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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2020

Gegen Langeweile

Ravensburger Exit Room Rätsel: Gefangen im Funpark
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"Gefangen im Funpark“ aus der Reihe Exit Rätsel von den Autoren Ute Löwenberg und Martine Richter fordert den kleinen Kniffler heraus und bescherrt kleinen Rätselfreuden Abwechslung.

Für meinen ...

"Gefangen im Funpark“ aus der Reihe Exit Rätsel von den Autoren Ute Löwenberg und Martine Richter fordert den kleinen Kniffler heraus und bescherrt kleinen Rätselfreuden Abwechslung.

Für meinen Enkel war dieses Buch eine willkommene Abwechslung in der Coroan Langeweile. Schon auf der ersten Seite muss man zur Tat schreiten und die Seiten auftrennen. Darum ist es gut, Schere, Lineal, Kleber und einen Schmierzettel bereit zu legen. Die einzelnen Aufgaben sind für Kinder mit 10 Jahren komplett selbständig zu lösen, was auch den Betreuungspersonen etwas Luft lässt. Die Altersangebe ab 8 Jahren finde ich da zu niedrig angesetzt Etwas schade fand mein Enkel, dass es nur so wenig Themenzimmer in einem Freizeitpark gibt.

DIe Reihe ist eine tolle Idee um Kindern die Kreativität wieder näher zu bringen, es darf nach Herzenlusts im Buch gearbeitet werden.


Veröffentlicht am 11.05.2020

Packend

Die Schule am Meer
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Sandra Lüpkes erzählt die historische Geschichte einer Verwirklichung eines großen Traumes. Die Autorin hatte den Nachlass der Protagonistin Anni zur Verfügung und nutzte diesen um einen realen ...

Sandra Lüpkes erzählt die historische Geschichte einer Verwirklichung eines großen Traumes. Die Autorin hatte den Nachlass der Protagonistin Anni zur Verfügung und nutzte diesen um einen realen Roman mit fiktiven Inhalten zu vermischen, welches im Nachwort erläutert wird.

Anni, eine jüdische Lehrerin und Paul Reiners haben einen großen Traum, gemeinsam mit Martin Luserke eine ganz besondere Schule zu gründen. Sie finden ein passendes Grundstück auf der schönen ostfriesischen Insel Juist. Die Geschichte beginnt 1925 in einer Zeit nach dem großen Krieg und den antisemitischen Anfeindungen und Kämpfen. Die Autorin schafft ein großartiges Bild des Insellebens vor beinahe 100 Jahren, lässt den Leser mit durchs Watt laufen, lässt historische Personen wie den Bruder von Carl Zuckmeyer, Eduard Zuckmayer aufleben.

DIe Charaktere des Buches sind teils historisch belegt wie z.b. Martin Luserke, teils fiktiv wie Moskito, den ich durch sein gesamtes Schulleben begleiten durfte. Die Geschichte wird aus den unterschiedlichsten Perspektiven erzählt und brachte mir die Protagonisten sehr nahe. Ich habe mitgelitten, mitgelebt und mitgetrauert. Die Schule am Meer hat mir aufgrund des realistischen und historischem Hintergrundes und seiner Kompexivität sehr gut gefallen.



Veröffentlicht am 13.04.2020

Traurige Psychiatrie

Die Tanzenden
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Die Tanzenden ist das herausragende Debut der Autorin Victoria Mas, welches zu Racht als Überraschung gefeiert wurde.

Eugenie, eine lebensfrohe, intelligente Tochter gehobenen Hauses, entspricht mit ihren ...

Die Tanzenden ist das herausragende Debut der Autorin Victoria Mas, welches zu Racht als Überraschung gefeiert wurde.

Eugenie, eine lebensfrohe, intelligente Tochter gehobenen Hauses, entspricht mit ihren Fähigkeiten nicht mehr dem Ansehen der Familie und wird quasi in die Salpêtrière, der größten Nervenheilanstalt in Paris, eingewiesen. Eingewiesen hieß damals, es reicht, wenn die Familie dich für etwas "verrückt" hielt. Die unterschiedlichsten Frauen fristen dort ein unmenschliches Dasein. Depressive, Psychotische, aber auch und dies vermehrt, Frauen die nicht ins gesellschafltliche Bild passten.Allesamt werden sie unter dem Obergriff Hysterikerinnen geführt, was im heutigen Verständnis nicht passend ist. Geleitet wird die Salpêtrière von Dr. Charcot , der wohl für damalige Verhältnisse eine Koryphäe darstellte, allerdings beschränkten sich seine Behandlungen auf das Vorführen der meist schwer traumatisierten Frauen, der wissenschaftlichen Fachwelt. Höhepunkt ist der Ball, an dem die hochgestellten Mitglieder der Pariser Gesellschaft auf Tuchfühlung mit den Geisteskranken gehen darf. Louise, ein junges Mädchen fühlt sich als der Star von Dr. Charcots Aufführungen und fiebert diesem Ball entgegen. Ein Ball der das Leben von ihnen verändern wird.

