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Veröffentlicht am 27.04.2020

Ein großartiger Abschlussband einer ganz wundervollen Reihe!

Die Julibraut
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Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ein neuer Jette-Thriller erscheinen wird! Ich liebe die Erdbeerpflücker-Reihe über alles. Seit ich vierzehn bin, begleiten mich die Bücher. ...

Was war meine Freude groß als ich hörte, dass dieses Jahr endlich ein neuer Jette-Thriller erscheinen wird! Ich liebe die Erdbeerpflücker-Reihe über alles. Seit ich vierzehn bin, begleiten mich die Bücher. Für mich war bisher jeder Band ein absolutes Highlight und ich war sehr guter Dinge, dass mir auch „Die Julibraut“ ein unvergessliches Leseerlebnis bescheren wird.

Vor drei Jahren verliebte sich Jette Weingärtner in den Erdbeerpflücker Georg Taban, den Mörder ihrer Freundin Caro. Auch sie hätte er damals beinahe getötet. Georg Taban sitzt seitdem hinter Gittern und Jette fühlt sich allmählich endlich wieder sicher. Doch dann widerfahren ihren Freunden auf einmal merkwürdige Unfälle und sie selbst erhält bedrohliche Nachrichten. Ob ER dahintersteckt? Holt ihre Vergangenheit sie etwa ein? Jette wendet sich an den Kommissar Bert Melzig, allerdings nimmt sich dieser gerade ein Jahr Auszeit von seinem Polizistenleben. Ob er ihr dennoch helfen wird? Jette ist sich ganz sicher: Die Geschichte mit Georg ist noch nicht vorbei...

Irgendwie ist es total an mir vorbeigegangen, dass es sich bei „Die Julibraut“ um den Abschlussband der Reihe handelt. Erst als ich mein Exemplar aufschlug und vorne in der Klappe über das Wort „Finale“ gestolpert bin, wurde mir mit großem Bedauern bewusst, dass ich den letzten Jette-Band in Händen halte und es mit diesem heißt Abschied zu nehmen von unfassbar liebgewonnenen Charakteren. Ich habe das Buch daher mit einem sehr wehmütigen Gefühl gelesen. Ich finde es so, so schade, dass es kein weiteres Wiedersehen mit Jette und Co. geben wird, schnief. Aber gut, irgendwann muss natürlich jede Reihe mal ein Ende finden.
Dass Monika Feth im Abschlussband den Mörder aus dem Serienstart wieder auftreten lässt und somit einen perfekten Bogen zum Auftakt spannt, hat mir persönlich wahnsinnig gut gefallen. Wie schaut es aber mit der Umsetzung dieser grandiosen Idee aus? Konnte sie mich ebenfalls so begeistern?

Die Antwort auf die Frage lautet: Ja! Oh ja, absolut, mir hat Jettes letzter Fall unglaublich gut gefallen! Ich muss zwar gestehen, dass ich mir das Ende ein kleines bisschen anders gewünscht hätte, aber ein Highlight ist das Buch für mich dennoch. Ich war kurzzeitig am überlegen, einen halben Stern aufgrund des Schlusses abzuziehen, habe mich dann aber doch dagegen entschieden. Mir hat es so viel Spaß gemacht die „Die Julibraut“ zu lesen – da muss ich einfach die volle Sternenzahl vergeben. Ich persönlich kann mit dem Ende auch sehr gut leben. Ein paar mehr Seiten hätte ich zwar nicht schlecht gefunden, der Schluss kommt leider etwas abrupt, aber zufriedenstellend finde ich ihn dennoch. Und wer weiß, vielleicht wird Monika Feth irgendwann ja doch noch einen neunten Band schreiben. Ich glaube es zwar nicht, aber wie heißt so schön: Man soll niemals nie sagen. :)

Obwohl es nun tatsächlich schon fast wieder 5 Jahre her ist, dass ich den siebten Band gelesen habe, habe völlig problemlos ins Jette-Universum zurückgefunden. Man kann „Die Julibraut“ vermutlich sogar ohne jegliche Vorkenntnisse lesen, allerdings rate ich ganz dringend, zumindest „Der Erdbeerpflücker“ gelesen zu haben. Das Lesevergnügen ist so einfach ein viel, viel schöneres. Noch besser wäre es natürlich, wenn man von Band 1 an aufwärts liest. Da die Bücher aufeinander aufbauen und sich die Charaktere weiterentwickeln, halte ich es für deutlich besser und sinnvoller, wenn man die chronologische Reihenfolge der Bände einhält.

Bei mir trat bei „Die Julibraut“ das ein, was schon bei den sieben Vorgängern der Fall war: Einmal begonnen mit dem Lesen, wollte ich am liebsten gar nicht mehr damit aufhören. Die Spannung baut sich zwar recht langsam auf, aber mich konnte die Handlung dennoch von Beginn an vollkommen in ihren Bann ziehen und durchweg fesseln. Bei mir flogen nur die Seiten nur so dahin, sodass ich das Buch für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet habe, seufz.
Was für mich ebenfalls von den ersten Seiten an wieder aufkam, ist die von mir so geliebte besondere Stimmung, in welche ich in jedem Jette-Band immer sofort versetzt werde. Das klingt jetzt vermutlich etwas komisch, schließlich handelt es sich bei der Erdbeerpflücker-Reihe um Thriller, aber das Feeling in den Jette-Büchern ist für mich irgendwie so eine richtige Wohlfühlatmosphäre. :D
Ich mag die Handlungsorte, an die uns die Autorin in ihren Jette-Thrillern immer entführt, einfach unsagbar gerne. Die herrlich idyllisch gelegene Bauernhof-WG von Jette und ihren Freunden, die Mühle von Imke Thalheim...hach, love it! Vor allem dass die Reihe zwischen Bonn/Köln spielt, eine Gegend, mit der ich sehr viel verbinde, finde ich großartig.

