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Veröffentlicht am 28.04.2020

Einfach ein tolles Buch

Beute
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Buchmeinung zu Deon Meyer – Beute

„Beute“ ist ein Kriminalroman von Deon Meyer, der 2020 bei Rütten & Loening in der Übersetzung von Stefanie Schäfer erschienen ist. Der Titel der südafrikanischen Originalausgabe ...

Buchmeinung zu Deon Meyer – Beute

„Beute“ ist ein Kriminalroman von Deon Meyer, der 2020 bei Rütten & Loening in der Übersetzung von Stefanie Schäfer erschienen ist. Der Titel der südafrikanischen Originalausgabe in Afrikaans lautet „Prooi“ und ist 2018 erschienen.

Zum Autor:
Deon Meyer, Jahrgang 1958, Rugby-Fan und Mozart-Liebhaber, ist sozusagen der "Easy Rider" der südafrikanischen Literaturszene, ist sein Tagesjob doch der eines PR-Managers bei BMW Motorcycles. Seine melancholischen, sehr menschlich und weitsichtig geschriebenen Krimis brachten Meyer schnell eine begeisterte Leserschaft ein.

Klappentext:
Jäger oder Beute
Bennie Griessel plant zu heiraten – und muss sich dann um einen Fall kümmern, der eigentlich zu den Akten gelegt werden soll. Ein ehemaliger Polizist wurde in einem Luxuszug ermordet, und die geheimen Sicherheitsbehörden Südafrikas tun alles, um es nach einem Selbstmord aussehen zu lassen. Als ein zweiter Todesfall ebenfalls vertuscht werden soll, bekommt Griessel eine Ahnung davon, dass es um viel mehr geht als um Mord. Gewisse Kreise wollen den Präsidenten aus dem Weg räumen. Sie haben dazu jemanden aktiviert, der sich in Bordeaux in Frankreich zur Ruhe gesetzt hat: einen Kämpfer namens Tobela.

Meine Meinung:
Mich hat dieses Buch von Anfang an gefangen genommen. Es gibt zwei Handlungsstränge, die einerseits in Frankreich und andererseits in Südafrika spielen. In Südafrika agiert der trockene Alkoholiker und Kriminalpolizist Bennie Griessel, der mit seinen Kollegen einen abgekühlten Todesfall zugewiesen bekommt. Ein Mann, der als Sicherheitsberater eine alte Dame in einem Luxuszug begleitete, wird nach einigen Tagen tot neben der Strecke gefunden. Bennies Gedanken kreisen aber auch um seinen bevorstehenden Heiratsantrag an seine Lebensgefährtin, weil er alles richtig machen will und doch eine Abfuhr befürchtet. In Bordeaux hat sich der ehemalige Freiheitskämpfer Tobela unter dem Namen Daniel Darret eine unauffällige und zurückgezogene Existenz aufgebaut. Er hat der Gewalt abgeschworen und möchte sein weiteres Leben in aller Ruhe genießen. Er hat alle Kontakte zu seinem früheren Leben gekappt, wird aber von einem alten Kampfgefährten aufgespürt, der ihm einen Mordauftrag überbringt. Und damit gerät er in den Fokus eines Geheimdienstes.
Die Geschichte wird vorwiegend aus den Perspektiven Tobela / Darret und Griessel erzählt. Ein Zusammenhang ist vorerst nicht erkennbar, aber natürlich ergibt sich dieser gegen Ende der Geschichte. Griessel und sein Partner Cupido sind erfahrene Polizisten, die die Entwicklung in ihrem Land mit wachsender Sorge betrachten. Korruption und politische Machtkämpfe behindern die Entwicklung des Landes und wirken sich mittlerweile auch auf ihre tägliche Arbeit aus. Der Sohn seiner Lebensgefährtin betrachtet Cupido als korrupten Beamten und dies wurmt ihn gewaltig. Er sinnt über eine Möglichkeit nach, ihm das Gegenteil zu bewahren. Auch Tobela ist ein ehrenwerter Mann, auch wenn er ausführendes Organ der Befreiungsorganisation gewesen ist. Als sein alter Kampfgefährte überraschend verstirbt übernimmt er dessen Auftrag.
Deon Meyer erzählt zunächst gemächlich und ruhig und lässt sich Zeit, die Figuren ausführlich und detailliert zu zeichnen. Dann zieht er das Tempo deutlich an und es wird merklich spannender. Die Perspektivwechsel werden häufiger und beim finalen Showdown werden die Handlungen quasi parallel fortgeführt. Ohne den Spannungsbogen zu verlieren werden immer wieder Passagen mit den privaten Gedanken der Protagonisten eingestreut. Für mich war es großes Kino.

