Profilbild von Buchstaben_show

Buchstaben_show

Lesejury Profi
offline

Buchstaben_show ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchstaben_show über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.07.2020

Gefühlsstark

After the Fire - Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2021
0

Die 17-jährige Moonbeam wacht im Krankenhaus aus, nur knapp dem Feuer entkommen. Sie hat als Mitglied der Gotteslegion in der Wüste gelebt und berichtet nun von ihren Erlebnissen. Doch irgendwann muss ...

Die 17-jährige Moonbeam wacht im Krankenhaus aus, nur knapp dem Feuer entkommen. Sie hat als Mitglied der Gotteslegion in der Wüste gelebt und berichtet nun von ihren Erlebnissen. Doch irgendwann muss sie der ganzen Wahrheit ins Auge blicken…

Dieser Einzelband hat mir unglaublich gut gefallen und zählt definitiv zu meinen Jahreshighlights!
Die Außengestaltung des Buches ist zunächst ein absoluter Hingucker, dazu kommen noch die Objekte, die man auch Fühlen kann. Zu Beginn gibt es einen kurzen Prolog, bei welchem man direkt in das Geschehen hinein geworfen wird und auch schon ein paar Namen kennen lernt. Die Kapitellänge befindet sich zwischen fünf und fünfzehn Seiten, was eine optimale Länge ist. Diese Kapitel sind abwechselnd jeweils in „Davor“ und „Danach“ geteilt, in welche man genaue Einblicke in die Geschichte der jungen Moonbeam bekommt und untereinander verknüpft werden. In den ersten Seiten lernt man außerdem viel über die Protagonisten und deren Umstände kennen, danach erfährt man die Infos nach und nach und optimal dosiert, was die Spannung gut hervorbringt. Der Schreibstil und die Charaktere sind wirklich sehr empathisch und lässt den Leser stark mitfühlen. Dazu kommt, dass die Gefühle der Personen extrem gut rüber kommen. Zum Schluss hatte ich tatsächlich auch ein paar Tränchen in den Augen. Nach der eigentlichen Geschichte, im Nachwort, wird nocheinmal Bezug zur Realität genommen, was das Buch nocheinmal super abrundet.
Die einzige Kleinigkeit, die mir nicht ganz so gefallen hat, war das Buchformat. Dies hätte ein wenig schmaler sein können, doch der Geschichte an sich tut dies keinen Abbruch.

Zusammenfassend kann ich das Buch nur empfehlen. Es hat die Gefühle und Gedanken des Mädchens und deren Umfeld so gut rüber gebracht, dass man geradezu Mitfühlen musste. Auch wenn einem das Thema Sektenleben nicht sehr anspricht, kann ich nur sagen: Lest das Buch trotzdem, es lohnt sich!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2020

Verschwörungstheoretiker aufgepasst

Verschließ jede Tür
0

Jules hat sich von ihrem Freund getrennt und wohnt vorübergehend bei ihrer Freundin. Auch ihren Job hat sie verloren, doch schon kurz darauf zieht sie einen neuen an Land: Sie wird Wohnungssitterin im ...

Jules hat sich von ihrem Freund getrennt und wohnt vorübergehend bei ihrer Freundin. Auch ihren Job hat sie verloren, doch schon kurz darauf zieht sie einen neuen an Land: Sie wird Wohnungssitterin im legendären Bartholomew. Doch ihre neue Nachbarin und Freundin Ingrid warnt sie, denn es sollen sich gruselige Dinge im Haus zutragen. Jules ahnt nichts von der Gefahr, in welche sie sich begibt, bis Ingrid plötzlich wie vom Erdboden verschluckt ist und die Jagd beginnt…