Erzählt wird die Handlung erneut aus verschiedenen Perspektiven, was mich riesig gefreut hat. Ich liebe diese ständigen Sichtwechsel in der Erdbeerpflücker-Reihe! Das Leseerlebnis wird dadurch so wunderbar packend und aufregend. Da zudem die Kapitel angenehm kurz sind und der Schreibstil von Monika Feht einfach nur mal wieder brillant ist, kann man eigentlich gar nicht anders als das Buch im Rekordtempo zu verschlingen.

In die Rollen der erzählenden Figuren schlüpfen erneut so einige Personen. Dank Jettes Anteile (wie gewohnt in der Ich-Form) und die von Merle, Mike und Luke erfahren wir, wie es den Freunden in ihrer WG so ergeht. Bert Melzig dürfen wir abermals bei seinen Ermittlungen begleiten, was für ein eifriges Mitfiebern und Miträtseln sorgt, und die Kapitel aus der Sicht des Bösewichtes der Geschichte, Georg Taban, liefern faszinierende Einblicke aus seinem Leben in der JVA. Insgesamt kommen wieder recht viele Charaktere zu Wort und erneut ist es der Autorin hervorragend geglückt so zu schreiben, dass man als Leser niemals den Überblick verliert und allem stets erstklassig folgen kann.
Welche Passagen mir am besten gefallen haben, kann ich irgendwie gar nicht sagen. Sie haben einfach alle ihren besonderen Charme und tragen dazu bei, dass man eine fantastische Lesezeit mit dem Buch verbringt.

Zur genauen Handlung möchte ich gar nicht mehr groß was sagen. Nur so viel: Für richtige Hardcore-Thriller-Leser wird die Story höchstwahrscheinlich zu seicht sein, allerdings darf man natürlich auch nicht vergessen, dass es sich bei der Erdbeerpflücker-Serie um eine Jugendbuch-Reihe handelt. In „Die Julibraut“ kommt der pure Nervenkitzel jedenfalls erst am Ende auf, dafür aber so richtig. Ich klebte beim Showdown förmlich an den Seiten und bin aus dem Mitbibbern gar nicht mehr herausgekommen. Dass die Geschehnisse davor nicht allzu dramatisch und hochspannend sind, hat mich persönlich überhaupt nicht gestört. Ich habe wundervolle Lesestunden mit dem Buch verbracht und es mit einem lachenden und einem weinenden Auge beendet.

Fazit: Ein großartiger Abschlussband einer phänomenalen Reihe! Monika Feth hat mit „Die Julibraut“ ein famoses Finale aufs Papier gezaubert, welches mich glücklich und traurig zugleich gemacht hat. Mir hat das Buch wunderschöne Lesestunden beschert, aber zu wissen, dass ich mit dem achten Band den letzten Teil der Reihe in Händen halte und es danach nie wieder was von Jette und Co. geben wird, hat mich sehr wehmütig und betrübt werden lassen. Mein Lesespaß war aber natürlich dennoch rundum perfekt. Mich hat es so gefreut die einzigartigen Charaktere aus dem Jette-Universum wiederzusehen und in meine heißgeliebte Erdbeerpflücker-Reihe-Atmosphäre eintauchen zu können. Wer die Bücher noch nicht kennt, sollte das in meinen Augen unbedingt noch ändern! Ich kann euch diese unbeschreiblich tolle Reihe echt nur ans Herz legen! Ich liebe sie. „Die Julibraut“ erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 23.04.2020

Eine grandiose Fortsetzung!

Ellingham Academy (Band 2) - Die geheimnisvolle Treppe
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Da mich der Auftakt der „Ellingham Academy“ - Trilogie hellauf begeistern konnte, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Dieses Frühjahr hatte das Warten schließlich ...

Da mich der Auftakt der „Ellingham Academy“ - Trilogie hellauf begeistern konnte, habe ich dem Erscheinen der Fortsetzung ganz ungeduldig entgegen gefiebert. Dieses Frühjahr hatte das Warten schließlich endlich ein Ende! Im März ist endlich der zweite Band auf Deutsch erschienen. Ich war schon so gespannt, was mich bei meiner Rückkehr in die einmalige Ellingham Academy wohl alles erwarten wird.

Nach den tragischen Ereignissen auf der Ellingham Academy haben die Eltern der 16-jährigen Stevie Bell den Entschluss gefasst, ihre Tochter von der Schule nehmen - sehr zum Unmut von Stevie. Sie würde alles dafür tun, um auf dieses besondere Internat mitten in den Bergen Vermonts zurückzukehren. Die berühmte Ellingham-Affäre ist schließlich immer noch nicht geklärt und auch das Verschwinden der Mitschülerin Ellie gibt nach wie vor Rätsel auf. Hilfe bekommt Stevie dann ausgerechnet von Edward King, Davids Vater. Ihm gelingt es, ihre Eltern dazu zu überreden, sie wieder auf Ellingham Academy gehen zu lassen. Als Gegenleistung ist Stevie nun dazu verpflichtet, ein Auge auf seinen Sohn David zu haben. Stevie setzt nun alles daran, endlich die legendäre Ellingham-Affäre aufzuklären. Bei ihren Ermittlungen stößt sie nur irgendwie auf mehr Fragen als Antworten. Ob es ihr wohl mit Davids Hilfe gelingen wird den Fall zu lösen? Und was ist mit Ellie? Wohin ist sie nur verschwunden?

