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Bianste

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2017

Hip?

Lila Zeiten - Fìli heißt beste Freundin
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Lila lebt in einer schönen Villa und ist rundherum zufrieden. Alles verläuft in gewohnten Bahnen, bis ihr Vater plötzlich verkündet, dass die Familie - quasi sofort - nach Berlin-Kreuzberg umzieht.
Alle ...

Lila lebt in einer schönen Villa und ist rundherum zufrieden. Alles verläuft in gewohnten Bahnen, bis ihr Vater plötzlich verkündet, dass die Familie - quasi sofort - nach Berlin-Kreuzberg umzieht.
Alle sind entsetzt, jedenfalls Lila und Wanda, die Haushälterin, die wohl heimlich ein wenig in den Professoren-Vater verliebt ist. Ihrer älteren Schwester Anna ist das nur recht, denn Kreuzberg ist “in”, und sie verspricht sich eine aufregende Zeit.
Lila beginnt nun, gegen die Pläne anzuarbeiten. Dies tut sie auf breiter Front. Dazu fertigt sie Listen an, mit denen sie in ihrem Kopf alles sortiert und bewertet. Doch es nützt alles nichts, der Umzug wird durchgezogen.
Lila muss sich von ihrer besten Freundin Helene trennen und wohnt plötzlich unter dem widerlichsten Angebertypen der ganzen Schule.
Oder ist er doch gar nicht so schlimm? Das muss sich zeigen.
Außerdem lernt sie Fili kennen, die so ganz anders ist als alle anderen Mädchen, mit denen sie bisher kennengelernt hatte, denn Fili rettet Tiere.
Ausschlaggebend für die Geschichte ist jedoch, dass Lila in eine neue Umgebung katapultiert wird und zum ersten Mal in ihrem Leben damit konfrontiert wird, dass es noch andere Lebensentwürfe gibt und nichts so in Stein gemeißelt ist, wie es ihr bisher erschienen ist.
Lila ist die Ich-Erzählerin, und als Leser(in) begleitet man sie auf ihrem (schweren) Weg ins neue Leben und zu neuen Erkenntnissen. Stilistisch arbeitet Antje Szillat mit zahlreichen Dialogen, schnellen Szenenwechseln und den Listen, die Lila schreibt. Ihre 11-jährige Protagonistin wirkt glaubwürdig und in ihrer Lebensumwelt passend. Lila ist ein ganz modernes Mädchen, einfühlsam, aber auch frech, gelegentlich mal bockig oder traurig.
Die Geschichte insgesamt wird auch durch die Nebenschauplätze spannend und bunt. Da ist zum Beispiel der Papgei Ludger, der sein ganz eigenes Umzugsabenteuer erleben darf.
Das Buch zeichnet sich durch seine humorvolle, authentische Erzählweise aus. Das Titelbild und die kleinen Zeichnungen am Seitenrand und zu Beginn der Kapitel passen hervorragend zum Schreibstil.

Veröffentlicht am 10.01.2017

Eindrucksvoll

Alles super!
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Der schwarze Hund der Depression treibt sein Unwesen über Irland und sorgt dafür, dass die Erwachsenen nicht mehr fröhlich sind. Das sagt die Oma von Gloria und Raymond. Aber erst als ihr Onkel Ben seine ...

Der schwarze Hund der Depression treibt sein Unwesen über Irland und sorgt dafür, dass die Erwachsenen nicht mehr fröhlich sind. Das sagt die Oma von Gloria und Raymond. Aber erst als ihr Onkel Ben seine Arbeit verliert, verstehen sie, was damit gemeint ist.
Es versteht sich von selbst, dass die Kinder das nicht so stehen lassen können. Deshalb schleichen sie sich eines Nachts aus dem Haus, um ihn zu fangen oder zu verjagen.
Wie erstaunt sind sie, als sie feststellen, dass sie nicht die Einzigen sind. Es sind ganz viele Kindr unterwegs. Sie alle jagen den schwarzen Hund. Oder jagt er sie? Lockt er sie an? Warum werden die Kinder so traurig, so traurig, dass sie sich am liebsten auf den Boden legen und für immer schlafen würden? Warum sind die Beine so schwer und lassen sich kaum bewegen?
Glücklicherweise finden sie - gemeinsam - einen Weg, sich selbst zu befreien und dem Hund immer mehr zuzusetzen. Doch können sie es allein schaffen, ihn vollständig zu vertreiben? Wer könnte ihnen dabei helfen? Die Erwachsenen jedenfalls nicht.
Sehr kindgerecht, mit starken, lyrischen Bildern beschreibt Roddy Doyle, was die Depression mit Menschen macht. Welchen Kampf es bedeutet, ihr zu entrinnen.
Seine Beschreibung, wie die Kinder sich unter dem Küchentisch verstecken, um die Gespräche der Eltern zu belauschen, ist großartig und zieht jeden Leser unmittelbar in die Geschichte hinein.
Die comicartigen Schwarz-Weiß-Illustrationen am Anfang jedes Kapitels sind eine nette Zugabe, die Geschichte bedarf ihrer allerdings nicht, um zu funktionieren und zu fesseln.
Sobald das Buch als Taschenbuchausgabe vorliegt, sollte es unbedingt in die Liste der Klassenlektüren aufgenommen werden.

