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Veröffentlicht am 19.05.2020

Humorvoll, romantisch, wunderbar warmherzig - ein zauberhafter Wohlfühlschmöker!

Save the Date
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Ich liebe die Bücher von Morgan Matson, daher war meine Freude groß als ich erfuhr, dass dieses Frühjahr ein neuer Jugendroman von ihr auf Deutsch erscheinen wird. Da ihre Titel mittlerweile absolute Must-Reads ...

Ich liebe die Bücher von Morgan Matson, daher war meine Freude groß als ich erfuhr, dass dieses Frühjahr ein neuer Jugendroman von ihr auf Deutsch erscheinen wird. Da ihre Titel mittlerweile absolute Must-Reads für mich sind, durfte das Buch selbstverständlich sofort bei mir einziehen. Auf „Save the Date“ war ich schon unglaublich gespannt!

Endlich ist es da: Das Hochzeitswochenende! Charlies große Schwester Linnie heiratet und zu diesem besonderen Anlass werden alle Grant-Geschwister nach längerer Zeit wieder zu Hause eintrudeln. Charlie freut sich riesig auf die gemeinsame Zeit mit ihrer Großfamilie, blickt dem Ganzen aber auch etwas wehmütig entgegen. Da die Eltern beschlossen haben das Haus zu verkaufen, wird dieses Familientreffen das letzte in ihrem geliebten Haus sein. Charlies Collegewahl, ihr Schwarm Jesse Foster, der ihre Gefühle völlig durcheinanderbringt – diese Dinge sind jetzt nicht so wichtig. Das Wochenende soll einfach nur perfekt werden und Linnie soll die Hochzeit bekommen, die sie sich wünscht. Es soll dann aber alles ganz anders kommen. Einer Katastrophe folgt der nächsten und das Wochenende droht in einem absoluten Desaster zu enden.

Morgan Matson hat es einfach voll drauf, so richtig schöne und emotionale Wohlfühlschmöker zu schreiben. Nachdem mich meine vier vorherigen Bücher der US-amerikanischen Autorin hellauf begeistern konnten, hat mir nun auch ihr neuer Jugendroman ein wundervolles Leseerlebnis beschert. Im Vergleich zu ihren anderen Werken habe ich „Save the Date“ zwar als etwas schwächer empfunden, aber begeistert bin ich dennoch. Ich habe eine echt tolle Zeit mit Charlie und ihrer außergewöhnlichen Großfamilie verbracht und war am Ende ziemlich traurig, als ich mich wieder von ihnen verabschieden musste.

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in das Buch. Unsere Hauptprotagonistin Charlie, aus deren Sicht wir alles in der Ich-Perspektive erfahren, war mir auf Anhieb sympathisch. Ich mochte ihre herzliche und sehr familienorientierte Art vom ersten Moment an unbeschreiblich gerne. Charlie ist die Jüngste der Grant-Geschwister und es wird sofort deutlich, wie wichtig ihr ihre Familie und ein friedlicher und harmonischer Umgang untereinander ist. Ich fand es richtig schön zu sehen, was für ein großer Familienmensch Charlie ist. Da ich selbst so jemand bin, ist es mir spielend leicht gelungen, mich in die 17-jährige Charlie hineinzuversetzen.

Die weiteren Grant-Mitglieder mochte ich ebenfalls wahnsinnig gerne. Mit den Grants hat die Autorin eine einzigartige Familie erschaffen, welche man einfach gernhaben muss. Die Geschwister sind so erfrischend verschieden und auf ihre Art und Weise liebenswert und auch die Eltern sind unheimlich sympathisch. Na ja, okay, mit der Mutter, muss ich gestehen, bin ich irgendwie nicht komplett warmgeworden. Charlies Mum hat eine sehr bekannte Comicserie, die den Titel „Grant Central Station“ trägt und in der es um die fiktive Familie Grant geht. Als Vorlage dienen, ihr ahnt es sicher schon, die richtigen Grants. Für ihre Geschichten verwendet Eleanor Sheridan Grant eine Menge aus ihrem Familienalltag und scheut dabei auch nicht dafür zurück, sehr persönliche Dinge in den Comics zu verarbeiten. Also ich hätte mich an der Stelle von Charlie und ihren Geschwistern tierisch darüber aufgeregt, wenn meine Mutter ständig lauter privates Zeugs aus meinem Leben für ihre Comics benutzen würde, sodass die ganze Welt davon erfährt. Gefallen hat mir diese originelle Idee mit den Comics aber trotzdem. Vor allem dass wir Leser in den Genuss einiger Zeichnungen kommen, fand ich richtig genial!

Neben der ulkigen Idee mit den Comicauszügen konnte mich auch das tolle Personenregister vorne im Buch hellauf begeistern. Da wir es insgesamt mit recht vielen Figuren zu tun bekommen und ich bei zahlreichen Charakteren manchmal so meine Probleme damit habe mir zu merken, wer wer ist, hat es mich riesig gefreut, dass es zu Beginn der Geschichte so eine famose Figurenvorstellung gibt.
Einsame Spitze fand ich auch die Textnachtrichten, die sich Charlie und ihre beste Freundin Siobhan ab und an schreiben. Von denen hätte es für meinen Geschmack gerne noch mehr geben können. Ich liebe Textnachrichten in Büchern! Ich finde, dass sich solche Gespräche immer so schön fluffig leicht und unterhaltsam lesen lassen.

