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Veröffentlicht am 09.05.2020

Flacher Actionkrimi für ausschließlich junge Leser

Secret Protector, Band 1: Tödliches Spiel
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Lukas Crowe, halb Deutscher, halb Engländer, ist in Afrika aufgewachsen und nach dem Tod seiner Eltern schließlich in Amerika gelandet. Doch es hält den jungen Erwachsenen nie lange an einem Ort. Am liebsten ...

Lukas Crowe, halb Deutscher, halb Engländer, ist in Afrika aufgewachsen und nach dem Tod seiner Eltern schließlich in Amerika gelandet. Doch es hält den jungen Erwachsenen nie lange an einem Ort. Am liebsten ist es ihm, er bleibt unter der Oberfläche. Niemand nimmt groß Notiz von ihm oder kennt gar seinen richtigen Namen. So gefällt es dem Einzelgänger am besten. Das unauffällig bleiben wird jedoch zur großen Herausforderung für ihn als er auf einer Spiel-Premiere die Profi-Gamerin Una trifft. Ihr Bruder wird von der Party entführt und Lukas setzt alles daran, ihn wieder zurückzuholen. Eine Hetzjagd durch New Orleans, Berlin und Dubai beginnt.

Der Plot klingt nach einem action- sowie temporeichen "Krimi"-Szenario mit einem pfiffigen und starken Protagonisten, der sich auch sehr gut als Hobbyermittler macht - und das ist der Plot durchaus auch. Auf den 375 Seiten passiert sehr viel, manches sogar in rasendem Tempo, Langeweilge kommt hier den Lesern so schnell nicht auf. Was mich dazu bewegt hat, dennoch nur 3 Sterne zu vergeben, das sind andere Gründe.

So richtig schlau wurde ich nicht aus dem Protagonisten Lukas Crowe. Er ist absolut perfekt - wirklich, er hat keinen einzigen Markel, geschweige denn, dass sein Charakter eine größere Tiefe hätte. In sein Inneres blinken wir im ganzen Buch nur etwa ein einziges Mal. Lukas Crowe bleibt nicht nur für die Buchfiguren unter der Oberfläche, sondern auch für uns Leser. Hinzu kommt, dass er einfach jedes Problem meistert, quasi im Handumdrehen. Er weiß für alles den besten Lösungsweg und gibt es mal Probleme findet er auch daraus schnell einen Ausweg, der ihm meist locker von der Hand geht. Damit bußt das Buch jedoch auch einiges an Logik ein. So viele glückliche Zufälle in so kurzer Zeit habe ich wirklich noch bei niemandem erlebt. Unterm Strich ist Lukas ein blasser Charakter, der nur aus Stärken zu bestehen scheint und dem einfach alles gelingt. Für den "anspruchsvolleren" Leser ist das definitiv zu wenig. Dementsprechend denke ich auch, dass dieses Buch weniger etwas für Erwachsene ist, sondern tatsächlich ausschließlich für Jugendliche, die mit so einem leichten "Actionkrimi" ein bisschen in das Genre schnuppern können.

Der Autor erklärt außerdem viele Begrifflichkeiten und arbeitet zum Beispiel zum Thema Tattoos auch ein bisschen aufklärerisch, sprich: er tut seine Meinung zum Thema kund und will die jungen Leser/-innen vermutlich dazu anregen, reflektiert über das Thema nachzudenken. Damit passt das Buch sehr gut ins Jugendgenre, eignet sich aber auch deshalb weniger für erwachsene Leser/-innen.

Für mich war hier alles etwas zu einfach gehalten und auch das Ende hat gezeigt, dass es dem Autor hier nicht um seine Charaktere geht, sondern um einen spannenden Actionkrimi. Und dafür büßt das Buch an vielen anderen Stellen an Qualität ein.

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Veröffentlicht am 08.04.2020

Die schöne Ruhe Schottlands zerstört von einer anstrengenden Protagonistin - schade!

