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Veröffentlicht am 05.08.2023

Genau wie ein Coming Out - Höhen und Tiefen

Girls like girls – Sag mir nicht, wie ich mich fühle
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Das Buch
In “Girls like Girls” geht es um Coley und Sonya. Es spielt in den Sommerferien vor ihrem letzten Schuljahr und Coley zieht neu in die Kleinstadt, in der Sonya schon immer gelebt hat. Die beiden ...

Das Buch
In “Girls like Girls” geht es um Coley und Sonya. Es spielt in den Sommerferien vor ihrem letzten Schuljahr und Coley zieht neu in die Kleinstadt, in der Sonya schon immer gelebt hat. Die beiden treffen sich zufällig und Coley ist gleich fasziniert von diesem Mädchen - und genauso stark abgestoßen von deren Freund Trenton. Sie versucht zu ergründen, was das für Gefühle sind, die sie plötzlich hat und ob es Sonya genauso geht. Gleichzeitig spielt die familiäre Situation beider Mädchen eine Rolle.

Die Autorin
Die Autorin ist die bekannte queere Sängerin Hayley Kiyoko, deren gleichnamiger Song sie vor Jahren auf einen Schlag berühmt machte. Allen, die das Musikvideo des Songs noch nicht kennen, lege ich nahe es sich erst im Anschluss an das Buch anzuschauen – vorausgesetzt ihr werdet nicht gern vorher gespoilert.

Meine Meinung
Mich hat bereits das einfach gehaltene Cover des Buches angesprochen. Man sieht Coley, wie sie auf ihrem Fahrrad durch die Straßen fährt. Das Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben und liest sich flüssig. Kleine Kritzeleien lockern es an einigen Stellen auf. Sonyas Sicht fließt durch ihre öffentlichen und privaten Tagebucheinträge ein. Das hat mir sehr gut gefallen, weil es mir – genauso wie Coley – manchmal sehr schwer fiel dieses Mädchen zu durchschauen und ihre Beweggründe zu verstehen. Zum Ende des Buches kann ich sagen, dass ich nachvollziehen kann, warum sie sich so verhält wie sie es tut, einen richtigen Zugang zu ihr habe ich jedoch nicht vollständig bekommen.
Die Zerrissenheit und die widersprüchlichen Gefühle und Reaktionen auf die unerwarteten Gefühle hat Hailey Kiyoko sehr gut zu Papier gebracht. Auch die grundverschiedenen Strategien der Mädchen damit umzugehen, sind sehr authentisch.
Neben der neuen Liebe hat Coley auch noch den kürzlichen Tod ihrer Mutter und die Distanz zu ihrem ihr bisher unbekannten Vater zu verkraften. Das sorgt noch zusätzlich für ein Gefühlschaos sowohl bei Coley, als auch beim Lesen. Das ein oder andere Mal hatte ich einen Kloß im Hals, doch schon ein paar Seiten weiter brachte mich das Buch zum Grinsen oder Kichern.
Das Ende kam für mich dann etwas abrupt, nachdem sich die Handlung so wunderbar aufgebaut hatte. Einige Fragen sind für mich noch offengeblieben.

Fazit
Ich kann das Buch vor allem queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr empfehlen. Vielleicht auch gerade denen, die selber noch nicht ganz wissen, wie sie mit diesen neuen Gefühlen und Eindrücken umgehen sollen. Aber auch für alle anderen ist es eine schöne, nicht ganz so stereotype Liebesgeschichte zweier Mädchen. Allerdings eine Vorwarnung: Das queer sein wird nicht beschönigt, auch Anfeindungen, Ängste und das Gefühl der Ausgrenzung finden Platz in diesem Buch. Der alltägliche Konsum von Gras und Alkohol, um damit umzugehen passt ins Setting, hätte für mich aber nicht zwingend sein müssen.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.01.2020

schaurig märchenhaft

Das Labyrinth des Fauns
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Der Film zum Buch? Nein, hier ist es das Buch zum Film...

Worum geht's?
Das Labyrinth des Fauns basiert auf dem gleichnamigen Film von Guillermo del Toro. Wir befinden uns im Jahre 1944, im zweiten Weltkrieg ...

Der Film zum Buch? Nein, hier ist es das Buch zum Film...

Worum geht's?


