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Veröffentlicht am 01.06.2020

Skurrile Romantic Comedy

Zu wahr, um schön zu sein
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In ihrem Roman „Zu wahr, um schön zu sein“ stürzt Autorin Gabriella Engelmann ihre Protagonistin Caro aus ihrer gewohnten Idylle und wirft ihre bisherige Welt mit einem Schlag über den Haufen.
Der Klappentext ...

In ihrem Roman „Zu wahr, um schön zu sein“ stürzt Autorin Gabriella Engelmann ihre Protagonistin Caro aus ihrer gewohnten Idylle und wirft ihre bisherige Welt mit einem Schlag über den Haufen.
Der Klappentext verspricht einen warmherzigen Wohlfühl-Roman zum Lächeln und Lachen.
»Wenn etwas kaputt ist, muss man es reparieren!« 45 Jahre lang hat Caro Oldendorff nach diesem Motto ihr Leben ausgerichtet – bis die Hamburgerin ausgerechnet am Tag ihrer Silber-Hochzeit urplötzlich vor den Scherben ihrer Ehe steht. Und das Leben hat noch mehr in petto: Caro verliert nach dem Mann auch noch ihren Job, ihr 15-jähriger Sohn Felix baut ordentlich Mist und Caros esoterisch angehauchte Hippie-Mutter kommentiert all das mit nervigen Kalendersprüchen.
Zum Glück sind Caros beste Freundin Sylvia und die Lotsenwitwe Hedwig zur Stelle, um mit Humor und guten Ratschlägen Caros Kampfgeist zu wecken. Denn wenn etwas unwiderruflich kaputt ist, muss frau es schließlich irgendwann ersetzen, oder nicht?
Mit „Zu wahr, um schön zu sein“ wollte die Autorin eine Romantic-Comedy schaffen. Auf den ersten Seiten gefiel mir der teilweise stark aufgetragene Humor auch noch, dann habe ich es als zunehmend anstrengend empfunden, ebenso wie Protagonistin Caro selbst, zu der ich auch keine Verbindung aufbauen konnte. Die ersten Kapitel hinweg tat sie mir unendlich leid, wie sie sich abmüht und das Leben ihrer ganzen Familie durchorganisiert und ihre eigenen Interessen stets hintanstellt – da denkt man sich als Leser bereits, das kann nicht gut gehen…
Über das Coming Out des treulosen Ehemannes ausgerechnet auf der Überraschungsparty zur Silberhochzeit, wie auch Caros charakterlosem schwachem Ehemann Matthias und seinen neuen Lebenspartner, der hier die Situation bewusst zum Eskalieren brachte, kann ich da nur den Kopf schütteln.
Dennoch konnte ich Caros Gefühle nicht wirklich nachempfinden, ihre Reaktionen nach dem Betrug, waren eher für einen Teenager passend oder der lahme Versuch, aus einer Midlife-Crisis herauszukommen? Es reihten sich endlos Klischees aneinander: Caros aufdringliche, besserwisserische Hippie-Mutter, ihr verwöhnter Sohn Felix…
Schön waren die Hamburg Beschreibungen und Nebencharaktere wie Nachbarin Hedwig sind sympathisch beschrieben – ein etwas anderer Gabriella Engelmann-Roman…

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Veröffentlicht am 25.05.2020

Griechische Mythologie im Collegesetting mit gewissen Längen…

Gods of Ivy Hall, Band 1: Cursed Kiss
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„Cursed Kiss“ ist der erste Band der neuen Fantasyreihe „Gods of Ivy Hall” aus der Feder der Autorin Alana Falk, in der griechische Mythologie und modernes College Treiben zu einem interessante Mix vermischt ...