Der Thriller hat mir unglaublich gut gefallen!
Allgemein kann man festhalten, dass die Kapitellänge mit fünf bis fünfzehn Seiten optimal gewählt wurde, genauso, wie die Zeitangaben zu Beginn jedes Kapitels. Der Beginn des Buches startet im „Jetzt“, das vermeintliche Finale des Buches, die gesamte Geschichte wird dementsprechend in Rückblenden erzählt. Die öfter sich abwechselnden Zeitsprünge machen die Geschichte immer spannender. Auch die Protagonistin hat mir gut gefallen; Sie hat oft sehr humorvolle Gedanken oder Sprüche auf Lager und ihre sehr interessante Vergangenheit wird immer mal wieder thematisiert, vorallem zu Beginn der Geschichte. Außerdem werden zu Anfang vieler Kapitel oft von ihren (Alp-)Träumen berichtet, die immer einen direkten Bezug zum Buchinhalt herstellen und Vermutungen aufstellen lassen. Genauso gefällt mir, wie das Haus mit seinen Räumlichkeiten, Gegebenheiten, Gerüchten und Bewohner ausgearbeitet wurde. Viele interessante Verschwörungstheorien werden gesponnen und halten die Spannung durchgehend aufrecht. Außerdem wird viel mit Symbolik gearbeitet, was dem Leser sehr viel Platz für Interpretationen lässt. Auch das Ende der Geschichte konnte mir zusagen, da die Theorien letztendlich doch wieder über Board geworfen wurden und den Leser schockierend zurück lassen.
Zwei Aspekte haben mir jedoch nicht ganz so gut gefallen. Als erstes wurde ich zu Anfangs etwas verwirrt, da die Namen des Hauptcharakters und die der Freundin recht ähnlich klangen, dies hat sich mit der Zeit jedoch gelegt. Außerdem sind mir ab und an auch ein paar Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler aufgefallen.

Zusammenfassend lässt sich bei dieser toll ausgearbeiteten und super spannenden Geschichte über die wenigen negativen Punkte hinweg schauen. Der Autor überzeugt mit vielen Details, Symboliken, Verschwörungstheorien und interessanten Charakteren. Spannung von Anfang bis Ende! Definitiv ein empfehlenswertes Buch.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.05.2020

Wohlfühlbuch

When We Dream
0

Da Ellas kleine Schwester noch zu jung ist, um allein auf ein Konzert zu gehen, muss Ella sie kurzerhand begleiten. Als sie sich dann auch noch aus den Augen verlieren, steht plötzlich Jae-yong vor ihr, ...

Da Ellas kleine Schwester noch zu jung ist, um allein auf ein Konzert zu gehen, muss Ella sie kurzerhand begleiten. Als sie sich dann auch noch aus den Augen verlieren, steht plötzlich Jae-yong vor ihr, Mitglied von der aktuell bekanntesten K - Pop Gruppe, NTX. Doch davon ahnt Ella noch nichts, weil sie sich, im Gegensatz zu ihrer Schwester, nicht mit diesem Musikgenre auskennt. Doch als sie die Gefühle der beiden füreinander immer stärker werden, muss eine Entscheidung getroffen werden, denn Beziehungen sind in Jae-yongs Welt aufgrund seines Images in der Öffentlichkeit streng untersagt…

Der erste Band der Trilogie rund um Ella und Jae-yong hat mir unglaublich gut gefallen!
Auf den ersten Blick kann man natürlich schon sehen, dass die Außengestaltung des Buches einfach nur wunderschön aussieht und gleichzeitig auch super zum Inhalt und das Buchgenre passt. Die hellen Farben unterstreichen die Lockerheit, welche sich durch das gesamte Buch zieht, obwohl Ella mit einem schweren Schicksal zu kämpfen hat und auch nicht immer leichte Themen angesprochen werden. Diese Lockerheit trug größtenteils dazu bei, dass man nur so durch die Seiten flog und gar nicht mehr aufhören konnte zu Lesen. Zum anderen lag es jedoch auch daran, dass die Kapitel eine angenehme Länge von ungefähr fünf bis fünfzehn hatten, in der Ich - Perspektive geschrieben wurden, der Schreibstil sehr flüssig und gut hinein zu versetzen und die Schrift meiner Meinung nach recht groß war. Die Schrift hätte man gerne noch ein kleines bisschen kleiner gestalten können, doch dies ist auch nur eine persönliche Preferenz. Auch die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, man konnte sich nämlich super in sie hinein versetzen, besonders in Ella, da ihre Denkweisen meinen sehr ähnlichen waren und sie außerdem genauso büchervernarrt ist, wie viele von uns auch. Durch Jae-yongs Karriere als Sänger in einer K-Pop Band beschäftigt sich die Geschichte auch recht viel mit diesem Thema, wirft zwischendurch immer mal wieder ein paar Infos darüber hinein und schafft so eine koreanisch angehauchte Atmosphäre. Das sollte man mögen, wenn man sich entschließt, diese Trilogie zu Lesen, doch mir hat die Umsetzung ziemlich gut gefallen. Einen großen Pluspunkt erhält die Geschichte außerdem, weil ich mich während des Lesens immer wieder dabei erwischt habe, ein Lächeln im Gesicht zu haben, weil das Buch absolut zum Wohlfühlen geschaffen ist! Das Ende hat dann tatsächlich noch eins drauf gesetzt, als es Schlag auf Schlag ging und es in den letzten Seiten nocheinmal extrem emotional wurde.
Negative Kritikpunkte ahbe ich tatsächlich nicht zu ergänzen.

