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Veröffentlicht am 24.08.2020

Aus dem Leben der wahren Königin

Katharina von Aragón (Die Tudor-Königinnen 1)
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Die spanische Prinzessin Katharina von Aragón wurde dazu erzogen, einst einen Prinzen zu heiraten. Königin Isabella von Spanien hat sich dafür entschieden, die junge Prinzessin mit Prinz Arthur von England ...

Die spanische Prinzessin Katharina von Aragón wurde dazu erzogen, einst einen Prinzen zu heiraten. Königin Isabella von Spanien hat sich dafür entschieden, die junge Prinzessin mit Prinz Arthur von England zu verheiraten. Eine Verbindung, die für beide Seite nur Vorteile bietet, so die Annahme. Katharina ist 16 Jahre alt, als sie im Jahre 1501 englischen Boden betritt. Leider verstirbt Arthur kurz nach der Vermählung. Um das Bündnis mit Spanien zu erhalten, wird sie kurzerhand mit dem nächsten Prinzen verlobt. Henry VIII. wird ihr Gemahl. Zu Beginn ihrer Ehe sieht es nach einer glücklichen Verbindung aus, aber dann nimmt das Schicksal seinen Lauf. Für Katharina beginnt ein langer Kampf um Liebe und Anerkennung und um die Zukunft ihrer Tochter.

Das Leben von Katharina von Aragón, die als erste Gemahlin von Henry VIII. in die Geschichtsbücher einging, dürfte wohl jedem bekannt sein. Ich hatte schon einiges von ihr im TV gesehen und kannte sie aus den Geschichtsbüchern, also hatte ich hier keine großartigen neuen Erkenntnisse erwartet. Umso erstaunter war ich, als ich diesen Roman gelesen hatte. Alison Weir beginnt ihre Handlung mit dem Tag, als Katharina englischen Boden betritt und erzählt ihr gesamtes Leben in England. Aus Sicht der Königin wird die Handlung geschildert. Somit ist man hautnah an ihrem Leben beteiligt. Man erlebt, wie aus dem jungen Mädchen langsam eine erwachsene Frau wird. Sie hat Träume und Hoffnungen und Wünsche für ihre Zukunft und die Zukunft Englands. Man ist dabei, wie diese Träume zerplatzen, wie sie erst zur Königin gemacht wird und dann fallen gelassen wird. Aber was ganz besonders anrührt, sind die vielen kleinen Szenen dazwischen. Die Verzweiflung, weil der Thronerbe sich nicht einstellen will. Die Zerrüttung zwischen ihr und Henry. Aber auch die Treue ihrer Dienerschaft oder Ehrendamen. Fremde Frauen und Männer, die ihr zur Seite stehen und ihr nicht nur das Leben erleichtern, sondern zu Freunden werden. Die Gespräche mit den spanischen Abgesandten Chapuys zum Beispiel, die ihre Verzweiflung wiedergeben. So viele kleine Szene, die ein ganz neues Licht auf die Frau werfen, die auszog, um Königin in einem fremden Land zu werden, und dabei so viel zu Erdulden hatte.

Mir hat dieser Roman sehr gut gefallen. Ich habe Katharina ganz neu kennengelernt. Mit Details aus ihrem Leben, die mir so nicht geläufig waren. Der Erzählstil von Alison Weir ist dabei angenehm zu lesen. Das Einzige, was mich wirklich gestört hat, war, dass in der deutschen Übersetzung auch die Namen übersetzt wurden. Aus Henry wurde Heinrich und aus Mary Maria, um nur die wichtigsten Beispiele zu nennen. Ich finde es besser und authentischer, wenn die Protagonisten ihre ursprünglichen Namen behalten dürfen, aber dies ist nur ein kleiner Mangel, für den die Autorin ja auch nicht verantwortlich ist. Die gelungene Aufmachung macht dieses aber locker wieder gut. Es sind nämlich Personenregister, Zeittafel und ein Nachwort am Ende vorhanden. So kann man gut nachverfolgen, in welcher Reihenfolge welche Ereignisse in dem Leben der Königin stattgefunden haben.