Bei mir war es nun tatsächlich schon wieder über ein Jahr her, dass ich den ersten Band gelesen habe. Da ich eine absolute Vielleserin bin und leider rasend schnell wieder Dinge aus Büchern vergesse, hatte ich große Sorge, dass ich beim zweiten Teil Einstiegsprobleme haben werde. Da die Fortsetzung quasi nahtlos an den Vorgänger anschließt, hatte ich dann leider wirklich leichte Startschwierigkeiten. Zum Glück waren diese aber im Nu überwunden. Maureen Johnson ist es prima geglückt, meine Erinnerungslücken zu fühlen, sodass ich den zweiten Band in vollen Zügen genießen konnte.

Meine große Vorfreude auf den zweiten Band von „Ellingham Academy“ war definitiv vollkommen gerechtfertigt! In meinen Augen hat Maureen Johnson mit „Die geheimnisvolle Treppe“ eine grandiose Fortsetzung aufs Papier gezaubert, welche mich genauso begeistern konnte wie der Reihenstart. Wie den Auftakt, so habe ich auch den zweiten Teil förmlich verschlungen und für meinen Geschmack leider viel zu schnell wieder beendet. Echt schade, dass es die deutsche Übersetzung von Band 3 noch nicht gibt, schnief. Am liebsten würde ich sofort weiterlesen. Bis dahin werden ich mich aber wohl leider noch ein Weilchen gedulden müssen. Auf Englisch gibt es den dritten Band zwar schon, aber da ich viel, viel lieber auf Deutsch lese, heißt es für mich nun ungeduldig hibbeln und warten, bis ich mich auf das Finale stürzen kann.

Der zweite Band enthält genau das, was uns schon im ersten Teil erwartet hat: Eine extrem packende Krimigeschichte voller Unklarheiten, Mysterien, Charme, Witz und Humor. Ich liebe es über alles beim Lesen mitzurätseln und immerzu im Dunklen zu tappen, daher habe ich mich riesig darüber gefreut, dass „Die geheimnisvolle Treppe“ mir genau so ein Leseerlebnis beschert hat. Zusammen mit Stevie stolpern wir Leser über viele neue Rätsel, die es zu entschlüsseln gilt, wir werden mit weiteren unerklärlichen Dingen konfrontiert, die uns lauter Fragezeichen in den Kopf zaubern und wir gehen neuen aufregenden Hinweisen nach, die uns hoffentlich endlich Antworten auf all die mysteriösen Begebenheiten liefern. Was ist nur mit Ellie geschehen? Wohin ist sie verschwunden? Und dann wäre da natürlich noch die berühmte Ellingham-Affäre, die Stevie unbedingt aufklären möchte. Diesen Fall konnte sie im ersten Band ja nicht lösen, daher heißt es in der Fortsetzung nun weiter eifrig Indizien nachgehen und Nachforschungen anstellen. Auf welche Erkenntnisse Stevie stoßen wird, werde ich euch nur selbstverständlich nicht verraten. Es wird einiges gelüftet werden, so viel sei schon mal gesagt, allerdings bleiben auch am Ende von Teil 2 sehr viele Fragen offen. Der Cliffhanger ist echt fies, Leute. Am liebsten würde man sofort in den nächsten Band abtauchen.

Da die Story nicht nur mit jeder Menge Geheimnisse aufwarten kann, sondern auch lauter Überraschungen bereithält, bin ich aus dem Mitfiebern gar nicht mehr herausgekommen. Auch zum Schmunzeln gab für mich so einiges. Die Figuren sind teilweise so herrlich schräg und schrullig - einfach nur spitze, sag ich euch. Allein Stevie ist eine Marke für sich. Sie habe ich bereits im ersten Teil unglaublich liebgewonnen. Ich liebe ihre gewitzte, clevere und etwas verschrobene Art. Stevie ist einfach so erfrischend anders und so wunderbar authentisch. 
Mir hat es unfassbar viel Spaß gemacht, mich zusammen mit ihr erneut auf eine erneute spannende und äußerst knifflige Spurensuche zu begeben. Über den Spürsinn unserer Buchheldin kann man echt nur staunen. Sie macht ihrem großen Vorbild Sherlock Holmes wahrhaftig alle Ehre.
Wer mir neben Stevie noch besonders gut gefallen hat, ist David. Sein rätselhaftes Verhalten hat es mir irgendwie richtig angetan. Seine Absichten durchblicke ich irgendwie noch nicht so ganz...Na, mal schauen, was uns bezüglich David noch erwarten wird. Er ist jedenfalls ein ungemein interessanter Charakter.

Große Klasse fand ich wieder, dass die Geschichte nicht nur in der Jetzt-Zeit spielt, sondern dass es auch öfters Einschübe gibt, die uns in die 1930er Jahre entführen. Ich liebe diesen Mix aus Gegenwart und Vergangenheit! Das Lesevergnügen wird dadurch nur noch fesselnder und spannender.

