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Veröffentlicht am 10.04.2020

Mystisch

Das Dorf der toten Seelen
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Camilla Sten, die Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten hat mit "Das Dorf der toten Seelen" einen spannenden und überraschenden Debut-Roman geschrieben.

Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule ...

Camilla Sten, die Tochter der Bestsellerautorin Viveca Sten hat mit "Das Dorf der toten Seelen" einen spannenden und überraschenden Debut-Roman geschrieben.

Alice Lindstedt hat gerade die Filmhochschule in Stockholm abgeschlossen und plant, ihren ersten Dokumentarfilm zu drehen: über Silvertjärn, einen abgelegenen Grubenort im Wald von Norrland. Vor 60 Jahren verschwanden unter ungeklärten Umständen alle Bewohner von einem Tag auf den anderen. Kurz zuvor zog ihre Großmutter von dort weg. Alice will herausfinden, was damals geschehen ist. Mit ihrem Team bricht sie zu dem einsamen Ort auf. Doch bald geschehen seltsame Dinge. Die Handys haben keinen Empfang, im Walkie-Talkie ist ein heiseres Lachen zu hören. Und kurz darauf ist der erste aus dem Team tot. Wer ist außer ihnen noch in Silvertjärn? Was ist damals passiert? Und vor allem: Werden sie diesen grausamen Ort lebend verlassen?

Die atmosphärische Dichte die ab der ersten Seite vorhanden ist, war wie ein Sog, der mich ins Buch gezogen hat.
Die Geschichte von Silvertjärn wird auf zwei Zeitebenen erzählt:
Das Heute um Alice und ihrem Team läuft über 5 Tage, die Vergangenheit um die damaligen Geschehnisse erstreckt sich über einen Zeitraum von einigen Monaten. Die Vergangenheit wird aus der Perspektive Elsas, Alices Urgroßmutter erzählt. Ds Leben in Silvertjärn war zu dieser Zeit geprägt von hoher Arbeitslosigkeit durch die Schließung der Grube, in der die Großzahl der Männer des Dorfes arbeiteten. Die Menschen im Dorf verändern sich, Männer trinken weitaus mehr als sonst und was sie vertragen. Pflichtbewusst kümmert sich Elsa um Birgitta, eine behinderte Frau im Dorf, die geduldet, aber nicht respektiert wird. Eines Tages ändert sich die Haltung der Bewohner zu Birgitta und diese wird Träger allen Übels im Dorf. Eine Hesxenjagd beginnt.
Im Heute kommen Alice und ihr Team schnell an ihre Grenzen. Wer beobachtet sie? Wer trachtet nach ihrem Leben? Bilden sie sich alles gar nur ein?

Das Buch wird als Psychothriller angepriesen-da würde ich ihn nicht einordnen wollen. Für mich hat es doch viele Horror und Mystery-Elemente gehabt. Für einen Thriller fehlten mir ehrlich gesagt auch Ermittler.
Die Geschichte um Silvertjärn und seine Einwohner hat mich dennoch in ihren Bann gezogen und ich kann es allen die auch das Dunkle mögen nur empfehlen. Ich bin schon auf weitere Werke der Autorin gespannt.

Veröffentlicht am 05.04.2020

Packend realistisch

Die Schlange
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Die Schlange von Martin Wehrle ist das zweite Buch des Autos, aber mein erstes von ihm.

Susanne, eine ehrgeizige Journalistin wird von Schulden geplagt, hat immer noch mit den Folgen ihres vorherigen ...

Die Schlange von Martin Wehrle ist das zweite Buch des Autos, aber mein erstes von ihm.

Susanne, eine ehrgeizige Journalistin wird von Schulden geplagt, hat immer noch mit den Folgen ihres vorherigen Jobs zu kämpfen und ist sehr depressiv.
Einzig ihre beste Freundin bedrängt sie immer wieder sich einen Job zu suchen. Nach einem misslungenen Vorstellungsgespräch wird sie von einem stillen Teilhaber der Immobiliengesellschaft StageBau angeworben, da dieser befürchtet das in der Firma mit massivsten Mitteln versucht wird Mieter aus ihren Wohnungen zu vertreiben. Nach kurzem Zögern stimmt Susanne zu und übernimmt die Stelle in der Immobilienfirma. Sie wird mit vielen Verstrickungen konfrontiert und bringt sich und auch andere durch ihr Doppelspiel mehrfach in Gefahr.

Der Schreibstil des Autors war flüssig und mit genügend hohem Spannungsaufbau um mich von Anfang an zu fesseln. Die leider oft realen Machenschaften großer Immobilienfirmen werden äußerst realitätsnah, und dadurch noch mal mehr erschreckend, geschildert.
Besonders gut haben mir die Kapitel mit dem Strassenlotsen gefallen, ein Serienkiller, der gute Einblicke in seine Gedanken gibt.
Insgesamt empfand ich die Schlange als spannenden Krimi, der für mich einige gute Überraschungen bereithielt und darum kann ich diesen Krimi gerne weiterempfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.03.2020

Spannende Wendungen

Secrets - Am Rande des Abgrunds
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Secrets am Rande des Abgrunds von der Autorin Marion Krafzik war für mich das erste Buch der Autorin.

Die Kriegsreporterin Jennifer will nach einem traumatischen Ereignis in Syrien einfach nur die Ruhe ...