Victoria Mas, ist es gelungen ein trauriges Kapitel der psychiatrischen Geschichte in eine aufklärende, aber auch bedrückende Umgebung einzuarbeiten. Der Schreibstil ist einfach gehalten, aber nicht als anspruchslos zu bezeichnen. DIe Protagonistinnen sind sehr gut gezeichnet und die Eigenheiten der Einzelheiten, ließen mich teilhaben an den Gedanken und Gefühlen der lebenslang eingesperrten. Dieses Buch war eine Überraschung und bekommt von mir die vollen 5 Sterne.

Veröffentlicht am 10.04.2020

Harte Kost

Je tiefer das Wasser
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Bei dem Roman "Je tiefer das Wasser" handelt es sich um das Debut der Autorin Katya Apekina.

Edie und Mae, zwei Schwestern, haben es mit ihrer Kernfamilie nicht gut getroffen. Sie wachsen ...

Bei dem Roman "Je tiefer das Wasser" handelt es sich um das Debut der Autorin Katya Apekina.

Edie und Mae, zwei Schwestern, haben es mit ihrer Kernfamilie nicht gut getroffen. Sie wachsen bei ihrer Mutter, die eine bipolare Störung hat, in einem Dorf in Louisanna auf. Nachdem die Mutter wiederholt einen Selbstmordversuch begeht und in die Psychiatrie eingewiesen wird, werden die Schwestern nach New York zu ihrem Vater, einem berühmten Schriftsteller geschickt. Einen Vater, der ihnen gänzlich fremd ist, den sie nicht kennen und was ihr Leben völlig aus der Bahn wirft.

Die Autorin lässt die Geschichte aus vielen, vielen Perspektiven erzählen, was mir den Einstieg nicht ganz so einfach machte. Der Schreibstil von Apekina ist genial und lässt trotz einiger Sachlichkeit die Emotionen auf den Leser einprasseln die Dichte der Atmosphäre die transportiert wird findet sich selten in einem Buch. Die Thematik ist nicht einfach und kann den Leser an die Grenze des erträglichen bringen. Schonungslos werden die verirrten Gefühle und Gedanken der Schwestern ans Licht gebracht und ließen bei mir so manches Mal den Atem stocken.
Diese Schriftstellerin werde ich auf jeden Fall im Auge halten und freue mich auf die nächsten Werke.

Veröffentlicht am 05.04.2020

Dynamik einer Angst

Das Gerücht
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Das Gerücht von Lesley Kara war für mich ein überraschendes und gutes Debüt.

Joanna zieht ihrem Sohn Alfie zuliebe zurück aus London in ihren Heimatort Flinstead. Alfie wurde in der alten ...

Das Gerücht von Lesley Kara war für mich ein überraschendes und gutes Debüt.

Joanna zieht ihrem Sohn Alfie zuliebe zurück aus London in ihren Heimatort Flinstead. Alfie wurde in der alten Schule aufgrund seiner Hautfarbe von den Klassenkameraden gemobbt und einerseits baut Joanna auf ihre Mutter, die in dem Ort wohnt und bei der Betreuung mithelfen kann, als auch auf die Bewohner des Ortes. Dieser kleine Ort ist so ganz anders als London, Joanna die so gar nicht der Typ Mutter ist, der mit den anderen Müttern Kaffeeklatsch hält, versucht alles um dazu zu gehören und Alfie Freunde zu verschaffen. Nachdem sich die Situaion für Alfie wieder schwierig gestaltet, erzählt sie von einem Gerücht, welches ungeahnte Ausmasse für sie selbst, ihre Familie, aber auch für andere Bewohner der Dorfes hat.

Der Autorin ist es gelungen, ein spannendes Buch über eine Kleinstadt, der Angst und sich verselbstständigende Gerüchte zu schreiben. Die Story ist druchweg glaubwürdig und hält einige Überraschungen bereit. Lesley Kara spielt gekonnt mit den Ängsten der Menschen, die nicht immer das Beste in ihnen zum Vorschein bringen.
Mich hat "Das Gerücht" äußerst gut unterhalten und die Wendungen zum Ende hin fand ich äußerst genial umgesetzt. Ich freue mich auf weitere Bücher der Autorin.