisse und Hochglanzfotos auskommt, sondern ...


Die Autorin ist eine in Schweden sehr bekannte Inneneinrichterin und Influencerin. Sie hatte den Anspruch, ein Buch zu schreiben, das ohne spektakuläre Häusergrundrisse und Hochglanzfotos auskommt, sondern ganz praktische, immer gültige Hilfen an die Hand zu geben, durch die es jedem gelingen kann, seine persönliche Wohnsituation so zu gestalten, dass sie stimmig ist und harmonisch. Ein schönes Bild aus der Musik benutzt sie zur Erläuterung: Nicht alle Menschen haben das absolute Gehör, aber jeder Mensch kann Noten lernen. Und so kann auch jeder lernen, sicherer zu werden im Umgang mit Farben und Formen. Es geht nicht darum, WOMIT wir einrichten, sondern vielmehr um das WIE, sodass wir uns ganz individuell wohlfühlen können. Das bedeutet, hellhörig zu werden für unsere Bedürfnisse und diese anhand von allgemein gültigen Regeln umzusetzen. Richten Sie sich so sein, wie Sie selbst es gerne sehen, nicht wie Sie gerne gesehen werden möchten! Allgemein gültig ist z. B., den goldenen Schnitt zu beachten, was zeichnerisch gut verdeutlicht wird.

In farblich unterlegten Blöcken gibt die Autorin Impulse zum Nachdenken, kurz gefasst und passend zum jeweiligen Thema. So lassen sich auch Kapitel, die für den Leser weniger interessant sind, in Kurzform erfassen. Ob es um Blickwinkel geht, um den „roten Faden“, um Farben, um Anordnungen, um Licht, um Pflanzen, eine Fülle von Themen wird ohne unnützen Ballast klar erläutert und mit leicht umsetzbaren Vorschlägen und erklärenden Zeichnungen ergänzt. Für einen genialen Tipp halte ich zum Beispiel den Vorschlag, einen Raum oder den Teil eines Raumes, der uns nicht gefällt, ohne dass wir den Grund hierfür wissen, mit der Handykamera zu erfassen. An den unverfälschten, „ehrlichen“ Fotos wird uns auffallen, was „nicht stimmt“. Und wer hätte gedacht, dass sogar bei der Farbgestaltung der Goldene Schnitt eine Rolle spielt? Das Buch ist kurz gesagt eine geniale Fundgrube für alle Fragen rund um das Einrichten und Gestalten des privaten Umfelds, um aus den privaten Räumen ein echtes Wohlfühl-Zuhause zu gestalten.

An dieser Stelle sei allerdings der dringende Rat gegeben, das Buch nicht digital zu lesen! Ich empfand die Lektüre als außerordentlich mühsam dank der widersinnigen Seitenumbrüche und den zum Teil nur in Teilstücken sichtbaren Zeichnungen. Ganz abgesehen davon, dass man solch ein hilfreiches Buch sicher immer wieder einmal erneut in die Hand nehmen möchte.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Atmosphäre und Genuss pur

Tutto Bene - Ein Lago-Maggiore-Krimi
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Wer beim Lesen eines Krimis mehr Wert auf Lokalkolorit legt, auf atmosphärische Schilderungen, auf die Vermittlung eines besonderen Lebensgefühls, und dem es weniger wichtig ist, spannende Ermittlungsarbeit ...


Wer beim Lesen eines Krimis mehr Wert auf Lokalkolorit legt, auf atmosphärische Schilderungen, auf die Vermittlung eines besonderen Lebensgefühls, und dem es weniger wichtig ist, spannende Ermittlungsarbeit eines rätselhaften Falles zu verfolgen, der hat große Freude an dem vorliegenden Buch. Hinter dem Autorennamen Andrea Di Stefano verbergen sich zwei Brüder, die ihr Pseudonym (fast) so oft wechseln wie ihre T-Shirts und die offensichtlich ein Faible haben für genussvolles Erzählen.

Lukas Albano Geier lebt in einem mittelalterlichen Turm hoch über dem Lago Maggiore. Ohne Treppensteigen geht hier nichts. Nicht bis hoch zum Turm und nicht im Turm selbst zu den einzelnen Zimmern. Lukas kann es sich leisten, seine Tage beschaulich zu verbringen, denn er hatte mit seiner Band einen weltweit erfolgreichen Sommerhit gelandet und daraufhin seinen Job als Zeugenschützer und Erfinder von konstruierten Lebensläufen in München aufgegeben. Doch mit genau dieser Vergangenheit wird er ungewollt konfrontiert, als eine Tote aufgefunden wird, auf deren Arm seine Telefonnummer geschrieben steht..