Dank des sehr flüssigen und lockeren Schreibstils der Autorin kam für mich ein großartiger Lesefluss zustande. Mir persönlich ist die Handlung gelegentlich nur ein bisschen zu sehr vor sich hingeplätschert. Ein bisschen mehr Tempo und Spannung hätte ich an einigen Stellen nicht schlecht gefunden. Aber allzu groß gestört haben mich diese kleinen Längen nicht. Ich bin dennoch nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch in innerhalb von zwei Tagen durchgesuchtet. 

Wo ich besonders ins Mitfiebern geraten bin, sind die Szenen, die von der Hochzeit handeln. Es geht einfach nur schief, was schiefgehen kann. Ich dachte manchmal nur noch: Oh nein, schlimmer kann es jetzt echt nicht mehr kommen. Und dann: Doch, kann es. Ich habe stellenweise entsetzlich mit den Grants mitgelitten, weil das Wochenende so sehr aus dem Ruder läuft. Wenn ich mal irgendwann heiraten sollte, hoffe ich echt sehr, dass meine Hochzeit nicht so chaotisch werden wird. Dass so viele Katastrophen passieren, wie es in „Save the Date“ der Fall, ist zwar schon etwas unrealistisch, aber vollkommen unmöglich ist es zweifellos ist.
Da ich, als Leserin, von den zahlreichen Pannen ja zum Glück nicht selbst betroffen war, hat mich diese Chaos-Hochzeit bestens unterhalten. :D
Der Humor in dem Buch war definitiv absolut meiner. Ich bin aus dem Schmunzeln und Grinsen teilweise gar nicht mehr herausgekommen, da ich einige Szenen und Dialoge so witzig fand. Vor allem die Familiendynamik der Grants wird super lustig und brillant beschrieben. Diese Stellen zählten ganz klar zu meinen Highlights im Buch. Die weiteren Charaktere haben aber auch einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich mich beim Lesen köstlich amüsiert habe. Manche Figuren sind so wunderbar schräg drauf, hach, herrlich, sag ich euch.

Die Geschichte, die einen in „Save the Date“ erwartet, ist allerdings nicht nur unterhaltsam und urkomisch. Sie regt auch sehr zum Nachdenken an und berührt einen. „Save the Date“ enthält einfach den perfekten Mix aus Leichtigkeit, Humor, Ernst und Tiefgründigkeit. Die Geschichte handelt von Geschwister- und Familienzusammenhalt, von der Liebe, Freundschaft, Problemen, Veränderungen, Entscheidungen und dem Erwachsenwerden. All dies und noch so manches mehr hat Morgan Matson auf eine großartige Weise in einem bezaubernden Feel-Good-Roman verpackt.

Was genau wir alles mit den Grants und den weiteren Charakteren erleben dürfen, welche Katastrophen sich am Hochzeitswochenende ereignen werden und was uns Leser in puncto Liebesdingen bei Charlie so erwarten wird, all das werde ich hier natürlich nicht verraten, hehe. Wenn ihr das gerne wissen möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. ;)

Fazit: Ein wunderschönes Wohlfühlbuch, das man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann! Mir hat „Save the Date“ ein zauberhaftes Lesevergnügen beschert. Die Geschichte ist so wunderbar warmherzig, witzig und gefühlvoll und die einmalige Familie Grant muss man einfach lieben. Wer gerne humorvolle Familienkomödien liest, sollte sich „Save the Date“ unbedingt zulegen! Romantiker werden bei dem Buch vielleicht ein bisschen enttäuscht sein, da der Fokus der Handlung eindeutig auf der Familiendynamik liegt und nicht auf der Lovestory. Mir jedenfalls hat es total viel Spaß gemacht, zusammen mit den Grants ein völlig chaotisches und unvergessliches Wochenende zu erleben und ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 13.05.2020

Ein toller Jugendkrimi für Jung und Alt!

Highrise Mystery
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Da ich Jugendkrimis wahnsinnig gerne lese, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Highrise Mystery“ hörte. Das Cover finde ich richitg cool und der Klappentext klang einfach nur ...

Da ich Jugendkrimis wahnsinnig gerne lese, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich das erste Mal von „Highrise Mystery“ hörte. Das Cover finde ich richitg cool und der Klappentext klang einfach nur unbeschreiblich gut. Für mich stand daher sehr schnell fest: Die beiden Schwestern Nik und Norva möchte ich unbedingt auf ihrer kniffligen Spurensuche begleiten! Ich ließ das Buch daher sehr gerne bei mir einziehen.

Als die 13-jährige Norva und ihre 11-jährige Schwester Nik an einem besonders heißen Sommertag eine Leiche in einem Müllcontainer finden, ist sofort ihr Spürsinn geweckt. Bei dem Toten handelt es sich um den sehr beliebten Antikenhändler und Kunstlehrer Hugo und für die Geschwister steht sofort fest, dass nur jemand aus ihrem Londoner Hochhaus-Komplex „The Tri“ der Mörder sein kann. Aber wer? Die Mädchen beginnen zu ermitteln und nehmen die Bewohner ihres Hochhauses unter die Lupe. Irgendwie scheint nur zunächst jeder verdächtig zu sein. Dass ihr Vater der Täter ist, können die Geschwister jedoch nicht glauben. Die Polizei aber ist der Meinung, dass ihr Vater, der der Hausmeister des „The Tri“ ist, Hugo umgebracht hat und verhaftet ihn. Nik und Norva setzen nun alles daran zu beweisen, dass ihr Vater unschuldig ist. Ob es ihnen gelingen wird, den richtigen Mörder zu finden und zu entlarven?

