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Veröffentlicht am 29.04.2020

CoHo kann es einfach

Verity
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Autorin Lowen erhält ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann: sie soll die erfolgreiche Psychothriller-Reihe von Star-Autorin Verity Crawford zu Ende bringen. Diese ist nach einem Unfall nicht mehr ansprechbar ...

Autorin Lowen erhält ein Angebot, das sie nicht ablehnen kann: sie soll die erfolgreiche Psychothriller-Reihe von Star-Autorin Verity Crawford zu Ende bringen. Diese ist nach einem Unfall nicht mehr ansprechbar und dementsprechend nicht in der Lage dies selber zu tun. Lowen nimmt aus verschiedenen Gründen an: einerseits ist sie nahezu pleite, andererseits fühlt sie sich zu Veritys Ehemann Jeremy hingezogen. Bei Recherchen für die Romane stößt sie auf Veritys Tagebuch/ Autobiographie und erfährt darin erschreckendes über die Verfasserin.

Nachdem ich "Too late" bereits in diesem Monat gelesen habe und begeistert war, konnte mich auch "Verity" überzeugen. Es war düster, beängstigend, verstörend und auch irgendwie unheimlich und schon fast gruselig. Im Hause der Crawfords herrscht eine ganz komische Atmosphäre und es passieren Dinge, die einem eine Gänsehaut bereiten.

Geschrieben ist das Buch aus Lowens Sicht, die psychisch ein wenig vorbelastet ist und sich selber sowie ihrem Verstand zunehmend misstraut. Die andere Hälfte des Buches widmet sich dem Manuskript von Veritys Autobiographie. Mit jedem Kapitel, das man liest, entfaltet sich zunehmend das Grauen und Unverständnis. Obwohl einem Verity am Anfang des Buches noch Leid tut, wendet sich das Blatt dann doch sehr schnell.

Ganz besonders hervorzuheben ist hier das Ende. Man legt sich schön seine eigene Theorie zurecht, sieht sie so gut wie bestätigt und dann kommt es zu diesem mega "WTF-Moment", der einen völlig fertig macht. Nach dem Beenden des Buches habe ich mir die Haare gerauft und war erstmal total unzufrieden, weil es im Prinzip offen ist. Man kann spekulieren, sich seinen Wunsch-Ende denken, aber Gewissheit wird man nie haben. Im Nachhinein finde ich genau das aber genial und wahrscheinlich wird mir die Geschichte genau deswegen noch lange im Gedächtnis bleiben.

Bisher hat mir jedes Werk von Colleen Hoover gefallen und ich war jedes Mal aufs Neue überrascht und überrumpelt. Aber ich muss sagen, dass mir ihre etwas dunkleren und spannenderen Bücher fast noch besser gefallen als die im New Adult Bereich.

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Nimmt vor allem am Ende nochmal an Fahrt auf und verspricht viel Action für das Finale

Grimoria 2
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Die Geschichte knüpft nahtlos an die Ereignisse aus dem ersten Teil an. Nach ihrem Kuss müssen Sophia und Prinz Erik aus dem Palast fliehen. Denn obwohl der Zauber um Eriks Geist sich gelüftet hat, sind ...

Die Geschichte knüpft nahtlos an die Ereignisse aus dem ersten Teil an. Nach ihrem Kuss müssen Sophia und Prinz Erik aus dem Palast fliehen. Denn obwohl der Zauber um Eriks Geist sich gelüftet hat, sind sie doch fast die einzigen, die sich nicht mehr von Cinopia blenden lassen. Zur Seite steht ihnen dabei die Cjunnie Charmy.

Wie auch im Vorgänger wird hier hauptsächlich aus Sophias Perspektive erzählt. Sie befindet sich in einem wahren Gefühlschaos. So ist sie sich nicht sicher, was sie bezüglich Erik empfinden soll oder darf, schließlich sind sie doch wie Geschwister aufgewachsen. Auf der anderen Seite gibt es immer wieder Rückblicke in die Vergangenheit, in denen man vor allem noch mehr über Erik erfährt und ihn dadurch noch viel mehr in sein Herz schließt als sowieso schon.

In diesem Teil treten relativ wenig Charaktere auf und wenn dann auch eher kurz. Ich mochte allerdings die Konstellation Sophia, Erik und Charmy. Alle drei sind sehr liebenswürdig. Der Umgang untereinander ist einfach herrlich amüsant und von Neckereien geprägt. Wenn es aber drauf ankommt, stehen sie füreinander ein. Generell ist in diesem Band viel zwischenmenschliches passiert. Denn nachdem Erik lange Zeit durch den Zauber nicht mehr er selbst war, spielen jetzt natürlich auch Schuldgefühle, Vergebung und Vertrauen eine Rolle.