Zu diesem Buch fällt mir das Wort „Genusslesen“ ein. Denn es ist ein Genuss, sich lesend verführen zu lassen in die wunderschöne Gegend rund um den Lago Maggiore, in eine Art Urlaubsfeeling, in ein Lebensgefühl ohne Eile, mit Zeit für Straßencafés und Wein und Muße. Durch die atmosphärisch dichten Schilderungen meint man als Leser, direkt mit allen Sinnen die Fülle an Farben und Gerüchen aufzunehmen, die Hitze des Tages, die Kühle der Nacht auf der Haut zu spüren. „Der Lago Maggiore ist die Heimat der Sehnsucht.“ Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er ist klar und bildstark. Hinter den lapidar daherkommenden Sätzen stecken herrlicher Humor und feine Sensibilität gleichermaßen. Und enorm viel Musikverständnis obendrein. Das einzige, das etwas zu kurz kommt, ist die Spannung, die nur gelegentlich aufblitzt. Mir hat sie jedoch nicht gefehlt. Mir hat das Buch ausnehmend gut gefallen.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

So, genau so soll ein Thriller sein!

Die Maske der Schuld
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Von Band 1, Die Maske der Gewalt, war ich begeistert. Von dem jetzt vorliegenden Band 2, Die Maske der Schuld, bin ich noch begeisterter. Oder ich sage es ganz anders: Es ist für eine passionierte und ...

Von Band 1, Die Maske der Gewalt, war ich begeistert. Von dem jetzt vorliegenden Band 2, Die Maske der Schuld, bin ich noch begeisterter. Oder ich sage es ganz anders: Es ist für eine passionierte und anspruchsvolle Leserin wie mich unfassbar wohltuend, wenn bei einer Autorin wie Jennifer B. Wind Intelligenz, Kreativität und Sensibilität zusammen kommen. Dies wurde mir bei Band 2 noch mehr bewusst als beim ersten Band.
Nur ganz kurz zum Inhalt: Aus der Donau wird eine Leiche gefischt, die erhebliche Verletzungen, insbesondere am Schädel, aufweist. Richard Schwarz vom LKA kennt den Toten. Je mehr er in die Ermittlungen eintaucht, umso mehr erkennt er die Gefährlichkeit des Gegners. Die Pharmaindustrie, ominöse Wunderheiler und seine eigene Vergangenheit bringen Richard Schwarz zunehmend an seine Grenzen. Denn der Mörder ist felsenfest überzeugt von der Richtigkeit seines Handelns und lässt sich mit nichts davon abbringen.
Der Thriller ist fesselnd und perfekt durchkomponiert, der Spannungsbogen bleibt durchweg hoch, sodass man durch die Seiten jagt. Kurze Szenenwechsel, mitunter gemeine Ciffhanger, überraschende Wendungen, viel wörtliche Rede und gelegentlich aufblitzender Humor zeigen die ganze Bandbreite der Kunstfertigkeit der Autorin. Was mir hier in Band 2 besonders auffällt und was ich als sehr gewinnbringend empfinde, sind die mitunter eingeschobenen sachlichen Informationen, wie z. B. zum Thema Multiple Sklerose oder Cybercrime. Dass die Autorin mit viel Sachverstand und fleißiger Recherche auch an dieses Buch herangegangen ist, spürt man über alle Seiten hinweg sehr wohltuend. Die Personen werden farbig-vielschichtig dargestellt, nachvollziehbar in ihren Handlungen und Gedanken. Gekonnt-souverän leitet Jennifer B. Wind durch die verschiedenen Zeit- und Perspektivebenen, um die Geschichte in einen nervenzerfetzenden Showdown münden zu lassen.
So, genau so soll ein Thriller sein: Hart und gefühlvoll gleichermaßen, mit sich steigernder Spannung, psychologisch stimmig, mit einer vielschichtigen Handlung. Besser geht es nicht.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Ein großartig gelungenes Sachbuch für jüngere Pferdeliebhaber

Das große Buch für Pferdefreunde
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Welch ein traumhaft schönes, rundum gut gelungenes Pferde-Sachbuch für die Altersgruppe ab 6 - 8 Jahren! Ich bin begeistert und hoffe inständig, dass dieses Buch jedes tierliebende Kind so früh wie möglich ...


Welch ein traumhaft schönes, rundum gut gelungenes Pferde-Sachbuch für die Altersgruppe ab 6 - 8 Jahren! Ich bin begeistert und hoffe inständig, dass dieses Buch jedes tierliebende Kind so früh wie möglich erreicht und rufe alle Eltern und Großeltern auf, dieses Buch zu verschenken, zu Ostern, zum Geburtstag, als Belohnung, einfach so – ein sinnvolleres Geschenk können Sie nicht machen!