Spannende Detektivgeschichten, in denen gewiefte junge Mädels im Agatha-Christie-Stil ermitteln und meist schlauer als die Polizei sind, lese ich für mein Leben gerne. Solltet ihr diese Leseleidenschaft mit mir teilen, kann ich euch „Highrise Mystery“ sehr ans Herz legen!
Ich hatte eindeutig mal wieder den richtigen Riecher gehabt – mir hat das Buch ein tolles Leseerlebnis beschert. In meinen Augen hat Sharna Jackson mit „Highrise Mystery: Ein tödlicher Sommer“ einen fabelhaften Jugendkrimi aufs Papier gezaubert, welcher durchweg zum Mitfiebern einlädt und große Lust auf mehr macht.

Ich hatte einen super Einstieg in das Buch. Der humorvolle und sehr jugendliche Schreibstil gefiel mir vom ersten Moment an unheimlich gut und unsere zwei cleveren jungen Buchheldinnen waren mir auf Anhieb sympathisch. Nik und Norva – beide besitzen sie so eine herrlich schlagfertige und kesse Art. Die zwei nehmen wahrhaftig kein Blatt vor den Mund und lassen sich nicht unterkriegen. Besonders unterhaltsam fand ich, dass die beiden so schön verschieden sind, sowohl von ihrem Aussehen her, als auch vom Charakter. Während Norva lange Braids trägt, ist Nik kahlrasiert. Norva verlässt sich gerne auf ihre Intuition, Nik wiederum geht stets sehr analytisch und logisch vor. Die Schwestern ergeben einfach ein hervorragendes Team und ergänzen sich perfekt mit ihren unterschiedlichen Eigenschaften. Ich könnte gar nicht sagen, welche der zwei mir besser gefallen hat. Ich fand sie einfach beide einsame Spitze und musste ständig über sie schmunzeln.

Humormäßig bin ich definitiv ganz auf meine Kosten gekommen. Das Buch ist teilweise so wunderbar witzig geschrieben! Wir erfahren alles aus der Sicht von Nik in der Ich-Perspektive und wie sie uns alles erzählt, so schön frech, authentisch und humorvoll, hat mir echt gut gefallen. Allerdings könnte ich mir gut vorstellen, dass die Erzählweise nicht jedermanns Sache sein wird, da sie doch eine recht spezielle ist. Die Sätze sind oft sehr kurz und knackig gehalten und es wird ziemlich viel Jugendsprache verwendet. Man muss so einen Stil einfach mögen. Ich jedenfalls liebe so etwas und ich gehe sehr davon, dass die Schreibart vor allem bei der Zielgruppe prima ankommen wird.

Empfohlen wird „Highrise Mystery“ für Mädchen und Jungen ab 12 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Erwachsenen kann ich das Buch allerdings ebenfalls wärmstens empfehlen. In meinen Augen ist dieser wundervolle Detektivschmöker nicht für Kids vollkommen lesenswert.

Ich, als Erwachsene, habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert. Stellenweise hat mir zwar ein bisschen die Spannung gefehlt, aber ins Mitfiebern und Miträtseln bin ich dennoch ordentlich geraten. Mir hat es total viel Freude bereitet, unser aufgewecktes Detektivinnen-Duo bei der Aufklärung ihres ersten Falls zu begleiten. Dass sie ihn lösen werden, verrät ja bereits der Klappentext. Wie sie den Mord aber aufklären werden, das werde ich hier natürlich nicht verraten. Man kann über die Cleverness und Kombinationsgabe der beiden Schwestern jedenfalls echt nur staunen. Klasse fand ich, dass Nik ihre Beobachtungen und Ergebnisse in Form von Tabellen und Notizen auf ihrem Smartphone festhält. Das Leseerlebnis wird dadurch nur noch aufregender, da man dank dieser Protokolle noch besser mitknobeln kann.

Neben unseren beiden Hauptprotagonistinnen konnte mich Sharna Jackson auch mit den Nebencharakteren vollends überzeugen. Manche Figuren sind so schön schräg drauf und zaubern uns Leser mit ihren schrulligen Eigenarten öfters ein breites Grinsen auf die Lippen.

Brillant fand ich auch das Setting. Das Londoner Hochhauskomplex „The Tri“ kann man zwar definitiv nicht als hübsch bezeichnen, aber irgendwie hat es was. Mir jedenfalls hat dieser Schauplatz mega gut gefallen. Da die Autorin alles sehr bildhaft und stimmungsvoll beschreibt, ist es mir mühelos geglückt, mich in der Welt der beiden Schwestern zurechtzufinden. Vorne im Buch befindet sich zudem noch eine geniale Karte, die das „The Tri“ zeigt, sodass man sich alles noch besser vorstellen kann.
Besonders gut gefallen hat mir die Atmosphäre, die durch die einmalige Kulisse geschaffen wird. Ich kann nur irgendwie gar nicht so richtig sagen, was genau mich nun so verzaubert hat. Das Feeling in diesem Buch hat‘s mir einfach total angetan.