Das Labyrinth des Fauns basiert auf dem gleichnamigen Film von Guillermo del Toro. Wir befinden uns im Jahre 1944, im zweiten Weltkrieg in Spanien und begleiten die junge Ofelia, die mit ihrer hochschwangeren Mutter zu ihrem Stiefvater in eine alte Mühle zieht. Ihren Stiefvater bezeichnet sie still und heimlich als "Wolf", denn genauso düster wie diese Figur in ihren Märchen beschrieben wird, so düster kommt ihr dieser Mann vor. Auch der Leser merkt schnell, dass der "Wolf" Vidal, der einige Soldaten von der Mühle aus befehligt, ein hartherziger und brutaler Mann ist. Ofelia trifft im Wald auf Märchen und Legenden und soll drei Prüfungen eines Fauns bestehen, um sich als wahre Prinzessin des Unterirdischen Reichs, aus dem dieser kommt, zu erweisen.

Mein Eindruck


Ich selbst habe den Film nicht gesehen, daher kann ich unvoreingenommen nur das Buch bewerten. Dieses ist sehr düster und an einigen Stellen brutal und wird damit der Zeit, in der es handelt gerecht. Ofelia trifft auf bizarre Wesen und muss im Laufe des Buches einiges überstehen.
Die Handlung wird aus der Sicht eines allwissenden Erzählers geschildert und beschäftigt sich mal mit Ofelia, mal mit anderen Personen der Geschichte, die für eine Nebenhandlung sorgen. Dann gibt es noch Illustrationen auf die ein kurzes Märchen folgt.
Diese kurzen Märchen beschreiben etwas den Hintergrund der Haupthandlung, wie sich nach und nach zusammenreimen lässt.
Mich konnte das Buch nicht so recht mitreißen. Das Ende lässt viele Fragen offen und ich hatte mir insgeheim mehr erhofft.

Fazit


Auf jeden Fall kein leichtes Buch für zwischendurch. Eine Handlung zwar abseits des großen Krieges, doch die Figuren schaffen sich ihren eigenen kleinen Krieg, der etliche Opfer fordert.

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Veröffentlicht am 10.01.2017

Leider nicht alle Erwartungen erfüllt

Bourbon Kings
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Inhalt

Es geht um das Leben einer durch den Verkauf von Bourbon reich gewordenen Familie und ihre Konfrontationen mit dem Leben anderer, weniger Reicher. Da sind Probleme und Dramen vorprogrammiert.
Schon ...

Inhalt



Es geht um das Leben einer durch den Verkauf von Bourbon reich gewordenen Familie und ihre Konfrontationen mit dem Leben anderer, weniger Reicher. Da sind Probleme und Dramen vorprogrammiert.
Schon vor zwei Jahren ließ sich Lizzie, die Gartenbauexpertin auf Easterly, dem Anwesen der reichen Bradfords, auf den zweitältesten, Lane Bradfords ein. Sie wurde bitter von ihm enttäuscht und Lane ging für zwei Jahre nach New York.
Nun kehrt er jedoch auf das Anwesen zurück und eine Konfrontation der beiden lässt sich da nicht ausschließen. Ihre Beziehung entwickelt sich erneutc doch Lane wird zugleich mit all den Familienproblemen überschüttet und braucht Lizzies Halt mehr denn je.
Gleichzeitig wird auch aus dem Leben von Gin und Edward, den anderen Nachkommen der Bradfords erzählt, die mit ihren eigenen individuellen Problemen zu kämpfen haben.


Die Charaktere und ihre Entwicklung



Lizzie King
Gartenbauexpertin und Angestellte auf Easterly, dem pompösen Zuhause der Bradfords. Sie hat gerade die Trennung mit Lane fast verarbeitet, nachdem er sie vor zwei Jahren bitter enttäuscht hat und nach New York verschwunden ist. Als er jedoch wieder kommt kann sie sich seinem Charme nicht entziehen und lässt sich ein weiteres Mal auf ihn ein.
Man merkt eindeutig eine Entwicklung bei Lizzie. Sie setzt sich im Laufe des Romans mit ihrer Beziehung zu Lane auseinander und fängt an ihn mehr und mehr zu verstehen.