Auf dem Cover des großformatigen, durchaus schwergewichtigen Buches wird der Leser von einem offenen, wachen, sanften und freundlichen Pferdeblick gefangen genommen. Und damit haben wir bereits eine Besonderheit, besser gesagt die einzigartige Stärke des Buches vor uns, eines Buches, das völlig auf Fotos verzichtet, denn Thea Roß hat es meisterhaft verstanden, die Texte mit ausdrucksstarken Illustrationen zu versehen. Sie sind ein Hochgenuss, denn sie sind naturnah, völlig unverkitscht, dennoch gefühlvoll, und setzen den jeweiligen Text perfekt „in Szene“. Es lohnt sich, diese Illustrationen immer wieder anzuschauen. Es ist wahrlich eine Kunst, Pferde im jeweiligen Bewegungsablauf so perfekt zu zeichnen. Die Skizzen im Inneneinband sprechen für sich! Thea Roß, die erfahrene Illustratorin von mehr als 100 Büchern, trägt einen sehr wichtigen Teil zum gelungenen Gesamtkonzept des Buches bei. Denn mit einem Sachbuch die kleinen Leser „bei Laune“ zu halten, ist gar nicht so einfach. Doch Karolin Leszinski schafft es, mit ihren kindgerechten Texten, die sich durch klare Sprache und kurze Sätze auszeichnen, dem Wissensdrang der Kleinen so nachzukommen, dass es nie langweilig wird. Die Entwicklungsgeschichte des Pferdes über die Jahrtausende hinweg, die verschiedenen Rassen, Gangarten, Haltung und Pflege, Grundkenntnisse des Reitens und vieles, vieles andere werden in Text und Bild erläutert. Über die reine Wissensvermittlung hinaus steht jedoch immer an erster Stelle, den Kindern die Achtung vor dem Tier und seinen speziellen Bedürfnissen näherzubringen. Denn man kann es gar nicht früh genug lernen, dass Tierliebe auch Wissen und Verantwortung bedeutet.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

Die mittelalterliche und die moderne Post

Todgeweiht: Thriller
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Zwei Zeitstränge, 500 Jahre auseinander, und doch irgendwie auf undurchsichtige Weise verbunden. Ein neuer Zons-Thriller, fesselnd wie gewohnt bei dieser Autorin. Auch dieses Mal bin ich atemlos durch ...


Zwei Zeitstränge, 500 Jahre auseinander, und doch irgendwie auf undurchsichtige Weise verbunden. Ein neuer Zons-Thriller, fesselnd wie gewohnt bei dieser Autorin. Auch dieses Mal bin ich atemlos durch das Buch durchgerauscht, habe mich gegruselt, erschreckt, gewundert, geekelt, habe gerätselt, war verwirrt und wurde immer planloser – und am Ende restlos überrascht. Doch bei diesem 10. Zons-Thriller kam noch ein weiteres Element hinzu, nämlich die erschreckende Brisanz durch die Parallelität zwischen geschilderter Pest und Corona! Nie konnten wir die geschilderte „Pestordnung“ besser verstehen als in einer Zeit, in der wir wegen Corona unserer gewohnten Freiheit beraubt sind.
Über die Handlung kann man kaum etwas erzählen, ohne zu viel zu verraten. Gegenwart: Der sympathische Kommissar Oliver Bergmann ist wieder reichlich gefordert. Eine angeschwemmte Frauenleiche, laut Autopsie vom Mörder mehrere Tage vor dem Tod gequält, ein abgetrennter Finger, der niemandem zu gehören scheint, mehrere verschwundene junge Frauen, ein Pizzabote, in dessen Lieferung ein Zettel mit „Henkersmahlzeit“ zu finden ist – rätselhafte Geschehnisse, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Vergangenheit: In größter Eile werden Vorbereitungen getroffen, die Pest, die vor den Toren der Stadt Zons lauert, von der Stadt fernzuhalten. Als jedoch innerhalb der Stadtmauern der Wirt Gottfried tot vor seinem Wirtshaus gefunden wird mit einer Pestbeule am Hals, zugleich aber mit merkwürdig verrenkten Gliedern, breitet sich die Angst in der Stadt aus. Bastian Mühlenberg gibt sich jedoch mit dem vermeintlich Offensichtlichen nicht zufrieden, insbesondere als ein weiterer Toter gefunden wird.
Es ist bewundernswert, wie Catherine Shephard es mit jedem neuen Buch in unveränderter Bestform schafft, den Leser zu packen, ihn mit allen Sinnen in die Geschichte hineinzuziehen und ihn mit gemeinen Cliffhangern zu quälen. Man eilt von Kapitel zu Kapitel und tappt in alle von der Autorin ausgelegten Fallen, bis man am Ende durch ein fulminantes Ende restlos überrascht wird. Die Protagonisten sind wie immer absolut stimmig dargestellt, die erzählte Geschichte ist nachvollziehbar. Rundum: Auch dieser neue Titel von Catherine Shepherd lässt den Leser alles um sich herum vergessen – ein Lesevergnügen!

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