So, jetzt habe ich euch so viel von dem Buch vorgeschwärmt, da rechnet ihr jetzt sicher mit einer vollen 5 von 5 Sternen-Bewertung. Mir hat der Auftakt der Highrise Mystery-Serie echt gut gefallen, allerdings hat mir insgesamt dann doch etwas gefehlt. Dieser allerletzte Funke wollte irgendwie dann doch nicht überspringen. Aber wie gesagt, begeistert von dem Buch bin ich dennoch und ich werde die Reihe auch auf jeden Fall weiterverfolgen. Im Englischen gibt es bereits einen zweiten Band und da hoffe ich nun sehr, dass auch dieser noch ins Deutsche übersetzt werden wird. Auf den zweiten kniffligen Fall von Nik und Norva freue ich mich schon sehr!

Fazit: Ein spannender Jugendkrimi voller Witz, Charme und rätselhafter Momente! Sharna Jackson ist mit dem ersten Band ihrer Highrise Mystery-Reihe ein toller Serienstart gelungen, welcher mir ein wundervolles Lesevergnügen beschert hat. Ich mochte den Schreibstil und die Atmosphäre in dem Buch von Beginn an unglaublich gerne und unser gewitztes junges Ermittlerduo habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Egal ob Jung oder Alt – ich kann jedem, der gerne mitreißende Detekivgeschichten liest, „Highrise Mystery: Ein tödlicher Sommer“ absolut empfehlen. Von mir gibt es sehr, sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Tiefgründig, originell und so herrlich schräg und witzig!

Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief
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Als ich das erste Mal von „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ hörte, konnte der originelle Titel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext und das herzallerliebste Cover überzeugten ...

Als ich das erste Mal von „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ hörte, konnte der originelle Titel meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext und das herzallerliebste Cover überzeugten mich auf Anhieb. Für mich stand daher sehr schnell fest: Das Mädchen Stella und ihr ungewöhnliches Haustier möchte ich unbedingt kennenlernen! Ich ließ das Buch daher nur zu gerne bei mir einziehen.

Als die 11-jährige Stella von einem spätabendlichen Besuch bei der NASA heimkommt, folgt ihr ein merkwürdiges dunkles Etwas. Ängstlich flüchtet Stella ins Haus. Als sie später aus dem Fenster schaut, erhascht sie einen Blick auf etwas Kleines, Dunkles, das zitternd in einen Pappkarton flüchtet. Was ist das nur? Mit Gummistiefeln und Taschenlampe bewaffnet, wagt sich Stella mutig ins Freie. Bestimmt handelt es sich bei diesem kleinen dunklen Wesen um ein ängstliches Kätzchen oder einen streunenden Hund. Mit dieser Vermutung liegt Stella aber komplett daneben. Das, was sich da in den Karton verkrochen hat, ist ein schwarzes Loch. Anstatt sich zu fürchten und das Weite zu suchen, bittet Stella das schwarze Loch ins Haus. Sie tauft es kurz darauf auf den Namen Larry und erzieht es wie ein Haustier. Schnell wird deutlich: Larry ist ein sehr hungriges Haustier. Es verschlingt alles - was Stella ziemlich praktisch findet. Die fürchterlichen Pullis von Tante Celeste? Ab ins schwarze Loch damit! Super ekliger Rosenkohl? Verspeist Larry ebenfalls liebend gerne. Die nervige sprechende Puppe ihres kleinen Bruders? Verschwindet auch mit einem Happs im schwarzen Loch. All die schmerzlichen Erinnerungen an ihren verstorbenen Vater? Auch die enden als Futter für ihr neues Haustier. Larry, der Fresssack, frisst einfach alles. Leider landet schließlich auch der Familienhund in dem gefräßigen schwarzen Loch. Ups. Und nun? Stella und ihr Bruder Cosmo beschließen sofort, ihren Hund zu retten. Mit der Tatzenfuss-Wanne aus dem Badezimmer, die sich prima als Raumschiff macht, begeben sich die Kinder auf eine abenteuerliche Reise durch das Universum ihres kleinen schwarzen Lochs.

„Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ - ist das nicht mal ein ulkiger Buchtitel? Er verspricht auch eindeutig nicht zu viel – auch das, was einen zwischen den hinreißenden Buchdeckeln erwartet, ist total lustig und wunderbar bizarr. Ich habe das Buch quasi mit einem breiten Dauerschmunzeln auf den Lippen gelesen, weil ich die Story so amüsant und komisch fand. Zugleich hat mich die Geschichte aber auch sehr nachdenklich gestimmt und berührt. Michelle Cuevas hat mit „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ einen ganz besonderen Kinderroman aufs Papier gebracht, welcher eine fabelhafte Kombi aus Leichtigkeit und Tiefe enthält. Auf eine äußerst kreative Weise behandelt die amerikanische Autorin sehr ernste Themen wie Verlust, Trauer und das Loslassen. Ich muss gestehen, dass ich mit so einer feinfühligen und tiefsinnigen Geschichte eigentlich gar nicht gerechnet hatte. Ich war beim Lesen daher sehr positiv überrascht, dass das Buch nicht nur Futter für die Gesichtsmuskeln ist, sondern auch Stoff zum Nachdenken liefert.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Stella in der Ich-Perspektive. Von der Erzählart des Buches war ich vom ersten Moment an ganz verzaubert. In meinen Augen ist es der Autorin großartig geglückt aus der Sicht eines 11-jährigen Mädchens zu schreiben. Besonders gut gefallen hat mir, dass Stella ihren verstorbenen Vater immer wieder direkt anspricht – und somit irgendwie auch uns Leser. Ich persönlich mag so etwas wahnsinnig gerne, da man beim Lesen so noch mehr das Gefühl hat, selbst dabei zu sein.
Stella habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist ein total liebenswertes, lustiges und cleveres junges Mädchen, welches man einfach gernhaben muss. Da ihre Gefühls- und Gedankenwelt sehr anschaulich und authentisch dargestellt wird, ist es mir jederzeit mühelos gelungen, mich in Stella hineinzuversetzen.
Was einem als Leser sofort deutlich wird: Der Tod von Stellas Vater hat das Mädchen vollkommen aus der Bahn geworfen. Sie vermisst ihren Vater entsetzlich. Das gemeinsame Sterne erforschen, das Zusammenbasteln von Planetenmodellen, ihre Gespräche über das Weltall – all das fehlt Stella sehr. Mir tat unsere Buchheldin richtig leid, dass sich seit dem Tod ihres Dads so ein großes schwarzes Loch in ihrem Herzen befindet. Dank ihres neuen Haustiers wird sie aber noch lernen mit diesem schweren Verlust umzugehen. Also mir hat es echt unglaublich gut gefallen, auf was für eine außergewöhnliche und kindgerechte Weise die Autorin solch schwere Themen behandelt.

An meinen Beschreibungen über Stella wird euch vermutlich aufgefallen sein, dass sie ein ziemlicher Naturwissenschaft-Freak ist. Vor allem für Astronomie interessiert sich die 11-jährige sehr. Ich kann das Buch daher besonders all denjenigen sehr ans Herz legen, die sich ebenfalls für dieses Thema interessieren. Man erfährt in „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ erstaunlich viel über die Weltraumforschung. Ich muss nur sagen, dass mir manche Begriffe ein bisschen zu kompliziert für ein Kinderbuch ab 9 Jahren waren.
Ein weiterer kleiner negativer Kritikpunkt meinerseits bezieht sich auf Stellas Bruder Cosmo. Comso ist fünf, aber auf mich hat er irgendwie einen älteren Eindruck gemacht. Zu Beginn ging es noch, aber im Verlaufe der Geschichte hätte ich persönlich ihn eher auf acht oder neun Jahre geschätzt. Keine Ahnung, mich hat das irgendwie etwas gestört, dass sich Cosmo für mein Empfinden stellenweise so viel älter verhält. Unheimlich liebgewonnen habe ich Stellas süßen kleinen Bruder aber natürlich dennoch.

Ich, als Erwachsene, habe das Buch quasi in einem Rutsch durchgeschmökert. Da die Schrift schön groß ist, die Kapitel angenehm kurz sind und die vielen Illustrationen den Textfluss prima auflockern, fliegt man wirklich nur so durch die Seiten. Hinzu kommen dann natürlich noch der locker-leichte Schreibstil der Autorin und die mitreißende Handlung.

Zur Story möchte ich eigentlich gar nicht mehr groß was erzählen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr eine ziemlich verrückte Geschichte zu lesen bekommen werdet, in der es vor fantasievollen und skurrilen Ideen nur so wimmelt.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist die grandiose Aufmachung des Buches. Die erste Überraschung erlebt man schon beim Cover, denn in diesem befindet sich ein echtes Loch! Genial, oder? Ebenfalls richtig klasse fand ich, dass einige Seiten schwarz sind, sodass man als Leser so ein richtiges „Schwarzes Loch-Feeling“ erhält, als Stella ihre Reise ins Universum antritt. Ein weiterer Gag erwartet uns bei den Kapiteln. Gefräßig wie Larry nun mal ist, hat er sogar vor den Kapiteln in diesem Buch nicht halt gemacht und eines aufgefuttert. :D
Sehr gefreut hat mich, dass die Geschichte illustriert wurde. Die zahlreichen schwarz-weiß Illustrationen der Autorin haben mir außerordentlich gut gefallen. Sie sind total witzig und liebevoll gezeichnet und passen einfach nur perfekt zur Geschichte.
Im Anschluss an das Buch befindet sich dann noch eine weitere brillante Sache: Eine Anleitung von Stella, wie man schwarze Löcher erzieht und pflegt. Ist das nicht eine niedliche Idee? Dem Einfallsreichtum sind in diesem Kinderbuch wahrhaftig keine Grenzen gesetzt.

Fazit: Einfühlsam, tiefgründig und so herrlich abgedreht – ein wundervoller Lesespaß voller galaktischer und schräger Ideen! Michelle Cuevas hat mit „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ ein außergewöhnliches Kinderbuch aufs Papier gezaubert, welches mir ein richtig schönes Leseerlebnis beschert hat. Mir hat es total viel Freude bereitet, Stella und Cosmo auf ihrer fantasievollen Reise durch das kuriose Universum zu begleiten und das wohl ungewöhnlichste Haustier aller Zeiten kennenzulernen. Egal ob Jung oder Alt – ich kann „Der Tag, an dem mir ein kleines schwarzes Loch zulief“ wärmstens empfehlen und vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Ein herrlich schräger Lesespaß für Jung und Alt!

Kevin und das Wurmloch im 13. Stock
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Als ich das erste Mal über „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ stolperte, konnten der ulkige Titel und das witzige Cover meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext klang so schön schräg und ...

Als ich das erste Mal über „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ stolperte, konnten der ulkige Titel und das witzige Cover meine Neugierde sofort wecken. Auch der Klappentext klang so schön schräg und da solche Geschichten einfach genau mein Ding sind, stand für mich sehr schnell fest: Den Jungen Kevin möchte ich unbedingt in den 13. Stock begleiten! Ich ließ das Buch daher nur gerne bei mir einziehen.

Der dickliche Kevin lebt zusammen mit seiner Mutter und seiner großen Schwester in dem ärmlichen Wohnpark Piepenbrunck. Als er eines Tages von der Schule nach Hause kommt, entdeckt er zu seiner Verwunderung in dem Fahrstuhl seines Hochhauses einen an ihn adressierten Brief. Wer ist denn bitte schön die Große Grüne Neune, die ihm da diese komischen parallelen Grüße schickt? Und was soll dieser Unsinn, dass er in den 13. Stock kommen soll? Ihr Haus hat doch nur 12. Etagen. Kevin ist sich ziemlich sicher, dass ihn da jemand verarschen will. Genug Blödmänner, denen das zuzutrauen wäre, kennt er definitiv. Neugierig wie er aber ist, beschließt er der Sache dennoch auf den Grund zu gehen. Er betritt den Fahrstuhl und drückt auf die 13, die (igitt), auf ein Kaugummi gemalt wurde. Kevin kann es gar nicht glauben, als er tatsächlich im 13. Stock landet! Ein unvergessliches Abenteuer beginnt...

Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ herangegangen: Das, was mich zwischen den bezaubernden Buchdeckeln erwartet hat, kann man nur als wunderbar verrückt und abgedreht bezeichnen. Da ich, wie oben bereits erwähnt, solche Geschichten wahnsinnig gerne lese, bin ich bei dem Buch ganz auf meine Kosten gekommen. Schon der unterhaltsame Prolog hat mich breit schmunzeln lassen. In diesem erfahren wir nämlich, aus welchem Grund Kevin von dem Multiversalen Rat als Kontaktperson auserwählt wurde: Schokolade! Kein Paralleluniversum besitzt diese unfassbar leckere Nascherei, müsst ihr wissen. Nur wir hier auf Erde dürfen regelmäßig Schoki mampfen, grins.
Nach dieser amüsanten Einleitung folgen 20 tolle Kapitel in denen es vor kreativen Ideen nur so wimmelt. Dem Einfallsreichtum sind in diesem zauberhaften Kinderschmöker wahrhaftig keine Grenzen gesetzt!

Mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln. Da die Story nicht nur super lustig und fantasievoll ist, sondern auch richtig spannend, mag man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Ich, als Erwachsene, habe „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ nahezu in einem Rutsch durchgesuchtet.
Für Kinder ab 10 Jahren ist das Buch bestens geeignet. Der Schreibstil ist locker-leicht und mitreißend, die Schrift ist schön groß und die Kapitel sind angenehm kurz. Mädchen und Jungen ab 10 Jahren sollten bei „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ meinem Empfinden nach keinerlei Probleme mit dem Selberlesen haben. Deutlich älteren Lesern kann ich diese herrlich überdrehte Geschichte allerdings ebenfalls sehr ans Herz legen. In meinen Augen ist das Buch auch für Jugendliche und Erwachsene vollkommen lesenswert.

Erfahren tun wir alles aus der Sicht von Kevin in der Ich-Perspektive. Kevin, genannt Kev, war mir auf Anhieb sympathisch. Er ist ein unglaublich lieber, witziger und mutiger Junge, bei dem man gar nicht anders kann als ihn sofort ins Herz zu schließen. Leider ist Kev an seiner Schule allerdings nicht allzu beliebt und Freunde hat er auch kaum welche. Seine dickliche Statur und große Liebe für Bücher machen ihn in den Augen seiner Mitschüler zu einem ziemlich uncoolen und nerdigen Jungen. Mir tat Kev richtig leid, dass er von anderen gemobbt wird und so ein Außenseiter ist. Sehr gut gefallen hat mir aber, dass der Autor das ernste Thema Mobbing aufgreift und auf eine so kindgerechte Weise behandelt.