Es handelt sich bei Grimoria um eine Märchenadaption zu Cinderella. Das Szenario ist märchenhaft, humorvoll, aber auch ein wenig düster, teilweise bedrückend und ab und zu einen Hauch gruselig. Ich habe einige Gefühle durchleben dürfen und sogar so manch eine Träne geweint.

Im Vergleich zum ersten Band passiert nicht so besonders viel und auch ihre Flucht schreitet nicht so weit voran, wie man vielleicht denken könnte. Deswegen ist "Grimoria - Küsse niemals einen Prinzen" für mich eher eine Art Zwischenband, der vor allem am Ende nochmal an Fahrt aufnimmt, viele Fragen aufwirft und vor allem viel Action für den Folgeband verspricht!

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Emotional, erschreckend, düster, grausam.. und dennoch so gut!

Too Late
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Für Sloan ist die Beziehung zu Drogenboss Asa die Hölle auf Erden. Würde er nicht ihren kranken Bruder finanziell unterstützen, würde sie niemals bei ihm bleiben. Asa hingegen vergöttert Sloan, denn sie ...

Für Sloan ist die Beziehung zu Drogenboss Asa die Hölle auf Erden. Würde er nicht ihren kranken Bruder finanziell unterstützen, würde sie niemals bei ihm bleiben. Asa hingegen vergöttert Sloan, denn sie ist das Beste, was ihm je passiert ist. Er ist davon überzeugt, dass dies auf Gegenseitigkeit beruht. Und dann tritt der Undercover-Cop Carter in das Leben der beiden...

Dieses Buch ist so viel mehr als ich erwartet habe. So viel emotionaler, erschreckender, düsterer und grausamer. Es hat mich aufgewühlt, aufgeregt und mitgerissen. Ich habe mit Sloan und Carter mitgefiebert, gelitten, geweint, geliebt, habe mich um sie gesorgt und hätte sie schütteln können! Viele Probleme, die sich ihnen stellen, haben sie selber mit ihrer Unüberlegtheit und Sorglosigkeit ausgelöst. Wie oft habe ich die Augen verdreht und mir gesagt, dass das ja wohl nicht deren verdammter Ernst sein kann! Daher auch nur 4/5 Sterne.

Denn der Rest des Buches hat für mich die volle Punktzahl verdient. Ja, es war teilweise kaum auszuhalten, was man dort lesen musste. Asa ist einfach völlig krank und bräuchte dringend Hilfe. Er ist unberechenbar, Angst einflößend und redet sich die Dinge gerne so, dass sie ihm in den Kram passen. Wie er Sloan behandelt ist widerlich. Man beginnt sehr schnell ihn zu hassen. Und dennoch schafft Colleen Hoover es, dass man Mitleid hat. Mitleid mit dem kleinen Jungen Asa, man versteht, warum aus ihm der Mensch wurde, der er heute ist. Die Abgründe der menschlichen Psyche sind hier so gut beschrieben. Die Kapitel aus seiner Sicht empfand ich schon fast als am spannendsten, weil ich die ganze Zeit nur den Kopf schütteln musste und zwischen Mitleid, Fassungslosigkeit, Verständnis und Unverständnis, Hass und Ekel geschwankt bin.

"Too late" liest sich wie ein Thriller und ist damit mal etwas komplett anderes, als die bekannten und geliebten romantischen Geschichten, die man von der Autorin kennt. Liebe spielt natürlich eine Rolle, aber sie wird von Asa, Leid, Gewalt und Angst überschattet. Das Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven und wahrscheinlich besser erst ab 18 Jahren zu lesen. Es beinhaltet explizite und äußerst detaillierte Sexszenen sowie psychische und physische Gewalt gegenüber Frauen. Hier also eine unbedingte Triggerwarnung!

Trotzdem und obwohl ich über solche Thematiken auch nicht "gerne" lese, konnte ich das Buch nicht aus der Hand legen. Es war so dermaßen spannend, aufregend und schrecklich, dass ich die ganze Zeit einen gefühlten Puls von 180 hatte.