Was dann auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, ist das fantastische Setting. Die Ellingham Academy wird so genial beschrieben – mega cool, sag ich euch. Da habe ich es beim Lesen abermals sehr bedauert, dass das Hinreisen in Bücher nicht möglich ist. Dieser außergewöhnlichen Internatsschule würde ich nur zu gerne mal einen Besuch abstatten. Ein Trost ist aber wieder die tolle Karte vorne im Buch, die das Ellingham Gelände zeigt. Die Karte ist umwerfend, von der war ich erneut ganz hin und weg.

Fazit: Ein großartiger Detektivschmöker, den man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann! Maureen Johnson ist mit dem zweiten Band ihrer brillanten  „Ellingham Academy“ - Trilogie eine hervorragende Fortsetzung gelungen, welche mich genauso begeistern konnte wie der Auftakt. Die Story steckt voller Rätsel und Geheimnisse und konfrontiert uns am laufenden Band mit überraschenden Wendungen. Man kommt aus dem Mitfiebern und Miträsteln wirklich gar nicht mehr heraus. Wer gerne durchweg beim Lesen miträt, liebend gerne fesselnde Krimi- und Detektivgeschichten liest, wer auf eigenwillige Figuren steht und sich gerne von einem besonderen Internatsfeeling verzaubern lässt, dem kann ich die „Ellingham Academy“ - Reihe wärmstens ans Herz legen! Der zweite Band erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 22.04.2020

Ein wundervolles Buch, ich liebe es!

Der Junge aus der letzten Reihe
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„Der Junge aus der letzten Reihe“ war so ein Buch, bei dem ich irgendwie schon vor dem Lesen wusste, dass ich es lieben werde. Der Klappentext klang einfach so schön und auch das Cover mochte vom ersten ...

„Der Junge aus der letzten Reihe“ war so ein Buch, bei dem ich irgendwie schon vor dem Lesen wusste, dass ich es lieben werde. Der Klappentext klang einfach so schön und auch das Cover mochte vom ersten Moment an unheimlich gerne. Da ich zudem bisher nur begeisterte Meinungen über den Titel gehört hatte, konnte ich es wirklich kaum noch abwarten endlich mit dem Lesen loszulegen.

Für die 9-jährige Alexa und ihre Freunde soll kurz nach Beginn des neuen Schuljahres die aufregendste Zeit ihres bisherigen Lebens beginnen. Alles fängt mit einem Stuhl an. In der letzten Reihe ihres Klassenzimmers gab es schon immer einen leeren Platz. Drei Wochen nach Schulstart sitzt auf diesem Stuhl aber auf einmal ein fremder Junge. Er heißt Ahmet, ist neun Jahre alt und irgendwie verhält er sich ein bisschen komisch. Ganz still und bewegungslos sitzt er da und hält seinen roten Rucksack umklammert. Für Alexa steht sofort fest, dass sie sich mit Ahmet anfreunden möchte. Zusammen mit ihren drei besten Freunden Josie, Tom und Michael versucht die Neunjährige Vertrauen zu dem Jungen mit den Löwenaugen aufzubauen. Die Kinder schenken ihm Süßigkeiten und Obst, sie nehmen ihn mit zum Fußball spielen und verteidigen ihn vor mobbenden Mitschülern. Der schüchterne Ahmet taut schließlich auf und kann sich immer besser mit seinen Mitschülern verständigen. Mittlerweile wissen die Kinder auch mehr über ihren neuen Klassenkameraden: Ahmet stammt aus Syrien, musste aber mit seiner Familie fliehen, weil in seinem Land Krieg herrscht. Seine Familie hat er auf der Flucht verloren. Als Alexa und ihre Freunde hören, was Ahmet Schlimmes durchmachen musste und dass er unbedingt seine Eltern wiederfinden möchte, fassen sie umgehend den Entschluss, ihm bei seiner Suche zu helfen. Doch dann erfährt Alexa zufällig, dass in England in zwei Wochen die Grenzen geschlossen werden, weil keine weiteren Flüchtlinge mehr ins Land eingelassen werden sollen. Das darf auf gar keinen Fall passieren! Wie soll Ahmet denn sonst mit seinen Eltern wieder vereint werden? Da kommt Alexa die Tollste Idee der Welt: Die Einzige, die jetzt noch helfen kann, ist die Königin von England. Ob es den Freunden wohl rechtzeitig gelingen wird, zur Queen zu gelangen?

Hach, was für ein wunder-wundervolles Buch! Meine Vermutung, dass ich dieses Schätzchen lieben werde, hat sich mehr als bestätigt. Ich bin ganz hin und weg von „Der Junge aus der letzten Reihe“. Die Autorin Onjali Q. Rauf hat in meinen Augen mit ihrem Debüt ein unbeschreiblich tolles Kinderbuch aufs Papier gebracht, welches mich von der ersten Seite an verzaubern konnte.

„Der Junge aus der letzten Reihe“ erzählt eine unfassbar einfühlsame und herzergreifende Geschichte über Flucht, Freundschaft, Zusammenhalt, Mut, Toleranz, Mitgefühl und Hilfsbereitschaft. Ich könnte hier eigentlich noch so einige weitere Dinge aufführen, in dem Buch steckt wahrlich eine Menge, aber ich glaube, es wurde schon so mehr als deutlich, was für großartige Themen Onjali Q. Rauf in ihrem preisgekrönten Erstlingswerk behandelt. Also ich bin total begeistert davon, wie viele wichtige Dinge die Autorin in „Der Junge aus der letzten Reihe“ thematisiert. Und wie sie es tut, ist so, so schön und zauberhaft!