Lane Bradford
Er ist der zweitjüngste Sohn der Bradfords und möchte eigentlich mit seiner Familie nichts mehr zu tun haben. Nach seiner Liebesbeziehung zu Lizzie verschwindet er nach New York um allem zu entkommen. Ein Zwischenfall zwingt ihn jedoch zur Rückkehr und schnell wird klar, dass er noch nicht mit der vergangenen Beziehung abgeschlossen hat. Gleichzeitig wird Lane jedoch auch mit den Problemen seiner Familie konfrontiert und fühlt sich verantwortlich sich - entgegen seines Unmutes - mit diesen zu befassen.
Im Laufe des Romans wird Lane immer vernünftiger und kommt auf dem Boden der Realität an. Er beginnt Verantwortung zu übernehmen und vor dem Handeln auch mal nachzudenken.

Edward Bradford
Ältester Sohn der Bradfords und somit eigentlicher Erbe des Familienunternehmens. Anfangs ist er auch in dieses mit großer Begeisterung eingestiegen, bevor ein Zwischenfall seinem beruflichen Aufstieg ein Ende bereitet hat. Nun arbeitet er einsam auf einer Ranch der Bradfords.
Auch bei Edward lässt sich eine Entwicklung feststellen.

Gin Bradford
Einzige Tochter der Bradfords und perfekt darin den Reichtum der Familie auszukosten. Sie lässt sich von niemandem etwas sagen und bringt sich so schnell in Schwierigkeiten.


Schreibstil



An J.R. Wards Schreibstil musste ich mich zunächst gewöhnen. Sie schreibt sehr detailliert und veranschaulicht die Sichten der einzelnen Personen und ihre Gedankengänge. So ist jedes Kapitel aus einer neuen Sichtweise, sodass zwischen den Handlungssträngen gewechselt wird. Es erzählt zum Beispiel erst ein Kapitel Lizzies Sicht und ihre Erfahrungen auf und um Easterly und im nächsten Kapitel wird schon Edwards Leben auf der Ranch geschildert. Dadurch entstehen kurzzeitige Cliffhanger in einem Handlungsstrang, die für mehr Spannung sorgen und dem Leser wird ermöglicht sich in mehrere Personen, ihre Lage und ihre Empfindungen einzufühlen. Letztere werden gut rüber gebracht.


Thema des Buches



Trotz altbewährtem Thema - dem High-Society-Life mit dem üblichen Drama und eine Beziehung zwischen Personen unterschiedlichen Rangs - hat der Roman seine ganz persönliche Herangehensweise und gestaltet das Thema neu und ansprechend. Dabei ist die Handlung nicht komplett voraussehbar und klischeehaft.


Pros



Das Buch ist nach kurzer Eingewöhnung gut geschrieben, allerdings ist der Schreibstil nicht für Jedermann.
Trotz altbewährtem Thema bringt der Roman viel neues und ungeahntes mit sich und so macht es Spaß ihn zu lesen.
Es werden die Sichten der verschiedenen Charaktere detailliert und anschaulich dargestellt.


Cons



Die Cliffhanger und Sichtwechsel machen es an einigen Stellen schwer in der Handlung zu bleiben. Es empfiehlt sich daher, sich wirklich Zeit für diesen Roman zu nehmen. Man kann ihn nicht so gut nebenbei lesen.
Manchmal habe ich mich ein bisschen erdrückt von Details gefühlt und konnte mir so nicht alles perfekt einprägen.
Zwischendurch geht die Story eher schleppend voran und ich musste mich zwischendurch etwas motivieren weiter zu lesen. Gegen Ende wird es dann jedoch wieder spannender.
Es passiert ziemlich viel auf einmal. Das wäre schon so, wenn nur Lanes und Lizzies Sicht thematisiert würden, durch die Ausweitung auf Gins und Edwards Sicht kommen noch mal mehr Handlungsstränge hinzu.


Fazit



Ich kann das Buch zwar weiter empfehlen, trotzdem keine fünf Sterne vergeben. Ich bin mit ziemlich hohen Erwartungen an das Buch heran gegangen und vielleicht liegt meine leichte Enttäuschung auch daran. Die vielen verschiedenen Handlungen haben mir das Lesen etwas zu sehr erschwert, sodass ich manchmal die Energie nicht mehr aufbringen konnte, mich mit dem Buch zu befassen. Für jemanden, der aber genug Zeit hat und sich diese auch für das Buch voll und ganz nimmt kann ich das Lesen empfehlen.
Ich werde trotzdem auf jeden Fall sehnsüchtig auf den zweiten Teil warten, da das Erste Buch einige Fragen aufgeworfen hat, die ich jetzt unbedingt beantwortet haben möchte.

