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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.09.2017

Mobbing?

Tausend kleine Lügen
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Jane ist gerade mit ihrem Sohn Ziggy in das australische Küstenstädtchen Pirriwee gezogen. Sie lernt sofort ein paar nette Mütter kennen und hofft, endlich angekommen zu sein. Doch dann wird ihrem Sohn ...

Jane ist gerade mit ihrem Sohn Ziggy in das australische Küstenstädtchen Pirriwee gezogen. Sie lernt sofort ein paar nette Mütter kennen und hofft, endlich angekommen zu sein. Doch dann wird ihrem Sohn vorgeworfen, ein Mädchen gewürgt zu haben.
Als es dann bei einem Quizabend zu einem Todesfall kommt, zerbröckeln die Fassaden langsam, die alle mit so viel Energie aufrecht erhalten wollen.
Dieser Roman weist eine ungewöhnliche Erzählstruktur auf. Eigentlich wird in zeitlich korrekter Reihenfolge erzählt, was seit dem Ende der Sommerferien geschehen ist. Auf der anderen Ebene sind immer wieder Kapitelchen zwischengefügt, die offensichtlich aus dem Vernehmungsprotokoll der Polizei stammen. Als Leserin erfährt man so nur wenig über den tatsächlichen Vorfall, die Aufmerksamkeit wird dadurch aber immer wieder gezielt auf bestimmte, eher unterschwellige Informationen im nachfolgenden Erzählfluss gelenkt.
Insgesamt liest sich das Buch sehr flüssig, es baut die Spannung fein justiert auf und zeigt, stückchenweise, was unter der Decke gehalten wird und hält damit der Gesellschaft und ihren Konventionen an sich einen Spiegel vor.
Eine eindeutige Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 01.09.2022

20er Jahre Flair

Miss Daisy und der Tote im Chelsea Hotel
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Als Miss Daisy sich im Chelsey Hotel mit dem Herausgeber der Zeitschrift trifft, für die sie schreibt (während ihr Mann als Polizist Verbrecher jagt), wird ein Journalist erschossen.
Natürlich kann Miss ...

Als Miss Daisy sich im Chelsey Hotel mit dem Herausgeber der Zeitschrift trifft, für die sie schreibt (während ihr Mann als Polizist Verbrecher jagt), wird ein Journalist erschossen.
Natürlich kann Miss Daisy nicht widerstehen - sie muss herausfinden, was wirklich geschehen ist.
Die Story endet mit einem wahren Road Movie quer durch Amerika - zu einer zeit, als Fliegen noch nicht an der Tagesordnung war.
Von der ersten Seite an taucht man in die 20er Jahre ein und lächelt bewundernd darüber, wie energisch und zeitunüblich Miss Daisy sich über viele Regeln hinwegsetzt und doch gleichzeitig ihre ganz eigenen hat, an die sie sich hält, komme, was da wolle.
Vielleicht nicht der spannendste Krimi der Reihe, aber durchaus lesenswert.

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Veröffentlicht am 04.11.2021

12 Wege zum Glück

Florentinchen und das Glück
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Die Autorin und Illustratorin Birgit Osten zeigt 12 Wege auf, die die Leserinnen und Leser (Zielgruppe: die ganze Familie ab Kindergartenalter) glücklich machen können.
Gemeinsam mit der Elfe Florentinchen ...

Die Autorin und Illustratorin Birgit Osten zeigt 12 Wege auf, die die Leserinnen und Leser (Zielgruppe: die ganze Familie ab Kindergartenalter) glücklich machen können.
Gemeinsam mit der Elfe Florentinchen erfahren die Leser, worauf man achten kann, um Glücksgefühle zu entwickeln. Jede Doppelseite widmet sich einem Thema, wie „Achtsam sein“, „Das Gute und Schöne Sehen“ oder „Pausen machen und Kraft sammeln“. In kurzen Sätzen wird erläutert, wie Florentinchen diesen Weg beschreitet, dazu gibt es äußerst farbenfrohe Illustrationen und eine Beschreibung des Weges, verbunden mit Fragen, deren Beantwortung weiterführen.
Ein liebevoll gestaltetes Buch mit einfachen „Anleitungen“, wie man den Weg zum Glück beschreiten könnte.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

So vielfältig

Das alles ist Familie
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Zwei Kinder möchten gemeinsam herausfinden, für wen ein Paket bestimmt ist, dessen Aufkleber nicht mehr richtig zu lesen ist. Nur das Wort „Familie“ ist klar und deutlich. Sie klappern alle Häuser in der ...