Von der hinreißenden Erzählweise der Geschichte könnte ich euch endlos etwas vorschwärmen. Wir erfahren alles aus der Sicht von Alexa in der Ich-Perspektive und in meinen Augen ist es der Autorin hervorragend geglückt, aus der Sicht eines neunjährigen Mädchens zu schreiben. Der Erzählton ist so herrlich kindlich-naiv und unschuldig. Es gibt eine Menge Stellen im Buch, bei denen man aus dem Schmunzeln gar nicht mehr herauskommt, dann gibt es wiederum aber auch Passagen, die einen schockieren, traurig stimmen und sogar die Tränen in die Augen treiben. Aber keine Sorge, die Handlung bleibt stets vollkommen kindgerecht. Onjali Q. Rauf ist es erstklassig gelungen, eine ungemein schwere und bedrückende Thematik so zu behandeln, dass die Geschichte für junge Leser ab 8 Jahren absolut geeignet ist.

Mich hat es zutiefst berührend zu sehen, wie sich Alexa und ihre Freunde darum bemühen, den Flüchtlingsjungen Ahmet in ihrem Land willkommen zu heißen, wie sie versuchen, ihm den Einstieg in sein neues Leben zu erleichtern und sich für ihn einsetzen. Da geht einem so richtig das Herz auf. Ihre behutsame Art, wie sie Vertrauen zu Ahmet aufbauen, wie sie ihn vor ihrem fiesen Mitschüler Brendan beschützen und schließlich alles daran setzen, damit Ahmet seine Eltern wiedersieht – alles wird so bezaubernd schön dargestellt.

Was auch nicht zu kurz kommt, sind die spannenden und überraschenden Momente. Als die Freunde versuchen ihren Notfallplan umzusetzen, kommt man beim Lesen so richtig ins Mitfiebern. Werden es Alexa und Co. schaffen zum Buckingham-Palace zu gelangen? Wird die Queen ihnen dabei helfen, Ahemts Eltern zu finden? Nun, das werde ich euch hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann euch jedenfalls versprechen, dass bei „Der Junge aus der letzten Reihe“ an keiner einzigen Stelle Langeweile beim Lesen aufkommt und die Seiten nur so dahinfliegen.

Empfohlen wird das Buch für Kinder ab 8 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Der Schreibstil ist flüssig und leicht, die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel haben eine optimale Länge. Zwischendurch gibt es zudem entzückende schwarz-weiß Illustrationen von Pippa Curnick, die den Textfluss auflockern und das Lesevergnügen nur noch fantastischer machen.
Für Jugendliche und Erwachsene ist das Buch ebenfalls absolut lesenswert. Ich kann mir zudem nur zu gut vorstellen, dass „Der Junge aus der letzten Reihe“ in Zukunft als Klassenlektüre genutzt werden wird. Meiner Meinung nach eignet sich das Buch dafür wunderbar.

Ein letzter Punkt, ehe ich zu meinem Fazit komme: Mit den Charaktere konnten mich Onjali Q. Rauf ebenfalls vollends überzeugen. Die Figuren wurden allesamt unglaublich liebevoll ausgearbeitet, wobei definitiv nicht alle sympathisch sind. Ich sag nur Brendan-der-Quälgeist. Auch unter den Erwachsenen befinden sich so einige Personen, die man nicht als freundlich und verständnisvoll bezeichnen kann. Aber genau das macht das Buch aus: Diese Authentizität und Ehrlichkeit. Es gibt auf dieser Welt einfach so viele Menschen, die andere gerne mobben, die massive Vorurteile haben, keine Hilfsbereitschaft zeigen oder nichts auf die Meinung von Kindern geben. Mir haben alle Figuren wahnsinnig gut gefallen, sowohl die liebenswerten als auch die unangenehmen.
Wen ich eindeutig am meisten in mein Herz geschlossen habe, ist unsere Protagonistin Alexa. Mit ihr hat die Autorin eine einzigartige Buchheldin erschaffen. Alexa ist witzig, clever, total süß und sie liebt „Tim und Struppi“. Dieses Mädchen muss man einfach sofort ins Herz schließen.
Was ich bezüglich Alexa total ulkig fand: Wir erfahren erst ganz am Ende, wie unsere Ich-Erzählerin eigentlich heißt. Ja, Alexas Name wird tatsächlich nur ein einziges Mal im Buch genannt. Wenn man sich vor dem Lesen nur den Klappentext durchliest, in welchem der Name nicht erwähnt wird, liest man das Buch also ohne zu wissen, wie Alexa heißt. Also mir hat diese Idee total gut gefallen. Das Leseerlebnis wird dadurch irgendwie nur noch aufregender und außergewöhnlicher.

Fazit: Warmherzig, berührend, wunderschön – ein großartiges Debüt, welches man unbedingt gelesen haben muss! Onjali Q. Rauf hat mit „Der Junge aus der letzten Reihe“ einen wahren Kinderbuchschatz aufs Papier gezaubert, welchen ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur ans Herz legen kann! Die Geschichte behandelt auf eine kindgerechte und herzerwärmende Weise viele wichtige und auch schwere Themen. Die Handlung regt extrem zum Nachdenken an und rührt einen stellenweise zu Tränen, zugleich zaubert sie einem aber auch immerzu ein breites Lächeln auf die Lippen. Ich habe fabelhafte Lesestunden mit „Der Junge aus der letzten Reihe“ verbracht. Ich bin ganz verliebt in dieses Buch und vergebe sehr gerne volle 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 20.04.2020

Lustig, spannend, herzerwärmend schön - ein tolles Kinderbuch!