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Veröffentlicht am 16.04.2020

Ein sehr besonderes Buch

Fuchs 8
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Fuchs 8 hat sich schon immer für die Menschen und ihre Geschichten interessiert. Deshalb hat er auch viel Zeit damit verbracht sie heimlich zu belauschen. Dabei hat er sich sogar ihre Sprache aneignen ...

Fuchs 8 hat sich schon immer für die Menschen und ihre Geschichten interessiert. Deshalb hat er auch viel Zeit damit verbracht sie heimlich zu belauschen. Dabei hat er sich sogar ihre Sprache aneignen können. Als plötzlich der Wald für ein Einkaufszentrum gerodet wird und seine Familie alles zu verlieren droht, beschließt er etwas dagegen zu unternehmen.

Fuchs 8 berichtet wie er die Menschen sieht und vermittelt damit eine wichtige Botschaft. Vielleicht sollten die Menschen nicht immer nur an sich selbst und ihren Profit denken, sondern auch auf ihre Umwelt, die Natur und die Tierwelt achten. Die Menschen können sehr grausam sein, ohne einen Gedanken an die Folgen zu verschwenden.

Das Besondere an diesem Buch ist definitiv der Schreibstil. Fuchs 8 selber erzählt die Geschichte und das merkt man. Denn die Wörter sind so geschrieben, wie sie eben klingen. Ein Fuchs ist eben ein Fuchs und kein Genie der Rechtschreibung. Ich fand diese Art und Weise ziemlich gut, auch wenn sie teilweise vielleicht ein bisschen anstrengend war. Es ist definitiv mal was anderes.

Für mich ist dieses dünne Büchlein sehr gelungen und überzeugt neben der schonungslosen Erzählung von Fuchs 8 auch durch zahlreiche Illustrationen und ist dennoch irgendwie „süß“ gemacht.

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Veröffentlicht am 15.04.2020

Das perfekte Sommerbuch

Indie.Pop.Liebe
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Nachdem Jana ihren Freund inflagranti mit einer anderen Frau erwischt, flüchtet sie sich zu ihrer Tante nach Schleswig Holstein. Diese betreibt eine Ferienanlage, die ihre besten Tage schon hinter sich ...

Nachdem Jana ihren Freund inflagranti mit einer anderen Frau erwischt, flüchtet sie sich zu ihrer Tante nach Schleswig Holstein. Diese betreibt eine Ferienanlage, die ihre besten Tage schon hinter sich hat. Jana stürzt sich in die aufwendigen Umbaumaßnahmen, um sich von ihrem Herzschmerz abzulenken. Als sie dann auf den Musiker Finn trifft, wird ihre Gefühlswelt noch zusätzlich durcheinander gewirbelt.

Für mich ist "Indie.Pop.Liebe" das perfekte Sommerbuch. Es spielt in einer malerischen Umgebung direkt am See, eben dort wo man gerne seinen Urlaub verbringen würde. Leider ist es ein nicht so schönes Ereignis, welches Jana in diese Gegend verschlägt. Sie versucht dort erstmal ihre Gedanken, Emotionen sowie Wünsche und Ziele für die Zukunft zu sortieren. Ihr wird klar, dass sie sich selber in den letzten Jahren ein wenig vernachlässigt hat. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihr identifizieren, auch weil das Buch aus ihrer Sicht geschrieben ist.

Durch Finn lernt Jana einige neue Leute kennen. Auf mich haben sämtliche Charaktere sehr sympathisch gewirkt. Besonders ihn habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Seine humorvolle, offene und hilfsbereite Art ist einfach sehr erfrischend. Obwohl er der Frauenschwarm schlechthin ist, lässt er dies nicht raushängen und ist stets zur Stelle, wenn Jana ihn braucht.

Die Geschichte und der Schreibstil sind locker und leicht. Als Leser fühlt man sich in dieser sommerlichen und freundschaftlichen Atmosphäre sehr wohl. Obwohl alles irgendwie so einfach und unbeschwert rüber kommt, merkt man doch, dass nicht immer alles so ist wie es scheint. Deshalb kommt es auch zu einigen unerwarteten Wendungen. Zudem kämpft Jana natürlich nach wie vor mit der Enttäuschung sowie dem Verrat bezüglich ihres Ex-Freundes und ist sich ihrer aktuellen Gefühle relativ unsicher.

„Indie.Pop.Liebe“ ist ein tolles Wohlfühl-Buch mit liebenswerten Charakteren und einer sehr lesenswerten Story. Es ist bestimmt nicht die letzte Geschichte von Erin J. Steen, die ich lesen werde.

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