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Veröffentlicht am 04.06.2020

Der Fall Alice im Wunderland

Der Fall Alice im Wunderland
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Lewis Caroll ist bekannt als Schöpfer der fantasievollen Geschichte „Alice im Wunderland“. In Oxford gibt es eine Bruderschaft, welche auf der Suche nach fehlenden Tagebuchseiten des Autors sind. Eine ...

Lewis Caroll ist bekannt als Schöpfer der fantasievollen Geschichte „Alice im Wunderland“. In Oxford gibt es eine Bruderschaft, welche auf der Suche nach fehlenden Tagebuchseiten des Autors sind. Eine Studentin findet einen Zettel, welcher eine neue Sichtweise auf die Biografie des Autors aufwirft. Bevor die den Zettel jemandem zeigt wird die junge Frau angefahren. Seldom und sein Student beginnen zu ermitteln, wer hinter der Tat steckt und welches Geheimnis unbedingt im Verborgenen bleiben soll.

Guillermo Martinez schafft es hohe Spannung mit einem fesselnden Kriminalfall und interessanten Fakten rund um Lewis Caroll gelungen zu verbinden. Die Handlung konnte mich bereits mit der ersten Seite in ihren Bann ziehen und hat mich bis zum Ende gefesselt und nicht mehr losgelassen. Der Autor kann schnell Spannung aufbauen und diese durchgehend hoch halten. Besonders gelungen finde ich, wie immer wieder Seldoms breitgefächertes Wissen in die Handlung einfließt oder Fakten rund um Lewis Caroll eingebaut werden, ohne dass die Spannung darunter leidet. Die Auflösung war aufgrund zahlreicher Verdächtiger überraschend, aber dennoch schlüssig und nachvollziehbar.

Die beiden Hauptprotagonisten Seldom und sein Student sind interessante und facettenreiche Charaktere, welche gerade in ihrer Art zu sprechen perfekt auf die Handlung abgestimmt wurden. Dennoch fand ich, dass Seldom etwas distanziert blieb und ich hätte mir hier ein paar Einblicke in das Privatleben gewünscht. Aber auch die Figur des Studenten hätte meiner Meinung nach etwas mehr Potenzial gehabt. Nichts desto trotz habe ich ihre Ermittlungen gerne und gebannt verfolgt.

FAZIT:
„Der Fall Alice im Wunderland“ verbindet einen spannenden Kriminalfall mit interessanten Charakteren und Informationen rund um den Alice im Wunderland- Schöpfer. Ich war gefesselt und fühlte mich gut unterhalten, dennoch hätte ich mir mehr Einblicke in das Privatleben der beiden Ermittler gewünscht. Daher vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 04.06.2020

Das Netz

Das Netz
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Sonja kämpft um das Sorgerecht für ihren Sohn. Um hier bessere Chancen zu haben, versucht sie mehr Geld zu verdienen. In ihrer Verzweiflung lässt sich auf einen Job als Drogenkurierin ein. Dennoch ist ...

Sonja kämpft um das Sorgerecht für ihren Sohn. Um hier bessere Chancen zu haben, versucht sie mehr Geld zu verdienen. In ihrer Verzweiflung lässt sich auf einen Job als Drogenkurierin ein. Dennoch ist sie stets bemüht, dass weder ihr Sohn noch ihre Partnerin Agla davon erfahren und in Gefahr geraten. Sonja ahnt nicht, wie tief sie bereits in da Netz aus Lügen und Intrigen und in kriminelle Machenschaften eingetaucht ist. Zudem wird der Zollbeamte Bragi auf Sonja aufmerksam und er wittert noch einen großen Coup vor seiner anstehenden Pensionierung.

Lilja Sigurdardattirs Krimi ist eine geschickte Konstruktion rund um Lügen und kriminelle Machenschaften. Die Handlung wird aus mehreren Perspektiven erzählt (Sonja, Bagri, Thomas und Agla) was die Spannung sehr schnell sehr hoch erscheinen lässt und diese zunehmend steigert, bis sie beinahe nervenzerreißend wird. Erst nach und nach wird die Verbindung der drei Protagonisten ersichtlich und die Handlungsstränge verwoben. Besonders gelungen fand ich zudem die Einblicke in die Bankenkrise Islands, ohne dass darunter die Spannung leidet. Zudem wird sehr geschickt mit den Geheimnissen, Lügen und Ängsten der einzelnen Protagonisten gespielt, welche dem Leser immer wieder Einblicke in die menschlichen Abgründe einzelner Charaktere ermöglicht. Einzig die zahlreichen detaillierten Beschreibungen des Schmuggels waren mir persönlich stellenweise etwas zu langatmig, aber ansonsten hat mich dieser Krimi gut unterhalten.

FAZIT:
„Das Netz“ ermöglicht dem Leser Einblicke in die menschlichen Abgründe einzelner Charaktere. Zudem wird der Sog von Lügen sehr geschickt dargestellt. Im Großen und Ganzen ist das Buch sehr spannend, weshalb ich 4 Sterne vergebe!

Veröffentlicht am 20.05.2020

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest

Die Henkerstochter und der Fluch der Pest (Die Henkerstochter-Saga 8)
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Ende der 1670er Jahren beginnt sich die Pest in Bayern auszubreiten und fordert immer mehr Todesopfer. Auch dem Scharfrichter Kuisl begegnet ein pestkranker Mann. Dieser erzählt Unzusammenhängendes und ...

Ende der 1670er Jahren beginnt sich die Pest in Bayern auszubreiten und fordert immer mehr Todesopfer. Auch dem Scharfrichter Kuisl begegnet ein pestkranker Mann. Dieser erzählt Unzusammenhängendes und Wirrklingendes und gleich darauf bricht er tot zusammen. Kuisl lassen die Worte des Toten nicht in Ruhe und daher reist er gemeinsam mit seiner Tochter Magdalena nach Kaufbeuren um dem Rätsel auf die Spur zu gehen. Dort gibt es viele Tote und es stellt sich die Frage, ob sie der Pest zum Opfer gefallen sind oder ab jemand anderes hinter den vielen Todesfällen steckt.

Oliver Pötzsch historischer Roman überzeugt einmal mehr durch die gelungene Mischung aus Spannung, gut recherchierten historischen Fakten, einer authentischen Atmosphäre, facettenreichen Protagonisten und bildgewaltigen Beschreibungen. Dadurch erschient dieses Buch sehr kurzweilig und lässt sich flüssig lesen. Mich konnte die Handlung bereits im Prolog in ihren Bann ziehen und hat mich bis zum Ende nicht mehr losgelassen. Dies liegt nicht nur an dem großen Kopfkino, welches die bildlichen Beschreibungen ermöglichen, sondern auch an der Spannung, welche konstant hoch gehalten wird.

Die einzelnen Protagonisten sind authentisch und facettenreich. Besonders gut gefällt mir, dass liebgewonnene Charakter aus den Vorgängerbänden erneut Platz finden, aber ausgerechnet Magdalena kam mir im Mittelteil leider etwas zu kurz. Neben den Protagonisten überzeugen aber auch die atmosphärischen Beschreibungen, welche dem Leser ein komplettes Eintauchen in die Handlung ermöglichen.

FAZIT:
„Die Henkerstochter und der Fluch der Pest“ ist der mittlerweile achte Teil rund um Die Henkersfamilie Kuisl. Der erste Band der Reihe gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern und ist einer der besten historischen Romane, die ich je gelesen habe. Alle Nachfolgerbände sind ebenfalls gelungen und absolut lesenswert, allerdings kommen sie nicht mehr ganz an den ersten Teil heran. Daher vergebe ich 4 Sterne!

Veröffentlicht am 19.05.2020

City of girls

City of Girls
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Vivian, die Tochter aus gutem Hause, zieht in den 1940er Jahren nach New York zu ihrer Tante. Untertags arbeitet sie als Kostümbildnerin im Theater ihrer Tante, doch nachts genießt die junge Frau das schillernde ...

Vivian, die Tochter aus gutem Hause, zieht in den 1940er Jahren nach New York zu ihrer Tante. Untertags arbeitet sie als Kostümbildnerin im Theater ihrer Tante, doch nachts genießt die junge Frau das schillernde Großstadtleben und alles was dazu gehört. Vivian stürzt sich in zahlreiche Affären und gibt ihrem Wunsch nach Freiheit nach. Doch dabei geht sie eines Tages zu weit und sie riskiert damit ihren guten Ruf und letztendlich landet sie wieder in der Provinz bei ihrer Familie. Erst später kommt Vivian wieder nach New York und arbeitet als Brautkleidschneiderin. Während sie hier die Wünsche glücklicher Bräute erfüllt, möchte sie sich selbst an keinen Mann binden und Vivian genießt ihre sexuelle Freiheit.