Happy Ever After – Wo das Glück zu Hause ist
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Nina verliert ihren Job als Bibliothekarin, was für sie einem Weltuntergang gleich kommt. Denn Nina liebt Bücher und kann sich keinen anderen Job vorstellen, doch Bibliothekare werden kaum noch gesucht. ...

Nina verliert ihren Job als Bibliothekarin, was für sie einem Weltuntergang gleich kommt. Denn Nina liebt Bücher und kann sich keinen anderen Job vorstellen, doch Bibliothekare werden kaum noch gesucht. Nur eine Sache, könnte sie sich noch viel besser vorstellen: eine eigene Buchhandlung. Doch sowas würde sie sich niemals zutrauen - oder doch? Nina entdeckt einen großen alten Bus zum Verkauf in Schottland, kauft diesen kurzerhand und eröffnet ihren eigenen Bücherbus. Eine aufregende Lebensreise beginnt - und damit natürlich auch eine neue Liebe.

Zunächst zum Positiven an diesem Roman: Durch die herlichen Schilderungen der schottischen Landschaften, kommen bei einem leichte Urlaubsgefühle und Natursehnsüchte auf. Den Leser mithilfe von Worten in die Felder und abgelegenen Dörfer Schottlands zu befördern, gelingt der Autorin sehr gut. 

Nun zum weniger Guten: Da wäre zunächst einmal die (Werbe-)Ansage des Buches, dass es ein Buch für Bücherliebhaber ist. Klar, hier geht es ganz viel um Bücher und das ist für eine Leseratte wirklich fantastisch! Unterschwellig werden wir guten alten Leseratten, die ständig ihre Nase in einem Buch haben, aber auch ein wenig kritisiert. Die Message des Buches ist ganz klar: Nimm die Nase aus dem Buch und leb auch mal! Mag was Wahres dran sein, wenn das jedoch wirklich die Intention der Autorin ist, dann hätte ich ihr Buch wohl auch schleunigst beiseite legen müssen. Denn anders kann ich ja meine Träume niemals verwirklichen, wenn ich immerzu nur lese. Na sowas.

Viel schlimmer als das jedoch ist mir unsere Protagonistin Nina aufgestoßen. Zu Beginn des Romans schien sie mir noch sympatisch. Doch umso mehr ich las, desto mehr wendete sich hier das Blatt. Naiv, schwer von Begriff, bildet sich etwas darauf ein, dass sie ja so mitfühlend ist und sich um ihre Mitmenschen sorgt, handelt andererseits aber auch egoistisch; sagt von anderen sie seien mürrisch, benimmt sich genannter Person gegenüber jedoch selbst so. Eine absolut ambivalente, anstrengende Person. Aber nun ja, manchmal hat man ja so Figuren, mit denen man einfach nicht warm wird. Komischerweise werden die männlichen Figuren das mit ihr aber immer sehr gut. Wir haben hier gleich zwei potenzielle Liebesanbandelungen: Marek und Lennox. Ohne zu viel zu spoilern, mindestens einer verguckt sich natürlich in Nina und würde doch tatsächlich jeden Mist für sie tun - obwohl sie immerzu nur blöd zu ihm ist. Mir ist das absolut ein Rätsel. 

Womit wir aber auch schon bei dem nächsten Thema wären: der Liebesgeschichte, denn ja, dieser Roman soll ja ein Liebesroman sein. In Sache Liebe wird es allerdings erst auf den allerletzten Seiten so richtig interessant. Ich finde, hier wäre daher eine andere Genrebezeichnung vermutlich passender, denn es geht vor der Liebe viel mehr um die Selbstverwirklichung. Doch um noch einmal auf die Liebe in diesem Roman zu sprechen zu kommen: Normalerweise finde ich es besser, wenn sich Gefühle der Protagonisten langsam entwickeln. Hier ist aber zunächst ganz viel gar nichts und dann ganz plötzlich ganz, ganz viel. Kennenlernen müssen sich Männlein und Weiblein hier auf jeden Fall nicht näher. Gutes Aussehen und ab und zu mal ein paar Sätze wechseln genügt, um die großen Gefühle zu erwecken. Bei mir sind dabei jedoch gar keine Gefühle angekommen.