Fazit:
Die Mischung aus Agenten- und Polizeiroman hat mich begeistert und besonders die Figurenzeichnung ist herausragend. Gerne vergebe ich die Höchstwertung fünf von fünf Sternen (100 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für die Freunde spannender Kriminalliteratur aus.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Gelungene Synthese aus Historie und Kriminalfall

Der Ballhausmörder
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Buchmeinung zu Susanne Goga – Der Ballhausmörder

„Der Ballhausmörder“ ist ein Kriminalroman von Susanne Goga, der 2020 bei dtv Verlagsgesellschaft erschienen ist. Dies ist bereits der siebte Roman um ...

Buchmeinung zu Susanne Goga – Der Ballhausmörder

„Der Ballhausmörder“ ist ein Kriminalroman von Susanne Goga, der 2020 bei dtv Verlagsgesellschaft erschienen ist. Dies ist bereits der siebte Roman um den Berliner Kommissar Leo Wechsler.

Zum Autor:
Susanne Goga wurde 1967 in Mönchengladbach geboren und lebt immer noch da. Außer wenn sie verreist, gerne nach Berlin, was sich auch in ihren Romanen widerspiegelt. Am liebsten aber reist sie in die Vergangenheit und erzählt ihrem Lesepublikum davon.

Klappentext:
Berlin, Sommer 1928. In Bühlers Ballhaus in der Auguststraße, auch »Clärchens Ballhaus« genannt, wird eine Garderobiere ermordet aufgefunden. Clärchen, die Betreiberin, ist schockiert. Zielt der Mord in irgendeiner Weise auf ihr Etablissement? Oder hat der kommunistische Ex-Geliebte der Toten etwas mit der Tat zu tun? Kommissar Leo Wechsler und seine Kollegen ermitteln in einer Welt aus Charleston, Sekt für eine Mark und hemmungslosem Amüsement.

Meine Meinung:
Die Fortsetzung der Leo Wechsler Reihe spielt im Berlin der kleinen Leute und erzählt von eher unspektakulären Verbrechen. Die Ermittlungen werden realistisch beschrieben und das Leben zu jener Zeit findet Eingang in die Handlung. Die Figuren sind bis auf Leo Wechsler und Robert Walter nicht sonderlich tief beschrieben, wirken aber trotzdem lebendig. Leo und sein ehemals bester Freund entfernen sich voneinander, weil Roberts Liebe, eine Schauspielerin, ihn für einen Produzenten verlassen hat. Robert trinkt übermäßig und wird in eine kleine Außenstelle versetzt, in der er national gesinnten Kollegen begegnet. In einer zweiten Nebenhandlung hat Roberts Sohn, der aus der Hitlerjugend ausgetreten ist, Ärger mit alten Kameraden. Es sind diese Nebenstränge, die diesen Krimi besonders machen, zumal sie der Spannung nicht schaden. Die Ermittlungen werden trotz einiger Rückschläge fortgeführt und gipfeln in einen passenden Showdown.