„Cursed Kiss“ ist der erste Band der neuen Fantasyreihe „Gods of Ivy Hall” aus der Feder der Autorin Alana Falk, in der griechische Mythologie und modernes College Treiben zu einem interessante Mix vermischt werden.
Im Mittelpunkt steht die 18-jährige Protagonistin Erin, die seit 2 Jahren ein ungewöhnliches Geheimnis verbirgt: sie ist eine Rachegöttin in Hades‘ Diensten.
Zum Klappentext:
My kiss is my curse.
Your love is my revenge.
Erin würde alles geben, um einfach eine normale Studentin am Ivy Hall College zu sein. Doch sie ist alles andere als normal: Sie ist eine Rachegöttin im Dienst von Hades, dem Herrscher der Unterwelt. Seit Erin in einem verzweifelten, dunklen Augenblick einen Pakt mit dem Gott eingegangen ist, ist sie dazu verdammt, jungen Männern mit einem Kuss die Seele stehlen und sie damit zu Hades‘ Untertanen zu machen. Niemals darf sie sich verlieben, das ist Erins wichtigste Regel. Bis sie auf einer Verbindungsparty Arden begegnet und plötzlich alles anders ist. Ardens Nähe, seine Blicke, seine zufälligen Berührungen wecken Gefühle in Erin, die sie nicht empfinden darf. Denn ein einziger Kuss würde sein Schicksal besiegeln …
Das Cover ist wunderschön, in natura noch farbenprächtiger als im Netz, und was ich zunächst für eine Art Glücksklee gehalten habe, scheinen bei näherer Betrachtung feine grüne Federn vor schwarzem Grund zu sein – sehr auffällig und zugleich schön.
Auch die Grundidee ist interessant und wenn es in letzter Zeit auch etliche Jugend- und Young Adult Bücher gab, die sich in der griechischen Mythologie bedient haben, so hat mich die Idee einer Rachegöttin auf Erden doch neugierig gemacht. Der Anfang liest sich auch sehr spannend: wir lernen Erin kennen, die nicht wahllos tötet, sondern prinzipientreu ist. Zu ihrer schwierigen Aufgabe kommt auch ein ständiger Zeitdruck hinzu und man merkt, dass ihr ihre Aufgabe schwerfällt, egal wie sehr ihre Opfer eine Bestrafung verdient haben. Sehr allmählich erfährt man auch, welchen Deal Erin eingegangen ist. Die ersten Begegnungen mit Arden sind auch amüsant und schön.
Doch dann beginnt sich die Geschichte in meinen Augen leider sehr in die Länge zu ziehen – Erins Zweifel an ihrem Auftraggeber und ihren Aufträgen, das Hin und Her zwischen „ich will dich küssen“ und „ich darf dich nicht küssen“ nervt ein wenig, zumal man auch wenig über Arden erfährt, und obgleich etliche Kapitel aus seiner Sicht geschrieben sind, bleibt er irgendwie farblos…
Der Schluss ist dann wieder überraschend mit einer unerwarteten Wendung.
Das Buch liest sich flüssig und die Begegnungen und Dialoge zwischen Erin und Arden sind witzig, dennoch war ich im Mittelteil versucht, einige Kapitel zu überblättern… Im Konzept wäre deutlich mehr Potential drin gewesen!

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Weniger ist manchmal mehr!

Feuerland
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Klappentext:
In Stockholm wird ein exklusiver Uhrenladen überfallen, kurz darauf verschwinden zwei reiche Geschäftsmänner. Vanessa Frank beginnt zu ermitteln und deckt Verbindungen zu einer Klinik in Chile ...

Klappentext:
In Stockholm wird ein exklusiver Uhrenladen überfallen, kurz darauf verschwinden zwei reiche Geschäftsmänner. Vanessa Frank beginnt zu ermitteln und deckt Verbindungen zu einer Klinik in Chile auf, die illegale Organtransplantationen vornimmt. Im Auftakt der Thriller-Serie muss die Kriminalkommissarin sich der Macht des Organisierten Verbrechens stellen. Kann sie allein ein ganzes Netzwerk zu Fall bringen?
Schweden: Vanessa Frank, Kriminalleiterin der Sonderkommission Nova, wurde betrunken am Steuer erwischt und vom Dienst suspendiert. Nicht das Einzige, was in ihrem Leben momentan schiefläuft. Doch anstatt einen Gang runterzuschalten, stürzt sie sich von ferne in neue Ermittlungen. Ein exklusiver Uhrenladen wurde ausgeraubt, aber keine einzige Uhr entwendet. Kurz darauf werden mehrere Geschäftsmänner entführt und nach Erpressung eines hohen Lösegeldes unversehrt wieder freigelassen. Außer ihrem dicken Bankkonto verbindet die Männer nichts miteinander. Und niemand von ihnen will auch nur ein Wort sagen. Was zunächst wie zwei seltsame Einzeltaten wirkt, entpuppt sich schon bald als brisanter Fall, der Vanessa Frank um den halben Erdball bis nach Chile jagt.
In seinem Thriller entspinnt Autor Pascal Engman die Geschichte in mehreren Handlungssträngen, die zunächst völlig unabhängig voneinander ablaufen, angefangen vom Prolog mit dem Überfall im Uhrenladen in zum Leben der beiden Protagonisten, Kriminalkommissarin Vanessa Frank. und Exsoldat Nicholas.
Dass dies mit einer umfassenden Detailtreue und Tiefe geschieht, ist auch mein Hauptkritikpunkt: was tragen die Trennungsprobleme der Uhrladenverkäuferin Madeline aus dem Prolog zum Geschehen bei? Nichts! Ebenso erfahren wir sehr viel über Protagonistin Vanessa Frank bis hin zu ihrer ersten Therapiestunde, ihren Beziehungsproblemen, ihrer Scheidung, ihren Familienkonflikten mit offensichtlich sehr wohlhabenden Eltern, ohne sie wirklich kennenzulernen. Ich fühlte mich einfach von den vielen Informationen erschlagen, ohne dass mir die Person näher gebracht, geschweige denn sympathisch wurde. Wenn jemand meine Sympathie gewinnen konnte, dann eher Nicholas: seine Fürsorge um seine autistische Schwester, seine Einsatzerlebnisse, alles macht zumindest nachvollziehbar, weshalb er die falschen Entscheidungen getroffen hat, die Wandlung vom Paulus zum Saulus und wieder zurück.
Auch der Erzählstrang in Chile ist ähnlich detailliert: hier lernen wir einen widerlichen Psychopathen und die schlimmsten mafiösen Strukturen kennen, mit denen ein ganzer Landstrich seit Jahrzehnten versklavt wurde und wird - genau diese Informationen lassen das Ende völlig unglaubwürdig erscheinen...
Im übrigen werden zahllose Klischees bemüht: die frustrierte, geschiedene Kriminalkommissarin, der gutherzige traumatisierte Exsoldat, der auf die schiefe Bahn geraten ist, ein Psychopath, dazu die Themen Korruption und Organhandel. Alles wie Teile eines Puzzles zusammengemixt, leider ohne dass dabei für mich ein harmonisches Ganzes entstand...
Schade, aber oft ist eben weniger mehr!

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Interessante Suche nach der eigenen Vergangenheit!

Die Geheimnisse meiner Mutter
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„Die Geheimnisse meiner Mutter“ ist ein Roman der Autorin Jessie Burton, in der Protagonistin Rose sich auf die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit macht.
Zum Klappentext:
Mit vierzehn bringt Rose ...