Einhergehend mit der ambivalenten Protagonistin und der an den Haaren herbeigezogenen Liebesgeschichte gestaltet sich auch die Handlung entsprechend simpel. Wir haben hier stets eine Fügung glücklicher Ereignisse und Zufälle; gibt es mal ein Problem, ist das in den nächsten Minuten schon gelöst. Da, wo sich gerade noch gestritten und beleidigt wird, wird in den nächsten Sekunden emotional an die Kinderheit und die Bücher, die man damals gelesen hat, zurück erinnert. Und da das ja so sehr verbindet, kann man auch gleich alle seine Sorgen teilen, auch wenn man sich eigentlich nicht ausstehen kann. Ist doch klar.  

Immerhin kann man den Roman mit einem guten Gefühl weglegen, da zumindest der Epilog (der im Roman aber nicht so genannt wird) ganz schön ist. Insgesamt ist "Happy ever after" also ein Ausflug in die herliche Ruhe Schottlands, die jedoch zerstört wird von einer anstrengenden Protagonistin. Tut mir leid, Jenny Colgan, aber wenn das immer deine Art zu Schreiben ist, werde ich wohl kein Buch mehr von dir lesen.

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Veröffentlicht am 18.03.2020

Ein wenig gruselig, jedoch leider ohne jegliche Fröhlichkeit

Die stummen Wächter von Lockwood Manor
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1939: Der Krieg ist ausgebrochen und um die seltenen Tierpräparate des Natural History Museums vor Bombenangriffen zu schützen, macht sich Hetty als frisch gebackene Abteilungsleiterin mit den Ausstellungsstücken ...

1939: Der Krieg ist ausgebrochen und um die seltenen Tierpräparate des Natural History Museums vor Bombenangriffen zu schützen, macht sich Hetty als frisch gebackene Abteilungsleiterin mit den Ausstellungsstücken auf den Weg nach Lockwood Manor - einem riesigen, imposanten Anwesen, dass den Tieren Unterkunft über den Krieg hinweg gewährt. Hettys Aufgabe ist es, die gesamte Zeit über ein Auge auf die Ausstellungsstücke zu haben, sodass sie nach dem Krieg wohlbehalten ins Museum zurückkehren können. Doch das ist leichter gesagt als getan, Tiere verschiedenen und tauchen an anderen Orten wieder auf. Und zu allem Überfluss soll es auf Lockwood Manor auch noch spuken. 

Der Klappentext verrät in meinen Augen noch nicht allzu viel von dem, was sich eigentlich in diesem Roman verbirgt. Ich versuche mit dieser Rezension daher ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen.

Der Roman spielt während des zweiten Weltkriegs, dennoch ist dieser mehr eine Hintergrundmusik als entscheidend für die Handlung. Er scheint lediglich den Anlass dafür zu geben, dass dieser Roman vollständig auf Lockwood Manor spielt und das über ein Jahr lang. Für die Figuren des Romans schien der Krieg nie wirklich realitätsbedrohend, angsteinflößend oder ließ sie gar mal materielle Dinge vergessen. Erst am Ende wird noch einmal ein kleineres Fazit im Angesicht des Krieges gezogen, dass der Roman wohl auch bitter nötig hatte, um seinen Figuren Empathie einzuflößen. Dieser Roman hätte genauso gut in jedem anderen Jahr der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, auch ohne Krieg, spielen können. 

