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Frenzy

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2021

Düster und überzogen

Dark
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Der Klappentext zum Buch führt einen in die Irre. Er suggeriert, dass sich hier vier Frauen zusammenfinden, um nach der vermissten Tochter einer von ihnen zu suchen.
Allerdings gestaltet sich das ganze ...

Der Klappentext zum Buch führt einen in die Irre. Er suggeriert, dass sich hier vier Frauen zusammenfinden, um nach der vermissten Tochter einer von ihnen zu suchen.
Allerdings gestaltet sich das ganze etwas anders. Blair wird eines Nachts Opfer einen Überfalls auf die Tankstelle, wo sie nachts jobbt. Die Täterin, eine junge Frau, erbeutet etwas Bargeld aus der Kasse und nimmt Blairs Wagen mit. Blair, die nicht weiter auffallen will, ersetzt das Geld in der Kasse durch ihr eigenes. Sie will um Nichts in der Welt auffallen, ist die doch seit einem Jahr auf Bewährung draußen, nachdem sie 10 Jahre wegen Mordes im Gefängnis gesessen hat. Sie ist überrascht, als ein paar Tage später ihre ehemalige Zellengenossin bei ihr einfällt. Sneak, die sich durch Diebstähle und Prostitution ihre Drogensucht finanziert, ist auf der Suche nach ihrer Tochter Dayly. Dayly ist diejenige, die die Tankstelle überfallen hat und nun auf der Flucht ist. Sneak bittet oder eher gesagt zwingt Blair ihr zu helfen. Als sie erkennen, dass sie mit ihren Mitteln nicht weiterkommen, wenden sie sich an eine andere ehemalige Mitgefangene, Ada, die schon während der Zeit im Knast als äußerst harter Brocken galt und dieses Image auch in der freien Welt nicht nur pflegt, sondern auch lebt und auch entsprechende Verbindungen hat. Sie stellt den beiden einen Wagen, Geld und eine Waffe zur Verfügung. Dass sie eigene Interessen verfolgt, ist schnell klar. Aus reiner Dankbarkeit oder Wiedersehensfreude würde sie keinen Finger rühren, sie ist auf Geld aus. Die vierte im Bunde passt noch weniger da rein. Jessica Sanchez, Polizistin, die gerade ein Millionenhaus geerbt hat und aufgrund dessen von ihren Kollegen beneidet, gemobbt und im Dienst im Stich gelassen wird. Sie hat eigentlich mit dem Trio nichts weiter zu tun, bis Blair sie aufsucht und um Hilfe bittet, weil sie mal wieder nicht weiterwissen. Warum sie das tut, bleibt unklar.
Mein Problem bestand darin, dass ich mit keiner der Frauen oder sonstigen Protagonisten warm wurde. Jeder scheint hier nur auf seinen Vorteil aus zu sein, gemobbt, bedroht zu werden oder selber zu mobben und zu bedrohen. Kein Lichtblick in dem ganzen Schlamassel. Candice Fox zeichnet ein äußerst düsteres Bild von Los Angeles.
Richtig gefallen hat mir das Buch nicht. Zu düster, die Sprache zu gewöhnlich, zu vulgär. Die Story versprach einiges, hielt aber nur wenig. Ich fand es anfangs leicht, in die Story reinzukommen, um mich dann aber schnell durchquälen musste. Zum Schluss hin wurde es wieder etwas besser, als es auf den Showdown zulief. Allerdings kam mir das alles zu konstruiert vor.
Schade, die Trilogie um Ted Conkaffey hat mir sehr gut gefallen. Aber hier sind mir die Charaktere zu schwach, die Spannung braucht gefühlt 2/3 des Buches, um in Schwung zu kommen, alles war deprimierend und düster, und der Charakter Blair nicht unbedingt glaubwürdig. Ich schwanke zwischen 2 1/2 und 3 Sternen.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Leichte Unterhaltung

Friends without benefits (Knitting in the City 2)
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Elizabeth und Nico kennen sich seit ihrer Kindheit. Elizabeth hat keine gute Erinnering daran, mußte Nico sie doch immer hänseln und gemein zu ihr sein. Bis auf eine kurze Zeit am Ende der Schulzeit. Die ...

