Mehr als man denkt!
The Doll FactoryLondon 1850. Eine Zeit, die es in sich hatte. Die meisten Frauen versuchten, so schnell es nur ging, einen (reichen) Mann zu heiraten, um nicht als Schande oder sogenannte „Dirnen“ gesehen zu sehen. ...
London 1850. Eine Zeit, die es in sich hatte. Die meisten Frauen versuchten, so schnell es nur ging, einen (reichen) Mann zu heiraten, um nicht als Schande oder sogenannte „Dirnen“ gesehen zu sehen.
Das wollte auch Iris. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Rose stellt sie Puppen her. Die Malerei war aber schon Iris Leidenschaft gewesen und als der junge Künstler Louis Frost sie anspricht und sie darum betet, ihm Modell zu stehen und ihr oben drauf noch Malunterricht gibt, ist Iris einerseits skeptisch, andererseits froh und aufgeregt. Allerdings ist ihre Familie nicht damit einverstanden, denn obwohl Iris‘ und Roses Familie ziemlich arm ist, möchten ihre Eltern trotzdem nicht haben, dass ihre Tochter als „Dirne“ angesehen wird und stoßen sie wegen ihrer Entscheidung, schlussendlich mit Louis zu arbeiten, von der Familie ab.
Anfangs fühlt sich Iris nicht sehr wohl in Louis Nähe, da sie denkt, er könnte sie nur ausnutzen, wegen ihrem verformten Schlüsselbein, der bei ihrer Geburt gebrochen und nie richtig geheilt worden war. Jedoch beginnt sie nach einer Weile Spaß am modeln zu finden und auch Louis Malunterricht fasziniert sie. Und wie es zu erwarten war, begann sie sich in ihm zu verlieben und überraschenderweise er in sie auch.
Auf der anderen Seite gibt es Silas Reed. Dieser besitzt ein Laden, der voll mit allen möglichen ausgestopften Tiere ist. Nachdem Albie, ein Straßenjunge, der die ganzen Tiere für Silas findet und auch nebenbei Iris hilft, ihn mit der Zuletztgenannten Bekanntschaft macht, beginnt Silas süchtig von ihr zu werden. Bis zum Punkt, wo er sie entführt und sie zwei Wochen gefangen hält. Niemand, bis auf Albie, wusste, was wirklich Sache mit ihm war und deswegen keiner auf so etwas vorbereitet war.
Meiner Meinung nach, hat es die Autorin geschafft, eine mehr oder weniger „normale Lebensgeschichte“ von ein paar Menschen, in ein echtes Kunstwerk zu verwandeln. Nicht vielen gelingt das und ich bin jetzt schon ein Fan der Autorin und werde mir wahrscheinlich in Zukunft mehr ihrer Bücher kaufen. Anfangs wirkte das Buch nicht wirklich vielversprechend, allerdings hat sich das dann auch nach ein paar Kapiteln verändert und ich kann das Buch nur herzlich weiterempfehlen.