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Veröffentlicht am 05.04.2020

Auf zur Kur nach Borkum

Mordseeluft
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Nach der Trennung von ihrem betrügerischen Ehemann fährt Caro zusammen mit ihrem Sohn auf Kur nach Borkum. Kaum in der Klinik angekommen, wird der Leiter der Kurklinik in der Strandsauna tot aufgefunden. ...

Nach der Trennung von ihrem betrügerischen Ehemann fährt Caro zusammen mit ihrem Sohn auf Kur nach Borkum. Kaum in der Klinik angekommen, wird der Leiter der Kurklinik in der Strandsauna tot aufgefunden. War es ein natürlicher Tod oder hat jemand nachgeholfen? Zusammen mit dem Insulaner Jan Akkermann versucht Caro das Rätsel um den Tod des Arztes zu lösen.

Der erste Fall für Caro Falk und Jan Akkermann hat mich sehr amüsiert und gut unterhalten. Caro, die mit ihrem Noch-Ehemann um Geld und alles kämpfen muss, kommt nach Borkum, wo ihr Schwiegervater lebt, mit dem sie sich sehr gut versteht. In der Kurklinik lernt sie andere Frauen kennen, denen das Leben auch übel mitgespielt hat. Doch eigentlich konzentriert sie sich schnell auf den Tod des Arztes und weniger auf ihren Kuraufenthalt. Dabei habe ich mich immer sehr über Caros Gedanken amüsiert.

Die Zusammenarbeit zwischen Caro und Jan fand ich lustig – und so geraten die beiden in einige abstruse Abenteuer, bevor sie die Tat aufklären können. Da Jan den Ruf eines Ex-Super-Soldaten hat, ist seine Vorgehensweise oft so, dass man das doch sehr bezweifeln möchte – aber das macht er wieder mit so viel Witz, dass man amüsiert weiterliest. Die Auflösung war dann auch eine Überraschung, mit der ich nicht unbedingt gerechnet habe. Gut gemacht!

Insgesamt hat mich die Reise nach Borkum sehr gut unterhalten. Ich freue mich auf weitere Fälle, bei denen ich Caro und Jan begleiten kann, um so noch mehr über die beiden zu erfahren – ich bin auf jeden Fall wieder dabei!

Veröffentlicht am 02.04.2020

Die Tote am Strand

Nebelmeer
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In den Dünen am Priwallstrand wird die skelettierte Leiche einer Frau gefunden. Die Überreste weisen einige Parallelen zu einem alten Fall auf, der auch nach Jahren noch ungeklärt ist. Treibt hier ein ...

In den Dünen am Priwallstrand wird die skelettierte Leiche einer Frau gefunden. Die Überreste weisen einige Parallelen zu einem alten Fall auf, der auch nach Jahren noch ungeklärt ist. Treibt hier ein Serientäter sein Unwesen – und können Birger Andresen und sein Team die Fälle klären?

Die Atmosphäre des Buches ist direkt mal dunkel und verstörend. Nebel liegt über dem Strand, an dem das Skelett gefunden wird. Dadurch ist man direkt in der düsteren Story drin. Die gefundenen Überreste weisen Zeichen schlimmster Misshandlungen auf – und der Fall zeigt tiefe Einblicke in die Abgründe der Menschheit.

Mir hat das Team gefallen, auch wenn ich vorher noch keinen Teil der Reihe gelesen hatte. Das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch, denn schnell weiß man, wer wer ist und in welchem Verhältnis alle zueinander stehen. Für mich zumindest war es kein Problem, das Buch ohne Vorkenntnisse zu lesen. Natürlich macht es einen dann aber neugierig, warum verschiedene Charaktere nicht so gut miteinander auskommen, das werde ich dann wohl in der nächsten Zeit herausfinden, wenn ich die ersten Teile der Reihe lese.

Das Buch hat mir gut gefallen. Der Fall ist spannend und gut erzählt. Ich fühlte mich gut unterhalten und konnte bisweilen gar nicht aufhören, weil das Team dem Täter immer näher kam.

Gut geschriebener und spannender Krimi, der Lust auf mehr Geschichten um Andresen und das Team der X-Einheit macht.

Veröffentlicht am 31.03.2020

Sei freundlicher, als unbedingt nötig

Wunder
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August ist 10 und er ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Nur sieht er nicht aus, wie ein ganz normaler Junge. August hat ein deformiertes Gesicht, da er mit einem Gendefekt geboren wurde. Und nun soll ...

August ist 10 und er ist eigentlich ein ganz normaler Junge. Nur sieht er nicht aus, wie ein ganz normaler Junge. August hat ein deformiertes Gesicht, da er mit einem Gendefekt geboren wurde. Und nun soll August zum ersten Mal zur Schule gehen. Er hat Angst vor den anderen Kindern, doch er findet schnell Freunde. Aber natürlich ist das Leben nicht so leicht, wenn man Auggie ist und eben kein normaler Junge.

In diesem Fall hatte ich zuerst den Film gesehen, bevor ich das Buch gelesen habe. Den Film habe ich geliebt und ich gebe zu, dass ich sehr viele Tränen vergossen habe, während ich ihn angesehen habe. In diesem Fall kann ich aber auch sagen, dass ich das Buch geliebt habe, denn auch hier brachte mich Auggie zum Lachen und auch zum Weinen.

