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Veröffentlicht am 15.02.2017

Eisenberg und Team sind spitze

Enter
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Enter von Karl Olsberg

Als in Berlin der Strom für mehrere Stunden ausfällt, kommt fast alles zum Erliegen. Genau hier setzt Karl Olsberg an und schildert aus der Sicht einiger Kollegen der Sonderermittlungsgruppe ...

Enter von Karl Olsberg

Als in Berlin der Strom für mehrere Stunden ausfällt, kommt fast alles zum Erliegen. Genau hier setzt Karl Olsberg an und schildert aus der Sicht einiger Kollegen der Sonderermittlungsgruppe Internet, kurz SEGI, deren Eindrücke während dieses Vorfalls. Schnell wird klar das die Aktivistengruppe NTR verantwortlich zu sein scheint. Sie will die Menschen warnen, dass die Technik nicht nur Vorteile bringt, sondern sogar gefährlich ist. Das SEGI-Team um Hauptkommisar Eisenberg soll die eigentlichen Ermittler unterstützen. Doch dies wird von der anderen Seite gar nicht gewünscht, und daher auch überhaupt nicht unterstützt. Dadurch wird es für Eisenberg und sein Team sehr schwer Erfolge zu liefern. Doch die werden natürlich trotz mangelnder Kooperation erwartet. Eine harte Nuss für das Team, vor allem als ein Mord geschieht der mit allem zusammenhängen könnte.

Die Charaktere des Thrillers sind sehr interessant. Sim, der Autist im Team ist in meinen Augen eine Bereicherung. Es ist interessant mitzuverfolgen wie er durch seine enorme Kombinationsgabe die Ermittlungen weiterbringt. Seine Empathie dagegen ist nur minimal ausgeprägt, was eine Zusammenarbeit mit den Kollegen natürlich sehr erschwert. Die Psychologin Claudia bringt private Probleme mit, ihre Mutter hat eine psychische Erkrankung die auch Claudias Leben auf den Kopf stellt. Die beiden weiteren Ermittler Jaap und Ben konkurrieren stark miteinander und müssen ständig von ihrem Chef zur Räson gebracht werden.

Enter ist der zweite Teil aus dieser Reihe. Ich kenne den ersten Teil namens Delete nicht, habe aber überhaupt kein Problem damit gehabt. Dieses Buch ist ohne weiteres unabhängig vom ersten Teil zu lesen. Die Story ist sehr interessant geschrieben, aber zu Beginn hatte ich ernste Schwierigkeiten in die Geschichte zu finden. Ab und an werden kurze Passagen zum Thema künstliche Intelligenz und Internetterror eingebunden mit denen ich erst nichts anfangen konnte. Doch als so nach und nach der Groschen gefallen ist konnte ich den Rest dieses Buches genießen. Karl Olsberg versucht die Ängste, die in der heutigen Zeit durchaus berechtigt sind, mit guter Unterhaltung zu kombinieren, und diese Mischung schaffte es mich letztendlich von diesem Thriller zu überzeugen.

Veröffentlicht am 15.02.2017

Wo Licht ist, ist auch Schatten

Im Schatten das Licht
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Der Prolog dieses Romans greift die Vergangenheit auf. Es wird beschrieben wie Sarahs Großvater Henri seine Frau kennen und lieben lernte. Er steckte mitten in der Ausbildung im Cadre Noir. Diese Eliteschule ...

Der Prolog dieses Romans greift die Vergangenheit auf. Es wird beschrieben wie Sarahs Großvater Henri seine Frau kennen und lieben lernte. Er steckte mitten in der Ausbildung im Cadre Noir. Diese Eliteschule gibt es wirklich und kann auf langjährige Tradition zurückgreifen. Henri beherrscht sein Pferd perfekt, doch ein Kamerad ist ihm nicht wohlgesonnen und provoziert bei einer schwierigen Dressurübung einen Ausbruch des eh schon reizbaren Hengstes Phantasme. Henri der wegen seiner beginnenden Liebelei zu Florence schon mehrfach verwarnt wurde, dass seine Diziplin zu wünschen übrig lässt, sieht rot und schlägt dem Kameraden seine Faust ins Gesicht, dies hat leider einen Ausschluss von dieser Eliteschule zur Folge.

Weiter geht es in der jetzigen Zeit. Der Leser erfährt das Sarah, Henris Enkelin, und er allein leben. Die Großmutter ist verstorben, es gibt nur noch die beiden und ihre gemeinsame Liebe zu den Pferden, die Henri an Sarah weitergegeben zu haben scheint. Ihr Großvater trainiert sie und ihr Pferd Boo nach allen Regeln der Kunst. Alles scheint gut so wie es ist, bis Henri einen Schlaganfall erleidet, der es ihm unmöglich macht sich um seine Enkelin Sarah zu kümmern.