Fazit:

„Katharina von Aragón“ ist ein exzellent recherchierter Roman über die erste Königin von Henry VIII. . Ihr Leben wird glaubhaft geschildert. Mir hat gut gefallen, wie hier von und mit ihr erzählt wurde. Gleichzeitig bekommt man die Ereignisse dieser Jahre in chronologischer Reihenfolge zu lesen. Dies ist erst der erste Band von Alison Weir über die Frauen von King Henry VIII. , es werden wohl noch 5 weitere Bände folgen, ich bin gespannt.

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Veröffentlicht am 17.08.2020

Wenn die Freundschaft alles am Leben erhält

Die Fotografin - Die Stunde der Sehnsucht
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Mimi und Anton sind endgültig auf der schwäbischen Alb in Münsingen angekommen. Sie sind Geschäftspartner geworden und wollen gemeinsam die Druckerei zum Laufen bringen. Aber dann geschieht das Unfassbare, ...

Mimi und Anton sind endgültig auf der schwäbischen Alb in Münsingen angekommen. Sie sind Geschäftspartner geworden und wollen gemeinsam die Druckerei zum Laufen bringen. Aber dann geschieht das Unfassbare, der 1 Weltkrieg bricht aus und für alle ist nichts mehr so, wie es war. Die Männer müssen in diesen Krieg. Den Frauen übernehmen die Aufgabe, in der Heimat alles am Laufen zu halten. Für Mimi, Bernadette und Corinne ist es nicht nur eine Herausforderung, die sie gemeinsam meistern müssen, sondern auch eine Zerreißprobe ihrer Freundschaft.

Zunächst beginnt die Geschichte sacht dort, wo der Vorgänger „Die Welt von Morgen“ geendet hat. Denn dies ist bereits der 4. Band der Fotografinnen-Reihe von Petra Durst-Benning. Das Leben auf der schwäbischen Alb scheint nicht mehr viel bereitzuhalten, alles geht seinen gewohnten Gang, aber dann bricht der Erste Weltkrieg aus und Mimi und Anton finden sich im Jahre 1914 im größten Chaos wieder. Der Krieg bestimmt das Leben und die Zeit.

Alle müssen Opfer bringen, es ist nicht einfach, die Gemeinschaft zusammen halten. Dies gilt für die Männer an der Front genauso wie für die Frauen zu Hause. Durst-Benning ist es gelungen, ein stimmiges Bild dieser Tage zu zeichnen. Sie erzählt von dieser Zeit, ohne dabei zu sehr ins Detail zu gehen. Trotzdem hat man Bilder im Kopf. Das Leben von Anton und Mimi läuft jetzt in unterschiedlichen Bahnen und so wechseln die Handlungsstränge sich ab. Mal ist man beim Lesen bei Anton an der Front, um dann wieder zu Mimi auf die schwäbische Alb zu wechseln. In beiden Erzählsträngen wird deutlich, wie schwer dieses entbehrungsreiche Leben für die Menschen gewesen ist.

Die Bewohner von Münsingen haben nicht nur damit zu kämpfen, dass sie sich um ihre Männer sorgen müssen, sondern auch darum, für das tägliche Überleben genug zu haben. Für alle ist es ein sehr schweres Leben. Die Charaktere wachsen dabei mit den Herausforderungen, die an sie gestellt werden. Die Autorin schafft es aber auch immer wieder, Hoffnung zu vermitteln. Mit ihrem leichten Erzählstil saugt sie einen sozusagen in die Geschichte. Es fiel mir leicht, mit diesen Protagonisten mitzugehen und sie auf ihrem schweren Weg zu begleiten. Auch, wenn es an mancher Stelle nicht immer einfach war und das eine oder andere Tränchen fließen wollte.

Fazit:

„Die Stunde der Sehnsucht“ hat mir gut gefallen, dieser Teil der Fotografinnen-Reihe ist sogar noch besser als die Vorgängerbücher. Ich war von der ersten Seite an mit dabei und konnte das Buch eigentlich nicht mehr aus der Hand legen. Petra Durst-Benning gelingt es immer wieder, historische Details einer Zeit gekonnt mit ihrer fiktiven Geschichte zu verweben. In diesem Teil wird besonders die Freundschaft der Frauen hervorgehoben. Bernadette, Mimi und Corinne wachsen zusammen und entwickeln sich weiter. Wie wichtig es ist, zusammenzuhalten hat die Autorin gut dargestellt. Es gibt aber nicht nur heitere, freundliche Szenen, auch die grausame Seite des Krieges wird dargestellt. Ein kleiner Ausblick auf Band 5 ist am Ende auch vorhanden und man darf gespannt sein, was das Leben noch für Mimi bereithalten wird.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Schwieriger Fall