So ein verflixtes Erbe
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Von Andrea Schomburg kannte ich bereits „Die besten Tantenretter der Welt“ und da mir das Buch total gut gefallen hat, war meine Neugierde sofort geweckt als ich hörte, dass dieses Frühjahr ein neuer Titel ...

Von Andrea Schomburg kannte ich bereits „Die besten Tantenretter der Welt“ und da mir das Buch total gut gefallen hat, war meine Neugierde sofort geweckt als ich hörte, dass dieses Frühjahr ein neuer Titel von ihr im Hummelburg Verlag erscheinen wird. Cover und Klappentext überzeugten mich auf Anhieb, sodass für mich augenblicklich feststand: „So ein verflixtes Erbe“ möchte ich unbedingt lesen!

Der Opa der 12-jährigen Malina hatte schon immer jede Menge Überraschungen auf Lager und war stets für einen Scherz zu haben. Sogar nach seinem Tod überrumpelt er seine Familie mit einer seiner ungewöhnlichen Ideen: Das Testament, dass er hinterlassen hat, hat es wahrlich in sich. Malina, ihre Eltern und ihr kleiner Bruder Joschi erben seine alte Villa, allerdings bekommen sie das Haus nur, wenn sie es sich mit Tante Röschen und deren Sohn Alexander teilen. Was hat sich Opa dabei bloß gedacht? Aufgrund eines schlimmen Streits herrscht doch seit Jahren Funkstille zwischen Papa und Tante Röschen. Die beiden Familien beschließen dennoch, es zu versuchen. Man kann sich ja schließlich aus dem Weg gehen. So kommt es also, dass Malina und Joschi mit ihren Eltern ins Erdgeschoss einziehen und Tante Röschen und Alexander bekommen die obere Etage. Malina ist sofort ganz verliebt in ihr neues Zuhause. Vor allem von ihrem neuen coolen Zimmer ist sie mega begeistert. Mit ihrem schrulligen Streber-Cousin Alexander wird sie allerdings nicht so richtig warm. Und seine Mutter ist irgendwie auch ziemlich merkwürdig drauf.
Als eines Tages plötzlich zwei sehr ominöse Gestalten auftauchen, die ein großes Interesse an der Villa zu haben scheinen, ist der Zusammenhalt von Malina und Alexander gefragt. Ob es den beiden Kindern wohl gemeinsam gelingen wird, Opas Erbe zu retten?

Als ich mit dem Lesen begann, war ich mir bereits nach den ersten paar Seiten ziemlich sicher, dass mir Andrea Schomburg auch mit ihrem zweiten Kinderroman aus dem Hummelburg Verlag ein fabelhaftes Lesevergnügen bereiten wird. Nun, mit dieser Vermutung lag ich auch goldrichtig! Ich bin total begeistert von dem Buch. Auf eine kindgerechte, lustige und wunderbar warmherzige Weise werden viele wichtige Themen behandelt wie Familie, Zusammenhalt, Toleranz, Akzeptanz, Versöhnung und das Anderssein. In dem Buch steckt echt eine Menge, womit ich gar nicht so gerechnet habe. Also mir hat es unheimlich gut gefallen, dass die Autorin all diese Dinge aufgreift und so gekonnt in einer humorvollen und sehr spannenden Geschichte mit Krimitouch verpackt hat.
Was ich ebenfalls große Klasse fand, ist die Art wie Andrea Schomburg den Tod des Opas thematisiert. Da Opa ein stolzes Alter von fast 100 Jahren erreicht hat und somit reichlich Zeit hatte, für jede Menge Schabernack zu sorgen, kann man sich quasi von einem Lächeln von ihm verabschieden. Er zumindest ist so von dieser Welt gegangen: Mit einem Lächeln auf den Lippen und einer Karnevalsmütze auf dem Kopf.

Erfahren tun wir alles abwechselnd aus den Perspektiven von Malina und Alexander, jeweils in der ersten Person. Dass die Handlung im Wechsel der beiden erzählt wird, hat mir außerordentlich gut gefallen, da wir so beide sehr genau kennenlernen können. 
Ich habe sowohl Malina als auch Alexander super liebgewonnen. Malina fand ich richtig cool. Ich mochte ihre aufgeweckte und neugierige Art unglaublich gerne.
Alexander ist das genaue Gegenteil von ihr. Er ist ein sehr schüchterner Junge und lebt komplett in seiner eigenen Welt. Etwas schräg und nerdig ist Alexander ja irgendwie schon, aber auf eine total liebenswürdige Weise. Ich jedenfalls habe diesen Mathe liebenden Bücherwurm ganz fest in mein Herz geschlossen.

Auch mit den weiteren Charakteren konnte mich die Autorin vollends überzeugen. Manche sind so schön schrullig drauf, hach, herrlich, sag ich euch. Vor allem Tante Röschen ist eine Marke für sich. Über ihren esoterischen Tic musste ich ständig breit schmunzeln.
Wer mich ebenfalls bestens unterhalten hat, ist Joschi, Malinas fünfjähriger Bruder. Ich fand diesen kleinen Kerl einfach nur zum Knuddeln süß. Köstlich amüsiert habe ich mich auch über die zwei zwielichtigen Gestalten, die plötzlich eines Tages auftauchen. Da ich aber nicht zu viel von der Handlung verraten möchte, werde ich euch über diese zwei Gesellen nichts erzählen. Wenn ihr gerne wissen möchtet, was es mit den beiden auf sich hat und warum sie so unbedingt in den Keller von Opas Villa gelangen möchten, müsst ihr das Buch schon selber lesen.