Im zweiten Handlungsstrang erfährt man viel über Natasha Macauley, sie arbeitet in einer Kanzlei und vertritt dort die Interessen von Kindern. Sie lebt von ihrem Mann Mac getrennt, hat eine neue Beziehung mit einem Geschäftspartner aus der Kanzlei.

Als sich Sarahs und Natashas Wege durch einen unglücklichen Zufall kreuzen, kommt eins zum anderen und das Leben von Sarah, Natasha, Mac und Boo wird ein turbulentes Knäuel aus Enttäuschungen und Hoffnungen.

JoJo Moyes hat mit " Im Schatten das Licht" einen sehr emotionalen Roman geschaffen. Die Kombination aus Vergangenheit und Gegenwart hat mir sehr gut gefallen. Das Leben einiger Menschen wird miteinander verknüpft, und alle müssen erst lernen aufeinander zuzugehen und sich zu vertrauen, dies fällt keinem der Beteiligten leicht. Natasha beispielsweise hat große Probleme aus sich heraus zu gehen. Sarah hat Angst ehrlich zu sein, sie will ihr Pferd schützen. Mac ist eher unbedarft, aber auch er hat gerade in der Vergangenheit allzu leichtfertig alles abgetan.
Womit wir bei den Charakteren wären......Sie haben mir sehr gut gefallen. Moyes beschreibt sehr bildhaft, und für mich nachvollziehbar die Gefühlswelt ihrer Protagonisten. Lediglich einige Dialoge zwischen Mac und Natasha bezüglich des Scheiterns ihrer Ehe langweilten mich ein wenig.

Im Schatten das Licht hat mir sehr gut gefallen. Man erkennt unverkennbar die Feder von JoJo Moyes, dennoch sollte man dieses Werk als solches stehen lassen, und es nicht mit einschlägigen Vorgängern vergleichen der Autorin vergleichen.Diese Erwartungen könnten in dem Fall unerfüllt bleiben.
Dieser Roman bezaubert den Leser aber auch sehr, nur auf einer anderen Ebene.
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Veröffentlicht am 15.02.2017

Ein bewegender Roman der auch Mut macht

Überleben ist ein guter Anfang
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Als Anja Möller sich ihrem Mann zu Liebe einer Brustkrebs-Selbsthilfegruppe anschließt, ist sie erst skeptisch. Sie empfindet es deprimierend immer über ihre Krankheit zu sprechen, um sie scheint sich ...

Als Anja Möller sich ihrem Mann zu Liebe einer Brustkrebs-Selbsthilfegruppe anschließt, ist sie erst skeptisch. Sie empfindet es deprimierend immer über ihre Krankheit zu sprechen, um sie scheint sich eh mittlerweile alles zu drehen.
Doch Anja ist überrascht, als sie Sabine, Marion, Margarete, Hertha und Sieglinde kennenlernt. Diese 5 Frauen gehen alle unterschiedlich mit ihrer Krankheit um, und jammern gibt es nicht.
Als Sieglinde,mit 83 die Älteste im Bunde verstirbt, vertraut diese Anja ihr Geld und die Tickets für die geplante Weltreise an. Kurzerhand entschließen die verbliebenen Frauen für Sieglinde die Reise anzutreten.
Nach einiger Planung geht es auf nach Frankreich, zu einer turbulenten Bootstour. Diese Reise bringt die Frauen einander näher, sie lernen auf ihre Art mit dem Krebs fertig zu werden.

Andrea Ulmer hat einen einfühlsamen Roman über ein schwieriges Thema geschrieben. Die Autorin hat ihre Mutter an den Krebs verloren, so dass viele selbst erlebte Emotionen in diesem Buch stecken. Dieses Buch macht aber auch Mut, trotz der manchmal unabwendbaren Tatsache das diese Krankheit leider oft mit dem Tod endet. Hier geht es mehr darum zu erkennen, dass der Weg bis dahin so gut und erfüllend wie möglich verlaufen sollte. Und dies hat Andrea Ulmer in meinen Augen sehr gut hinbekommen.
Durch die Verschiedenartigkeit der einzelnen Charaktere gewinnt der Leser Einblicke in verschiedene Schicksale. Jede diese Frauen packt ihr Leben anders an, und jede kann von der anderen noch etwas lernen und Unterstützung erfahren.
Viele humorvolle Einlagen nehmen dem Roman die Melancholie mit der die Schicksale ansonsten schwer verdaulich wären.

Dieser Roman bewegt und ist eine Bereicherung für Menschen die sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchten.

Veröffentlicht am 24.01.2017

Frostig und zugleich spannend

Minus 18 Grad
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Dies ist bereits der dritte Teil um den Ermittler Fabian Risk. Die Vorgänger haben mir schon gut gefallen, und dieser Teil beginnt sehr vielversprechend.
Risk und seine Kollegen machen sich Sorgen um ...

Dies ist bereits der dritte Teil um den Ermittler Fabian Risk. Die Vorgänger haben mir schon gut gefallen, und dieser Teil beginnt sehr vielversprechend.
Risk und seine Kollegen machen sich Sorgen um die gemeinsame Vorgesetzte Astrid Tuvesson. Sie hat ihre Scheidung nicht gut verkraftet, hat seitdem ein Alkoholproblem. Als sie nun einem Verkehrsrowdy, der ihr den Seitenspiegel abgefahren hat, halsbrecherisch verfolgt um ihn zu stellen, passiert das unfassbare. Der Wagen hält auf die Kaimauer zu und fährt hinein. Der Fahrer kann nur noch tot geborgen werden, es handelt sich um die Fernsehberühmtheit Peter Brise.
Interessant wird es richtig, als Fabian und sein Team dem Autopsiebericht entnehmen, dass dieser eingefroren war und bereits seit mindestens zwei Monaten tot ist. Niemand hat jemanden aus dem Wasser kommen sehen, es war augenscheinlich nur Brise im Wagen. Aber wie kann das sein? Bin sehr gespannt....

Der zweite Handlungsstrang befasst sich erneut mit der Polizistin Dunja Hougaard aus Dänemark. Diese wurde durch die üblen Machenschaften ihres ehemaligen Chefs, Kim Sleizner, degradiert und muss nun wieder Streife fahren. Doch als sie einen Toten Obdachlosen findet, lässt sie der Fall nicht los, sie ermittelt auf eigene Faust, da ihr einiges komisch erscheint.

Dies ist wieder ein brillanter Fall um den sympathischen Ermittler Fabian Risk aus der Feder von Stefan Ahnhem. Er hat mir sehr gut gefallen. Die Spannung blieb konstant erhalten, und nahm zum Ende hin richtig Fahrt auf. Die private Seite des Ermittlers hatte ebenfalls wieder einige interessante Dinge zu bieten, das gefällt mir ebenfalls sehr gut, die Kombination aus Ermittlung und den privaten Ereignissen.

Fabian Risk wird hoffentlich weiter ermitteln, zumal das Ende dies aus mehrfacher Sicht bereits vermuten lässt, würde ich mich persönlich sehr freuen, wenn es einen vierten Teil geben wird. Absolute Leseempfehlung

Veröffentlicht am 10.01.2017

Kurioses Drogendrama

Sweetgirl
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Percy James ist eine 16 Jährige die es wahrlich nicht leicht hat. Ihre Mutter Carletta ist Drogenabhängig, und kümmert sich kaum um Percy. Im Gegenteil, es ist Percy die sich um ihre Mutter kümmert. Als ...

Percy James ist eine 16 Jährige die es wahrlich nicht leicht hat. Ihre Mutter Carletta ist Drogenabhängig, und kümmert sich kaum um Percy. Im Gegenteil, es ist Percy die sich um ihre Mutter kümmert. Als diese dann im tiefsten Schneesturm zur Hütte des Dealers ihrer Mutter aufbricht, um diese nach Hause zu holen, findet sie dort ein hilfloses Baby anstelle ihrer Mutter. Da der Dealer, Shelton Porter, und seine Freundin, die Mutter des Babys total zugedröhnt sind, macht Percy das einzig richtige, und nimmt die kleine Jenna kurzerhand mit. In ihrer Not läuft sie im Schneesturm zu einem Bekannten der in der Nähe wohnt. Portis war eine Zeit lang mit ihrer Mutter zusammen, der besten Zeit in Percies Leben. Dort bekommt sie die nötige Unterstützung, Portis hilft ihr das verwahrloste Kind ins Krankenhaus zu bringen. Doch in der zwischenzeit wurde Jennas Entführung bemerkt, und nun ist Shelton auf der Suche und er hat einige zwielichte Gestalten mobilisiert.

Travis Mulhauser hat einen sehr kuriosen Roman verfasst. Der Hintergrund und die Thematik als solche sind eher tragisch, dennoch schaffte der Autor es irgendwie, dass ich stellenweise eher belustigt als erschrocken oder schockiert war. So einen Roman habe ich noch nicht erlebt, weiß jetzt teilweise immer noch nicht, was ich davon halten soll. Eine Sache weiß ich aber, dieses Buch hat mich gut unterhalten, von daher spreche ich hiermit meine Leseempfehlung aus. Es lebe Percy James, die trotz ihres schlechten Umfeldes das richtige getan hat.