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Veröffentlicht am 22.11.2018

Mörderische Geschichte mit interessantem Ermittler-Duo

Der Tod uns scheidet
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Eine Hütte im Wald, alle Gäste waren bereits gegangen oder schliefen. Das Pärchen im inneren der Hütte wird beobachtet, leise und im verborgenen lauert er dort. Er kennt die Frau, weiß welches Spiel sie ...

Eine Hütte im Wald, alle Gäste waren bereits gegangen oder schliefen. Das Pärchen im inneren der Hütte wird beobachtet, leise und im verborgenen lauert er dort. Er kennt die Frau, weiß welches Spiel sie spielt.
Wütend drückt er die Zigarette aus und zieht sich die Maske übers Gesicht. Fest umklammert er den Griff des Messers und tritt mit dem Fuß die Tür der Hütte ein.....

Cover/Titel
Das in Rottönen gehaltende Cover mit der eingeritzten Schrift spricht mich sofort an. Ebenso der Titel, dieser sagt aus, das eine Person sicherlich sterben wird.

Den Klappentext finde ich zu lang, er verrät dadurch recht viel. Jasmins Affäre hätte ich dort noch nicht genannt.

Chraktere:
Helga Kannengießer ist Ermittlerin bei der Mordkommission. Als Frau die mit einer Frau in einer Beziehung lebt, hat sie es oft nicht leicht, schon gar nicht mit ihrem Macho-Kollegen Dieter. Totzdem lässt sie sich nicht unterkriegen. Helgas Rolle in der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, hebt sie sich doch etwas von den üblichen Ermittlerinnen ab.
Ihr Kollege Dieter war mir auf Anhieb unsympathisch, seine Angewohnheit Helga mit dieversen Namen zu betiteln, hat mich ziemlich genervt.
Jasmin spielt eine undurchsichtige Rolle, zumindest am Anfang. Zu ihr konnte ich keine Beziehung aufbauen, mein Mitleid mit ihr hielt sich dadurch auch in Grenzen.

Stil:
Durch den übergeordneten Erzähl-Stil bekommt man einen guten Einblick in die Geschehnisse, mal aus der Sicht der Ermittler, mal aus der des Mörders, mal aus der des Opfers. Kurze und klare Sätze sorgen für einen flüssigen Lesegenuss, Fremdwörter werden keine verwendet. Durch die bildhafte Sprache kann man sich sehr gut in das Geschehen hineinversetzen, zum Beispiel in die Party am Anfang. Man spürt förmlich die gereizte Stimmung und merkt wie die Stimmung langsam kippt.
Außerdem ist mir aufgefallen,dass es anscheinend keine einzige glückliche Beziehung in dem Buch gibt, jede Beziehung ist entweder beendet oder eingeschlafen. Auch diese Passagen wurde von der Autorin sehr gut aufgegriffen und umgesetzt.

Fazit:
Obwohl ich schon vor dem Ende einen Verdacht hatte wer dahinter stecken könnte, hat mich das Buch dennoch bis zum Schluß gefesselt. Melisa Schwermer versteht es, dem Leser immer wieder mal ein Bröckchen hinzuwerfen um ihn bei Laune zu halten. Bei mir hat das hervorragend funktioniert.

Veröffentlicht am 14.07.2018

Sehr unterhaltsame Lesestunden gehabt

KAMASUTRA IN UNTERFILZBACH
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Hansi ist ein gewissenhafter Bauhofmitarbeiter, und mit seinen Kollegen, allen voran sein Freund Sepp, eine Stütze für seinen Chef Wiggerl und ganz Unterfilzbach. Als er beim Ausüben seiner Tätigkeit auf ...

Hansi ist ein gewissenhafter Bauhofmitarbeiter, und mit seinen Kollegen, allen voran sein Freund Sepp, eine Stütze für seinen Chef Wiggerl und ganz Unterfilzbach. Als er beim Ausüben seiner Tätigkeit auf eine Leiche trifft, ist es mit der beschaulichen Ruhe im Dorf vorbei. War es ein Unfall oder gar ein Mord? Hansi und Sepp beginnen zu ermitteln, und das mit einer gehörigen Prise Humor.

