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Veröffentlicht am 24.04.2020

Gier auf der Waagschale

Gier auf der Waagschale
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Ich muß gestehen, dass ich dieses Buch in einem Zug ausgelesen habe, so interessant und spannend ist es geschrieben, zumal es sich hier um eine wahre Begebenheit handelt, die sich in Österreich abgespielt ...

Ich muß gestehen, dass ich dieses Buch in einem Zug ausgelesen habe, so interessant und spannend ist es geschrieben, zumal es sich hier um eine wahre Begebenheit handelt, die sich in Österreich abgespielt hat. Ich bin immer noch erstaunt und verwundert, welch kriminelle Energie manche Leuten an den Tag legen können und sich dann mit Unschuldsmiene herausreden können. Franz-Josef Freisinns von Wartenau ist das einzig Kind einer Beamtenfamilie. Nachdem sein Vater früh verstarb, steckte die Mutter ihre ganze Liebe und Energie in den Sohn, verzärtelte und verwöhnte ihn über alle Maßen, Franz-Josef war ein intelligenter Junge, spielend schaffte er die Matura, studierte zielstrebig und wurde einer der jüngsten Richter Wiens. Er heiratete eine anspruchsvolle Frau und da ihm das Geld nicht reichte, betrog er bei Teilungsversteigerungen und führte ihm nicht gehörendes Geld in eine Scheinfirma ab. Er flog auf und mußte sein Richteramt niederlegen. Franz-Josef beginnt dann als Mitarbeiter in einer Anwaltskanzlei und war dort bald unentbehrlich. Aber auch hier zweigte er geschickt Mandantengelder ab und schreckt sogar vor einem Mord nicht zurück. Der Autor beschreibt das Leben und die Taten von Freisinns von Wartenau derart realistisch, man kann über so viel Skrupellosigkeit nur den Kopf schütteln. Diese Geschichte ist besser als jeder Krimi. Aufgrund der guten Ausdrucksweise läßt sich das Buch relativ leicht und schnell lesen und läßt den Leser in tiefen Gedanken zurück. Auch das dunkel gehaltene Cover paßt perfekt zu diesem Buch, das uns in die Tiefe und das Böse der menschlichen Seele blicken läßt.

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Wo Wellen niemals enden

Wo Wellen niemals enden
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Das Buch beginnt im Jahr 1996.Katharina hat ihren Mann und die beiden Töchter verlassen und lebt auf der Straße, sie fühlt sich krank und verlassen. Da trifft sie in einem Cafe den Iren Odhran.Er sucht ...

Das Buch beginnt im Jahr 1996.Katharina hat ihren Mann und die beiden Töchter verlassen und lebt auf der Straße, sie fühlt sich krank und verlassen. Da trifft sie in einem Cafe den Iren Odhran.Er sucht eine Hilfe für die Farm seiner Freunde in Irland und Katharina geht mit. Bei Paul und Jenny und den Tieren kommt Katharina zur Ruhe, doch sie fühlt sich erschöpft und krank und meint genauso an Demenz wie ihre Mutter erkrankt zu sein, Doch nach mehreren Untersuchungen bestätigt sich diese Krankheit nicht. Voller Freude will sie nach drei Jahren nach Deutschland sie ihrer Familie zurück, doch dort erwartet sie eine ungeheuere Enttäuschung. Voller Emotionen und mit sehr viel Liebe schildert uns die Autorin das Leben der Katharina, deren Ängste, die Krankheit, die Enttäuschung und die Sehnsucht nach ihren Kindern. Ein Buch voller Trauer und man meint Katharinas Schmerzen selbst körperlich zu spüren. Die schöne Landschaft Irlands wird uns in den verschiedenen Jahreszeiten beschrieben, die Ruhe und das grenzenlose Vertrauen der Tiere geben den Buch eine besondere Note. Als Katharina meint, ganz unten zu sein, kommen Freunde und fangen sie auf. Ich war von dem Buch total gefangen und begeistert. Die Berg- und Talfahrt der Gefühle lassen auf keiner einzigen Seite Langeweile aufkommen, Nach dem Lesen geht einem der Inhalt des Buches noch lange nicht aus dem Kopf und man denkt auch viel über das eigene Leben nach,