Ich bin dein Tod (Ein Kommissar-Dühnfort-Krimi 9)
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Kommissar Tino Dühnfort hat die Abteilung gewechselt. Jetzt ermittelt er in der Abteilung für Operative Fallanalyse. Allerdings braucht er noch ein wenig, um mit den neuen Kollegen warm zu werden. Dann ...

Kommissar Tino Dühnfort hat die Abteilung gewechselt. Jetzt ermittelt er in der Abteilung für Operative Fallanalyse. Allerdings braucht er noch ein wenig, um mit den neuen Kollegen warm zu werden. Dann wird das Team an verschiedene Tatorte gerufen. Tino sieht Zusammenhänge, wo eigentlich keine sein sollten. Als er seinen Vorgesetzten davon in Kenntnis setzt, glaubt ihm dieser nicht. So ermittelt jede Abteilung für sich und als der Fehler bemerkt wird, ist es schon fast zu spät.

Dies ist bereits der 9. Krimi, in dem der Kommissar Tino Dühnfort seine Fälle lösen darf. Als angenehm empfinde ich es, dass man alle Bücher durchaus auch einzeln lesen kann. Jeder Fall in sich ist abgeschlossen, nur das Privatleben des Kommissars baut natürlich aufeinander auf, allerdings sorgen kleine Rückblenden dafür, dass man nicht das Gefühl hat, es fehle Wissen. Auch lese ich die Bücher dieser Autorin sehr gern, habe aber trotzdem nicht alle Bücher mit Kommissar Dühnfort gelesen. Allerdings konnte ich mich hier nicht dem Sog entziehen, den dieser Kommissar mit sich bringt. Einmal mit dem Lesen begonnen, war ein Innehalten fast nicht möglich. Es war spannend, dabei zu sein, wie Tino auch diese neue Herausforderung in seinem Leben meistern konnte.

Zudem hat mir gut gefallen, dass es immer mal wieder kleine Einblicke in sein Familienleben gegeben hat. Gina, seine Frau, ist für mich ein lieb gewordener Charakter, genau wie seine kleine Tochter. Wobei diese Passagen nicht zu viel Seiten in Anspruch nehmen, aber auch zeigen, wie sich die Charaktere im Laufe der Zeit weiter entwickeln.

Die Handlung, um diesen verzwickten Fall, hat Inge Löhnig spannend und glaubhaft aufgebaut. Die Motive des Täters werden so nach und nach klar. Fast könnte man sich auf die Seite des Täters stellen, so plausibel sind seine Beweggründe. Die Verbrechen an sich und die Taten selber schildert die Autorin detailreich, aber trotz allem nicht zu ausführlich. Auch hat sie es mal wieder geschickt verstanden, falsche Spuren zu legen und Polizei sowie Leser zu verwirren. Ich mag es, wenn so ein Fall etwas verzwickt ist und nicht gleich durchschaut werden kann.

Fazit:

„Ich bin dein Tod“ ist wieder ein gelungener Krimi aus der Feder von Inge Löhnig. Er ist angenehm zu lesen, ist spannend und dabei nicht zu vorhersehbar. Ich habe mich wunderbar unterhalten gefühlt.

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Veröffentlicht am 23.06.2020

Kirchenbau auf die spannende Art

Der Turm aus Licht
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Im Jahr 1270 soll endlich mit dem Weiterbau des Freiburger Münsters begonnen werden. Eigens aus Straßburg ist dafür der Baumeister Gerhard angereist. So einfach, wie die Bauherren es sich dann vorgestellt ...

Im Jahr 1270 soll endlich mit dem Weiterbau des Freiburger Münsters begonnen werden. Eigens aus Straßburg ist dafür der Baumeister Gerhard angereist. So einfach, wie die Bauherren es sich dann vorgestellt haben, wird die Sache allerdings nicht. Immer wieder gibt es Rückschläge, die vor allem damit zusammenhängen, dass der Graf von Freiburg andere Pläne und Ziele hat. Gerade die Finanzen spielen da eine große Rolle. Der Traum von einem Turm, der schöner und höher werden soll, wie alles, was es zurzeit gibt, steht im Vordergrund, aber nicht jeder träumt diesen Traum.

„Der Turm aus Licht“ erzählt die Geschichte der Entstehung des Freiburger Münsters. Über 60 Jahre haben die Menschen an dieser Kirche gebaut. Mehr als ein Menschenleben damals lang war. Vollendet wurde er dann erst ca. 1330. Astrid Fritz schildert die Ereignisse rund um diesen Kirchenbau lebendig und authentisch. Sie lässt Bilder lebendig werden, die von den Steinmetzen in Stein eingemeißelt wurden.

Ihre Protagonisten, wie der Baumeister Gerhard oder einfache Handwerker geben ihr Leben für diesen großen Traum. In diesem Roman steht der Bau dieser Kirche im Vordergrund. Da dies über viele Jahre ging, wechseln dementsprechend auch die Protagonisten. Mir hat die Schilderung des Kirchenbaus gut gefallen. Die vielen Hindernisse und Ereignisse rund um das Münster waren spannend zu lesen, obwohl die Charaktere zwischendurch wechselten und sich die Generationen ablösten, blieb es gleichbleibend spannend.

Es ist deutlich zu spüren, dass die Autorin sich intensiv mit dieser Kirche und seine Geschichte befasst hat. Sie schildert den Bau ausführlich und vergisst dabei nicht, dass er von Menschen erbaut wurde, die für diesen Kirchenbau lebten und starben. Ihren Protagonisten, wie Handwerker, Kirchenherren und einfachen Leuten hat sie Leben eingehaucht. Das Leben dieser Menschen und wie der Bau sie beeinflusste, wird deutlich. Am Anfang hatte ich bedenken, da von Anfang an klar war, die Geschichte würde über einen langen Zeitraum erzählt werden, aber die Autorin hat es geschickt verstanden, den Wechsel der Protagonisten so in ihre Geschichte einzufügen, dass es nachvollziehbar war. Mir hat gut gefallen, dass man immer wusste, was mit wem geschah und warum. Auch die politische Seite dieser Zeit kommt nicht zu kurz. Der Graf und seine Familie beeinflussen die Geschichte und sorgen aber auch für Spannung.

Der Erzählstil ist leicht und locker zu lesen, obwohl viele alte Begriffe verwendet wurden. Diese werden in einem ausführlichen Glossar am Ende des Buches erklärt. Ein Personenregister zu Beginn sorgt für den Überblick über die zahlreichen Protagonisten. Zudem ist dieses 800 Seiten starke Buch in drei Bücher unterteilt und erzählt das Werden des Münsters ausführlich.

Fazit:

„Der Turm aus Licht“ ist ein empfehlenswerter historischer Roman über den Bau des Freiburger Münsters. Man spürt die gute Recherchearbeit, die die Autorin hier geleistet hat, in jedem Satz. Genauso intensiv ist aber auch die Geschichte der Menschen, die von und für diesen Bau gelebt haben. Ihre Lieben, ihre Leben und ihre Handlungen prägen diesen großartigen Roman.

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Veröffentlicht am 04.05.2020

Reise in die Bronzezeit

Die Kinder von Nebra
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Rana wächst als Tochter einer Priesterin auf. Sie wird früh darauf vorbereitet, einmal das Amt ihrer Mutter zu übernehmen. Eigentlich keine große Sache, wäre da nicht Orkon, der Fürst ihres Volkes. Orkon ...