Elizabeth Gilberts schafft es gerade die ernsten Themen, wie der Verlust einer geliebten Person, sehr einfühlsam darzustellen. Dennoch finden sich auch ein gewisser Charme und Witz in ihrem Schreibstil, welche die Handlung immer wieder auflockern. Dadurch liest sich das Buch sehr flüssig und regt zum Nachdenken an, ohne dabei zu schwer zu sein. Die Autorin lässt ihre Leser in die faszinierende Welt New Yorks in den 40er Jahren eintauchen und schafft dabei immer wieder Kopfkino. Besonders gut hat mir gefallen, dass neben der Romanhandlung auch der Wandel New Yorks und historische Geschehnisse, wie der Börsencrash, Platz finden. Die Atmosphäre der Großstadt und das kulturelle Leben in den 40er Jahren sowie die Kriegszeit werden äußerst authentisch beschrieben und lassen daher die Handlung besonders glaubwürdig erscheinen. Zudem konnte mich gerade die Hauptprotagonistin Vivian überzeugen, da sie einerseits eine starke Persönlichkeit ist, aber andererseits eine verletzliche Seite hat und erst lernen muss mit Verlust und Neuanfang umzugehen. So begeistert ich auch bin, konnte mich die Handlung leider nicht ganz so sehr erreichen und begeistern, wie dies bei „Eat, pray, love“ der Fall war.

Fazit:
„City of girls“ ist ein lesenswerter Roman, welcher allerdings nicht ganz an „Eat, pray, love“ herankommt. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen, da mich vor allem die Mischung aus Charme und Humor begeistern konnten. Ich vergebe 4 Sterne!

Veröffentlicht am 14.05.2020

Wie viele willst du töten

Wie viele willst du töten
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Ellery ist Polizistin in einem kleinen Dorf. Jährlich bekommt sie eine anonyme Karte zum Geburtstag. Kurz darauf verschwinden jemand aus ihrem Umfeld, aber niemand glaubt Ellery, dass ein Zusammenhang ...

Ellery ist Polizistin in einem kleinen Dorf. Jährlich bekommt sie eine anonyme Karte zum Geburtstag. Kurz darauf verschwinden jemand aus ihrem Umfeld, aber niemand glaubt Ellery, dass ein Zusammenhang besteht, aber es kennt auch niemand Ellerys Vergangenheit. Als die abgetrennte Hand eines verschwundenen Mädchens gefunden wird, muss sich Ellery die Frage stellen, ob ein Nachahmungstäter ihres früheren Entführers am Werk ist.

Joanna Schaffhausens Schreibstil ist flüssig. Als Leser kann man sofort in die Handlung einsteigen und ihr problemlos bis zum Ende folgen. Es dauert relativ lange bis die Autorin die Spannung aufbaut, aber dann hält sie diese konstant hoch und kann sie sogar immer wieder steigern. Es gibt einige unerwartete Wendungen, welche die Handlung in eine komplett andere Richtung lenken und den Leser überraschen. Die Auflösung bezüglich des Täters hatte ich zwar schon recht früh erahnt, aber dies hat der Spannung keinen Abbruch getan und ich habe die Geschichte dennoch gerne verfolgt.

Die einzelnen Charaktere sind authentisch und facettenreich, was die Handlung besonders fesselnd macht. Die Autorin hat vor allem die Hauptprotagonistin Ellery sehr gut und vor allem faszinierend ausgearbeitet. Da die Polizistin selbst einmal Opfer wurde sind ihre Ansätze in der Ermittlungsarbeit sehr interessant und unterschieden sich hin und wieder von anderen Thrillern.

FAZIT:
„Wie viele willst du töten“ ist ein gelungener Thriller, der vor allem durch die facettenreichen Charaktere und die interessante Hauptprotagonistin überzeugt. Da sich der erste Teil etwas in die Länge gezogen hat und die Spannung erst im Laufe der Handlung aufkam, vergebe ich 4 Sterne!