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Veröffentlicht am 22.05.2020

Schokoladensüßer Auftakt einer Familiensaga

Die Schokoladenvilla
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Die Schokoladenvilla ist der Auftakt einer dreiteiligen Familiensaga. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Frau Judith, Tochter eines großen Schokoladenfabrikanten, die ihren Weg sucht. Die klassische ...

Die Schokoladenvilla ist der Auftakt einer dreiteiligen Familiensaga. Im Mittelpunkt der Geschichte steht die junge Frau Judith, Tochter eines großen Schokoladenfabrikanten, die ihren Weg sucht. Die klassische Rolle der Ehe- und Hausfrau ist nicht ihres, sie möchte gerne Schokolade produzieren. Ihre Mutter sucht ebenfalls ihr Glück selbstbestimmt und fernab des ungeliebten- arrangierten- Ehemannes. Beide müssen dafür Risiken eingehen und Verzicht üben, bevor sie ihren Weg finden.
Ein zentrales Thema des Romans ist also die Emanzipation, ohne dass dabei die Frauen zu revolutionär und kämpferisch wären. Dazu kommen die verschiedensten Formen an Liebesgeschichten, die unterschiedlich bewegend, nachvollziehbar und packend dargestellt sind. Dazu kommt ein bisschen historischer Roman, der die sozialen Umstände der Zeit ins Blickfeld bringt.
Am Anfang hatte ich etwas Mühe in die Geschichte reinzukommen und zu sortieren, wer wer ist, dann hat mich die Geschichte doch ordentlich gepackt und ich hab mal wieder bis spät in die Nacht gelesen. Insgesamt finde ich sehr viele Themen in die Geschichte gepackt und für die Dramatik, die sich plötzlich im letzten Teil einstellt, ist mir das Ende dann fast etwas zu flach. Die Charaktere sind sehr lebendig und nachvollziehbar. Im Verlauf konnte ich mich vor allem mit Judith sehr identifizieren und bin nun richtig gespannt, wie es ihr und ihrer Familie im weiteren wohl ergeht. Die Lektüre des Buches kann ich also absolut weiter empfehlen, ein absolutes Must-read ist es aber nicht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2019

Sympathische Familiengeschichte mit vielen Höhen und noch mehr Tiefen

Vom Ende der Einsamkeit
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Ich habe das Buch geschenkt bekommen und war schon von Titel und Klappentext her sehr neugierig. Ich hab dann erst etwas gebraucht, um reinzukommen, dann hat es mich gepackt. Ein Wechselbad der Gefühle! ...

Ich habe das Buch geschenkt bekommen und war schon von Titel und Klappentext her sehr neugierig. Ich hab dann erst etwas gebraucht, um reinzukommen, dann hat es mich gepackt. Ein Wechselbad der Gefühle! Insgesamt eine eher depressive Grundstimmung mit Höhen und Tiefen. Zwischenzeitlich flossen reichlich Tränen.
Den Titel hab ich nicht ganz verstanden. Jules und seine Geschwister werden früh Waisen und kommen ins Internat, was sie unterschiedlich verkraften und verarbeiten. Im weiteren verfolgen wir als Leser wie sie erwachsen werden, wie sich ihre Freundschaften und Beziehungen entwickeln. Eine spannende, einfühlsame Familiengeschichte.
Der Schreibstil gefiel mir sehr gut, allerdings waren mir manchmal die Zeitsprünge zu abrupt. Wobei man dazu entschuldigend sagen muss, dass es sonst ein sehr langes Buch geworden wäre. Die Charaktere sind nachvollziehbar und lebendig gestaltet, die Hauptfigur, Jules lädt zum mit ihm mitfühlen ein, ohne, dass er mir wirklich sympathisch wurde.
Insgesamt kann ich die Lektüre weiter empfehlen ohne dass das Buch aus meiner Sicht ein absolutes Muss ist.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Darf ich sein, wer ich bin und bin ich gut, so wie ich bin?

Someone New
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Micah kommt aus gutem Hause, die Eltern sind als renommierte Anwälte Mitglied der "High Society". Doch der Familienfrieden ist gestört, seit die Eltern Micahs Bruder Adrian rausgeworfen haben, als sie ...

Micah kommt aus gutem Hause, die Eltern sind als renommierte Anwälte Mitglied der "High Society". Doch der Familienfrieden ist gestört, seit die Eltern Micahs Bruder Adrian rausgeworfen haben, als sie entdeckt haben, dass er schwul ist. Deshalb lehnt Micah sich zunehmend auf und zieht schließlich aus.
Ihr neuer Nachbar ist ausgerechnet Julian, der kurz zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah hat deshalb ein schlechtes Gewissen, gleichzeitug fühlt sie sich zunehmend von Julian angezogen. Doch dieser zeigt sich abweisend, hält sie und alle anderen auf Distanz. Denn er hat ein Geheimnis, das ihre Meinung über ihn für immer verändern könnte...