Das Buch ist in Kapitel aus verschiedenen Sichten der Charaktere aufgeteilt. So erfährt man nicht nur Augusts Gedanken und Gefühle, sondern auch die seiner Schwester Via und seiner Freunde Jack und Summer. Das hat mir sehr gut gefallen. Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie es sein muss, ein Kind wie August zu kennen. Sehr gefallen hat mir, dass manchen Kindern schnell klar wurde, dass August eben doch ein normaler Junge ist, der eben nur anders aussieht. Und natürlich, wie grausam Kinder sein können, ohne es unbedingt böse zu meinen. Auch das kam sehr gut rüber.

Ich habe August sehr gerne bei seinem ersten Schuljahr begleitet, liebte seine Familie und seine Freunde und habe Rotz und Wasser geheult, als seine geliebte Hündin Daisy gestorben ist. Ein richtig schönes Buch über ein außergewöhnliches Kind! Schön!

Veröffentlicht am 30.03.2020

Auf der Jagd nach der Flaschenpost

Die letzte Flaschenpost
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Der Kunstgeschichtsstudent Janis bekommt die Gelegenheit, den Dichter Otto Maaßen bei einer Veranstaltung zu treffen. Dort lernt er auch die Enkelin des Mannes kennen, die ihn sofort fasziniert. Da Otto ...

Der Kunstgeschichtsstudent Janis bekommt die Gelegenheit, den Dichter Otto Maaßen bei einer Veranstaltung zu treffen. Dort lernt er auch die Enkelin des Mannes kennen, die ihn sofort fasziniert. Da Otto sterben muss, will er ein letztes Gedicht in Form von Flaschenposten den Rhein entlangfahren und zufällig finden zu lassen. Als sich die Flaschen auf den Weg machen, machen sich Janis und Angelina auf, um die Flaschen von den Findern zu bekommen. Eine Reise zu sich selbst beginnt, bei der viele Wahrheiten ans Licht kommen.

Annika Kemmeter hat hier ein interessantes und fesselndes Buch geschrieben. Die Idee, eine letzte Nachricht in Form von Flaschenposten auf die Reise zu schicken, ist wirklich schön. Wer findet solche Nachrichten und was passiert mit ihnen, wenn sie gefunden werden? So fieberte ich mit Angelina und Janis mit, wenn die Nachricht eines neuen Fundes im Internet auftauchte.

Gleichzeitig wird klar, dass es irgendwie zu einfach ist, wie eine Flasche nach der anderen auftaucht. Janis wird misstrauisch und mit ihm auch der Leser. Trotzdem bleibt die Idee schön, auch wenn der Zweck ein anderer zu sein scheint. Das hat mir auch gefallen.

Das Buch ist sehr schön geschrieben und man will einfach wissen, wohin alles führen wird. Irgendwie ist es am Ende eine traurige Familiengeschichte, aber der Weg zur Auflösung ist interessant und spannend.

Ich konnte Angelina als Person nicht richtig fassen, das ist mein einziger Kritikpunkt. Janis mochte ich sehr, auch wenn sein Motiv am Anfang auch nicht so ganz zu durchschauen ist. Mich hat die Suche nach den Flaschenposten sehr gut unterhalten und ich mochte Janis und seine Freunde, wobei Angelina mir bis zum Schluss fremd blieb. Die Geschichte fand ich schön, deshalb 4 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 29.03.2020

Eine zweite Chance

Ich an meiner Seite
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Arthur ist nach einem Gefängnisaufenthalt wieder in Freiheit und versucht, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Zusammen mit seinem unkonventionellen Therapeuten Konstantin „Börd“ Vogl tut Arthur ...

Arthur ist nach einem Gefängnisaufenthalt wieder in Freiheit und versucht, sein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Zusammen mit seinem unkonventionellen Therapeuten Konstantin „Börd“ Vogl tut Arthur alles, um seine zweite Chance zu nutzen. Doch es ist gar nicht so einfach, als ehemaliger Inhaftierter im „normalen“ Leben wieder Fuß zu fassen. Doch Arthur gibt nicht auf.

Birgit Birnbacher hat mit „Ich an meiner Seite“ eine präzise und interessante Studie der Lebensumstände eines Gestrauchelten vorgelegt. Dabei erzählt sie mit viel Humor von einem stillen und intelligenten Jungen, der sich strafbar machte, weil ihn die Lebensumstände dazu gebracht haben. Und weil Arthur kein böser Mensch ist, sondern irgendwie immer in alles reinstolpert, bleibt er für den Leser sympathisch und liebenswert.

Ich mochte Arthur, der in einer Familie aufwuchs, in der die Mutter und der Stiefvater arbeiten und die Söhne nicht weiter beachten. Sein Bruder verlässt früh das Haus und lässt nie wieder von sich hören, während Arthur versucht, seinen Weg zu machen. Vor allem seine Zuneigung zu der todkranken Schauspielerin Grazetta, die dem Jungen eine Art Ersatzmutter wird, ist sehr schön erzählt, auch weil sie ein so toller und liebenswerter Charakter ist, auch wenn sie etwas sperrig wirkt.

Das Buch hat mir gut gefallen. Arthur und seine zweite Chance sind sehr schön beschrieben und ließen mich mitfiebern. Ich wollte, dass Arthur es schafft, dass er ein neues Leben beginnen kann, in dem ihm sein Gefängnisaufenthalt nicht im Weg steht. Weil mir am Ende zu viele Sachen ungeklärt blieben, gebe ich 4 von 5 Sternen.