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Veröffentlicht am 12.07.2020

Und dann war er einfach weg!

Da sind wir
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Ronnie und Jack sind Freunde mit den gleichen Zielen: Ruhm mit Geld und allem drum und dran. Nachdem sie beim Militär ihren Dienst quittiert haben, beginnt für sie der große Sprung ihrer Karriere. Raus ...

Ronnie und Jack sind Freunde mit den gleichen Zielen: Ruhm mit Geld und allem drum und dran. Nachdem sie beim Militär ihren Dienst quittiert haben, beginnt für sie der große Sprung ihrer Karriere. Raus aus dem East End Londons und ab nach Brighton. Der große Zauber beginnt. Als dann die bezaubernde Evie in das Leben der beiden tritt, verzaubert sie nicht nur Ronnie sondern später auch Jack. Aus Ronnies Assistentin wird sie später seine Verlobte und dann Jacks Affäre....Als Ronnie während eines Auftritts wie vom Erboden verschluckt wird und nicht auffindbar ist, scheint die Illusion in einen bösen Zauber sich zu verwandeln....

Graham Swift zeigt uns in seinem Buch „Da sind wir“ zwei sehr interessante Charaktere mit außergewöhnlichen Berufswünschen und der typischen Story, das sich beide in die selbe Frau verlieben.
Ronnies Kindheit wird im ersten Teil der Geschichte recht ausführlich geschildert und ich muss zugeben, das mir dieser Charakter zu sehr beleuchtet wurde und die Story sich dadurch etwas in die Länge zog. Als wir dann später Evie und Jack näher kennenlernen, wirken beide Charakter flach und trist. Der gewisse Zauber der hier mit herum schweben soll, ist bei mir nur spärlich angekommen. Alle drei Parts sind recht formlos und zeigen weder Gefühl noch ein gewisses Flair. Sie wirken teilweise so verloren und blass, das man das Interesse beim lesen ab und an verliert. Ich hatte gewisse Erwartungen an dieses Buch und die Geschichte aber diese wurden nur begrenzt befriedigt. Der Plot der Story ist wirklich gut und ausbaufähig aber Swift hat es hier ein wenig schleifen lassen in meinen Augen. Es fehlt hier einfach der gewisse Zauber - 3 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 14.05.2020

Anders als erhofft

Rendezvous in zehn Jahren
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Amsterdam. Valerie sitzt in einem hübschen Café und lernt dort Ted kennen. Ted ist Holländer und beide spüren eine gewisse Verbindung zueinander. Ihre Gesprächen verlaufen äußerst intim und sofort beginnen ...

Amsterdam. Valerie sitzt in einem hübschen Café und lernt dort Ted kennen. Ted ist Holländer und beide spüren eine gewisse Verbindung zueinander. Ihre Gesprächen verlaufen äußerst intim und sofort beginnen sie ihre Sehnsüchte anzusprechen. Beide haben ihre Ideen und Vorstellungen vom Leben, nur kommt die große Frage: Was wird sich davon alles erfüllen? In zehn Jahren wollen sie sich wiedersehen und darüber sprechen, aber Ted hat dabei die Rechnung ohne seine Gefühle gemacht, denn er hat sich unsterblich in Valerie verliebt. Nun beginnt er sich auf die Suche um seine große Liebe auch schon eher wieder zu finden....