Fazit:
Ein historischer Krimi aus dem Berlin der Weimarer Republik, der Zeitgeist, historische Fakten und persönliche Beziehungen vereint. Gerne vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 03.04.2020

Tolle Figuren und Spannende Handlung

Opferfluss
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Buchmeinung zu Lorenz Stassen – Opferfluss

„Opferfluss“ ist ein Kriminalroman von Lorenz Stassen, der 2020 im Heyne Verlag erschienen ist. Dies ist der dritte Band um den Rechtsanwalt Nicholas Meller. ...

Buchmeinung zu Lorenz Stassen – Opferfluss

„Opferfluss“ ist ein Kriminalroman von Lorenz Stassen, der 2020 im Heyne Verlag erschienen ist. Dies ist der dritte Band um den Rechtsanwalt Nicholas Meller.

Zum Autor:
Lorenz Stassen, geboren 1969, wuchs in Solingen auf und wurde zunächst Chemielaborant. Er wechselte ins Film- und Fernsehgeschäft und arbeitet seit 1997 als freischaffender Drehbuchautor, u. a. für »Soko Köln / Soko Stuttgart«. Mit seiner Kriminalserie um Nicholas Meller und Nina Vonhoegen tritt er jetzt als Autor hervor. Lorenz Stassen lebt in Köln.

Klappentext:
Nach zwei spektakulären Kriminalfällen, die er aufklären konnte, ist Nicholas Meller vom Underdog zum Staranwalt geworden - doch die Verbrechen, die er hautnah erleben musste, hinterlassen ihre Spuren. Zudem hat er sich die Polizei nicht gerade zum Freund gemacht. So überrascht es Meller, als ihn Kommissar Rongen um Hilfe bittet. Rongen ist des Mordes angeklagt! Alte Konflikte sind vergessen, denn für Rongen geht es jetzt um alles oder nichts. Nach und nach gerät Meller in ein Netz aus Korruption, Gewalt und Leidenschaft - ein Netz, aus dem es kein Entkommen mehr zu geben scheint ...

Meine Meinung:
Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, da ich viel Gutes darüber gehört hatte. Vieles davon hat sich bewahrheitet. Die Figuren Nicholas Meller und Kommissar Rongen sind ungewöhnlich, tiefschichtig und mit einem dunklen Touch, genauso wie ich es mag. Die dritte Hauptfigur fällt etwas ab, da mir zu sehr und zu oft auf ihre körperliche Behinderung hingewiesen wurde. Der Fall selber ist komplex und auch originell, weil sich Kommissar Rongen, der in den vorhergehenden Bänden gegen die Klienten Mellers ermittelte, in die Obhut Mellers begibt. Der Staatsanwalt ist der Gegenspieler Mellers und auch er ist mit allen Wassern gewaschen. Schwierig wird es für Meller und Rongen auch dadurch, dass russische Kriminelle auch ihre Interessen vertreten. Der Fall bleibt lange Zeit undurchsichtig und nimmt mehrfach eine unerwartete Wendung. Auch persönliche Beziehungen und ihre Entwicklung spielen eine wichtige Rolle, zumal sie den harten Grundstoff auflockern.
Explizite Gewaltdarstellung gibt es an einigen Stellen. Sie war für mich teilweise grenzwertig.
Schnelle Szenen- und Ortswechsel prägen mit kurzen Kapiteln prägen den Erzählstil, der viel Spannung zusätzlich zur Handlung erzeugt. Zum Abschluss gibt es einen denkwürdigen Showdown, der zur Geschichte passt.

Fazit:
Ein recht harter Thriller, der mit komplexer Handlung, tief gezeichneten Figuren und viel Spannung überzeugt, für mich manchmal aber etwas zu brutal. Trotzdem vergebe ich fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 29.03.2020

hat alles, was einen historischen Roman lesenswert macht

Der Ring des Lombarden
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Buchmeinung zu Petra Schier – Der Ring des Lombarden

„Der Ring des Lombarden“ ist ein historischer Roman von Petra Schier, der 2020 bei Rowohlt Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Band der ...

Buchmeinung zu Petra Schier – Der Ring des Lombarden

„Der Ring des Lombarden“ ist ein historischer Roman von Petra Schier, der 2020 bei Rowohlt Taschenbuch erschienen ist. Dies ist der zweite Band der Lombarden-Reihe.

Zum Autor:
Petra Schier, Jahrgang 1978, lebt mit Mann und Hund in einer kleinen Gemeinde in der Eifel. Sie studierte Geschichte und Literatur an der Fernuniversität Hagen, und seit 2003 arbeitet sie als freie Autorin.
Ihre sehr erfolgreichen historischen Romane erscheinen im Rowohlt Taschenbuch Verlag, ihre Weihnachts- und Liebesromane bei Rütten & Loening sowie MIRA Taschenbuch und Weltbild.
Sie ist Mitglied im Syndikat und bei DELIA sowie Vorsitzende der Jury des DELIA-Literaturpreises sowie des DELIA-Jugendliteraturpreises.

Klappentext:
Köln, 1423. Der Tod ihres Mannes, des Lombarden Nicolai Golatti, hat Aleydis de Bruinker zu einer sehr jungen und sehr reichen Witwe gemacht. Und zu einer Frau mit vielen Feinden: Konkurrenten, die sie als unfähig verleumden, die geerbte Wechselstube zu führen. Angeblich ehrenwerte Männer, die an die Mitgift ihrer Mündel wollen. Und eine unsichtbare Bedrohung aus der Schattenwelt, dem Netz aus Intrigen und Erpressung, das ihr Mann zu Lebzeiten gewoben hat. Als ein Brandanschlag auf Nicolais Mörderin die Stadt erschüttert, muss Aleydis etwas tun, das ihr überhaupt nicht behagt: Gewaltrichter Vinzenz van Cleve um Hilfe bitten, den Mann, der ohnehin schon zu viel Platz in ihren Gedanken einnimmt …

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Die Beschreibungen des mittelalterlichen Köln wirken lebhaft und glaubwürdig. Der Schreibstil der Autorin ist klar und angenehm zu lesen, vermittelt aber auch Flair und Gefühle. Meist wird die Geschichte aus der Perspektive der jungen Witwe Aleydis erzählt. Ihr drohen allerlei Gefahren und sie begegnet einigen Menschen, deren Absichten nicht klar sind, hat aber im Gewaltrichter Vinzenz van Cleve einen starken und umsichtigen Freund zur Seite stehen. Alle außer den beiden genannten glauben, dass sie ein tolles Paar abgeben würden. Diese beiden Figuren sind komplex gestartet während die übrigen Figuren meist recht einfach gestrickt sind. Kleinere und größere Probleme tauchen vor den sympathischen Freunden auf. Beiden verlassen sich oft auf ihren Menschenverstand und gehen auch Risiken ein. Ihr Verhalten wirkt manchmal recht modern, aber es entspricht durchaus den historischen Urkunden. Der Autorin ist es gelungen Spannung, Gefühle und historische Elemente in einem ausgewogenen Verhältnis zu mischen. Die Geschichte nimmt einige überraschende Wendungen, enthält bedrohliche, aber auch heitere Szenen und macht Lust auf den dritten Teil.

Fazit:
Sowohl Figuren als auch Handlung haben mich überzeugt. Einiges Wissenswerte aus dem historischen Köln runden die spannende Geschichte ab. Deshalb vergebe ich gerne fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung für dieses Buch aus.

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Veröffentlicht am 26.02.2020

Eine wunderbare Erzählung in Wort und Inhalt

Im Netz des Lemming
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Buchmeinung zu Stefan Slupetzky – Im Netz des Lemming

„Im Netz des Lemming“ ist ein Kriminalroman von Stefan Slupetzky, der 2020 im Haymon Verlag erschienen ist. Dies ist der sechste Band um Leopold „Lemming“ ...

Buchmeinung zu Stefan Slupetzky – Im Netz des Lemming

„Im Netz des Lemming“ ist ein Kriminalroman von Stefan Slupetzky, der 2020 im Haymon Verlag erschienen ist. Dies ist der sechste Band um Leopold „Lemming“ Wallisch.

Zum Autor:
Stefan Slupetzky, 1962 in Wien geboren, schrieb und illustrierte mehr als ein Dutzend Kinder- und Jugendbücher, für die er zahlreiche Preise erhielt.
Seit einiger Zeit widmet er sich vorwiegend der Literatur für Erwachsene und verfasst Bühnenstücke, Kurzgeschichten und Romane. Für den ersten Krimi um seinen Antihelden Leopold Wallisch, «Der Fall des Lemming», erhielt Stefan Slupetzky 2005 den Glauser-Preis, für «Lemmings Himmelfahrt» den Burgdorfer Krimipreis. «Lemmings Zorn» wurde 2010 mit dem Leo-Perutz-Preis ausgezeichnet. Im selben Jahr gründete Slupetzky ein Wienerliedtrio, das Trio Lepschi, mit dem er seither als Texter und Sänger durch die Lande tourt. Stefan Slupetzky lebt mit seiner Familie in Wien.

Klappentext:
Ein tragischer Suizid und ein Nachtwächter in Bedrängnis
Der Lemming versteht sie nicht mehr, die Welt. Und noch weniger versteht er das Kauderwelsch aus Internet-Sprache und Englisch, das sein Sohn Ben mit seinem Freund Mario spricht. Als der Lemming sich mit ebendiesem Mario durch Zufall eine Straßenbahn teilt, passiert das Unfassbare: Auf Marios Handy-Display erscheint eine offenbar schockierende Nachricht, der Bub rennt unvermittelt aus der Bahn und springt von einer Brücke in den Tod.

Meine Meinung:
Meine erste Begegnung mit Stefan Slupetzky und seiner Romanfigur Leopold Wallisch war eine Offenbarung. Die sprachliche Gestaltung hat mich vom ersten Satz an gefangen genommen, schon der Titel ist ein wunderbares Wortspiel. Inhaltlich hatte ich anfangs ein paar Probleme, weil ich mich mit den politischen Verhältnissen in Österreich nicht so auskenne, aber mit etwas Recherche im Internet war das Problem behoben. Hauptthema des Buches bleibt aber die Meinungsmache im Internet und die Auswirkungen, die es auf die Menschen hat. Und der Lemming muss in dieser Geschichte einiges aushalten, aber es trifft auch seine unbeteiligte Familie. Weitere Personen sind betroffen und der Lemming findet einige Leidensgenossen. Ein absolutes Highlight ist eine echte Diskussion mit mehreren Beteiligten, bei der das Aufeinanderzugehen und das Aufgreifen der Gedanken des Gesprächspartners erfolgt und das Besondere daran hervorgehoben wird, gerade wenn man unterschiedlicher Meinung ist.
Unterstützt wird der Lemming vom Kommissar Polivka, der auch dem Fokus der öffentlichen Meinung zum Opfer fällt. Es ist schon ein wunderbarer schwarzer Humor, wenn die beiden Ermittler mit Theaterbärten der digitalen Verfolgung zu entkommen versuchen. Es bleibt aber ein ernstes Thema und die präsentierte Lösung setzt dem Buch die Krone auf.

Fazit:
Ein wunderbares Buch, das mich sowohl sprachlich als auch inhaltlich mehr als nur überzeugt hat. Mir bleibt nur, das Buch in höchsten Tönen zu loben (fünf von fünf Sternen, 100 von 100 Punkten). Natürlich gibt es eine Leseempfehlung für diesen herausragenden Roman.

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