Empfohlen wird „So ein verflixtes Erbe“ für Mädchen und Jungen ab 10 Jahren und dieser Empfehlung schließe ich mich an. Andrea Schomburg hat einen sehr flüssigen und mitreißenden Schreibstil, welcher sich fluffig leicht und bezaubernd liest. Da die Schrift zudem recht groß ist und die Kapitel angenehm kurz sind, kommt ein hervorragender Lesefluss zustande. Ich, als Erwachsene, bin wahrlich nur so durch die Seiten geflogen und habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgeschmökert.

Neben der tollen Story bin ich auch von der famosen Aufmachung vollkommen verzaubert. Mir haben die lustigen schwarz-weiß Illustrationen von Maja Bohn wahnsinnig gut gefallen. Ihre Bilder harmonieren ausgezeichnet zum Geschehen im Text und machen, wie die Geschichte, einfach nur mega gute Laune.

Fazit: Spannend, witzig, herzerwärmend schön – ein zauberhaftes Buch für Jung und Alt! Mit „So ein verflixtes Erbe“ ist Andrea Schomburg ein erneuter wundervoller Kinderroman geglückt, welcher mir ein verflixt gutes Leseerlebnis beschert hat. Auf eine liebenswerte Weise werden ungemein wichtige Themen angesprochen wie Familie, Zusammenhalt, Andersartigkeit und Toleranz. Ich bin ganz begeistert von den tollen Botschaften, die das Buch enthält und auch von den herzlichen und teils sehr skurrilen Figuren bin ich ganz hin und weg. Entzückend sind natürlich auch die schwarz-weiß Illustrationen von Maja Bohn – ihre Zeichnungen passen einfach nur perfekt zur Geschichte. Ich kann „So ein verflixtes Erbe“ absolut empfehlen und vergebe 5 von 5 Sternen!

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Veröffentlicht am 18.04.2020

Sooo schön! Ein wundervolles Wohlfühlbuch voller zauberhafter Momente!

Vier Schwestern gegen den Rest der Welt
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Als ich das erste Mal von „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. In das verträumte Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext ...


Als ich das erste Mal von „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ hörte, war ich sofort Feuer und Flamme. In das verträumte Cover habe ich mich auf den ersten Blick verliebt und auch der Klappentext konnte mich auf Anhieb überzeugen. Das Buch klang einfach nur wahnsinnig schön. Für mich stand daher umgehend fest: Die vier Schwestern Annie, Georgie, Lu und Pups möchte ich unbedingt kennenlernen!

Nirgendwo auf der Welt ist es so schön wie auf der Wahoola-Ranch! Die vier Schwestern Georgie, Lu, Annie und Billy, von allen immer nur Pups genannt, lieben ihr Zuhause über alles. Vor allem im Sommer, wenn man endlich wieder in der Scheune übernachten kann, tolle Feldpicknicks nach der anstrengenden Heuernte gemacht werden und jeder Tag draußen in der Natur das reinste Abenteuer ist. Dieses Jahr ist aber alles anders. Da die Mutter der Mädchen nach Amerika musste, um sich um die kranke Tante Maggy zu kümmern, wird dringend eine Aushilfe auf dem Hof benötigt. Georgie ist überhaupt nicht begeistert, als Papa Mitch Alfred einstellt. Mit diesem Typen, der angeblich Landwirtschaft studiert und selbst mal einen Bauernhof haben möchte, stimmt etwas gewaltig nicht. Irgendwie scheint aber nur Georgie zu merken, dass an diesem Alfred etwas faul ist. Warum stellt er immer so verdächtige Fragen nach dem geheimen Familienrezept? Ha, da kann er aber lange auf Antwort warten, denn die Familie Wagenknecht hat sich geschworen, ihr Geheimnis niemals zu verraten! Und daran halten sich auch alle...oder?

Ach Leute, was für ein wundervolles Buch! Ich bin eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ herangehen – ich bin bin total verliebt in das, was mich zwischen den Buchdeckeln erwartet hat. Die Geschichte, die Charaktere, das Setting, die Atmosphäre, die Aufmachung...hach, seufz, so, so schön, sag ich euch! In meinen Augen ist Jenny Dietrich mit „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ ein ganz, ganz tolles Kinderbuch gelungen, welches ich jedem, egal ob Jung oder Alt, nur wärmstens ans Herz legen kann. Bei diesem Schätzchen hoffe ich wirklich sehr, dass es die Aufmerksamkeit erhalten wird, die es verdient. Die Geschmäcker sind natürlich verschieden, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass es den meisten so ergehen wird wie mir und sie von dem Buch genauso verzaubert sein werden wie ich.