Zwei Kinder möchten gemeinsam herausfinden, für wen ein Paket bestimmt ist, dessen Aufkleber nicht mehr richtig zu lesen ist. Nur das Wort „Familie“ ist klar und deutlich. Sie klappern alle Häuser in der Straße ab und fragen dabei sich und die, die die Tür öffnen, ob sie wirklich eine Familie sind.
Da gibt es die unterschiedlichsten Konstellationen: Patchwork-Familien gleichgeschlechtliche Paare, internationale Familien, Großfamilien, unverheiratete und geschiedene Familien, eine Familie mit einem Adoptionskind, ein Kind, das nur bei seinem Vater lebt und dessen Mutter gestorben ist und Eltern, die sich streiten, aber glücklicherweise immer wieder vertagen.
Gleichzeitig wird versucht, alle Haar- und Hautfarben zu zeigen. Ein Kind sitzt im Rollstuhl.
Wer dabei die Übersicht verliert, sei auf das Ende verwiesen. Da gibt es eine (gezeichnete) Fotogalerie, in der alle Familienkonstellationen vorgestellt werden.
Dieses Buch stellt dabei durchgehend die Frage: Was ist Familie?
Dies wird auch durch die farbenfrohen Illustrationen deutlich, die ebenfalls ganz unterschiedliche Lebenssituationen darstellen – vom picobello aufgeräumten Vorgarten bis zum Spielplatzvorgarten zum Beispiel.
Braucht man dafür Vater, Mutter und Kind, oder geht es auch anders?
Vielen Kindern werden diese unterschiedlichen Familienverhältnisse zumindest teilweise aus ihrem eigenen Lebensumfeld bekannt sein. Trotzdem ist es wichtig, das zu thematisieren und eine Auseinandersetzung damit zu initiieren.
Neben dem eigenen Lebensentwurf, der damit vielfältiger werden kann, können auf diesem Weg auch Vorurteile abgebaut werden.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Sperrig, aber genial

Die Königin von Berlin
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Es gibt so Bücher, die sperren sich. Man fängt an zu lesen, voller Vorfreude, weil man den Klappentext kennt und die Leseprobe gelesen hat, doch dann hakt es, man kommt nicht so recht hinein.
Doch bei ...

Es gibt so Bücher, die sperren sich. Man fängt an zu lesen, voller Vorfreude, weil man den Klappentext kennt und die Leseprobe gelesen hat, doch dann hakt es, man kommt nicht so recht hinein.
Doch bei diesem Buch aus dem Berlin des vorigen Jahrhunderts lohnt es sich, trotzdem dran zu bleiben. Man lernt Carola Neher kennen, eine junge Frau, die Ziele hat und sich nicht davon abhalten lässt, diese auch anzustreben. Sie geht zuerst nach Baden Baden und lernt dort den Dichter Klabund kennen. Später verschlägt es sie nach Berlin, wo sie zur Muse von Bertolt Breacht wird, oder er zu ihrer? Die Beziehung scheint nicht wirklich gedeihlich für beide Seiten gewesen zu sein.
Spannend ist auch die Verknüpfung zu den Stücken von Brecht, die man größtenteils kennt. Nun ist man hautnah dabei, wenn sie entstehen, taucht mit ihnen in die Theaterwelt der Zwanziger Jahre ein.
Parallel dazu gibt es eine Geschichte, die 1979 spielt, in der Georg über Carola Neher recherchiert.
Das Buch ist selbst aufgemacht wie ein Theaterstück und lädt zur Auseinandersetzung mit den Lebensgeschichten außergewöhnlicher Menschen in einer außergewöhnlichen politischen und gesellschaftlichen Situation.
Sprachlich fällt auf, dass der Text sehr flüssig geschrieben ist, einen an die Hand nimmt und durch die Geschichte führt.
Insgesamt liegt hier eine Romanbiografie vor, die sperrige Figuren lebendig werden lässt.

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