Rana wächst als Tochter einer Priesterin auf. Sie wird früh darauf vorbereitet, einmal das Amt ihrer Mutter zu übernehmen. Eigentlich keine große Sache, wäre da nicht Orkon, der Fürst ihres Volkes. Orkon regiert sein Reich mit Angst und Schrecken. Während Rana die Göttin des Lichts anbetet die für Liebe und Frieden steht, hat sich Orkon dem Gott der Unterwelt geweiht. Er regiert in seinem Sinne mit Gewalt und Brutalität. Rana kann und will dem nicht länger zusehen. Sie widersetzt sich, und fordert die Menschen zum Widerstand auf. Gleichzeitig hat ihr Vater eine Scheibe aus Bronze erschaffen. Sie enthält eine geheime Botschaft der Götter, die nur die junge Priesterin entschlüsseln kann. Mit diesem Wissen und der Himmelsscheibe macht sich Rana mit einigen Gefährten auf, den Willen der Götter zu erfühlen. Ihr Weg ist gefährlich und keiner weiß, wer am Ende noch da sein wird. Wer wird den Weg zu den Göttern beschreiten und wer hat noch ein langes Leben vor sich?

Die Bronzezeit liegt etwa 4000 Jahre zurück. Dementsprechend schwierig ist es sicher, etwas verlässliches über diese Zeit zu erfahren. Erst in den 1990er-Jahren wurde auf diesem Gebiet etwas entdeckt, was fast unglaublich schien. Die Himmelsscheibe von Nebra war ein unglaublicher Fund und hat mich von Anfang an fasziniert. So war für mich klar, dass ich das neue Buch von Ulf Schiewe einfach lesen musste. „Die Kinder von Nebra“ erzählt davon, wie diese Scheibe entstanden sein könnte und was sie für die Menschen bedeutet haben könnte. Dem Autor ist es gelungen eine glaubwürdige Darstellung abzuliefern. So wie er die Ereignisse geschildert hat, könnte es durchaus gewesen sein, natürlich wird man nie genau wissen, wie die Scheibe wirklich entstanden ist oder für was sie genau steht, aber in diesem Roman wird eine Variante erzählt, die dem schon sehr nahekommt, finde ich jedenfalls.

Mit dem Erzählstil hatte ich zunächst allerdings ein paar kleine Probleme. Ich habe einige Seiten gebraucht, um mich ganz auf die Handlung und die Protagonisten einlassen zu können. Mir war der Sprachstil am Anfang zu spröde, aber irgendwann ist der Funke übergesprungen und ich mochte das Buch nicht mehr aus der Hand legen.

Die Charaktere hat Ulf Schiewe detailliert beschrieben. Auch wenn sehr schnell klar war, wer auf welcher Seite steht. Rana, als die Priesterin des Lichts auf der Seite der Guten. Sie hatte durchweg positive Eigenschaften, auch wenn sie selbst immer wider an sich gezweifelt hat. Sie hat ihr Handeln immer wieder durchdacht und nach Wegen gesucht, um ihre Lage zu verbessern und anderen zu helfen. Diese Eigenschaften machen sie sympathisch. Eigentlich ist man schnell bei ihr, man kann mit ihr hoffen und bangen.

Auf der Seite der Unterwelt stand der Fürst Orkon mit seinem Sohn Arrak. Diese beiden wurden nur von ihrer negativen Seite gezeigt. Hier gab es von Anfang ein kein Zweifeln, auf welcher Seite sie stehen. Vielleicht hätte es hier gern ein wenig mehr Farbe geben dürfen. Auch wenn Arrak als fieser Charakter dargestellt wurde, niemand ist doch nur böse, oder? Ich hätte mir bei den Charakteren ein wenig mehr Eigenschaften gewünscht, die sie ein bisschen undurchsichtiger gemacht hätten. Aber dann wäre das Buch vermutlich 1000 Seiten lang geworden und hätte alles gesprengt.

Gut gefallen hat mir, dass vor jedem Kapitel die Götter beschrieben wurden. Dadurch bekommt man einen schönen Einblick, für was diese Götter stehen und gleichzeitig auch eine Ahnung davon, was einem beim Lesen in jeweiligen Kapitel erwartet. Ein Nachwort klärt zum Schluss Fiktion und Wahrheit, ein Personenregister hilft bei den schwierigen Namen und sogar eine Karte der Lebensräume der Menschen ist vorhanden.

Fazit:

„Die Kinder von Nebra“ ist ein gelungener historischer Roman, der aus dem Leben der Menschen in der Bronzezeit erzählt. Ihr Leben und Handeln wird spannend wiedergegeben und lässt eine längst vergangene Epoche lebendig werden. Ich habe die Geschichte von der Priesterin Rana und ihren Gefährten gern gelesen und kann sie nur empfehlen.

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