Profilbild von Sandra

Sandra

Lesejury Star
offline

Sandra ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Sandra über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2018

Nichts Neues

Paper Party
0

Den Band hätte ich mir gerne gespart. Ich konnte die ganze Geschichte über keine Sympathie zu weder der einen noch der anderen Hauptfigur aufbauen. In den anderen Bänden hat man eigentlich schon alle wichtigen ...

Den Band hätte ich mir gerne gespart. Ich konnte die ganze Geschichte über keine Sympathie zu weder der einen noch der anderen Hauptfigur aufbauen. In den anderen Bänden hat man eigentlich schon alle wichtigen Aspekte zu Savannah und Gideon mitbekommen. Leider nichts Neues und somit wahrscheinlich eher nur für eingefleischte Fans.

Veröffentlicht am 19.02.2018

Vom Kleinkind zur jungen Erwachsenen in einer Nacht…

Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen
0

Jedes Jahr nach den letzten Sommerferien der Highschoolzeit machen sich tausende Jugendliche auf zu ihrem zukünftigen Studienplatz, die quer verteilt in den USA oder auch auf der Welt liegen. Kaum etwas ...

Jedes Jahr nach den letzten Sommerferien der Highschoolzeit machen sich tausende Jugendliche auf zu ihrem zukünftigen Studienplatz, die quer verteilt in den USA oder auch auf der Welt liegen. Kaum etwas fühlt sich in diesem Alter erwachsener an: eigene Entscheidungen treffen, für die ganz individuelle Zukunft lernen, das erste Mal tun und lassen können ohne die Erlaubnis der Eltern zu benötigen, da diese meilenweit entfernt sind und natürlich gehört auch der Abschied von den Freunden dazu.

Aiden und Clare sind ein Paar, jedoch steht für sie nicht nur die Trennung von ihrer Heimat an, sondern auch die Entscheidung, ob ihre Partnerschaft auf Distanz weiter gepflegt werden soll oder ob eine Trennung die erwachsenere Variante wäre. Dies soll am letzten Abend entschieden werden. Jennifer E. Smith führt den Leser Stunde um Stunde dieser Nacht an viele Stationen, die mit Aidens und Clares Liebe fest verbunden sind.

Aiden und Clare sind als Person äußerst unterschiedlich. Clare gilt eher als Streberin, hat dementsprechend gute Noten, wird auf ihre Wunschuniversität gehen, wird von ihren liebevollen Eltern in allem Unterstütz und möchte am liebsten ihr ganzes Leben in einer Idealfassung bereits geplant haben. Aiden hingegen hat immer wieder Ärger mit seinen Eltern, was sich auch durch das Buch durchzieht, zählt eher zu den Sportlern und lässt das Leben auf sich zukommen.

Meiner Meinung nach dreht sich das ganze Buch vor allem um Clares Entwicklung. Anfangs fand ich sie mehr als nur unsympathisch. Sie zickt herum, lässt ihre „bockigste“ Seite heraushängen und ist wahnsinnig Ich-bezogen. Dies steht im Kontrast zu ihrem Planungswahn, der letztendlich zu den einzelnen Kapiteln im Buch führt: die Stationen ihrer gemeinsamen Zeit.
Das Rückerinnern an tolle Ereignisse ist eigentlich eine tolle Idee, jedoch lässt es Clare nicht auf sich zukommen, sondern drängt Aiden bezüglich ihrer Beziehung eine erwachsene Entscheidung zu treffen, nämlich die Trennung. Sie lässt sich nicht davon abbringen und ist die Eigensinnigkeit in Person. Dahingegen ist Aiden der Hoffnungsvolle mit sehr erwachsenen Ansichten.

Ich muss zugeben, dass ich das Buch bis etwa zur Hälfte eigentlich zur Seite legen wollte. Clare war einfach nur anstrengend und sowas von kindisch, aber im „pseudo erwachsenen“ Sinn dargestellt, dass mir das Lesen kaum mehr Spaß machte. Da ich mich zu diesem Buch jedoch mit anderen ausgetauscht hatte, wollte ich mich von der Diskussion nicht komplett lossagen.