Auch die Handlung erscheint ungewöhnlich. Die junge Hatty, die mit einer Horde von Tierpräparaten auf einem geheimnisvollen Anwesen einzieht - das lässt dem neugierigen Leser so viel Platz an Fantasie und hat auch mein Interesse an dem Buch geweckt. So richtig packen konnte mich die Handlung dann letztendlich jedoch nicht. Vielleicht lag es an den falschen Erwartungen? Dabei begann die Geschichte vielversprechend, ohne Umschweife waren wir direkt drin und schon nach wenigen Seiten mit Hetty unterwegs nach Lockwood Manor. Doch dann riss meine Vorfreude auf die nächsten Seiten irgendwann ab. Vielleicht weil Lockwood Manor den Roman schließlich wieder entschleunigt hat. Immer mal wieder gab es gruselige Szenen und Momente, die zum Fürchten waren, doch diese konnten die Spannung nicht so richtig aufrecht erhalten. Ich befürchte dies ist auch ein wenig den Charakteren geschuldet. Mit der Protagonistin wurde ich nicht warm und alle anderen Figuren erschienen mir nicht liebenswert, ich nehme an, das sollten sie - mit einer Ausnahme - wohl auch nicht. Unterm Strich hatte der Roman damit für mich leider viel zu wenig Herzliches. Zu schnell hatte sich bei mir das Bild von Hetty als überkorrekte, mürrische Person verfestigt - und mein Eindruck hat sich über die Seiten hin eher noch verschlimmert. Sympatisch wurde sie mir zu keinem Zeitpunkt. Die Mehrzahl aller anderen Charaktere ist tatsächlich ganz schrecklich und trägt hässliche Charaktereigenschaften zutage. Wenigstens eine so richtig liebenswerte - vielleicht gar fröhliche - Person wäre doch mal schön gewesen. Denn fröhlich war hier rein gar nichts auf Lockwood Manor.

Und das obwohl es auch eine (quere) Liebesgeschichte gibt. Diese war nicht zu dominant und entwickelte sich im richtigen Tempo, konnte den Roman für mich aber auch nicht mehr retten. 

Vor dem Ende möchte ich am liebsten eine Warnung für zartere Seelen aussprechen. Wer schon schlechte Erfahrungen mit Gewalt oder Nötigung gemacht hat, dem sei von diesem Buch abgeraten. Es tut mir Leid, wenn ich jemandem damit schon Hinweise auf die Handlung gebe, aber aus Leserunden ist mir bewusst, dass es Leser/-innen gibt, für die solch eine Warnung wirklich wichtig ist. 

Dennoch kam das Ende sehr überraschend und unerwartet. Der Ausgang war für mich keinesfalls vorhersehbar, womit der Roman auf den letzten Metern noch einmal einen Pluspunkt machen kann. Meine Erwartungen, die ich an den Klappentext gestellt habe, konnte der Roman allerdings nicht einhalten. Auch wenn er in England vielleicht in aller Munde ist, so konnte er meinen Geschmack doch nicht treffen. 

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Veröffentlicht am 19.12.2019

Nur etwas für Fans der Autorin

Die Sprache der Dornen
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In "Die Sprache der Dornen" treffen wir auf eine Zusammenstellung von Märchen, wie sie sich die Menschen in der von der Autorin geschaffenen Grisha- und Krähenwelt erzählen. Mal märchenhaft, doch hauptsächlich ...

In "Die Sprache der Dornen" treffen wir auf eine Zusammenstellung von Märchen, wie sie sich die Menschen in der von der Autorin geschaffenen Grisha- und Krähenwelt erzählen. Mal märchenhaft, doch hauptsächlich düster und mit Botschaft versehen, kommen Barduogs fünf Erzählungen daher. 

Inhaltlich sind diese sehr unterschiedlich, erinnert einen die ein oder andere jedoch an bekannte Märchen - nur natürlich neu und vor allem anders erzählt, sei es zum Beispiel "Hänsel und Gretel" oder "Der Nussknacker". Verbindungen zu Bardugos Welten gab es nur selten. Dass man diese kennt, ist also definitiv keine Voraussetzung für das (Hör)buch. 

Noch ein bisschen Hörbuch-spezifische Bewertung: Die Stimme des Sprechers passte sehr gut. Er hat eine richtige Märchenonkel-Stimme, die er auch sehr gut an die verschiedenen Sprecherrollen anpassen kann.