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Karl Valentin ist tot

Karl Valentin ist tot
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n dem renommierten Karl-Valentin-Gymnasium in Münchens Mitte kam vor einem Jahr ein Schüler ums Leben. Die Todesursache ist bis heute och nicht genau bekannt. Jetzt ist ein Feuer ausgebrochen und die stellvertretende ...

n dem renommierten Karl-Valentin-Gymnasium in Münchens Mitte kam vor einem Jahr ein Schüler ums Leben. Die Todesursache ist bis heute och nicht genau bekannt. Jetzt ist ein Feuer ausgebrochen und die stellvertretende Direktorin kam dabei ums Leben. Hauptkommissar Tom Perlinger und seine Kollegin Jessica ermitteln in dem Fall und stoßen dabei auf einige Ungereimtheiten. Die Leistungsanforderung der Schüler an diesem Gymnasium ist sehr hoch, was einige Schüler nicht verkraften. Der noch junge Direktor fordert das letzte von den Gymnasiasten. Eine Schülerin liegt mit lebensbedrohlicher Magersucht in der Klinik? Stecken hinter dem Brand etwa Eltern? Dann verschwindet auch noch die junge Kunstlehrerin und Toms Nichte ebenfalls. Dann munkelt man, das ein russischer Oligarch hinter dem Brand steckt, um anstelle der Schule hier ein Geschäftshaus zu errichten. Tom und seine Kollegen haben viel zu tun und stoßen auf immer mehr Ungereimtheiten. Dieser Münchner Krimi ist derart spannend und gut geschrieben. Wir haben hier mehrere Handlungsstränge, die am Anfang überhaupt nichts miteinander zu tun haben, dann aber im Laufe der Zeit sich zu einer Einheit verbinden. Die Autorin läßt tief in Seelen der Protagonisten blicken, teilweise bis zur Kindheit, was dann die Handlungsweise erklärbar erscheinen läßt. Auch das Privatleben der Kommissare wird hier beschrieben. Besonders die enge Familienbande von Tom, die ein uriges Münchner Wirtshaus betreiben, lockert das Buch ungemein auf und man möchte mit der Familie zusammen am Tisch sitzen. Sehr übersichtlich finde ich das Personenregister mit den dazugehörigen Gesichtern der einzelnen Personen. Auf dem eingezeichneten Stadtplan mit den Sehenswürdigkeiten kann mit die Wege der hier agierenden Personen mitverfolgen. Dies ist der dritte gelungener Münchner Krimi von Sabine Vöhringer. Außerdem möchte ich auf das gelungen Cover mit dem Karl-Valentin-Brunnen hinweisen. Am blauen Münchner Himmel ziehen da schon die ersten dunklen Wolken auf.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Rache an der Riviera

Rache an der Riviera
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Wenn man das Buch zur Hand nimmt, ist man zunächst von dem Cover fasziniert, das uns an einen Italienurlaub erinnert. Bunte Häuschen eng auf einem Berghang geschmiegt, azurblauer Himmel, davor das Meer ...

