Habe mehr erwartet
Zorro VelaAls Kind der Achtziger lese ich sehr gerne Geschichten, die in der damaligen Zeit spielen. Dabei bin ich auch auf "Zorro Vela" gestoßen, dass nicht nur unterhaltsam, sondern auch unglaublich schräg klang, ...
Als Kind der Achtziger lese ich sehr gerne Geschichten, die in der damaligen Zeit spielen. Dabei bin ich auch auf "Zorro Vela" gestoßen, dass nicht nur unterhaltsam, sondern auch unglaublich schräg klang, sodass ich dem Buch sehr gerne eine Chance gegeben habe. Leider war ich dann letztendlich doch arg enttäuscht von der Geschichte, da ich hier insgesamt mehr erwartet habe.
Die Idee, dass ein Ostdeutschland im Jahr 1989 ein sprechender Rabe auf dem Fenstersims erscheint und sich dabei als Außerirdischer outet, ist ja schon verrückt genug. Dass dieser dann auch noch ausgerechnet die Erde retten soll und sich dabei in einen Superhelden aus Comics verwandelt, ist mehr als verrückt und genial zugleich. Hierbei hat es jedoch ordentlich an der Umsetzung gehapert, denn diese entpuppte sich nämlich als recht zähe Angelegenheit.
Die Geschichte liest sich nicht nur sehr langatmig, sondern auch holprig. Die Dialoge sind zu wenig ausgearbeitet, die Figuren wirken zu überzeichnet, sodass ich mich nicht wirklich in sie hineinversetzen konnte. Gleichzeitig waren sie auch leider nicht so sympathisch und vielseitig, wie ich es mir erhofft habe.
Was man der Geschichte jedoch zugutehalten muss, ist die Tatsache, dass man hier sehr gut auf die Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland kurz vor der Wende eingegangen ist und somit auch ein wenig die deutsche Geschichte kindgerecht erklärt, sodass auch die Zielgruppe, nämlich Leser ab 10 Jahren, hier einen Einblick in die damalige Zeit erhalten.
Kurz gesagt "Zorro Vela" gehört für mich leider zu den Büchern, die ich zwar unbedingt mögen wollte, mich aber nicht überzeugen konnte. Grund dafür ist ein schwacher Schreibstil und Figuren, die zu überzeichnet sind. Sehr schade, denn hier war deutlich mehr drin.