Schlussendlich kann man sagen, dass diese Geschichte ein absolutes Highlight für mich ist. Es ist erstaunlich, wie eine gewisse Lockerheit das Buch dominiert, dabei aber super spannend gestaltet wird und ab und an auch ein paar ernstere Themen aufgreift. Dennoch sollte man die koreanische Atmosphäre und das Thema K-Pop mögen, wenn man das Buch lesen möchte. Ich kann die Geschichte um Ella und Jae-yong nur jedem empfehlen!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 18.04.2020

Fesselnder Perspektivenwechsel

Zehn
0

Über viele Jahre zieht ein Serienmörder durch das Land. Doch die Morde können nicht aufgeklärt, noch nicht mal sicher miteinander in Zusammenhang gebracht werden, da sie alle völlig unterschiedlich sind. ...

Über viele Jahre zieht ein Serienmörder durch das Land. Doch die Morde können nicht aufgeklärt, noch nicht mal sicher miteinander in Zusammenhang gebracht werden, da sie alle völlig unterschiedlich sind. Journalist Niessen wittert eine spannende Story und nimmt sich deshalb dem Fall an. Je näher er und die Ermittler dem Mörder kommen, desto gefährlicher wird es für sie…

Dieser Thriller konnte mich aus vielen Gründen komplett von sich überzeugen!
Auf den ersten Blick kann man bereits feststellen, dass sowohl die Außen- als auch die Innengestaltung des Buches wirklich gelungen sind. Vorneweg kann man außerdem sagen, dass die Geschichte in fünf Teile gegliedert ist, welche jeweils noch einmal von Kapiteln getrennt werden, welche alle eine angenehme Länge von ungefähr fünf bis fünfzehn Seiten besitzen. Hilfreich ist zu Kapitelbeginn auch, dass eine zeitliche Einordnung neben der Kapitelzahl steht, welche aus Datum, Jahr und manchmal aus dem Wochentag besteht. Zur Geschichte an sich kann man sagen, dass es geschafft wurde, direkt von der ersten Seite an Spannung aufzubauen, welche sich auch durch das gesamte Buch hindurch zog. Dafür sorgten auch die Rückblicke und Szenen aus der Vergangenheit, welche außerdem das Verständnis für den Leser brachten. Hinzu kommen die häufigen Wechsel der Perspektiven von Polizeiermittlern, die für das nötige und auch interessante Polizeiwissen stehen, dem Täter, welche sehr interessante Hintergründe und Gedanken zeigt, und eines Journalisten, welche für Abwechslung sorgt, da ich diese Sicht vorher noch nicht so häufig beobachten konnte. Auch der Schreibstil war sehr flüssig, spannend, regte oft zum Nachdenken an, kann allerdings auch humorvoll und witzig sein. Außerdem werden damit auch die Gefühle aller Protagonisten sehr deutlich und wirken dadurch recht empathisch, genauso mit der tiefen Vergangenheit, die so gut wie alle besitzen. Das Ende hat mir ebenfalls gut gefallen, obwohl der Täter recht früh entlarvt wurde. Doch ich hatte tatsächlich keinerlei Verdacht zum Täter, was bei mir recht selten ist. Trotzdem kam es gegen Ende zu einem spannenden Showdown und hat die Geschichte super abgerundet.
Es gab allerdings auch zwei kleine Aspekte, die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Zum einen waren nicht alle Sprüche witzig, die von den Ermittlern kamen, doch bei der geringen Anzahl davon kann ich darüber hinweg sehen. Außerdem wurden meiner Meinung nach zu schnell Zusammenhänge zwischen den verschiedenen Morden hergestellt, obwohl sie alle so unterschiedlich waren und auch nicht in der selben Stadt geschehen sind.