Judith Pinnow kenne ich noch von ihrer Moderatoren-Phase im Fernsehen. Das sie nun als Autorin tätig ist, wusste ich bereits aber dies war nun auch das erste Buch von ihr, was ich gelesen habe. Der Plot um Valerie und Ted klingt unheimlich romantisch und die Geschichte zog mich an mit den Fragen an: Was werden sie in den 10 Jahren alles erleben? Ist dieses Date dann wirklich noch ernst zunehmen?
Der Einstieg in die Geschichte war flüssig und rasch. Man ist gedanklich schnell in Amsterdam und hat die Szenen, die Pinnow beschreibt, vor sich. Die Charaktere sind ihr gut gelungen aber der große Funke ist einfach nicht über gesprungen. Gerade zur Mitte der Geschichte ist diese Suche nach Valerie ein wahrer Spießrutenlauf. Meine Güte, wie oft die sich verpassen! Das ist schon fast nicht zu glauben, wieviele Zufälle es gibt. Pinnow lässt uns hier ganz schön zappeln und spannt auf die Folter aber ich muss gestehen, das die Nebencharaktere wie Elli und Anne mich fast mehr interessierten. Das Ende ist dann doch erfüllend für das Leserherz, aber dennoch ist die Geschichte im Großen und Ganzen komplett anders als erhofft. Die Gefühle kommen zwar rüber aber groß identifizieren konnte ich mich damit nicht. Mir fehlte der Tiefgang den ich gerade hier erwartet hatte. Mir fehlte die Tiefe der Figuren, der hier irgendwie ein wenig sich in Luft aufgelöst hat. Amsterdam war eine wunderschöne Kulisse für die beiden Charaktere, aber selbst die bildhaften Beschreibungen fielen dann eher in die Fleete, sprich also ins Wasser, denn was nützt eine schöne Kulisse, wenn die Protagonisten nur Schatten sind.
Witzig ist dennoch, das mir Pinnows Schreibstil ehrlich und authentisch erschien. So wie ich sie von früher aus dem TV kannte, schreibt sie auch. Sie verstellt sich nicht, ist reifer geworden und weiß ihre Worte zu wählen....Dennoch hat diese Geschichte nicht so ganz mein Herz höher schlagen lassen - 3 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.05.2020

Schuldig!

Blutige Düne
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!3,5 von 5 Sterne!

Liv ist im wohlerträumten Urlaub, bis sie zu einem Fall gerufen wird, wo man dringend ihre Hilfe brauch. In der Mörderkuhle bei Tinnum wurde eine Leiche gefunden - der Ort macht seinem ...

!3,5 von 5 Sterne!

Liv ist im wohlerträumten Urlaub, bis sie zu einem Fall gerufen wird, wo man dringend ihre Hilfe brauch. In der Mörderkuhle bei Tinnum wurde eine Leiche gefunden - der Ort macht seinem Namen alle Ehre. Das Opfer ist ein Typ aus dem Rocker-Milieu der wirklich nicht ohne war. Auf seiner Haut steht das Wort „Schuldig“. Als nach kurzer Zeit ein weiterer junger Mann mit den selben Zeichen tot aufgefunden wurde, beginnt die Jagd nach dem Mörder. Liv Lammers sucht in alle Richtungen!

Sabine Weiss lässt mit „Blutige Düne“ ihre Protagonistin Liv Lammers in den vierten Fall eintauchen. Der Beginn ist wieder sehr mysteriös und wir erleben neben den Morden auch noch Liv‘s private Probleme. Manchmal weiß man nicht genau als Leser was spannender ist, aber wir bleiben bei den Morden. Durch die bildhaften Beschreibungen streifen wir Leser wieder wunderbar über die Insel und erahnen die kühlen Hauch der Jahreszeit. Dennoch ist ab der Hälfte des Buches irgendwie der Wurm drin. Weiss verzettelt sich in vielen Charakteren, vielen Nebengeschichten und die Spannung schwindet irgendwie so dahin. Erst zum Schluss, bei der Auflösung des Mörders, besinnt sie sich wieder und lässt den Leser staunen. Sie lockt wieder auf völlig falsche Fährten und das ist auch gut so, aber dennoch ebbt der Spannungsbogen immer wieder ab durch Nebengeschichten...
Wirklich schade, aber dass war bis jetzt der schwächste Band von Sabine Weiss und ihrer Protagonistin Liv Lammers. Ich bin dennoch gespannt wie es weiter geht, denn der Fall ist zwar abgeschlossen aber Liv‘s Geschichte erfährt hier ein offenes Ende und lässt den Leser etwas unbefriedigt zurück.

3,5 von 5 Sterne für diese Geschichte!

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Mitten im August

Mitten im August
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„Mitten im August“....wird eine Leiche in einem Ruderboot an den Strand von Capri getrieben. Der Tote ist Jack Milani, studierte Ozeanologieund stammt aus einer Industriellenfamilie.

Es wird der erste ...

„Mitten im August“....wird eine Leiche in einem Ruderboot an den Strand von Capri getrieben. Der Tote ist Jack Milani, studierte Ozeanologieund stammt aus einer Industriellenfamilie.

Es wird der erste Mord-Fall für Enrico Rizzi, Inselpolizist auf Capri, und das wird nicht leicht für ihn, denn eigentlich passiert auf dem beschaulichen Fleckchen nicht gerade häufig ein Mord...