Nun zu meiner Kritik am Gesamtwerk: Unter einem Hörbuch mit fünf märchenhaften Kurzgeschichten aus dem Grishaverse habe ich mir tatsächlich etwas anderes vorgestellt. Sich zur Weihnachtszeit ein bisschen mit Märchen berieseln lassen wäre doch eigentlich was schönes, oder? Hier hab ich falsch gedacht, denn die Märchen waren zum Teil schon nicht die leichteste Kost. Aufmerksames Lauschen lohnt sich definitiv, und auch die Sprache ist nicht immer die leichteste. Klar, wenn der Schreibstil nicht anspruchslos ist, ist das eigentlich was Gutes. Als Hörbuch finde ich es damit jedoch nicht so geeignet. Vor allem nicht, wenn man "Märchen" verkaufen will. Und obwohl ich großer Fan der Krähen-Saga bin und die Grisha-Reihe schon bei mir in den Startlöchern steht, kann ich leider nur 3 Sterne geben. "Die Sprache der Dornen" ist eher ein Sammelstück für Fans.

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Veröffentlicht am 06.11.2019

Ein leider gescheiterter Versuch von Urbanfantasy

Lovely Curse, Band 1: Erbin der Finsternis
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Nachdem Arias Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, muss die 16-Jährige zu ihrer Tante auf das Land ziehen, wo sie zukünftig in dem kleinen Örtchen Littlecreek zur High School gehen soll. ...

Nachdem Arias Eltern bei einem Autounfall ums Leben gekommen sind, muss die 16-Jährige zu ihrer Tante auf das Land ziehen, wo sie zukünftig in dem kleinen Örtchen Littlecreek zur High School gehen soll. Doch die erste Zeit wird für sie alles andere als leicht, macht ihr die Königin der Schule Noemi doch das Leben dort zur Hölle. Freunde findet sie in dem attraktiven Simon und irgendwie auch in dem verwegenen Badboy Dean. Doch eines Tages erwacht Aria mit weißen Haaren - und ihre Welt steht Kopf. Was hat es außerdem mit dem schneeweißen Pferd auf sich, was auf einmal im Stall ihrer Tante aufgetaucht ist? Und woher kommen die plötzlichen extremen Unwetter? Fragen über Fragen, deren Lösungen Aria leider sehr lange verborgen bleiben werden...

"Lovely Curse" ist der erste Band des Zweiteilers von Kira Licht. Auch ohne den zweiten Teil zu kennen, scheint mir dieser erste Teil jedoch eher eine Vorgeschichte zu sein. Zu lange rätselt Aria um ihre Haarfarbe herum, zu lange zieht sich das Teenieliebesdrama, ohne zu einem wirklichen Fortschritt zu kommen. Und die Fantasyelemente? Die bleiben doch sehr bescheiden im Hintergrund. Aus diesem Grund ist es der Autorin wahrscheinlich auch nicht gelungen, sie glaubhaft in die Geschichte einzubinden. So fiel es mir bis zum Schluss schwer, ihr auch nur ein Wort ihrer Todesboten-Story mitten in der Pampa von Texas zu glauben. Möglicherweise mag der zweite Teil aufschlussreicher werden, dem ersten Buch als alleinstehender Band gelingt der Spagat zwischen Jugendbuch und Fantasy nur leider nicht.

Auch die Protagonistin Aria machte mir zum Teil das Leben schwer. Jeglicher Monolog, der so einem 16-jährigen Mädchen durch den Kopf gehen könnte, wurde hier präzise niedergeschrieben, jede Situation bis ins kleinste Detail komplett von der Protagonistin zerdacht - besser kann man einem Roman die Dynamik gar nicht entziehen. Ich erwischte mich manchmal sogar dabei, wie ich diese Abschnitte überflog. Einzig positive Eigenschaft der Protagonistin ist ihre Gabe jedem Gegenstand, jeder Person ihren Duft zu entlocken sowie ihre Hingabe für genau eben diese Düfte auf der Welt. Eine spannende Eigenschaft für eine Romanfigur.

Gesamt genommen gab es zwar ein paar spannende Stellen, in denen auch Action aufkam, jedoch hätte man die gesamte Geschichte auch sehr gut komprimieren können ohne hier irgendwelche Einbusen im Storytelling zu haben. Insgesamt daher: zu lang, zu banal, zu wenig Fantasy.