Wie bereits erwähnt, durchläuft Clare eine komplette Entwicklung in nur einer Nacht. Es ist so, als würde sie sich vom bockigen 10jährigen Mädchen zu einer jungen Erwachsenen wandeln und das in nur wenigen Stunden. Das ist wohl auch das, worauf die Autorin hinaus wollte mit allen Hindernissen und Wegbegleitern, jedoch sind einige Sachen so überspitzt dargestellt, dass ich immer schon bereits auf die nächsten Klischees und hochgeschraubten Ereignisse wartete, jedoch mit eher weniger Lesespaß.

Die letzten Kapitel haben das Buch für mich von der Bewertung noch leicht nach oben gezogen, da die ganze Handlung realistischer und auch nachvollziehbarer wurde.
Im Ganzen muss ich sagen, ist die Thematik toll gewählt und hätte auch wahnsinnig gute Möglichkeiten für die Autorin geboten, jedoch ist die Umsetzung nur bedingt gelungen. Durch die erste Hälfte musste ich mich durchkämpfen, bis es endlich besser wurde, jedoch konnte mich das Ende nicht zufrieden stellen – das war mir dann zu desillusioniert und „zu erwachsen“.

Veröffentlicht am 21.04.2020

Nein...einfach nein

Die englische Gärtnerin - Rote Dahlien (Die Gärtnerin von Kew Gardens 2)
0

Kew Gardens ist Charlottes Lebensmittelpunkt. Ihre Arbeit als Botanikerin füllt sie aus, jedoch hat sich ihr Ehemann Victor anderes von seiner Frau erhofft. Sie soll eine vorzeigbare Ehefrau sein, die ...

Kew Gardens ist Charlottes Lebensmittelpunkt. Ihre Arbeit als Botanikerin füllt sie aus, jedoch hat sich ihr Ehemann Victor anderes von seiner Frau erhofft. Sie soll eine vorzeigbare Ehefrau sein, die sich um das Anwesen kümmert und Feste vorbereitet sowie das Personal delegiert. Genau für diese Tätigkeiten kann Charlotte jedoch so gar keine Lust aufbringen. Nachdem ihr Traum mit Kew Gardens jedoch platzt, fokussiert sie sich, angeregt durch eine berühmte Freundin, auf ihr eigenes Grundstück und möchte hier den schönsten Garten Englands errichten. Augen hat sie jedoch nicht nur für ihre neue Aufgabe, sondern eben auch für ihren äußerst anziehenden Gärtner.

Ich fand Charlotte anfangs toll, wie sie ihre "männliche Seite" als arbeitende Frau zu dieser Zeit zeigt und sich auch irgendwie gegen ihren Mann behauptet, jedoch sank meine Sympathie gefühlt von Seite zu Seite. Das Maß an Sitte und Anstand, Regeln und ständischen Gepflogenheiten, das eigentlich Charlotte erfüllen sollte, erwartet sie jedoch von ihrer Schwester und der Cousine ihres Mannes enorm. Sie selbst fällt jedoch andauernd aus der Reihe. Dieses Messen mit zweierlei Maß hat mich bis zum Ende gestört. Der Schwester werden amouröse Liebeleien unterstellt - nein, es wird nicht nachgefragt - und Charlotte selbst hintergeht ihren Mann nach Strich und Faden. Sein Geld gibt sie aber äußerst gerne aus und zeigt, meiner Meinung nach, auch immer wieder snobistische Züge. Die angenehmen Seiten beider Welten, die ungebändigte Leidenschaft mit dem Gärtner und das unbegrenzte Geld des Ehemannes. Eine Art "Missbrauchsszene" zum Schockieren wird auch noch eingebaut, was letztendlich nur Stimmung gegen diese Figur machen sollte. Ich kam mir vor wie in einer billigen Seifenoper im vorherigen Jahrhundert. Charlotte war für mich einfach nur ein Un-Charakter, dem ich keine Sympathie entgegenbringen kann, denn sie ist diejenige, die wissentlich immer und immer wieder ihre Familie hintergeht.

Mir persönlich gefiel der Nebencharakter Aurora viel besser, besonders zum Ende der Geschichte hin. Sie hat mich immer wieder überrascht und eine richtige Wandlung vollzogen. Auch ohne Ausschweifungen hat sie mich als tolle Figur überzeugt und ich hätte gerne mehr über sie gelesen.

Leider empfand ich auch die Exkursion von Charlotte und Victor als einfach nur öde. Natürlich musste auch dort erneut ein junger Verehrer mit ins Spiel kommen. Charlotte muss bald Nummernkärtchen an die Männer verteilen, wer zuerst ihre Aufmerksamkeit bekommt. Das war einfach nur übertrieben und lies mich wieder einmal den Kopf schütteln. Zudem zeigte die Exkursion wieder die extremen Unterschiede des Ehepaares, was an dieser Stelle wohl schon jedem Leser klar geworden ist. Die Beschreibungen der Umgebung konnten mich leider auch nicht abholen.

Von Lesevergnügen kann ich bei diesem Buch leider nicht sprechen. Charlottes Agieren widerspricht komplett ihren Anforderungen anderen gegenüber und wird von ihr scheinheilig vertuscht. Von einem Ausrutscher kann auch nicht gesprochen werden, denn die unpassende Liebelei, bzw. besser gesagt, körperliche Leidenschaft zieht sich in die Länge. Für so eine Hauptfigur, die die Geschichte bestimmt, kann ich leider keinerlei Sympathie aufbringen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.03.2020

Witzige Geschichte, jedoch einige Schimpfwörter und bedenkliche Themen

Lotta Barfuß und das meschuggene Haus
0

Lotta Barfuß besetzt mit ihrem Vater neuerdings ein Haus eines "reichen Heinis", da sie sich die Mieterhöhung ihrer Wohnung einfach nicht mehr leisten können. Dadurch, dass sie in der Schule ganz gewaltig ...

Lotta Barfuß besetzt mit ihrem Vater neuerdings ein Haus eines "reichen Heinis", da sie sich die Mieterhöhung ihrer Wohnung einfach nicht mehr leisten können. Dadurch, dass sie in der Schule ganz gewaltig durch einen Jungen mit seinen zwei "Hilfsblödmännern" gemobbt wird, kann sie doch eine Freundschaft mit dem neuen Schüler aus Estland schließen, jedoch steht gleich das nächste Problem vor der Tür: der fiese Anwalt des "reichen Heinis". Das Haus soll schnellstmöglich abgerissen werden. Zur Hilfe kommt...natürlich das Haus selbst, denn es wirft mit Ziegeln und Regenrissen um sich. Zudem entdecken Lotta und ihr Freund Lauri in Wurmloch im Schrank, das sie zu vielen verschiedenen Orten katapultieren kann. Vielleicht kann der Abriss doch noch verhindert werden?

Alleine vom Klappentext und dem Cover her habe ich mir etwas komplett anderes von der Geschichte erwartet. Der Autor hat nämlich, meiner Meinung nach, einige bedenkliche Thematiken in dieses Buch mit eingebaut, die einfach nicht in einer dem gerechtwerdenden Art besprochen werden. Lotta und ihr Erfinder-Vater nutzen unerlaubt das Haus und wundern sich, warum der Besitzer sie dort raus haben möchte. Hier gibt es kein Gut gegen Böse, sondern eher ein Fehlverhalten, dass mit einem noch schlimmeren Fehlverhalten "bekämpft" wird. Mein Gerechtigkeitssinn drehte hier leider voll am Rad.

Natürlich war es lustig zu lesen, dass das Haus eine Persönlichkeit zu haben scheint und sich darin auch noch ein magisches Wurmloch befindet. Trotzdem versucht der Autor immer mehr Merkwürdigkeiten in die Geschichte hineinpacken zu wollen.
Ein Beispiel hierfür wäre das Mobbing von Lotta. Sie wird gehänselt und hat sogar Angst vor körperlicher Gewalt. Zudem hat sie aber einige Schimpfwörter gegenüber eigentlich fast allen bereit. Ich hatte immer die aufmüpfige Art von Pippi Langstrumpf im Kopf, denn Lotta scheint mir auch eher ein Freigeist zu sein.

Mit den Schimpfwörtern, die gefühlt jede Seite auftauchen, habe ich eindeutig meine Probleme. Man mag mich nun für altbacken halten, jedoch bin ich der Meinung, dass ich meinem Sohn keine Hauptfigur mit einem Hang zu Schimpfwörtern vorsetzen möchte. Auch die Beschreibungen der Personen fand ich doch recht grenzwertig.
In meinen Augen sind Lotta, genauso auch Lauri und ihr Vater keine Vorbilder. Ich hoffe jedoch, dass sich mein Sohn solch ein Verhalten nicht zum Vorbild nimmt.

Ein weiteres, schwieriges Thema war für mich die Vergangenheit von Liis. Das Mädchen bezeichnet sich selbst als "Ausleihmädchen", da sie von ihrer Mutter einfach weiter verliehen, natürlich nur in der Familie (!), da diese, böse gesagt, keine Lust mehr auf sie hatte. Danach wurde sie von einem Familienmitglied zum nächsten geschoben, bis sie keine Ahnung mehr hat, wie sie eigentlich mit der Person verwandt sei. Ihren früheren Namen hat das Mädchen selbst abgelegt und wird nun nur noch "Ausleihmädchen" genannt. Niemand kümmert sich um sie und demnach ist sie komplett auf sich alleine gestellt. So ein Thema ist alles andere als witzig und sollte meiner Meinung nach nicht unkommentiert in einem Kinderbuch "zum Spaß" verwendet werden.

Natürlich mag es sein, dass der Großteil der Kinder einfach nur auf den Witz im Buch konzentriert sind, jedoch verwirrt bestimmt auch ein paar die oben genannten, merkwürdigen Vorkommnisse in der Geschichte. Wahrscheinlich mag auch der ein oder andere meine Bewertung für zu spießig halten, jedoch bin ich der Meinung, dass mein Sohn weder mit massig Schimpfwörtern, noch mit außergewöhnlich ernsten Themen in Kinderbüchern konfrontiert werden muss. Er will Bücher lesen, da sie die Phantasie anregen und ihn dadurch in eine andere Welt eintauchen lassen und nicht, um sich bedrückt zu fühlen.

Die Charaktere an sich haben natürlich auch witzige und positive Seiten an sich. Das will ich auf keinen Fall unterschlagen. Lauri hilft Lotta ohne eigenen Nutzen daraus zu ziehen und erweist sich als sehr guter Freund. Auch seine Wortkreationen brachten meinen Sohn mehrfach zum Lachen.

Für uns überwiegen jedoch leider die negativen Aspekte der Geschichte, weshalb wir das Buch leider nicht gut bewerten können. Unsere Erwartungen gingen mehr in die Richtung, dass das Haus viele witzige Seiten an sich hat und "zum Leben erwacht".

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.10.2019

Wenn man sich als Leser veräppelt fühlt

Never Too Close
3

Mir ist bewusst, dass meine 2 Sterne Bewertung nicht jedem zusagt, trotzdem kann ich bei bestem Willem diesem Buch keine bessere Bewertung geben.

Ich versuche keine Szenen zu spoilern, dennoch wird meine ...

Mir ist bewusst, dass meine 2 Sterne Bewertung nicht jedem zusagt, trotzdem kann ich bei bestem Willem diesem Buch keine bessere Bewertung geben.

Ich versuche keine Szenen zu spoilern, dennoch wird meine Bewertung einige Bereiche etwas detaillierter auffassen, wie es in anderen Rezensionen so der Fall ist.