Luca Ventura lässt mit seinem Protagonisten „Enrico Rizzi“ eine neue Krimi-Reihe entstehen. Schauplatz ist hier Capri. Die bildhaften Beschreibungen sind Ventura wirklich recht gut gelungen und Insel-feeling entsteht. Über seinen Protagonisten Rizzi erfahren wir zu Beginn noch recht wenig, was mich als Leser recht unbefriedigt zurücklässt. Ebenso der gesamte Fall ist recht ruhig und unaufgeregt. Ventura hat seinen Schreibstil seinen Figuren angepasst und man sucht vergebens nach dem gewissen Etwas...Leider fehlte mir von Beginn an die Spannung wie ich sie eigentlich bei Krimis gewohnt bin und auch bis zum Ende, was zwar ein wenig Spannung inne hatte, riss mich die Geschichte nicht aus den Schuhen. Einige Sätze sind recht lang, andere ergeben nicht immer Sinn bzw. lassen nach der Sinnhaftigkeit fragen. Man verliert durch solche Dinge recht schnell den roten Faden der Geschichte und das verwirrt.

Dennoch werde ich den zweiten Band zu dieser Krimi-Serie lesen, um heraus zu finden, wie sich Ventura mit der Kritik schlägt. Irgendwann muss Rizzi ja mal mit seiner Geschichte rausrücken....



Dieser Krimi erhält 3 von 5 Sterne von mir.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Vom Mensch zum...

Die Verwandelten
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Klappentext:
„Bräsenfelde ist ein Kaff in der Provinz, das man sich ungefähr so vorstellen muss, wie es heißt. Und dennoch begibt sich dort Aufregendes, Weltbewegendes: In der Waschanlage einer Tankstelle ...

Klappentext:
„Bräsenfelde ist ein Kaff in der Provinz, das man sich ungefähr so vorstellen muss, wie es heißt. Und dennoch begibt sich dort Aufregendes, Weltbewegendes: In der Waschanlage einer Tankstelle verwandeln sich Fibi und Aram, zwei übermütige Jugendliche in Waschbären. Was wie ein Witz anmutet, den niemand glauben kann, wird unabweisbare Realität, der man sich stellen muss. Keine kleine Zumutung für ihre Familien, die Mitschüler und vor allem für sich selbst. Hält dieser Blödsinn einer medizinischen Untersuchung stand? Beim Veterinär? Oder beim Kinderarzt? Was sagt der Genetiker? Wie steht es um die juristischen Implikationen? Menschenrechte? Kinderrechte? Tierrechte? Geht das wieder weg? Und wenn nicht, lässt sich das Wunder touristisch nutzen, finanziell? Auf jeden Fall muss das ganze medial groß aufgezogen werden. Bald reisen Reporterteams aus aller Welt an, Stars und Sternchen kommen in die von Fibi moderierte tägliche Show, um sich von einem Waschbären befragen zu lassen. Aber was wird aus Fibi und Aram?“

Tja, was wäre denn wenn? Thomas Brussig lässt uns bei diesem Roman „Die Verwandelten“ ein gewaltiges Kopfkino einräumen. Natürlich kann man diese Geschichte nicht für voll nehmen, aber die Idee dahinter ist doch zu komisch. Jedenfalls bis zur Hälfte des Buches muss man immer wieder schmunzeln, lachen, manchmal zustimmend nicken oder auch hier und da die Stirn runzeln, denn dann verliert sich die Geschichte irgendwie im Nichts. Auch das Ende kommt abrupt und auch dieses entfleucht im Nirvana des Nichts. Warum? Hat der Autor keine Ideen mehr dafür gehabt? Ist ihm der eigene literarische und bissige Saft ausgegangen? Es wirkt jedenfalls so. Die Geschichte ist weder tiefgründig noch fesselt sie den Leser. Brussigs Wortwahl lässt alles was in der heutigen Zeit die Welt „bewegt“, aufs Korn nehmen - Satire wenn man so will. Aber irgendwie ist es das auch nicht, weil viele, ja sehr viele Parts, sich eben so verlieren. Sehr schade, denn die Story hat Potential und kann in jeglicher Hinsicht weitergesponnen werden. 3 von 5 Sterne gibt es hier!

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