Veröffentlicht am 15.10.2016

Relativ Armes Mädchen trifft Star - Klischee?

FLOWER
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Inhalt:

Von Jungs und Liebe hält die 18 jährige Charlotte nichts. Dass das nur schief gehen kann sieht man ja an dem weiblichen Rest der Familie. Die Mutter tot, nachdem sie mit 17 schon das erste Kind ...

Inhalt:

Von Jungs und Liebe hält die 18 jährige Charlotte nichts. Dass das nur schief gehen kann sieht man ja an dem weiblichen Rest der Familie. Die Mutter tot, nachdem sie mit 17 schon das erste Kind bekam und nur so von einem Lover zum nächsten flog. Die Schwester, ebenfalls vor dem 20sten Lebensjahr schon Mutter geworden, ebenfalls nie länger als ein paar Wochen oder Monate mit jemandem zusammen. Aber Charlotte schwört sich, dass ihr Leben nicht so ruiniert werden soll. Ihr einziges Ziel ist Stanford, für Partys oder Jungs hat sie keine Zeit. Doch dann trifft sie Tate und er lässt sie all ihre Prinzipien in Frage stellen. Es scheint perfekt, bis Charlotte erfährt, dass Tate ein weltberühmter Popstar ist und ihre Beziehung somit um einiges komplizierter wird als zuerst gedacht. Ihre Liebe ist stark, doch ist sie stark genug?

Meine Meinung:

Wie die Handlung bereits vermuten lässt ein ziemliches Klischee... Aber darauf lässt muss man sich wohl einlassen, wenn man dieses Buch liest.
Die Handlung konnte mich zwischenzeitlich durchaus fesseln und auch die Charaktere haben mir größtenteils gefallen, allerdings ist die ständige On-Off-Beziehung zwischen den beiden auf Dauer ziemlich anstrengend. Das Buch gleicht einer Fanfiction: normales, relativ armes Mädchen trifft Star, der sich unsterblich in sie verliebt.

Fazit:

Solange man sich bewusst ist, dass man eine klischeehafte und zuweilen etwas unrealistische Geschichte vor sich hat und sich darauf einlassen kann durchaus lesenswert, allerdings nicht der große Hit...

Veröffentlicht am 05.10.2016

Heldentage von Sabine Raml

Heldentage
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Keine leichte Lektüre für zwischendurch und ziemlich durcheinander

790 Tage sind eine lange Zeit. 790 Tage mit einer alkoholsüchtigen Mutter, die nur in ihrem Bett oder allenfalls mal auf der Couch liegt, ...

Keine leichte Lektüre für zwischendurch und ziemlich durcheinander



790 Tage sind eine lange Zeit. 790 Tage mit einer alkoholsüchtigen Mutter, die nur in ihrem Bett oder allenfalls mal auf der Couch liegt, sind eine noch längere Zeit. 790 Tage, die man auch noch ohne die erste Liebe, die einen eiskalt abserviert hat, verbringen muss, machen das dann auch nicht besser. Und wenn man dann noch sitzen bleibt (ohne selbst daran Schuld zu sein) und deshalb seinen Freundeskreis seltener sieht ist man gleich geliefert. 790 Tage, das ist die Zeit, die vergehen muss bis Lea 18 ist und endlich ein Leben ohne ihre Mutter beginnen kann. Manchmal möchte sie einfach davon laufen, von all den Hindernissen, die ihr in den Weg gestellt werden, doch so einfach ist das nunmal nicht im wahren Leben... Im wahren Leben muss man sich eben durchkämpfen.

Das Buch aus Leas Sicht geschrieben. Sie erzählt von ihrem turbulenten Alltag, der ihr keine Ruhe lässt. In ihren jungen Jahren muss sie schon viel Verantwortung übernehmen und mit vielem fertig werden. Die Schreibweise entspricht Leas teils hektischen, aber auch fantasievollen Gedanken, sodass oft nicht klar ist, was jetzt gerade passiert, was Vergangenheit und was nur Wunschvorstellungen sind. Das macht die Handlung ab und zu etwas unverständlich. Das Buch ist etwas schleppend geschrieben, es wird keine wirkliche Spannung aufgebaut, was jedoch bei Büchern, die das Leben des Protagonisten beschreiben häufig der Fall ist. Leas Leben ist sehr düster, sie wirkt ab und zu schon fast depressiv. Auf jeden Fall keine leichte Lektüre für zwischendurch.