Zusammenfassend kann ich jedoch über die paar negativen Kritikpunkte hinwegsehen, da sie das Lesen nicht besonders beeinträchtigt haben. Insgesamt hat mir das Buch ziemlich gut gefallen; es war durchgehend spannend, die Sichtweise von Täter und Journalisten super interessant und es gab einen spannenden Showdown am Schluss. Dennoch sollte man vor dem Lesen bedenken, dass in dem Buch die Morde soweit beschrieben werden, dass sie nicht für schwache Nerven geeignet sind.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.02.2020

Emotional und herzzerreißend

A Wish for Us
0

Cromwell Dean ist der bekannteste Musiker seiner Zeit, doch insgeheim bedeutet ihm seine Musik nicht viel. Um sein Talent nicht weiter zu verschwenden, beginnt er ein Musikstudium. Dort lernt er Bonnie ...

Cromwell Dean ist der bekannteste Musiker seiner Zeit, doch insgeheim bedeutet ihm seine Musik nicht viel. Um sein Talent nicht weiter zu verschwenden, beginnt er ein Musikstudium. Dort lernt er Bonnie Farraday kennen, von welcher er sich zunächst distanziert, da sie sein Problem zu erkennen scheint. Doch als sie für ein Musikprojekt zusammen gesetzt werden, können sie sich nicht voneinander fernhalten und die Gefühle werden immer stärker…

Dieses Buch hat mir unfassbar gut gefallen, weshalb es von mir auch volle fünf Sterne bekommt, was mich bei Schreiben der Rezension tatsächlich etwas überrascht hat, da die negativen und positiven Aspekte sich im Gleichgewicht halten. Doch der ausschlaggebende Punkt war, dass bei mir das aller erste Mal ein paar Tränchen geflossen sind, weil die Emotionen einfach so stark waren, das ist mir vorher noch nie passiert!
Ein positiver Aspekt ist der Schreibstil, welcher sehr detailreich ist und Gefühle sehr gut wieder spiegelt. Außerdem wird immer mal wieder zwischen den Perspektiven der beiden Protagonisten gewechselt, jedoch erfahren wir etwas mehr von ihm, was allerdings dem Ganzen kein Abbruch tut. Die Protagonisten sind außerdem sehr authentisch und zeigen ihre Gefühle im Laufe der Geschichte. Auch werden zu Beginn und im Laufe der Geschichte auf verschiedene Geheimnisse aufmerksam gemacht, die vorerst auch nicht verraten werden. Doch dies wurde nicht auf eine nervige Art und Weise gelöst, sondern es wurde spannend gehalten und machte gleichzeitig neugierig auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Nicht nur die Charaktere haben viele verschiedene Hintergründe, auch die Story ist extrem tiefgründig und geht dem Leser wirklich sehr Nahe, dies beginnt bereits bei dem Prolog und endet auch im gesamten Buch nicht mehr.
Nun zu den Aspekte, die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Zum einen waren mir manche Kapitel viel zu lang, während andere sehr kurz oder in Ordnung waren. An manchen wenigen Stellen war die Handlung auch etwas vorhersehbar oder ich konnte die Handlungen mit den Gesprächen nicht ganz nachvollziehen. Auch zu den Gefühlen kann man sagen, dass manche Passagen sehr überlastet damit waren und die Gespräche sich dann sehr geschwollen und überdramatisiert anhörten, wie sich kein Mensch im realen Leben ausdrücken würde. Außerdem hat sich die Emotionalität durch das ganze Buch gezogen, jedoch kaum ohne Pause. Etwas Heiterkeit hätte das Buch zwischendurch gebraucht, um eine gewisse Lockerheit hinein zu bringen. Eine einzige Sache, die mich an den Protagonisten gestört hat, war, dass sie immer und immer wieder den Namen des anderen wiederholt haben, was ab einem gewissen Zeitpunkt ziemlich genervt hat.

Lasst euch nicht von den vielen negativen Punkten irritieren, denn die haben keinesfalls im Buch überwogen. Ich habe bislang kein Buch in der Hand gehalten, welches solche Emotionen hervor ruft, ich bin ein paar Tage später immer noch darüber am Nachdenken und am Grübeln. Jüngeren LeserInnen kann ich die Geschichte jedoch nicht empfehlen, da es ernste Themen, wie Tod, Suizid und Krankheit, anspricht und detailreich ausführt. Wer mit solchen Themen nicht umgehen kann, wird mit dem Buch keine Freude haben. Allen anderen kann ich das Buch nur empfehlen, es ist ein Buch, welches auch noch lange nach Beenden im Kopf hängen bleibt!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere