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Veröffentlicht am 10.08.2020

Loslassen fällt oft schwer

Forever Free - San Teresa University
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Raelyn Miller möchte weit weg von Zuhause ihr Studium in Kalifornien beginnen.
Für die schüchterne Raelyn eine ziemlich große Herausforderung, da ihr altes Leben sie noch immer im Griff zu haben scheint. ...

Raelyn Miller möchte weit weg von Zuhause ihr Studium in Kalifornien beginnen.
Für die schüchterne Raelyn eine ziemlich große Herausforderung, da ihr altes Leben sie noch immer im Griff zu haben scheint. Zum Glück trifft sie bald auf Freunde und auf Hunter, der sie Stück für Stück aus ihrer Komfortzone lockt...

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Raelyn und Hunter geschrieben, wobei Raelyns Sichtweise überwiegt. Besonders zu Beginn der Geschichte bekommt man nur Einblicke in Raelyns Einleben in der neuen Stadt und in ihrem Studium.
Dank des flüssigen, locker-leichten Schreibstils von Kara Atkin kommt man auch gut durch den etwas zähen ersten Teil.
Das eher späte Kennenlernen zwischen Raelyn und Hunter fällt dadurch auch kaum auf. Danach folgen einige wirklich süße Szenen, in denen man die beiden ins Herz schließt.
Allen voran die unsichere, schüchterne Raelyn, die langsam auftaut und beginnt für sich selbst einzustehen. Unterstützt wird sie von Hunter, der mit seiner lockeren, lässigen Art, den passenden Gegenpart bildet. Hier zeigen sich aber bald auch Abgründe auf, allerdings erfährt man die Geheimnisse erst sehr spät. Dadurch steigt zwar die Spannung, jedoch wurde die doch sehr wichtige Thematik für mein Empfinden zu schnell abgehandelt. Nichtsdestotrotz hat dieser Punkt der Geschichte etwas Besonderes verliehen und ich würde mir wünschen, dass man über diese Thematik noch öfters lesen wird.

Fazit: "Forever Free" überzeugt durch seinen locker-leichten Schreibstil, der Sommergefühle verspüren lässt. Hinzu kommen liebevoll ausgearbeitete Charaktere mit ihren Ecken und Kanten und eine Handlung, die noch etwas Potential gehabt hätte. Dadurch steigt die Vorfreude auf die beiden weiteren Teile der Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 31.05.2020

Dunkle Abgründe in Island

DUNKEL
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die Kommissarin Hulda Hermannsdottir soll ihren Ruhestand antreten und somit ihren Platz für einen jüngeren Ermittler freimachen. Zum Abschied darf sie sich allerdings ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die Kommissarin Hulda Hermannsdottir soll ihren Ruhestand antreten und somit ihren Platz für einen jüngeren Ermittler freimachen. Zum Abschied darf sie sich allerdings noch einen Cold-Case-Fall aussuchen und entscheidet sich für den Tod einer Asylbewerberin, die vor einem Jahr in einer Bucht ertrunken sein soll. Selbstmord oder ein Unfall? Für Hulda definitiv Mord und so kommt sie in ihren letzten Tagen als Ermittlerin den dunklen Abgründen Islands immer näher, bis sie sich selbst in großer Gefahr befindet...

Die Geschichte wird in 3 Teile unterteilt, wobei es sich um die Anzahl der Ermittlungstage handelt. Man begleitet hierbei die Kommissarin Hulda und erhält Einblicke in ihre Gedankenwelt, die sich besonders um ihren bevorstehenden Ruhestand dreht. Dabei erfährt man allerdings auch Bruchstücke aus ihrer Vergangenheit, die zusätzlich Spannung erzeugen.
Anfänglich wirkte Hulda auf mich wie eine sympathische Frau, die nebenbei noch als kompetente Ermittlerin gilt. Dieses Bild hat sich leider im Laufe der Geschichte in meinen Augen negativ entwickelt. Hulda erschien mir zunehmend unüberlegt und rücksichtslos, womit sie nicht nur die Ermittlungsarbeit ihrer Kollegen, sondern auch sich selbst gefährdet hat.
Daher habe ich mich immer mehr von der Protagonistin entfernt, worunter mein gesamtes Leseerlebnis zum Glück nicht gelitten hat.
Das Erzähltempo des Thrillers wird eher ruhig gehalten, entwickelt aber dank des flüssigen Schreibstils einen regelrechten Sog.
Der Autor versteht es, eine besondere Atmosphäre zu erschaffen, die langsam ihre Abgründe zum Vorschein bringt.
Das Ende konnte im Gegensatz zum Rest der Geschichte seine Außergewöhnlichkeit hervorheben und hält somit das, was ich mir von Anfang an von diesem Thriller versprochen habe. Dadurch entsteht eine interessante Ausgangssituation für die nachfolgenden Teile der Reihe, die meiner Meinung nach einen Leserblick wert sind.

Fazit: "Dunkel" konnte mich nicht vollständig überzeugen, schafft allerdings trotz meiner Kritikpunkte eine besondere Leseatmosphäre, deren Sog ich mich nicht entziehen konnte. Das Ende macht neugierig auf die nachfolgenden Reihenteile.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.04.2020

Ich sehe was, was du nicht siehst... und das ist unheimlich

Ich sehe was, was du nicht siehst
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die 16-jährige Emma verschwindet nach einem Schulfest, seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihr. Monate danach beschließen ihre Freundinnen Mabel, Anouk, Lilly ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Die 16-jährige Emma verschwindet nach einem Schulfest, seitdem gibt es kein Lebenszeichen mehr von ihr. Monate danach beschließen ihre Freundinnen Mabel, Anouk, Lilly und Bo den langgeplanten Urlaub in Südfrankreich ohne Emma anzutreten, doch bald bekommen sie das Gefühl beobachtet zu werden. Jemand hat es auf die Mädchen abgesehen und dieser jemand scheint der Mörder von Emma zu sein…

Die Geschichte ist in verschiedene Erzählperspektiven gegliedert, in denen man die vier Mädchen Mabel, Anouk, Lilly und Bo besser kennen lernen soll.
Grundsätzlich gefällt es mir, wenn eine Geschichte aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt wird, allerdings konnte ich in diesem Buch keine spürbare Verbindung zu den Charakteren eingehen.
Man lernt Lilly als besonders ängstlich kennen, die das Verschwinden von Emma am wenigsten zu verkraften scheint. Dazu kommt Anouk, die eine übernatürliche Gabe zu besitzen glaubt und daher besonders empfindlich auf die unheimlichen Ereignisse reagiert. Mabel scheint die Einfühlsame in der Gruppe zu sein, die sich um die anderen Mädchen kümmert. Die letzte im Bunde, nämlich Bo gibt sich hingegen taff und vorlaut, eckt bei ihren Freundinnen an und nimmt keine Rücksicht auf deren Gefühle.
Mir wurde bei den vier Mädchen leider zu sehr an der Oberfläche gekratzt und zu wenig in die Tiefe gegangen.
Der Unterschied zwischen ihnen wird trotzdem stark deutlich und daraus entsteht eine interessante Problematik, die durch die Geheimnisse der Mädchen verstärkt wird.
Zwischen den Kapiteln aus der Sicht der vier Freundinnen kommt es im Aufbau der Geschichte zu Unterbrechungen, in Form von Zeitungsartikeln, Notizen des Täters und Abschnitten aus Emmas Sicht.
Diese Einwürfe bringen eine Brisanz mit sich, lassen den Leser jedoch weiterhin im Dunkeln tappen.
Mel Wallis de Vries hat es daher gekonnt geschafft, mich auf falsche Fährten zu locken und mich mit einem raffinierten Plot-Twist zu überraschen.
Hinzu kommt ihr lockerer, leicht verständlicher Schreibstil, der einen nur so über die Seiten fliegen lässt, ohne an Spannung zu verlieren.
Allerdings bleiben meiner Meinung nach am Ende ein paar Fragen ungeklärt, wodurch ich mir eventuell zusätzliche Seiten gewünscht hätte; das schmälert meine Begeisterung für die Auflösung jedoch nicht.

Fazit: „Ich sehe was, was du nicht siehst“ weist kleinere Schwächen auf, wie beispielsweise die Charaktere, überzeugt aber aufgrund einer spannenden Handlung, die überraschende Wendungen beinhaltet. Mir hat die Geschichte aufregende, leider etwas zu kurze (aufgrund der geringen Seitenanzahl) Lesestunden bereitet.
Das Buch eignet sich meiner Meinung besonders für Thriller-Einsteiger oder jüngere Leser.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Spannung
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 08.04.2020

Das Grauen zieht in die eigenen 4 Wände

Housesitter
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Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Ein Mann nistet sich in fremden Wohnungen ein, während die Bewohner, meist junge Pärchen, im Urlaub sind. Danach lauert er ihnen auf, erschlägt den Mann und entführt ...

Beginnen wir mit der Anfangssituation.
Ein Mann nistet sich in fremden Wohnungen ein, während die Bewohner, meist junge Pärchen, im Urlaub sind. Danach lauert er ihnen auf, erschlägt den Mann und entführt dessen Freundin. Denn der Täter sehnt sich nach einer liebenden Frau und einem gemütlichen Zuhause...

Diese Situation widerfährt auch Thomas Bennet, der schwerverletzt überlebt, doch seitdem fehlt jede Spur von seiner schwangeren Freundin Saskia.
In seiner Verzweiflung und getrieben von dem Wunsch nach Rache setzt er alles daran, seine Lebensgefährtin wiederzufinden und übt somit erheblichen Druck auf die Polizei aus.
Offiziell ermittelt in diesem Fall jedoch Oberkommissar Scheurich, der vor allem mit seinem Desinteresse und seiner abweisenden Art negativ auffällt.
Im kompletten Gegensatz steht die forsche und ambitionierte Kommissarin Priska Wagner, die eigentlich für einen anderen Mordfall zuständig ist, da sie allerdings Parallelen zu dem Housesitter-Fall sieht, widersetzt sie sich den Polizeiregeln und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

Der Thriller wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, denn man bekommt sowohl Eindrücke in das Leben des Täters, die Ängste der Opfer und die spannende Ermittlungsarbeit.
Nicht nur die unterschiedlichen Erzählweisen bringen eine interessante Dynamik in die Geschichte, sondern auch die facettenreichen Charaktere.
Besonders Kommissarin Wagner hat mich mit ihrer direkten, energischen Art und der sprühenden Leidenschaft für die Ermittlungsarbeit begeistert.
Gemeinsam mit ihrem Kollegen Kerkmann, der sich durch seine Disziplin und Diplomatie auszeichnet, bildet sie ein ungleiches, aber unschlagbares Team.
Dieses ungewöhnliche Ermittlungsduo würde ich gerne noch bei einem weiteren Fall begleiten, doch leider scheint es, dass sie nur einen einzigen Auftritt in einem Winkelmann-Thriller hingelegt haben.
Neben diesen beeindruckenden Charakteren lässt sich auch der flüssige, gut verständliche und sehr lebendige Schreibstil von Andreas Winkelmann loben.

Außerdem scheint die Handlung gut durchdacht und bietet fesselnde Ereignisse und aufregende Spuren. Dennoch hätte ich mir für die Auflösung noch etwas mehr Schwung gewünscht. Diese konnte mich nicht so sehr mitreißend, da man als Leser im Vorhinein bereits schon viele Informationen geliefert bekommt, die am Ende wirklich auf den wahren Täter zu treffen.

Fazit: "Housesitter" bietet eine unterhaltsame Ermittlungsarbeit gespickt mit Nervenkitzel. Definitiv nicht mein erster und letzter Winkelmann-Thriller.

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Veröffentlicht am 26.09.2020

Von Pflanzen verschlungen

Bloom
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naya, Petra und Seth führen ein relativ beschauliches Leben als Teenager. Nach starken Regenfällen ändert sich ihr Leben jedoch schlagartig. Überall auf der ganzen Welt beginnt schwarzes Gras zu wachsen, ...

naya, Petra und Seth führen ein relativ beschauliches Leben als Teenager. Nach starken Regenfällen ändert sich ihr Leben jedoch schlagartig. Überall auf der ganzen Welt beginnt schwarzes Gras zu wachsen, das schließlich auch Menschen tödlich angreift. Während die Welt im Chaos versinkt, entdecken die drei Freunde ungeahnte Kräfte, mit denen sie als Einzige die Welt retten können...

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Anaya, Petra und Seth erzählt. Da der Fokus der Erzählung vor allem auf die ungewöhnlichen Geschehnisse gerichtet ist, blieben für mich die Charaktere eher oberflächlich. Mir fehlte die Verbindung zu ihnen, wodurch ich nicht mit ihnen persönlich mitleiden konnte.
Die Gesamtsituation konnte mich jedoch mitreißen und das Buch entwickelte sich daher zu einem Pageturner.
Kenneth Oppel schreibt flüssig, gut verständlich, aber vor allem rasant mit einem gut aufgebauten Spannungsbogen.
Deshalb konnte ich auch über die Entwicklung der Grundidee hinwegsehen, die mir leider nicht gefallen hat. Es wurde mir zum Ende hin leider zu absurd, weshalb ich den zweiten Teil nicht mehr mitverfolgen werden.

Fazit: "Bloom" bietet eine interessante Grundidee, die durch einen rasanten Erzählstil richtig an Fahrt aufnimmt. Leider konnte mich die Entwicklung des Buches zum Ende hin nicht überzeugen. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und würde daher das Buch jüngeren Leser, die Lust auf Spannung und etwas Grusel haben, empfehlen.

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