In „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ stecken bewundernswert viele Dinge, die zum Nachdenken und Hinterfragen anregen. Warum gibt es Arm und Reich? Wieso putzen wir unsere Toiletten eigentlich nicht selbst, sondern lassen diesen Job Klofrauen oder Klomänner erledigen? Wäre es nicht eine tolle Idee, wenn man fürs Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel Punkte erhält, anstatt dafür bezahlen zu müssen? Wären wir Menschen so nicht viel eher dazu bereit auf das Auto zu verzichten und somit die Umwelt zu schonen? All das und noch vieles mehr behandelt der Autor in seinem Buch und das ganz ohne den moralischen Zeigefinger zu erheben. Auch wichtige Werte wie Freundschaft, Mut und Zusammenhalt sind ein großer Bestandteil der Geschichte. Also ich war beim Lesen richtig am staunen, wie viele großartige Themen der Autor auf nur 255 Seiten unter einen Hut bekommen hat, ohne die Story zu überladen wirken zu lassen.

Womit mich Christian Linker ebenfalls vollends überzeugen konnte, sind die Charaktere. Nicht nur Kev ist dem Autor erstklassig gelungen – auch die zahlreichen Nebenfiguren wurden hervorragend und mit viel Liebe ausgearbeitet. Die vorwitzige Große Grüne Neune zum Beispiel, deren Namen ich einfach nur feiere, oder der Professor, der furchtbar neunmalklug ist, den man aber dennoch sofort gernhaben muss. Alle Figuren sind einfach außergewöhnlich und zaubern uns dank ihrer teils sehr skurrilen Eigenarten immerzu ein breites Grinsen auf die Lippen.

Was genau Kev und seine parallelen Freunde bei ihrer Reise durchs Multiversum alles erleben werden und welche Rolle eigentlich die mysteriösen [Anderen] bei dem Ganzen spielen, das werde ich hier nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann es euch jedenfalls nur ans Herz legen! Allerdings muss ich gestehen, dass bei mir der letzte Funke leider nicht überspringen wollte. Ich bin wirklich begeistert von „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“, was, so hoffe ich doch sehr, in meiner Rezension auch deutlich geworden ist. :D Für die volle Sternenzahl hat mir dann nur irgendwie doch etwas gefehlt, etwas, was ich leider gar nicht benennen kann. Aber wie gesagt, große Klasse finde ich dieses wundervolle Kinderabenteuer dennoch und ich würde mich auch sehr über eine Fortsetzung freuen. Die Geschichte endet zwar recht abgeschlossen, aber genügend Spielraum für einen zweiten Band wäre durchaus vorhanden. Na, lassen wir uns überraschen, ob es noch ein Wiedersehen mit Kevin, der Großen Grüne Neune, dem Professor und den weiteren einmaligen Charakteren geben wird. :)

Fazit: Ein herrlich schräger Lesespaß voller fantasievoller und galaktischer Ideen! Mir hat „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ ein richtig cooles Leseerlebnis beschert. Die Geschichte ist so schön abgefahren und abenteuerlich und sprüht nur so vor originellen und humorvollen Einfällen. Das Buch macht einfach nur mega gute Laune, regt zugleich aber auch sehr zum Nachdenken an. Mir hat es total viel Freude bereitet zusammen mit unserem Buchhelden Kev ins Multiversum abzutauchen, allerdings hat mir insgesamt dann leider doch etwas gefehlt. Unheimlich gut gefallen hat mir „Kevin und das Wurmloch im 13. Stock“ aber natürlich dennoch und ich kann es jedem, egal ob Groß oder Klein, wärmstens empfehlen. Von mir gibt es sehr gute 4 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 26.04.2020

Ein toller Auftakt!

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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Als ich das erste Mal von „Gods of Ivy Hall“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach nur unbeschreiblich gut und in das traumhaft schöne Cover habe ich mich auf den ersten ...

Als ich das erste Mal von „Gods of Ivy Hall“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. Der Klappentext klang einfach nur unbeschreiblich gut und in das traumhaft schöne Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt. Bücher, die an Colleges spielen, gehen für mich eigentlich immer und auch Geschichten, die von der griechischen Mythologie handeln, fallen absolut in mein Beuteschema. Für mich stand daher sehr schnell fest: Den Auftakt der „Gods of Ivy Hall“ - Reihe möchte ich unbedingt lesen!

Was würde Erin dafür geben, eine ganz normale Studentin auf dem Ivy Hall College zu sein. Sie ist allerdings alles andere als normal: Vor zwei Jahren ist Erin einen Pakt mit dem griechischen Gott Hades eingegangen und ist seitdem dazu verdammt eine Rachegöttin zu sein. Einmal in der Woche muss sie einem jungen Mann mit einem Kuss seine Seele zu stehlen und sie an Hades ausliefern. Bei der Auswahl ihrer Opfer achtet Erin stets sehr darauf, nur Männern ihre Seele zu entreißen, die es aufgrund schlimmer Taten verdient haben ein Untertan Hades zu werden. Erin ist todunglücklich mit ihrem Leben als Rachegöttin. Um ihre Schwester zu schützen, fügt sie sich aber den Regeln. Doch dann lernt sie auf einer Studentenfeier den charmanten Arden kennen. Seine Nähe weckt Gefühle und Sehnsüchte in ihr, die sie auf gar keinen Fall empfinden darf. Erin darf sich nicht in Arden verlieben und küssen – ein einziger Kuss würde ihm schließlich seine Seele rauben...

Von Alana Falk kannte ich bisher nur ihren Roman „Träume, die ich uns stehle“, welchen sie unter dem Pseudonym Lily Oliver veröffentlicht hat und mit dem sie mich hellauf begeistern konnte. Ich war nun sehr gespannt, ob mir eines ihrer Werke aus einem ganz anderen Genre genauso gut gefallen wird.