"Someone new" ist der neue Young Adult-Roman aus der Feder von Laura Kneidl. Es ist mein 3. Buch der Autorin nach "Berühre mich. Nicht." und "Verliere mich.Nicht". Und einmal mehr fesselte mich der packende Schreibstil der Autorin. Man kann schwer aufhören zu lesen. Man fühlt sich sofort in die lebendig heraus gearbeiteten Charaktere ein und fiebert mit ihnen mit. Zentrale Themen sind hier "Anders sein", Toleranz und ihre Grenzen und "Dazugehören", ohne hier näher ins Detail zu gehen, um nicht zu viel zu verraten. Die Konflikte sind gut heraus gearbeitet, auch wenn mir die Interaktion zwischen Micah und ihren Eltern und das Problem um ihren Bruder manchmal etwas konstruiert vorkam, wobei das vielleicht auch einfach Ausdruck meiner Fassungslosigkeit über die massive Reaktion der Eltern ist. Insgesamt kam mir die Geschichte zwar etwas vorhersehbar vor, jedoch wurde ich an mehreren Stellen wirklich sehr überrascht, nicht zuletzt durch Julians Geheimnis.
Überflüssig fand ich, dass Luca, der Held der Vorgängerromane, auch vorkommt, jedoch mit einer meiner Meinung nach komischen Rolle. DArauf hätte ich gerne verzichtet.
Schade fand ich, nicht mehr über Julians Mitbewohner Aurie und Cassie zu erfahren, aber ich habe am Ende des Romans mitbekommen, dass es einen nächsten Band über die beiden geben wird...

Insgesamt war "Someone new" ein leicht und schnell zu lesender Roman mit einer mitreißenden Liebesgeschichte vor dem Hintergrund ernster, relevanter Themen. Grundsätzlich kann ich ihn weiterempfehlen, jedoch hat er mich nicht so überzeugt wie die Vorgänger, was aber an der Thematik liegen mag.

Veröffentlicht am 18.12.2018

Ein funkelnder Stern, der das Herz erwärmt

Nebenan funkeln die Sterne
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Webdesignerin Emma liebt ihre Wohnung in London mit der Dachterrasse mit Traumausblick auf die pulsierende Großstadt. Und sie teilt alles in ihrem Leben mit ihren Followern im Internet, einer begeisterten ...

Webdesignerin Emma liebt ihre Wohnung in London mit der Dachterrasse mit Traumausblick auf die pulsierende Großstadt. Und sie teilt alles in ihrem Leben mit ihren Followern im Internet, einer begeisterten Community. Aber in Wahrheit hat Emma Angst vor Menschen. Angst vor der großen Stadt. Und lebt in ihrer eigenen Welt... Bis in der Wohnung nebenan Nathan einzieht. Und plötzlich hat Emma ihre Dachterrasse nicht mehr für sich und ihre Ruhe ist dahin...

"Und nebenan funkeln die Sterne" ist eine moderne Liebesgeschichte im Herzen Londons. Die Figuren sind lebendig und überzeugend, den zentralen Konflikt der Protagonistin find ich allerdings etwas konstruiert, deshalb ziehe ich Punkte ab. Anfangs habe ich etwas gebraucht, um in die Handlung reinzukommen und zu den Hauptfiguren eine "Beziehung" aufzubauen, zuletzt konnte ich das Buch jedoch kaum noch aus der Hand legen. Insgesamt handelt es sich um eine schöne, leicht zu lesende Geschichte, genau das richtige für eine gemütliches Couchwochenende.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Mehr Farbe braucht die Welt!

Arthur und die Farben des Lebens
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Arthur ist ein Loser. Job weg, pleite, allein, Alkoholiker...
Charlotte ist Farbexpertin mit einer erfolgreichen Radiokolumne- was die wenigsten wissen: sie ist blind.
Als plötzlich die Farben von der ...

Arthur ist ein Loser. Job weg, pleite, allein, Alkoholiker...
Charlotte ist Farbexpertin mit einer erfolgreichen Radiokolumne- was die wenigsten wissen: sie ist blind.
Als plötzlich die Farben von der Welt verschwinden machen sie sich gemeinsam mit einem kleinen Mädchen mit einer geheimnisvollen Gabe, einem New Yorker Taxifahrer und den Bewohnern eines sehr speziellen Altersheims. Und so ggeraten sie ins Visier der chinesischen Mafia, die ihnen einen Trupp von Taugenichtsen hinterher schickt.

"Arthur und die Farben des Lebens" ist das Romandebut des französischen Autors Jean-Gabriel Causse, einem Mitglied des "Comité Francais de la Couleur". Er arbeitet als FArbdesigner, ist also im Thema des Buches durchaus zuhause. Eine Einordung seines Erstlingswerkes in ein bestimmtes Genre fällt mir sehr schwer, hat es doch etwas von allem, ein bisschen Krimi, ein bisschen Liebe, etwas Humor, ein bisschen Zeitgeschehen und Gesellschaftskritik.

Der Schreibstil ist locker und flüssig, die Kapitel erfrischend kurz. Dabei wechseln die Perspektiven zwischen den Protagonisten, aber auch den Nebenfiguren, munter hin und her. Dennoch kann man dem ganzen gut folgen. Auf jden Fall ist es ein sehr farbenprächtiges Werk, bis die FArben plötzlich verschwinden. Anfangs fragte ich mich lange, wohin die Geschichte führen soll und ich muss gestehen bis zum Schluss blieb mir die Botschaft des Buches zu schwach. dennoch war es ein vergnügliches Lesen, das mir sehr leicht fiel und ich habe das Buch gerne gelesen. Ich würde sagen, der Roman ist echt mal was anderes, eine Geschichte geprägt von recht skurrilen Figuren, die in eine skurrile Geschichte hineingeraten, dabei aber sehr charmant wirken und dem Leser durchaus ans Herz wachsen. Gegen Ende entwickelt sich dann etwas Action und Spannung, aber sehr moderat. Und auf jeden Fall ist die Geschichte ein Plädoyer für die Farben, ohne die unsere Welt deutlich ärmer wäre. Also, schätzen wir sie wert, unsere Farben! Ich kann den Roman durchaus weiter empfehlen, aber vom Hocker gehauen hat er mich nicht.