Wenn man das Buch zur Hand nimmt, ist man zunächst von dem Cover fasziniert, das uns an einen Italienurlaub erinnert. Bunte Häuschen eng auf einem Berghang geschmiegt, azurblauer Himmel, davor das Meer mit den Fischerbooten. Der Inhalt des Buches ist aber ein brutaler Krimi, der den Leser in die Abgründe einer kranken Psyche führt. Selten habe ich über so viel Grauen und Brutalität gelesen. Der smarte Gerichtsmediziner und Frauenliebling hat erst vor einem Jahr seine Stelle in Genua angetreten. Nun muß er den Körper einer jungen Frau sezieren, die in einem Pirhanabecken aufgefunden wurde. Er stellt dabei fest, dass nicht die Pirhanas die Todesursache war, sondern sie wurde in Olivenöl ertränkt. Bald fällt der Verdacht auf ihren Verlobten Tonio. Enza, die beste Freundin der Toten,kann das nicht glauben Der der Kommissar in dieser Sache ziemlich lasch ermittelt, bemühen sich Johann und Enza um die Lösung. Bei der Beerdigung der jungen Frau in einem kleinen Dörfchen wird klar, dass die Familien der Verlobten schon seit dem zweiten Weltkrieg in tiefen Streit stehen was mit den Partisanen zu tun hat. Nunmehr wird auch nach dem Leben von Enza und Johann getrachtet. Ein Krimi, der von Seite zu Seite an Spannung gewinnt. Man kann nicht mehr mit dem Lesen aufhören, sondern will wissen, wo die nächste Gefahr ist. Der Autor versetzt uns in das spätsommerliche Ligurien. Man atmet die Gerüche ein, man riecht die Düfte der italienischen Speisen. Wir erfahren von Zwistigkeiten, die bis hin zu den Enkeln reichen aber es wird auch einiges über das Öl erklärt und wir gewinnen dazu neue Einsichten. Lucca Ferraro katapultiert den Leser in eine andere Welt. Das Ende des Buches ist offen, man darf auf eine Fortsetzung hoffen. Hier sind fünf Punkte als viel zu wenig angesetzt.

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Veröffentlicht am 17.04.2020

Münchhausenwut

Münchhausenwut
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Ein Regionalkrimi aus dem beschaulichen Bodenwerder Hier soll das Theaterstück Münchhausen ausgeführt werden. Obwohl ein junger Schauspieler die Hauptrolle übernehmen soll, überredet der Gynäkologe und ...

Ein Regionalkrimi aus dem beschaulichen Bodenwerder Hier soll das Theaterstück Münchhausen ausgeführt werden. Obwohl ein junger Schauspieler die Hauptrolle übernehmen soll, überredet der Gynäkologe und Hobbyschauspieler Ebelski die Regie, dass er wieder die Hauptrolle spielen darf. Den jungen Mario hält er dafür als nicht geeignet. Am nächsten Tag wird Ebelski tot vor dem Münchhausendenkmal aufgefunden. Schnell gerät der junge Schauspieler Mario unter Verdacht, da er Ebelski beleidigende Mails geschickt hat. Die junge Kommissarin Emma Stanfort wird mit den Ermittlungen beauftragt. Doch bei ihrer Recherche kommen einige Unstimmigkeiten ans Licht. So soll eine junge Patienten von Ebelski kurz nach der Geburt ihres Kindes verstorben sein. Auch wurde der Garten des Gynäkologen total verwüstet. Die Mutter von Mario freundet sich mit Emma an und ist von der Unschuld ihres Sohnes überzeugt. Die Autorin beschreibt uns die Menschen dieser Kleinstadt,die gemütlichen Cafes und Geschäfte. Emma hat sich von ihrem Mann Andreas getrennt, der auch mit dem Fall zu tun hat, sie müssen zusammenarbeiten, was Emma sehr schwer fällt. Mario verschwindet und plötzlich kommt ein unabwendbares Ereignis in die ganze Sache. In diesem Krimi wird der Spannungsbogen ständig erhöht, man kann nicht mehr aufhören mit dem Lesen, da ein Ereignis aus das andere trifft und auch die persönliche Situation von Emma zu eskalieren scheint. Der Schluß ist heftig und geht einem derart an die Nieren und man hofft auf eine Fortsetzung, denn das Buch endet mit einem Pageturner. Das Cover mit dem mittelalterlichen Städtchen ist voll auf den Inhalt abgestimmt.

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