Secrets am Rande des Abgrunds von der Autorin Marion Krafzik war für mich das erste Buch der Autorin.

Die Kriegsreporterin Jennifer will nach einem traumatischen Ereignis in Syrien einfach nur die Ruhe ihres kleinen Heimatortes Östervåla in Schweden genießen und sich erholen. Doch schon beim ersten Spaziergang mit ihrem Hund Nelly macht sie eine grausige Entdeckung- eine Frauenleiche. Nach dem Zusammentreffen mit der leitenden Kommissarin und deren für Jennifer komischen Verhaltens ist ihr journalistischer Spürsinn geweckt. Schnell wird ihr klar, es gab schon mehrere Frauenmorde, alle Frauen sehen ihr ähnlich und alle stehen in einem Ortszusammenhang . Immer befand sie sich in der Nähe. Schon bald befindet sich Jennifer in Gefahr.

Von der ersten Seite galang es der Autorin mich zu fesseln, ihre Beschreibungen sind spannend ohne dabeiauf ausufernde Gewltszenen zurückzugreifen, Die subtile Spannung die die ganze Zeit beibehalten wird und der Hauch unheimliches machten dieses Buch für mich zu einem Lesevergnügen. Die Protagonisten sind alle gut gezeichnet und es gibt auch die für einen Thriller erwarteten Wendungen in gutem Verhältnis vorhanden.
eine klare Leseempfehlung von mir für dieses Thriller.

Veröffentlicht am 05.03.2020

Politik und Gesellschaft

Im Netz des Lemming
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Im Netz der Lemmings von Stephan Supletzky hatte mich durch die Lesprobe sehr angesprochen. Es war mein erstes Buch über und um den "Lemming" -Leopold Wallisch.

Mario in Jugendsprache LOL genannte ...

Im Netz der Lemmings von Stephan Supletzky hatte mich durch die Lesprobe sehr angesprochen. Es war mein erstes Buch über und um den "Lemming" -Leopold Wallisch.

Mario in Jugendsprache LOL genannte ist der Freund von Lemmings Sohn Ben.
Als Mario sich auf dem Nachhauseweg vor den Augen des Lemmings das eben nimmt, gerät der Lemming ins Visier des Internets. Er wird des Mordes an dem Kind bezichtigt, schnell wird aus dem ganzem ein Shitstorm im Internet, der nicht ur Lemmings Leben beeinflusst und verändert, sondern auch seine Familie und ehemalige Kollegen sind direkt betroffen und spüren die Wut der Menschen. Seinen Job ist er auch direkt los. Nur sein ehemaliger Kollege glaubt ihm von Anfang an und lässt ihn nach dem Verhör gehen. Lemming macht sich nun auf die Suche nach der Wahrheit um den Selbstmord von Mario.

Im Netz des Lemmings ist ein sehr Gesellschaftskritik Roman, den ich jetzt nicht unter Krimi im engeren Sinne einordnen würde.
Der Schreibstil ist locker zu lesen und der Autor hat schrullige und auch liebenswerte Charaktere erschaffen. Der österreichische Humor und Lokalkolorit rundeten das Buch für mich ab.


Veröffentlicht am 28.02.2020

aktuelle Thematik

Das Haus der Frauen
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Das Haus der Frauen von Laetitia Colombani behandelt wie auch der Vorgänger Roman die Geschichte zweier starker Frauen.

Die anerkannte Anwältin Solène erleidet nach dem Selbstmord eines Mandanten ...

Das Haus der Frauen von Laetitia Colombani behandelt wie auch der Vorgänger Roman die Geschichte zweier starker Frauen.

Die anerkannte Anwältin Solène erleidet nach dem Selbstmord eines Mandanten einen Zusammenbruch und landet in der Psychiatrie. Nach ihrer Entlassung ist sie psychisch immer noch sehr angeschlagen und hat keinen Boden mehr unter den Füßen, ohne Tabletten kann sie ihren Alltag nicht mehr bewerkstelligen. Ihr Therapeut rät ihr eine ehrenamtliche Tätigkeit auszuüben um wieder Struktur in ihren Tag zu bekommen.

Dieses Ehrenamt bringt sie als "Schreiberin" in den Palast der Frauen. Die Autorin hat in einer zweiten Erzählebene das Leben von Blanche Peyron (1867 – 1933) eine historische Person eingewoben, die ihr Leben der Heilsarmee gewidmet hat. Mir war diese Frau nicht bekannt, durch dieses Buch wird sie verdient einiges an Popularität gewinnen. Gerne hätte ich mehr von dieser starken Frau gelesen.

Solène trifft anfangs auf zurückhaltende Frauen, Frauen die eins vereint: alle sind sie vor irgend etwas geflüchtet, vor Missbrauch, Beschneidung und Gewalt. Nach und nach öffnet sich Solène den Frauen und umgekehrt.

Die Autorin hat ein auch heute hoch aktuelles Thema beschrieben, welches mit Sicherheit eine große Leserschaft erreichen wird. Mir persönlich war zu wenig Tiefgang in dem Buch. Die Beschreibung einer tiefen Depression war mir zu verherrlichend, da eher die weitverbreitete Meinung: " Man muss nur was machen, dann wird das schon" dargestellt wird. Schade, damit ist Potential zur Aufklärung verschenkt worden.

Alles in allem ein Buch welches sich schnell weglesen lässt und von mir eine Leseempfehlung erhält.