Veröffentlicht am 10.01.2017

Innovativ

Fang an mit Kork
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Dieses Bastelbuch beginnt nach dem Vorwort mit einer Einführung in das Material Kork, wobei auf die besonderen Eigenschaften und die verschiedenen Korkprodukte eingegangen wird. Korkstoffe verfügen über ...

Dieses Bastelbuch beginnt nach dem Vorwort mit einer Einführung in das Material Kork, wobei auf die besonderen Eigenschaften und die verschiedenen Korkprodukte eingegangen wird. Korkstoffe verfügen über Eigenschaften, die sie auch für den Unterricht interessant werden lassen.
Kork ist ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff, der zugleich schmutzabweisend, leicht zu reinigen, sehr leicht, antiallergisch, schwer entflammbar und zu 100% recyclebar ist. Er franst nicht aus und lässt sich mit stabilen Scheren schneiden und mit handelsüblichen Nähmaschinen verarbeiten (so wie Jeansstoffe). Korkstoffe, auch Korkleder genannt, bestehen aus einem Gewebeträgermaterial, auf das sehr dünne Korkplatten aufgebracht wurden. Er fühlt sich an wie Kork und lässt sich hervorragend zu Taschen, Sets, Körbchen, Buchumschlägen, Kissen etc. verarbeiten.
Korkpapier, Korktonpapier (Korkpappe) und Korkklebefolie werden ebenso erstellt, nur eben auf anderen Trägern.
Das für das Basteln mit Kork notwendige Material wird auf einer Seite gezeigt und dürfte in allen Schulen und Haushalten vorrätig sein.
Korkstoffe und -papiere gibt es in verschiedenen Mustern und Farben. Das Buch stellt unterschiedlich komplexe Projekte in den Themenbereichen “Accessoires & Geschenke”, “Deko”, “Korkupgrade für Wände und Deko mit Klebefolie”, “Falten, Schneiden, Kleben - Schönes aus Korkpapier” und“Kreative Bastelideen aus Korktonpapier” vor. Vorlagen befinden sich im Buch oder können von einer Homepage heruntergeladen werden.
Jedes Projekt wird auf einer Doppelseite erläutert. Es beginnt mit einer Großaufnahme und einer Auflistung von Material und Werkzeug. Dann werden die einzelnen Arbeitsschritte beschrieben. Bei den Abbildungen handelt es sich sowohl um Zeichnungen als auch um Fotografien. Die Texte sind leicht verständlich und problemlos nachzuvollziehen.
Leider sind die Stoffe für Unterrichtszwecke noch relativ teuer. Für eine Taschentuchtasche entstehen Kosten von knapp 80 Cent, eine Schürze kostet immerhin 25 €. Ein Mäppchen für Stifte liegt bei 1,20 €.
Bei den Papieren und der Folie sieht es ähnlich aus.
Hier empfiehlt sich außerdem, die Faltformen (z.B. für die Lichterkette oder das Sternwindlicht) erst mit anderen Papieren zu üben, bevor man das Korkpapier verwendet.
Allerdings kann man aus Kork mit relativ wenig Aufwand (und geringen Kosten) kleine Teile (Schmuck, Mäppchen, Umschläge) herstellen, die sich wegen der Haptik, dem Aussehen und der Haltbarkeit gut auf Basaren und Schulfesten verkaufen lassen. Auch als Geschenke zu Weihnachten oder Muttertag etc. bieten sich die Projekte an. Schülerinnen und Schüler selbst mögen das Material ebenfalls gern und fertigen enthusiastisch Handytaschen, Armbänder und Schachteln.

Veröffentlicht am 10.01.2017

Trendy

Nähen mit Kork
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Nach einer fundierten Einführung in den Werkstoff Kork, seine Herkunft, Gewinnung und Verarbeitung werden die Besonderheiten dargestellt. Und darunter sind einige, die Korkstoffe auch für den Unterricht ...

