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Veröffentlicht am 09.12.2020

Überlebensbericht eines Kindes

Triceratops
0

Meine Meinung und Inhalt

“Nachdem sich der Fluss beruhigt hatte, standen wir auf und stellten uns auf die unterste der steinernen Stufen, die neben uns ins Wasser führten. Das gegenüberliegende Ufer konnten ...

Meine Meinung und Inhalt

“Nachdem sich der Fluss beruhigt hatte, standen wir auf und stellten uns auf die unterste der steinernen Stufen, die neben uns ins Wasser führten. Das gegenüberliegende Ufer konnten wir im Nebel bloß erahnen. Wir schlossen die Augen. Langsam kippten wir vornüber.” (ZITAT)

Ein kleiner Junge malt Monster in seine Schulhefte und spricht von sich selbst als Wir. Seine Mutter schluckt in der geschlossenen Anstalt Neuroleptika mit ungesüßtem Früchtetee hinunter. Der bibeltreue Vater kocht nur Frankfurter und die Schwester bewegt sich wie ein Geist durch das Haus. Die einzigen Vertrauten des Jungen sind die Aschbach-Großmutter und später die blauhaarige Helix, die auf ihrem Snakeboard in sein Leben fährt. Eines Tages ereignet sich eine Tragödie, die das Wir und die ganze Familie von Grund auf erschüttert.

Roiss erzählt sehr bildhaft, beklemmend und hart, sodass mich der Roman an einigen Stellen innehalten lies und mir noch lange in Erinnung bleiben wird.

Der Roman kann durchaus als anspruchsvoll und fesselnd eingestuft werden.

Der Erzähler spricht in der Wir-Form von sich, was hier keineswegs wirkt wie eine Mehrzahl – ganz im Gegenteil. Daraus spricht eine tiefe Verwundung, eine bodenlose Haltlosigkeit, auch wenn man als Leserin nur spekulieren kann.


“Wir sagten Mutter, dass wir sie lieben. Es war nicht wahr. Wir wollten nichts sagen, sie nicht berühren, nicht alleine mit ihr sein.“ (ZITAT)


Das Cover finde ich sehr speziell.


Für mich ein wirklich ein sehr gelungenes Buch, das vollkommen zu Recht für den deutschen Buchpreis 2020 (Longlist) nominiert wurde.

Stephan Roiss wurde 1983 in Linz geboren. Studium (Kunstwissenschaft und Philosophie) an der KTU Linz. Lebt und arbeitet in Linz als Autor, Musiker (Bands: Fang den Berg, Äffchen & Craigs, et al.), Journalist und Radiomacher (Radio FRO).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.12.2020

Überlebensbericht eines Kindes

Triceratops
0

Meine Meinung und Inhalt

“Nachdem sich der Fluss beruhigt hatte, standen wir auf und stellten uns auf die unterste der steinernen Stufen, die neben uns ins Wasser führten. Das gegenüberliegende Ufer konnten ...

Meine Meinung und Inhalt

“Nachdem sich der Fluss beruhigt hatte, standen wir auf und stellten uns auf die unterste der steinernen Stufen, die neben uns ins Wasser führten. Das gegenüberliegende Ufer konnten wir im Nebel bloß erahnen. Wir schlossen die Augen. Langsam kippten wir vornüber.” (ZITAT)

Ein kleiner Junge malt Monster in seine Schulhefte und spricht von sich selbst als Wir. Seine Mutter schluckt in der geschlossenen Anstalt Neuroleptika mit ungesüßtem Früchtetee hinunter. Der bibeltreue Vater kocht nur Frankfurter und die Schwester bewegt sich wie ein Geist durch das Haus. Die einzigen Vertrauten des Jungen sind die Aschbach-Großmutter und später die blauhaarige Helix, die auf ihrem Snakeboard in sein Leben fährt. Eines Tages ereignet sich eine Tragödie, die das Wir und die ganze Familie von Grund auf erschüttert.

Roiss erzählt sehr bildhaft, beklemmend und hart, sodass mich der Roman an einigen Stellen innehalten lies und mir noch lange in Erinnung bleiben wird.

Der Roman kann durchaus als anspruchsvoll und fesselnd eingestuft werden.

Der Erzähler spricht in der Wir-Form von sich, was hier keineswegs wirkt wie eine Mehrzahl – ganz im Gegenteil. Daraus spricht eine tiefe Verwundung, eine bodenlose Haltlosigkeit, auch wenn man als Leserin nur spekulieren kann.


“Wir sagten Mutter, dass wir sie lieben. Es war nicht wahr. Wir wollten nichts sagen, sie nicht berühren, nicht alleine mit ihr sein.“ (ZITAT)


Das Cover finde ich sehr speziell.


Für mich ein wirklich ein sehr gelungenes Buch, das vollkommen zu Recht für den deutschen Buchpreis 2020 (Longlist) nominiert wurde.