Ein kurzer Blick in die Geschichte:
Violette, die noch sehr junge Modedesignstudentin, zieht nach Paris, wo sie nach kürzester Zeit bereits zwei Mitbewohner bekommt, nämlich ihre beste Freundin und Kommilitonin und ihren besten Freund Loan, der bei ihrem Ersteinzug noch ihr Nachbar war. Loan und Vio wirken wie unzertrennlich, sie schläft auch ganz auf platonischer Ebene mit in seinem Bett und er hat ihr Haustier mehr oder weniger adoptiert. Klingt eher ungewöhnlich, oder? Scheint aber zu funktionieren. Als die jedoch noch unberührte Violette Loan bittet, ihr auf ganz freundschaftlicher Ebene die Jungfräulichkeit zu nehmen, gerät die ganze Freundschaft etwas ins Wanken.

Auf den ersten Moment klang diese Geschichte für mich recht ansprechend und auch die Komplikationen konnte man sich schon bildlich vorstellen. Ich war somit recht angetan. Jedoch hat sich für mich bereits nach keinen 50 Seiten die Geschichte schon so gezogen!
Violette ist eine sehr lebensfrohe, aus sich herausgehende Person die so rein gar nichts für sich behalten kann. Zudem soll sie extrem scharf aussehen und setzt ihre Reize ganz gekonnt in Szene. Trotzdem scheint es so wahnsinnig schwer für sie zu sein, entjungfert zu werden. Nicht einmal von der Disco will einer mit ihr mitgehen. Das passte für mich beim Lesen einfach nicht zusammen! Um ehrlich zu sein, ich kam mir wirklich ALT vor! Welche gutaussehende Frau empfindet denn ihre Jungfräulichkeit als Bürde?
Naja, hier also für mich schon einmal die ersten Dinge, die für mich irgendwie nicht zusammenpassten. Leider zog sich das durch die ganze Geschichte.

Vielleicht mal kurz die netteren Dinge zum Buch:
Loan und Violette gehen teilweise wirklich süß miteinander um. Es gibt auch einige sehr romantische Stellen. Zudem ist der Zusammenhalt im Freundeskreis sehr groß, was ich immer befürworte und deswegen auch besonders hervorheben möchte. Loan selbst wirkte auf mich bis auf einige Ausnahmen eigentlich auch recht sympathisch auf mich. Er wirkt insgesamt mehr im Leben verankerter, ernsthafter und oftmals auch ziemlich weise. Trotzdem liefert die Autorin auch bei seinem Charakter einige heftige Schnitzer.

Was mich sehr gestört hat, ist die doch sehr extreme Manipulation durch die Autorin. Sie wählt ihre Charaktere eher nach Stereotypen aus und zieht dies sehr stringent durch. Loan ist der "Gutmensch", natürlich Feuerwehrmann, hilft allen und verliert eigentlich kein böses Wort über andere. Violette ist die eher durchgeknallte Labertasche, die für mich etwas zu naiv dargestellt wird. Ihre beste Freundin hat gefühlt jeden Abend einen anderen Mann im Bett und wird auch im Buch mit dem Wort "Schl'''''" betitelt. Das fand ich einfach nur unterstes Niveau. Sie lässt sich auch immer äußerst unfreundlich über andere Personen aus, insbesondere andere Frauen, und kommt meiner Meinung nach äußerst schlecht weg. Sie muss auch recht zum Schluss für eine Dummheit von Violette den Kopf hinhalten, so dass Vio ihren "Heiligenschein" behalten darf. Auch Vios boyfriend wird recht schnell zum Poser abgestempelt und die Autorin drängt dem Leser fast schon auf, ihn nicht zu mögen. Er hatte jedoch meiner Meinung nach oft die "normalsten" Weltansichten.

Von Anfang an weiß man auch eigentlich, wo die ganze Geschichte hin führt. Ich wurde nicht wirklich überrascht. Die Autorin schmeißt einem zwar noch sehr aufwühlende Szenen vor die Füße, an der eigentlichen Geschichte ändert sich jedoch nichts. Es führt recht stringent auf ein Happy End zu. Wie dieses nun ausfällt, muss man lesen...oder aber auch nicht.

Das Liebesdreieck ist zwar da, jedoch auch eigentlich nicht interessant, da Loan und Vio sowieso bereits wie ein altes Ehepaar zusammen leben. Ich denke, ihr könnt euch denken, was ich meine.

Ab ca. der Hälfte des Buches oder eventuell 2/3 packt die Autorin die Geschichte noch einmal so richtig voll. So langweilig und zäh wie Kaugummi der erste Buchteil war, umso rasanter wird es dann. Mir kam es so vor, als hätte die Autorin eine Liste zum Abhaken neben sich und musste so viel davon unterbringen wie nur möglich. Oh, vielleicht könnte eine Person sterben...check....große Trauer....check...Dramatik á la Hollywood...check....viele Missverständnisse...check.....Vio hält bei einer wirklich wichtigen Sache mal über Monate den Mund (wieder so ein extremes Antiverhalten zum bisherigen Charakterverlauf)...check...eine und ein Ex machen ganz viel Ärger ...check. Ich konnte nur noch mehr den Kopf schütteln.

Sprachlich orientiert sich die Autorin meiner Meinung nach eher am unteren Niveau. Anspruchsvolle Formulierungen sind nicht zu finden. Ich musste eher über einige Formulierungen herzlich lachen, da sich für meinen Geschmack die Autorin einfach nur lächerlich gemacht hat. Eine Stelle habe ich nun extra noch einmal gesucht: "Eine unerklärliche Alchemie entweicht unseren umschlungenen Körpern." Ich hoffe so sehr, dass es sich hierbei um eine schlechte Übersetzung handelt, denn diese wirklich ungeschickte und falsche Verwendung von Alchemie kann man doch gar nicht ernst nehmen. Es gab noch andere Stellen dieser Art im Buch.

Mein größer Aufreger bezüglich dieser Geschichte ist der komplett unangebrachte Humor der Autorin, die diesen auf den Hauptcharakter Vio projiziert. Wer seine Charaktere Witze über Pädophilie machen lässt, gehört meiner Meinung nach nicht publiziert! Violette soll ein Sympathieträger sein und hat für mich bei dieser Szene alle Sympathie die ich für sie zuvor hatte verloren! Loan findet ihren Witz auch noch ausgesprochen lustig.
Wer schlimme Taten an Kindern witzig findet und dies als gesprächstauglich empfindet, hat in so einem Buch nichts zu suchen. Ich bin regelrecht schockiert, dass diese Szene vom Verlag so abgenickt wurde. Es ist mir wirklich ein Rätsel. Ich habe auch viel darüber nachgedacht, was denn auch die Autorin dazu getrieben hat und komme einfach auf keinen grünen Nenner. Vielleicht findet sie sich so selbst cool. Sprachlich greift sie sowieso gerne zu sehr jugendlichen Ausdrücken. Hier fühlte ich mich definitiv wieder als zu alt, ja...zu alt für diesen Sch''''.

Was zeigt das Buch nun eigentlich? Eine Liebesgeschichte, die nur auf einen Punkt zulaufen kann und das bereits von Anfang an. Ein paar Verwirrungen auf dem Weg. Sehr einseitige Charaktere, die bei passenden Szenen dann doch plötzlich komplett gegen ihre Gewohnheit agieren und das auch noch auf sehr unrealistische Art und Weise. Das musste die Autorin wohl so machen, denn sonst wäre die Geschichte einfach nur komplett langweilig ausgefallen.

Achja, die beiden schrecklichen Kindheitsgeschichten der beiden Hauptcharaktere habe ich ja fast vergessen. Naja, sie werden von der Autorin auch nur so lange aktuell gehalten, wie sie diese halt für die Geschichte brauchte. Zum Schluss sind diese Ereignisse auch nur abgehakte Stichpunkte auf der Liste der Autorin.

Wie man an meiner Rezension erkennt, sind die 2 Sterne schon richtig hoch gegriffen und äußerst kulant. Für den Pädophilenwitz müsste man das Buch eigentlich auf 0 Sterne setzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Gefühl/Erotik