„Die Geheimnisse meiner Mutter“ ist ein Roman der Autorin Jessie Burton, in der Protagonistin Rose sich auf die Suche nach ihrer eigenen Vergangenheit macht.
Zum Klappentext:
Mit vierzehn bringt Rose ihre Mutter um – allerdings nur in den Geschichten, die sie ihren Mitschülern erzählt. Das ist leichter zu ertragen, als zuzugeben, dass ihre Mutter Elise einfach verschwunden ist, als Rose noch ein Baby war, und dass sie keine Ahnung hat, wohin, und vor allem – warum. Als Rose erwachsen ist, erfährt sie, dass die Schriftstellerin Constance Holden, einst eine gefeierte Bestsellerautorin, die dann aber plötzlich mit dem Schreiben aufgehört hat, damals die Letzte war, zu der Roses Mutter vor ihrem Verschwinden Kontakt hatte. Und mehr als das – Elise und Constance waren ein Liebespaar. Rose nimmt Kontakt zu Constance auf, um endlich zu erfahren, was mit ihrer Mutter geschehen ist …
Protagonistin Rose wirkt ein wenig planlos: Mitte dreißig, in einer irgendwie perspektivlosen Beziehung zu einem Freund, der eine fragwürdige Karriere als Streetfood-Burrito-Verkäufer plant, aber nicht wirklich vorantreibt. Sie ist fast wie besessen von ihrer Mutter und deren Vergangenheit, über die ihr Vater ihr einfach nichts verrät. Nach Jahren bricht ihr Vater endlich das jahrzehntelange Schweigen und gibt ihr einen Tipp zur Vergangenheit ihrer Mutter. Das bringt Rose dazu, ihr ganzes Leben umzukrempeln und sich auf die Suche nach ihrer Mutter zu machen, ohne zu wissen, ob diese noch lebt. Dazu schleicht sie sich als Haushaltshilfe bei der früheren Lebensgefährtin ihrer Mutter, der Schriftstellerin Connie, ein. Durch Connie und deren Erinnerungen lernt sie mehr über sich selbst – dann scheinen sich die Ereignisse der Vergangenheit zu wiederholen – aber Rose überrascht am Schluss mit ihren eigenen Entscheidungen…
Interessante Frauengeschichte, die einem bewusst macht, wie sehr die Vergangenheit für die eigene Zukunft wichtig ist…

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Ziemlich vorhersehbar!

Ein Sommer auf Sylt
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„Ein Sommer auf Sylt“ ist ein Roman der Autorin Lena Wolf, der den Leser auf die Insel entführt.
Zum Klappentext:
Drei Schwestern, ein Haus am Meer und ein Sommer, der seinen Namen verdient!
Eigentlich ...

„Ein Sommer auf Sylt“ ist ein Roman der Autorin Lena Wolf, der den Leser auf die Insel entführt.
Zum Klappentext:
Drei Schwestern, ein Haus am Meer und ein Sommer, der seinen Namen verdient!
Eigentlich bräuchte Julia dringend eine Auszeit. Aber die Reise nach Sylt entpuppt sich als wenig erholsam. Denn mit Julia sitzen auch ihre Mutter und zwei Tanten im Autozug auf die Insel.
Die drei Schwestern sind vollkommen zerstritten und lassen keine Gelegenheit aus, den anderen auf die Füße zu treten. Vor allem streiten sie darüber, was mit dem Haus auf Sylt geschehen soll, in dem sie früher unbeschwerte Familienurlaube verbracht haben.
Zunächst kommen die Frauen aber in einer Pension unter. Und hier zeigt Sylt sich endlich von seiner besten Seite. Zumal der Besitzer sehr charmant ist und Julia anbietet, ihr die Schönheit der Insel zu zeigen. Doch damit fangen Julias Probleme erst an …
Die ersten Kapitel lasen sich noch unterhaltsam – die Zickereien der drei Schwestern noch witzig, wobei ich mich schon fragte, warum sich Protagonistin Julia von allen so vorführen lässt. Ihre Mutter verhält sich mehr als merkwürdig und das fällt anscheinend nur Julia nicht auf. Sie lässt sich von ihrer Mutter und ihren Tanten ebenso wie von ihrem Lebensgefährten Jo auf der Nase herumtanzen und ausnützen. Einzig ihrem Pensionswirt Mats gegenüber wird sie ständig frech, unhöflich und reagiert eigentlich durchgehend unangemessen. Sympathisch wirkt sie dadurch auf mich nicht.
Das Verhalten und die Reaktionen von Julias Mutter sind ziemlich merkwürdig. Der Fortgang der Geschichte dagegen ziemlich vorhersehbar und klischeehaft, die Charaktere bleiben ziemlich blass…

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