Ich wusste schon nach den ersten wenigen Seiten, dass ich „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ lieben werde. Von der kindlichen Erzählweise war ich von Anfang an ganz hin und weg und die vier Wagenknecht-Schwestern, die unterschiedlicher wohl nicht sein könnten, haben sich sofort in mein Herz geschlichen. Vor allem die neunjährige Georgie, die ein richtiger Wildfang ist, fand ich einsame Spitze! Sie war definitiv mein persönlicher Star in dem Buch. Ihre vorlaute und temperamentvolle Art habe ich beim Lesen richtig gefeiert! Zu meiner großen Freude erfahren wir die Handlung aus ihrer Sicht in der dritten Person, sodass wir mit Georgie am meisten Zeit verbringen.
Ihre drei Schwestern mochte ich aber selbstverständlich ebenfalls unbeschreiblich gerne. Georgies Zwillingsschwester Lu, die um einiges ruhiger ist als ihr Zwilling, die pflichtbewusste 13-jährige Annie und die zuckersüße zweijährige Pups, die ihrem Spitznamen wahrhaftig alle Ehre macht, grins – man kann als Leser gar nicht anders, als die vier Schwestern vom schönsten Hof der Welt sofort ins Herz zu schließen.
Auch Papa Mitch und Opa Joe habe ich super liebgewonnen. Die beiden sind ebenfalls mega sympathisch, genauso wie Mama Rita, die sich gerade in Amerika aufhält. Mama Rita lernen wir zwar nur über Telefonate kennen, aber schon bei diesen wird mehr als deutlich, was für ein herzlicher Mensch die Mutter der vier Schwestern ist.
Wen ich überhaupt nicht leiden konnte, was von der Autorin aber natürlich auch so beabsichtigt war, ist Alfred. Boah ey, was habe ich mich über diesen Blödmann aufgeregt! Als Leser ahnt man sehr schnell, dass mit Alfred etwas ganz und gar nicht stimmt. Seine vielen komischen Fragen nach dem Familiengeheimnis sind schon äußerst verdächtig. Auch Georgie, gewitzt und clever wie sie ist, traut diesem unfreundlichen neuen Mitarbeiter nicht...Hm, oder ist Alfred vielleicht doch völlig okay und stellt diese vielen Fragen einfach nur aus reiner Neugier? Tja, wer weiß. Was es mit diesem komischen Typen auf sich hat, werde ich euch selbstverständlich nicht verraten. Und auch über das geheime Familienrezept werde ich schweigen. Wenn ihr gerne mehr darüber erfahren möchtet, müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet!

Wovon ich euch endlos etwas vorschwärmen könnte, ist die paradiesische Kulisse. Der Bauernhof der Familie Wagenknecht wird so unglaublich cool beschrieben! Die Farm wurde im Stil einer amerikanischen Ranch gebaut, sodass irgendwie so ein richtiges Cowboy-Feeling geschaffen wird. Genial, oder? Was ich aber noch fantastischer fand, ist diese herrliche Wohlfühlatmosphäre. Ich wäre beim Lesen nur zu gerne in das Buch hineingekrochen, um die Wahoola-Ranch selbst mal zu erkunden, durch den Wald zu streifen, über die Felder zu wandern und einen Sommer voller Unbeschwertheit und Abenteuer zu erleben.
Für die warme Jahreszeit kann ich „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ ganz besonders empfehlen. Die sommerliche Stimmung, die von Beginn an geschaffen wird, ist einfach nur zauberhaft.

Neben den Feel-Good-Momenten kommt auch die Spannung nicht zu kurz. Damit hatte ich irgendwie gar nicht gerechnet, dass die Story einen so sehr mitfiebern lässt. Ich, als Erwachsene, habe zwar recht schnell gecheckt, was Sache ist, aber das hat mir in keinster Weise meinen Lesespaß geraubt. Mich haben die Geschehnisse dennoch durchweg gefesselt und im Atem gehalten, sodass ich gar nicht anders konnte als das Buch zu verschlingen. Echt schade, dass ich es so ratzfatz durch hatte. Ich war am Ende richtig traurig, als ich mich von den einmaligen Bewohnern der Wahoola-Ranch wieder verabschieden musste. Hoffentlich wird es noch einen zweiten Band geben. Ich mag mich von dieser liebenswerten Familie einfach noch nicht verabschieden. Über ein zweites turbulentes Schwesternabenteuer auf dem Land würde ich mich riesig freuen!

Was dann auf gar keinen unerwähnt bleiben darf ist, ist die liebevolle Gestaltung des Buches. Nicht nur das Cover ist ein Träumchen – auch der Innenteil kann sich sehen lassen Das vordere und hintere Vorsatzblatt ist wunderhübsch illustriert, die Seitenzahlen werden von niedlichen kleinen Heuhaufen plus Mistgabel geziert und auch die Kapitelanfänge sind entzückend aufgemacht. Mir haben die schwarz-weiß Zeichnungen von Francesca Resta unheimlich gut gefallen. Sie schaffen eine wunderbar idyllische Stimmung, die perfekt zur Geschichte passt. 

Fazit: Zum Träumen schön und einfach nur bezaubernd – ein wundervoller Wohlfühlschmöker voller Abenteuer, Fantasie und Harmonie! Ich bin total begeistert von „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“! Die Geschichte ist so herrlich sommerlich und warmherzig und macht einfach nur unfassbar gute Laune, das Setting ist traumhaft, die Charaktere sind großartig und von der hinreißenden Gestaltung des Buches bin ich ebenfalls hellauf begeistert. Ich kann euch diese humorvolle Familiengeschichte echt nur ans Herz legen! Egal ob Groß oder Klein – ich gehe sehr davon aus, dass so gut wie jeder genauso verzückt von dem Buch sein wird wie ich und sich sehnlichst eine Fortsetzung wünscht. „Vier Schwestern gegen den Rest der Welt“ erhält von mir nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!

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