Mir hat „Cursed Kiss“ ein wunderbares Leseerlebnis beschert. Das von mir ersehnte Highlight wurde das Buch letztendlich zwar leider nicht, aber begeistert bin ich dennoch, sehr sogar. Auf den zweiten Band, der zu meiner großen Freude bereits im kommenden August erscheinen wird, bin ich schon unglaublich gespannt!

Ich hatte einen fabelhaften Einstieg in das Buch. Von dem großartigen Schreibstil war ich vom ersten Moment an vollkommen verzaubert. Er ist emotional, bildhaft und so herrlich locker und leicht – für mich hat er sich ausgezeichnet lesen lassen. Auch von dem ständigen Perspektivwechsel zwischen Erin und Arden war ich ganz begeistert. Mit wechselnden Erzählperspektiven kann man bei mir eigentlich immer punkten. Ich finde, dass das Lesevergnügen dadurch noch aufregender und mitreißender wird. Sehr gefreut hat mich zudem, dass die Kapitel so angenehm kurz sind. Lange Kapitel, die gefühlt einfach kein Ende finden wollen, kann ich irgendwie gar nicht ab. Da mir auch die Figuren auf Anhieb unheimlich gut gefallen haben und mich die Story sofort in ihren Bann ziehen konnte, war ich mir zu Beginn noch ziemlich sicher, dass ich mit „Cursed Kiss“ ein volles 5 von 5 Sternen Buch in Händen halte. Leider haben sich für mich nur einige Passagen im Mittelteil zu sehr gezogen, sodass meine anfängliche Euphorie einen kleinen Dämpfer erhielt. Ich bin nicht so jemand, der ständig viel Action und Tempo braucht, ganz im Gegenteil, ich mag ruhigere Geschichten total gerne, aber hier hat es mir insgesamt dann irgendwie doch stellenweise etwas an Spannung gefehlt. Dies wäre aber auch mein einziger negativer Kritikpunkt an das Buch.

Was mir besonders gut gefallen hat, sind die Charaktere. Vor allem Erin mochte ich wahnsinnig gerne. Sie ist ein extrem toughes und willensstarkes Mädel, hat zugleich aber auch eine sehr verletzliche Seite, was sie nur noch authentischer und sympathischer macht. Ich fand Erin einfach nur wundervoll. Dank der anschaulichen und sehr einfühlsamen Darstellungsweise ihrer Gefühls- und Gedankenwelt ist es mir spielend leicht gelungen mich unsere Protagonistin hineinzuversetzen und ihr Handeln jederzeit nachzuvollziehen.
Auch Arden habe ich ganz fest in mein Herz geschlossen. Er ist ein total lieber und süßer Kerl, bei dem man kann gar nicht anders kann, als ihn gernzuhaben. Mir persönlich war er manchmal sogar fast schon etwas zu nett und verständnisvoll. Andererseits fand ich es aber auch richtig cool und erfrischend, dass wir es mal nicht mit einem Bad Boy zu tun bekommen.
Mit der Liebesgeschichte konnte mich die Autorin ebenfalls vollends überzeugen. Sie wird absolut glaubwürdig und einfach nur bezaubernd schön beschrieben. Ein wenig erstaunt hat mich, dass die Lovestory ziemlich viel Raum einnimmt, sodass die Mythologie und der Fantasyanteil etwas zurückstehen. Manche mögen vielleicht ein wenig enttäuscht davon sein – mich jedenfalls hat dieser Punkt nicht gestört.


Was ich einfach nur mega genial fand, ist die überraschende Wende am Ende. Mit diesem krassen Plot-Twist habe ich so überhaupt gar nicht gerechnet. Das Ende hat es echt in sich, Leute. Mich hat es so richtig umgehauen.

Ein letzter Punkt, ehe ich zu meinem Fazit komme: Schaut das Cover nicht unfassbar hübsch aus? Und es fühlt sich auch so fantastisch an, seufz. Also von mir hat das Buch schon so einige Streicheleinheiten bekommen. :D
Das, was sich unter dem umwerfenden Schutzumschlag verbirgt, kann sich aber auch sehen lassen. Hier mal ein ganz großes Lob an den Verlag: Die Aufmachung von „Cursed Kiss“ ist einfach nur grandios gelungen! 

Fazit: Ein wundervoller Auftakt, der große Lust auf mehr macht! Alana Falk ist mit dem ersten Band ihrer „Gods of Ivy Hall“ - Dilogie in meinen Augen eine zauberhafte Romantsygeschichte geglückt, welche mir tolle Lesestunden bereitet hat. Mir persönlich haben sich nur leider einige Passagen im Mittelteil etwas zu sehr gezogen, sodass „Cursed Kiss“ nicht das von mir erhoffte Highlight wurde. Ansonsten bin ich aber hellauf begeistert von dem Buch und kann es wärmstens empfehlen. Auf den zweiten Teil, der zum Glück bereits im kommenden Sommer erscheinen wird, freue ich mich schon sehr! „Gods of Ivy Hall – Cursed Kiss“ erhält von mir sehr gute 4 von 5 Sternen!

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