Stephan Roiss wurde 1983 in Linz geboren. Studium (Kunstwissenschaft und Philosophie) an der KTU Linz. Lebt und arbeitet in Linz als Autor, Musiker (Bands: Fang den Berg, Äffchen & Craigs, et al.), Journalist und Radiomacher (Radio FRO).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
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  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2020

LIEBE DEIN ESSEN – DANN LIEBT ES DICH

MODERN AYURVEDA
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Meine Meinung und Inhalt


Mit MODERN AYURVEDA legt die Autorin nun erstmals ihre Lieblingsrezepte und ihr fundiertes Wissen als Ernährungsberaterin in Buchform vor.

Ich selbst habe während der Lovelybooks ...

Meine Meinung und Inhalt


Mit MODERN AYURVEDA legt die Autorin nun erstmals ihre Lieblingsrezepte und ihr fundiertes Wissen als Ernährungsberaterin in Buchform vor.

Ich selbst habe während der Lovelybooks Leserunde viele tolle Rezepte von Salaten, Snacks und warmen Gerichten ausprobiert.

Vieles konnte mich begesitern und ich habe außerdem viel wissenswertes rund um Ayurveda gelernt.

Katharina Döricht zeigt vor allem, wie leicht der Ayurveda im Alltag umsetzbar ist. So eröffnet Katy einen ganz neuen Blick auf die ayurvedische Ernährung, in der es nicht um Regeln und Verbote geht, sondern um den achtsamen Umgang mit Lebensmitteln und dem eigenen Körper. Neben vielen wissenswerten Tipps aus der Praxis sind es fünf Prinzipien, die Katy ihren Lesern*innen ans Herz legt:

1) Keine Diäten
2) Nähre deinen Körper
3) Ändere deine mentale Einstellung
4) Reduziere Stress
5) Verbinde dich mit deinem Körper

Für mich ein wirklich schön gestaltetes Buch mit über 100 leckeren Rezepten für jedermann.


Dies ist ein Buch für alle, die das Leben und das Essen genießen wollen.

Denn wie die Autorin aus eigener Erfahrung weiß, ist Essen oft mit

Emotionen verbunden. Sei es Langeweile, Frust oder Belohnung. Eben so häufig sind es aber Unverträglichkeiten oder gesundheitliche Probleme, die den Spaß am Essen und somit die Lebensfreude mindern.

Die Autorin kämpfte selbst jahrelang gegen Darmbeschwerden, bevor sie die heilenden Kräfte des Ayurveda für sich entdeckte und ihre eigene Ernährung damit bereicherte
MODERN AYURVEDA bietet:

- Über 100 erprobte, unkomplizierte Rezepte – schnell und einfach zuzubereiten
- Grundwissen des Ayurveda, für jeden verständlich erklärt
- Ayurvedischer Typen-Test (Doschas)
- Gewürz-Special: die vitalisierenden Kräfte der Natur typgerecht nutzen
- Persönliche Tipps aus Katy's Küche und Ernährungspraxis


Katharina Döricht ist ganzheitliche ayurvedische Ernährungs- und Gesundheitsberaterin, Beraterin in Darmgesundheit und Yogalehrerin. Seit 2015 betreibt sie den Blog "Tasty Katy", auf dem sich alles um eine gesunde Ernährung und Lebensweise dreht.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.11.2020

Peter Hogart ermittelt

Die schwarze Dame
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Meine Meinung und Inhalt

Der Schreibstil von Andreas Gruber ist wieder sehr flüssig und ermöglicht einen leichten Einstieg.

Die Charaktere sind brilliant ausgearbeitet und weisen ein enormes Facettenreichtum ...

Meine Meinung und Inhalt

Der Schreibstil von Andreas Gruber ist wieder sehr flüssig und ermöglicht einen leichten Einstieg.

Die Charaktere sind brilliant ausgearbeitet und weisen ein enormes Facettenreichtum auf. Peter Hogart wird dem Leser durch seine ausdauernde Art und seinen Gerechtigkeitssinn direkt sympathisch.

In "Die Schwarze Dame" wird der Wiener Privatermittler Peter Hogart nach Prag geschickt um nach einer verschwundenen Kollegin zu suchen.

Doch die Goldene Stadt zeigt sich ihm von ihrer düstersten Seite, denn binnen Stunden hat er nicht nur einige äußerst zwielichtige Gestalten, sondern auch die Prager Kripo gegen sich aufgebracht.

Nur die junge Privatdetektivin Ivona Markovic, die gerade eine Reihe bizarrer Verstümmelungsmorde untersucht, scheint auf Hogarts Seite zu stehen. Als die beiden bei einem Anschlag nur knapp dem Tod entrinnen, wird klar, dass es eine Verbindung zwischen ihren Fällen geben muss.

Das Buch ist bereits 2007 im Festa Verlag unter dem Namen “Die schwarze Dame” erschienen. Nun wurde es bei Goldmann nochmal neu herausgebracht.

Mittlerweile gibt es insgesamt drei Bände der Peter-Hogart-Reihe:

- Die schwarze Dame

- Die Engelsmühle

- Die Knochennadel

Die Covergestaltung gefällt mir sehr gut.
Für alle Andreas Gruber Fans und Thriller Fans ein absolutes Muss.


Andreas Gruber, geboren 1968 in Wien, studierte an der dortigen Wirtschaftsuniversität und lebt als freier Autor mit seiner Frau und fünf Katzen in Grillenberg in Niederösterreich. Er gibt Schreibkurse und veröffentlicht über den kreativen Prozess des Schreibens. Gemeinsam mit dem Mordsharz-Krimifestival rief er im Jahr 2018 den Harzer-Hammer ins Leben, ein mit 1.000,- Euro dotierter und seitdem jährlich im Rahmen des Festivals vergebener Literaturpreis für Krimi-Nachwuchsautoren.

Mit seinen verschiedenen Buchreihen steht er regelmäßig auf den Bestellerlisten und erreichte im deutschsprachigen Raum eine Gesamtauflage von über 3 Millionen verkauften Exemplaren. Darüber hinaus erschienen seine Bücher als Übersetzung in Frankreich, Italien, Brasilien, Türkei, Japan, Korea, Russland, Tschechien, Slowakei und Polen.

Gruber ist Erfinder der Rache-Reihe um den kauzigen Ermittler Walter Pulaski und der Todes-Reihe um den niederländischen Profiler Maarten S. Sneijder. Im Auftrag von SAT.1 hat Constantin Film 2019 Sneijders ersten Fall „Todesfrist“ mit Josefine Preuß in der Hauptrolle verfilmt.

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Veröffentlicht am 31.03.2020

Gefahr oder Trost

Trost
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Meine Meinung und Inhalt

"Sie sind aus Sprache. Das ist auch etwas, was sie gemeinsam haben. Sie sind aus Blut. Sie sind aus Haut. Solange Wörter etwas bedeuten, werden sie alles Mögliche mit Sinn verstehen ...

Meine Meinung und Inhalt

"Sie sind aus Sprache. Das ist auch etwas, was sie gemeinsam haben. Sie sind aus Blut. Sie sind aus Haut. Solange Wörter etwas bedeuten, werden sie alles Mögliche mit Sinn verstehen können; auch einander." (ZITAT)

In dem Buch geht es um eine Person, deren Namen man während der ganzen Zeit nicht erfährt, was aber prinzipiell keine Rolle spielt.

Man könnte am Ende des Buches sogar annehmen, dass es sich deshalb um drei Frauen handeln könnte, was es aber nicht tut.

Die Protagonistin reist alleine nach nach Lissabon, Berlin und Brüssel und in jeder dieser Städte beginnt sie eine Beziehung: einmal mit einem Mann, einmal mit einer Frau und zuletzt mit einem viel jüngeren Mann, wobei das Wort Beziehung vielleicht das falsche Wort ist. Als Leser hat man das Gefühl sie ist wirklich auf der Suche nach Trost, ohne wirklich zu wissen, wer oder was ihr diesen Trost geben kann.

Wir begleiten die Frau auf ihren Reisen und lernen ihre drei Begegnungen näher kennen. Immer wieder lässt sie sich auf Nähe ein, Intimität entsteht, ohne zu wissen, was dieses Verhältnis aktuell bedeutet. Immer wieder wird dem Fremden die Türe geöffnet, um nicht in der Kälte und Einsamkeit der Großstädte zu ersticken. Die Rastlosigkeit ist sehr spürbar und teilweise bedrückend, aber nachvollziehbar.

"Das letzte Mal, dass sie die Hand eines anderen gehalten hat, hat es sich jedenfalls so angefühlt. Das letzte Mal, dass sie sich halten ließ,
tat es weh, loslassen zu müssen. Vielleicht zu weh. Und das ist nicht dasselbe. Es soll nicht wehtun. Es soll eher lindern." (ZITAT)

Der Schreibstil der Autorin hat mir von Beginn an sehr gefallen. Man versinkt in ihren Geschichten und ist am Ende immer wieder überrascht, auch wenn man eigene Vermutungen anstellt, wie sich die Geschichten entwickeln könnte.

Das Cover finde ich sehr passend gewählt und gefällt mir ebenfalls.

Absolute Leseempfehlung!

"Und es gibt zwei Arten von Menschen - diejenigen, die das meinen, was sie sagen, was sie in einem bestimmten Augenblick sagen, und die
die meinen, was sie sagen. Manchmal treffen sich diese beiden, in ein und demselben Augenblick, in ein und demselben Satz. Ehrlichkeit kann nicht mehr Gesichter haben als das." (ZITAT)




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