Elizabeth und Nico kennen sich seit ihrer Kindheit. Elizabeth hat keine gute Erinnering daran, mußte Nico sie doch immer hänseln und gemein zu ihr sein. Bis auf eine kurze Zeit am Ende der Schulzeit. Die jedoch abrupt endete, weil Elizabeth wegging.
Jetzt treffen sie wieder aufeinander und spüren beide die Anziehung, die zwischen ihnen herrscht. Für Nico nichts Neues. Er stellt ziemlich schnell klar, dass er Elizabeth will. Die jedoch hat zuviel Angst, jemanden zu lieben, nachdem sie ihre Liebe verloren hat. Es kostet Nico Zeit und Anstrengung, ihr näher zu kommen.
So weit, so gut. Das hätte eine gute Story werden können. Ist sie teilweise auch.

Durch die Nebencharaktere, wie Nicos Familie oder Elizabeths Freundinnen aus dem Strickclub, erhält das Buch humorvolle Abwechslung von den ständigen Quereleien zwischen den beiden. Die gingen mir zum Ende hin auch wirklich auf die Nerven. Hüh und hott, hin und her, einfach kindisch. Kaum hat einer was gesagt, hat's der andere in den falschen Hals bekommen und der Streit ging wieder los. Man fühlt sich an einen Kindergarten erinnert. Und fragt sich dann, wie soll denn dann die Beziehung zwischen den beiden aussehen, wenn sie sich so leicht aus der Bahn werfen lassen?

Das Buch hätte durchaus eine Straffung vertragen können. Auch wenn sich durch den schönen, leichten Schreibstil das Buch schnell lesen ließ, hatte es durch die Handlung und die andauernden Dramen so seine Längen.

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Veröffentlicht am 05.08.2020

Wahnwitziger Krimi

SoKo Heidefieber
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Was ist das? - Das war mein Gedanke nach einigen Kapiteln im Buch. Da ich bisher von dem Autor noch nichts kannte, bin ich nach dem Lesen des Klappentextes von einem Über-Regionalkrimi ausgegangen. Und ...

Was ist das? - Das war mein Gedanke nach einigen Kapiteln im Buch. Da ich bisher von dem Autor noch nichts kannte, bin ich nach dem Lesen des Klappentextes von einem Über-Regionalkrimi ausgegangen. Und was lese ich? Von einem Krimi möchte ich gar nicht sprechen. Obwohl - es geschehen so viele Mord quer durch Deutschland und Österreich an Regional-Krimi-Autoren und das auch noch ausgeklügelt nach deren eigenen Methoden in ihren Krimis. Das erfordert vom Täter schon einiges an Professionalität. Diesem Täter gelingt aber auch alles, und das auch noch in kürzester Zeit. Die irrwitzigen Morde, er hinterläßt keinerlei Spuren, läßt das Ermittlerteam, das anfänglich nur aus Gerold Gerold und Ute Fischer bestand und inzwischen aus einer SoKo aus Teams aus ganz Deutschland, die sich an Inkompetenz gegenseitig überbieten, ziemlich alt dastehen. Die Ermittler tappen im Dunklen, lassen sich von Krimiautoren inspirieren, einer dieser Krimiautoren durchlebt eine wahnwitzige Odyssee. Die ganzen Personen übertreffen sich an Unsympathie, Blödheit und Inkompetenz, dass es schon fast wieder zum Lachen ist.
Ich bin etwas zwiegespalten. Nachdem ich mich durch gut die Hälfte des Buches gequält habe, habe ich es mit Humor genommen und durchaus einige amüsante Momente gehabt. Das Buch ist so überzeichnet, überladen mit Klischees und unvorstellbarer Story, dass es schon fast wieder gut ist. Wer allerdings mit dem Gedanken an einen Krimi anfängt zu lesen, der wird sicher enttäuscht werden.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Mäßig spannend

Winteraustern
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Das Aquitaine im Winter. Die Touristen sind fort, es kehrt Ruhe ein, die Franzosen geniessen jetzt vor Weihnachten die Ruhe und ihren Landstrich. Da werden zwei Austernfischer tot aufgefunden. Luc Verlain, ...