Nach einer fundierten Einführung in den Werkstoff Kork, seine Herkunft, Gewinnung und Verarbeitung werden die Besonderheiten dargestellt. Und darunter sind einige, die Korkstoffe auch für den Unterricht interessant werden lassen.
Kork ist ein natürlicher, nachwachsender Rohstoff, der zugleich schmutzabweisend, leicht zu reinigen, sehr leicht, antiallergisch, schwer entflammbar und zu 100% recyclebar ist. Er franst nicht aus und lässt sich mit stabilen Scheren schneiden und mit handelsüblichen Nähmaschinen verarbeiten (so wie Jeansstoffe). Korkstoffe, auch Korkleder genannt bestehen aus einem Gewebeträgermaterial, auf das sehr dünne Korkplatten aufgebracht wurden. Er fühlt sich an wie Kork und lässt sich hervorragend zu Taschen, Sets, Körbchen, Buchumschlägen, Kissen etc. verarbeiten.
Das dafür notwendige Material wird auf einer Doppelseite gezeigt und dürfte in allen Schulen und Haushalten vorrätig sein.
Korkstoffe gibt es in verschiedenen Mustern und Farben. Das Buch stellt unterschiedlich komplexe Projekte in den Themenbereichen “Wohnen & Organisieren”, “Für Kids”, “Kleidung & Accessoires” und“Taschen” vor. Ein Schnittmusterbogen liegt dem Buch bei.
Jedes Projekt wird auf mehreren Seiten erläutert. Es beginnt mit einer Großaufnahme und einer Auflistung von Material und Werkzeug. Dann werden die einzelnen Arbeitsschritte beschrieben und gezeigt. Bei den Abbildungen handelt es sich sowohl um Zeichnungen als auch um Fotografien. Die Texte sind leicht verständlich und problemlos nachzuvollziehen.
Leider sind die Stoffe für Unterrichtszwecke noch relativ teuer. Für eine Taschentuchtasche entstehen Kosten von knapp 80 Cent, eine Schürze kostet immerhin 25 €. Ein Mäppchen für Stifte liegt bei 1,20 €.
Allerdings kann man aus Kork mit relativ wenig Aufwand (und geringen Kosten) kleine Teile (Schmuck, Mäppchen, Umschläge) herstellen, die sich wegen der Haptik, dem Aussehen und der Haltbarkeit gut auf Basaren und Schulfesten verkaufen lassen. Auch als Geschenke zu Weihnachten oder Muttertag etc. bieten sich die Projekte an. Schülerinnen und Schüler selbst mögen das Material ebenfalls gern und fertigen enthusiastisch Handytaschen.

Veröffentlicht am 05.01.2017

Lesen rettet

Die Bücherdiebin
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Der Tod erzählt Liesels Geschichte. Er ist ihr ab 1939 auf seinen Pfaden immer wieder begegnet und hat sich die Mühe gemacht, ihr Leben nachzuvollziehen.
Dies erzählt er den Leserinnen und Lesern gleichzeitig ...

Der Tod erzählt Liesels Geschichte. Er ist ihr ab 1939 auf seinen Pfaden immer wieder begegnet und hat sich die Mühe gemacht, ihr Leben nachzuvollziehen.
Dies erzählt er den Leserinnen und Lesern gleichzeitig mit großer Distanz und mit ungewöhnlicher Anteilnahme. Liesel tut sich schwer mit dem Lesen, doch sie lernt es mit Hilfe ihres Stiefvaters und eines gestohlenen Buches. So kommt es, dass sie immer mal wieder ein Buch stehlen muss, wenn sie ein neues braucht. Doch sie bekommt auch eines geschenkt, von dem Juden, den sie im Keller verstecken und von der Frau des Bürgermeisters.
So entsteht nach und nach ein deutliches, eindrucksvolles Gemälde der Lebensbedingungen im dritten Reich. Liesels Familie besteht nicht aus Helden, es sind einfache Leute, die das Herz auf dem rechten Fleck haben, auch wenn sie es lieber nicht zeigen.
Die Personen wachsen einem ans Herz und man ist traurig, wenn man das Buch schließen muss, weil man es ausgelesen hat.
Zusak erzählt lebendig, bricht die Handlung durch vorausdeutende Kommentare des Todes auf und erzeugt so eine Atmosphäre der Glaubwürdigkeit und des Beteiligtseins, was dazu führt, dass ein wahrer Sog von dem Buch ausgeht.
Als Klassenlektüre erscheint es leider zu dick, eine Empfehlung für Schülerbüchereien ist es in jedem Fall.