Hansi und seine Familie werden von Eva Adam so liebevoll beschrieben, dass man sich diese fast schon als Nachbarn wünscht. Die Dörflichen Gepflogenheiten werden gehörig auf die Schippe genommen, einfach herrlich wie die zünftige Bierzeltschlägerei beschrieben wird oder die Feindschaft zwischen den Orten Ober- und Unterfilzbach, jeder Ort möchte den anderen übertrumpfen. Auch die schrulligen Dorfbewohner und die Schlacht um Sonderangebote kommen nicht zu kurz. Die Autorin versteht es vortrefflich, Krimi und Humor miteinander zu verbinden. Eva Adam beschreibt das Dorf so bildhaft, dass man fast meint, man sitzt neben Hansi in seinem Opel Astra und trällert mit ihm gemeinsam Lieder seiner geliebten Helene Fischer oder steht als Zaungast bei der Rasenmäher-Verfolgungsjagd. Das Ende trumpft mit viel Action auf, ein würdiges Ende für dieses tolle Buch.

Ich habe mich sehr amüsiert beim lesen, oft hatte ich ein Grinsen im Gesicht oder musste laut auflachen, sehr zur Verwunderung meiner Mitmenschen. Ashanti würde vermutlich „Lach-Yoga“ dazu sagen. Ich kann euch das Buch jedenfalls nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 09.10.2020

spannende Geschichte die das Blut in Wallung bringt

Das Spiel der Wächter
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"„Wir sind nicht dumm. Es ist außergewöhnlich, dass alle Wächter aktiviert und zu den Waffen gerufen wurden. Du weißt doch mehr. Ich möchte wissen, was los ist.“…"
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Amys ...

"„Wir sind nicht dumm. Es ist außergewöhnlich, dass alle Wächter aktiviert und zu den Waffen gerufen wurden. Du weißt doch mehr. Ich möchte wissen, was los ist.“…"
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Amys Eltern kamen im Krieg zwischen den Menschen und den Vampiren um. George, ein sogenannter Wächter, nahm sie und ihre Brüder bei den Wächtern auf, dort wurden sie zum Kampf gegen die Vampire ausgebildet. Menschen und Vampire leben in der Regel ohne größere Probleme miteinander. Dies könnte sich durch den neuen Anführer der Vampire jedoch ändern.

Feigheit und Egoismus gibt es überall, auch unter den Wächtern. Dies muss Amy schmerzlich erfahren. Wie sie damit umgeht ist einerseits töricht, anderseits auch bewundernswert. Was ist richtig, was ist falsch? Entscheidungen, die in einem Moment richtig erscheinen, können in der nächsten Sekunde schon falsch sein.

Das Cover und vor allem auch den Titel finde ich sehr gut gewählt, man findet ihn auch im Spiel wieder, die Idee dahinter gefällt mir sehr gut.

Das ganze Buch über ist eine unterschwellige Spannung zu spüren. Einmal die Entwicklung der Schwierigkeiten, wie weit würden die Menschen oder die Vampire noch gehen? Zum anderen gibt es noch die zwischenmenschliche Ebene, die für das Fortbestehen der beiden Gruppierungen ausschlaggebend sein könnten. Zum Ende hin nimmt die Spannung rapide zu, es geht Schlag auf Schlag.

Sabine Buxbaum besticht auch hier wieder durch eine klare Ausdrucksweise, sie verzichtet weitgehend auf lange Schachtelsätze. Die Charaktere beschreibt sie einfühlsam ohne sich in unwichtigen Details zu verlieren. Vereinzelt haben sich ein paar Rechtschreibfehler eingeschlichen, hat mich in meinem Lesefluss jedoch nicht gestört. Ich mag Vampir-Geschichten und kenne schon andere Bücher der Autorin, darum war ich gespannt wie sie dieses Genre meistert. Mir hat das Buch sehr gefallen, ich konnte mich in die Geschichte fallen lassen und habe mich gut unterhalten.

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Veröffentlicht am 29.04.2020

unterschwellige Spannung gepaart mit Verwirrspiel - Top!

Marta schläft
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"Nadja sieht sich gehetzt um, die letzten Stunden waren der Horror für sie. Seit langem hat sie sich wieder ans Steuer gesetzt, Panik erfasste sie an jeder Straßenverengung, jeder andere Autofahrer ist ...

"Nadja sieht sich gehetzt um, die letzten Stunden waren der Horror für sie. Seit langem hat sie sich wieder ans Steuer gesetzt, Panik erfasste sie an jeder Straßenverengung, jeder andere Autofahrer ist ein potentieller Verfolger. Schnell tankt sie und betritt die kleine Tankstelle. Plötzlich liegt sie auf dem kalten Steinboden, weiß nicht wo sie ist. Es fühlt sich wieder einmal an wie ein Sturz über den Klippenrand, mitten hinein ins rote Wasser…"
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Das Buch ist verschiedene Erzählstränge gegliedert, wobei die einzelnen Stränge erst mal scheinbar nichts miteinander zu tun haben. Der Wechsel zwischen Ich- und Erzählform, zwischendurch dann noch die Briefe (an wen war erst mal ebenfalls unklar) und die vielen Zeitsprünge haben mich anfangs ziemlich verwirrt, es dauerte etwas bis ich mich an den Schreibstil gewohnt hatte. Dann allerdings nahm die Geschichte an Fahrt auf, jeden noch so kleinen Hinweis habe ich regelrecht aufgesogen. Dennoch blieb ich lange quasi im Dunkeln sitzen, die Auflösung war immer noch in weiter Ferne. Ich mag es, wenn der Autor den Leser auf falsche Fährten schickt und dies ist Romy Hausman hier zweifelsfrei sehr gut gelungen.

Die Autorin bedient sich hier langer Schachtelsätze, alle Erzählstränge gehen mehr oder weniger strikt geradeaus, es gibt kaum Nebenschauplätze und wenn, wird nicht viel auf diese eingegangen. Mit den Figuren wurde ich nicht so richtig warm, eine Beziehung konnte ich aufgrund der Erzählweise nicht recht aufbauen, geschadet hat das dem Buch aber nicht.

Äußerst raffiniert wie die scheinbar zusammenhanglosen Erzählstränge nach und nach zusammen ein Bild ergeben, die unterschwellige Spannung ist fast greifbar. Gebannt hing ich an Nadjas Zeilen, in denen viel Schmerz zwischen den Zeilen herauszulesen ist, die Autorin spielt geschickt mit Emotionen. Die überraschenden Wendungen waren dann das i-Tüpfelchen für mich. Das Buch spaltet etwas die Lesergemeinde, für mich jedenfalls ist es ein klasse Buch das mich begeistert hat und das ich gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 14.02.2021

Ein gelungener Abschluss der London Crimes Reihe um Rick London

Tödlicher als Hass
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"Mit verspannten Schultern hielt Stefano Moretti still, während seine Mutter ihm den Kopf rasierte. Nach all den Jahren, in denen er die wöchentliche Demütigung über sich hatte ergehen lassen müssen, litt ...

"Mit verspannten Schultern hielt Stefano Moretti still, während seine Mutter ihm den Kopf rasierte. Nach all den Jahren, in denen er die wöchentliche Demütigung über sich hatte ergehen lassen müssen, litt er immer noch seelische Qualen. Er hasste das Kratzen der Klinge, er verabscheute die Wärme des Schaums, der seine Schläfen hinunterrann. Mit gesenktem Blick saß er auf dem wackeligen Hocker vor dem Waschbecken und erduldete Mamas unvermeidlichen Monolog, der seine Abscheulichkeit erbarmungsloser reflektierte als der Badezimmerspiegel…"

AUSZUG AUS DEM BUCH
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Die Autorin beginnt die Geschichte mit einem Rückblick, um dann in das London 15 Jahre später zu schweifen. Schon bei den ersten Sätzen wird klar, das dies eine Schlüsselszene sein muss. Wie und warum wird allerdings erst nach und nach klar und nimmt dem Buch keineswegs die Spannung.

Noch nicht erholt von seinem letzten Fall, der ihm immer noch ziemlich nahe geht, wird Rick zu einem Mordfall gerufen. Eine Opernsängerin wird von ihrem Mann tot aufgefunden, doch das warum gibt Rätsel auf. Mit sich selbst kämpfend, muss er nun auch noch seine Nichte Cece beschützen, vor der Litanei ihrer Mutter Jean und ihrem Vater Brian, für den nur seine Meinung von Anstand und Rechtschaffenheit zählt. Auch wenn dessen Meinung mich zu dauerhaftem Kopfschütteln bringt. Das Rick sich endlich seiner Vergangenheit stellt, gefällt mir sehr gut und war schon lange überfällig. Wie er das macht, ist bewundernswert, ich hätte seine Selbstbeherrschung wohl nicht gehabt.

Kris B. besticht wieder mit einem schnörkellosen und klaren Schreibstil, ausdrucksstark und knackig. Die Figuren sind wie gewohnt gut ausgearbeitet und authentisch, auch wenn mir die zwischenmenschlichen Beziehungen manchmal etwas „too much“ waren. Allerdings sorgen diese Verwicklungen für das gewisse Etwas in Kris Bs Büchern. Spannende Wortgefechte runden das Ganze ab. Der Schluß des Buches ist dazu noch das I-Tüpfelchen, ich liebe ihn.

Ein Buch das nachdenklich macht. Waren die bisher getroffenen Entscheidungen richtig? Wo würde man stehen, wenn man sich anders entschieden hätte? Eines macht das Buch jedoch deutlich: es ist nie zu spät für Veränderungen.

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