Das Aquitaine im Winter. Die Touristen sind fort, es kehrt Ruhe ein, die Franzosen geniessen jetzt vor Weihnachten die Ruhe und ihren Landstrich. Da werden zwei Austernfischer tot aufgefunden. Luc Verlain, der zufällig beim Auffinden der Leichen dabei war, beginnt zu ermitteln. Und Verdächtige gibt es genug.
Es ist inzwischen der dritte Krimi um Luc Verlain, der in der Region Aquitaine in Frankreich spielt. Alexander Oetker hat seine Figuren weiter entwickelt. Luc ist immer noch hin- und hergerissen zwischen seiner großen Liebe Paris und seinem Heimatort, an der er (vorübergehend) zurückgekehrt ist, um bei seinem todkranken Vater zu sein. Alexander Oetker spielt hier mit der Zerissenheit Lucs, dazu kommt noch eine neue Liebe und die alte wiederentdeckte Liebe zu seiner Heimat.
Alexander Oetker beschreibt die Region, die Landschaft detailreich und mit viel Liebe, ebenso die kulinarischen Genüsse. Er schafft eine schöne Atmosphäre, so dass man sich die Region gut vorstellen kann. Das macht aus dem Krimi einen Fall, der nicht so schnell vorankommt, und der somit auch nicht super spannend ist. Es macht aber Spaß, ihn zu lesen. Der Fall wird realitätsnah beschrieben, mit Bezug auf aktuelle Probleme wie den Klimawandel, die Globalisierung, die Umweltverschmutzung. Man lernt viel über die Austernzüchterei.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, jeder hat seine Ecken und Kanten und Geheimnisse. Es ist nicht notwendig, die vorherigen Bände zu lesen, es ist jedoch von Vorteil. Lucs Privatleben, das neben dem Fall eine große Rolle spielt, ist verworren. Er scheint teilweise nicht zu wissen, was er jetzt will. Und ein Geheimnis, von dem er selber offenbar nichts weiß, deutet schon auf einen nächsten Fall hin.
Wenn man die vorherigen Bände kennt, erkennt man, dass sich handwerklich etwas getan hat. Der Krimi liest sich leichter, runder. Alexander Oetker wird von Buch zu Buch besser. Allerdings weniger gefallen hat mir, dass die vielen anscheinend für einen Frankreich-Krimi typischen französischen Wörter und Redewendungen nichts in deutsche übertragen wurden. Warum muss da stehen ‚Sohn eines ostréiculteur‘ und nicht ‚Sohn eines Austernfischers‘? Und das zieht sich durch das ganze Buch.

Wer einen ruhigen Krimi mit viel Lokalkolorit in Frankreich mag, der wird sich hier wohlfühlen.

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Veröffentlicht am 30.04.2020

Wo ist der Sinn?

Draussen
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Cayenne und Joshua werden von Stephan gnadenlos trainiert, in jeder Situation überleben zu können. Während Cayenne inzwischen in einem Alter ist, wo sie Sachen hinterfragt und auch endlich wie andere Teenager ...

Cayenne und Joshua werden von Stephan gnadenlos trainiert, in jeder Situation überleben zu können. Während Cayenne inzwischen in einem Alter ist, wo sie Sachen hinterfragt und auch endlich wie andere Teenager ein normaleres Leben mit Freunden haben möchte, ist Joshua noch eher gewillt, alles zu machen, was Stephan von ihm verlangt, ohne es zu hinterfragen.
Wovor die drei auf der Flucht sind oder wer sie sind, bleibt bis zuletzt im Unklaren. Dass Stephan es gut mit den beiden meint, wird klar, seine Methoden sind allerdings krass. Dass die drei ihr Überlebenstraining und ihren Willen zu überleben noch brauchen werden, wird schon bald klar. Denn ihre Feinde (wer auch immer das ist) sind ihnen auf den Fersen.
So weit, so gut.
Das ganze driftet ins politische ab. Wer, warum verhindern will, dass etwas ans Tageslicht kommt. Und dabei über Leichen geht.
Allerdings behauptet Stephan immer, er tue das alles zum Besten der Kinder. Dann allerdings ist das ganze ziemlich sinnlos. Wäre er mit ihnen in Frankreich oder an einem anderen Ort, wo sie waren, geblieben, hätte das alles nicht passieren müssen und wäre es auch nicht.
Nur durch sein Erscheinen und Agieren in Deutschland, sind seine Feinde auf ihn aufmerksam geworden.
Ein völlig anderes Buch als man es sonst von dem Autoren-Duo gewohnt ist. Anfangs noch spannend, aber je länger ich gelesen, desto langweiliger und sinnloser kam mir das ganze vor.
Wer die Reihe um Kluftinger kennt und schätzt, wird hier evtl. enttäuscht. Es ist ein Buch unter vielen, es sticht durch nichts hervor.

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