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Veröffentlicht am 17.06.2020

Eine gefühlvolle Geschichte über Freundschaft - bewegend und unterhaltsam!

Orangenträume
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Mit „Orangenträume“ legt Manuela Inusa den 2. Teil ihrer Reihe „Kalifornische Träume“ vor.
Diesmal sind wir zu Gast auf der Orangenfarm von Lucinda, die ihre besten Freundinnen Rosemary, Jennifer und Michelle ...

Mit „Orangenträume“ legt Manuela Inusa den 2. Teil ihrer Reihe „Kalifornische Träume“ vor.
Diesmal sind wir zu Gast auf der Orangenfarm von Lucinda, die ihre besten Freundinnen Rosemary, Jennifer und Michelle zu ihrem jährlichen Treffen, den „Orangentagen“ erwartet.
Diese Tage genießen die Freundinnen üblicherweise mit Orangen pflücken, lecker essen und trinken, die Sonne genießen und über Erinnerungen, das Leben und die Liebe sprechen.
Was keine der vier Freundinnen weiß, dass jede von ihnen ein Problem bzw. Sorgen mitbringt und dieses Wochenende so ganz anders enden soll als sonst…

Ich war von dieser Geschichte sehr überrascht, denn sie ist mehr als nur ein leichter Sommerroman. Sie berührt viele Themen, die Manuela Inusa einfühlsam verarbeitet hat und die dem Roman ein gewisse Tiefe geben.

Die Gastgeberin Lucinda hat große finanzielle Probleme, denn die Farm wirft nur noch wenig Gewinn ab und Lucinda glaubt, sie wohl bald aufgeben zu müssen. Aber die Liebe schleicht sich in Form von Jonah aus dem Nachbarort in ihr Leben.
Rosemary lebt in Malibu und ist eine erfolgreiche, berühmte Schauspielerin geworden. Sie ist glücklich verheiratet und Mutter einer kleinen Tochter aber wird aktuell von großen Sorgen geplagt.
Jennifer lebt in Atlanta, ist eine vielbeschäftigte Anwältin und hat kaum Zeit für ihr Privatleben und die Liebe.
Michelle lebt in Texas, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Aber die Familie ist nicht so glücklich, wie es nach außen den Anschein hat.

Im Laufe der Orangentage öffnen sich die Freundinnen einander und vertrauen sich ihre Sorgen und Nöte an.
Die Sorgen der Freundinnen sind teilweise wirklich schwerwiegend aber die vier Frauen wären nicht beste Freundinnen, wenn sie nicht füreinander da wären und sich gegenseitig unterstützen und Lösungen suchen.
Das war sehr fesselnd zu lesen und trotz der teilweise ernsten Themen unterhaltsam.
Es geschieht so einiges an diesem Wochenende was auch für eine gewisse Spannung gesorgt hat und ich habe mit allen vier Frauen gebangt und gehofft, dass es für alle ein gutes Ende nehmen möge.

Manuela Inusas Schreibstil ist lebendig, mitreißend und eingängig. Ich fühlte mich, als sei ich mittendrin und wäre bei den Orangentagen auch dabei. Zwischendrin gab es auch immer wieder mal Rückblicke in Form von Erinnerungen an die Jugendzeit der Freundinnen, als sie noch alle in dem kleinen Ort nahe der Orangenfarm lebten. Das hat die aktuelle Geschichte wunderbar ergänzt und gezeigt, dass so eine Freundschaft auch über viele Jahre und über Entfernungen erhalten bleiben kann.
Die vier Protagonistinnen sind toll charakterisiert und wirken alle glaubhaft und sympathisch. Ich hätte sie auch gerne zu Freundinnen.

Für mich hatte diese Geschichte genau die richtigen Anteile an ernsten Themen mit Tiefgang und sommerlicher Leichtigkeit, so dass beste Unterhaltung garantiert ist.
Leckere Dinge aus den Orangen werden im Roman natürlich auch hergestellt und verzehrt und für einige gibt es im Anhang Rezepte, wie Orangenmarmelade, Orangen-Schoko-Kekse und Orangen-Bowle.

„Orangenträume“ ist ein wunderschönes Wohlfühlbuch für herzerwärmende Lesestunden und ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Band „Mandelglück“!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 14.06.2020

Wunderbare, gelungene Fortsetzung der Trilogie - großartig und packend erzählt

Die Farben der Schönheit - Sophias Träume (Sophia 2)
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„Sophias Träume“ ist der zweite Teil der Trilogie um Sophia Krohn, die einst Berlin verließ, weil ihre Eltern sie verstoßen haben, und in Paris und später in New York ihr Leben selbst in die Hand nahm.
Dieser ...

„Sophias Träume“ ist der zweite Teil der Trilogie um Sophia Krohn, die einst Berlin verließ, weil ihre Eltern sie verstoßen haben, und in Paris und später in New York ihr Leben selbst in die Hand nahm.
Dieser Teil beginnt im Jahr 1929 und knüpft nahtlos an den ersten Teil an.
Sophia kehrt vorübergehend nach Paris zurück und trifft ihre Freundin Henny wieder, die sich allerdings sehr verändert hat.
Anschließend nimmt sie ein Jobangebot der berühmten Elizabeth Arden an. Hier soll sie allerdings nicht als Chemikerin arbeiten und neue Produkte entwickeln sondern sie muss erneut viel lernen und wird Kosmetikerin. Dann überträgt ihr Elizabeth Arden die Aufgabe auf einem alten Landsitz die erste Schönheitsfarm aufzubauen.
Sophia stürzt sich trotz ihrer persönlichen Sorgen in die Arbeit und trifft dabei erneut auf einen alten Bekannten, der ihr Leben verändern wird.
Aber auch eine Rückkehr in ihre alte Heimat Berlin hat das Schicksal für sie vorgesehen…

Schnell war ich wieder mitten in Sophias Leben, die ihre Geschichte erneut in der Ich-Form selbst erzählt, so dass man mittendrin und dabei ist.
Sophias Schicksal und ihr Leben hat mich erneut sehr gefangen genommen und ich habe gebannt verfolgt, wie sie ihren Weg geht.
Der sogenannte „Puderkrieg“ zwischen Elizabeth Arden und Helena Rubinstein ist auch in diesem Teil ein Thema, denn der Markt ist zu dieser Zeit sehr hart umkämpft.
Aber Sophia lässt sich davon nicht einschüchtern und gewinnt mehr und mehr an Selbstbewusstsein. Aber auch ihre Empathie und Warmherzigkeit wird in ihren Handlungen und Entscheidungen immer wieder deutlich. Sophia muss man einfach mögen.
Die beiden großen Damen der Kosmetikbranche werden dagegen als eiskalte Geschäftsfrauen dargestellt, harte Konkurrentinnen und dabei sind sie sich ähnlicher, als sie vermutlich beide ahnen.
Die Nebenfiguren sind teilweise schon aus dem ersten Teil bekannt und fügen sich ebenfalls nahtlos wieder in die Geschichte ein.

Gekonnt verknüpft die Autorin reale historische Hintergründe wie den Börsencrash in den USA, die Wirtschaftskrise, Hitlers Machtübernahme und den Beginn des Nationalsozialismus in Deutschland mit Sophias Geschichte. Das macht die Geschichte authentisch und realitätsnah.
Eingebettet in diese Ereignisse erlebt Sophia einige Höhen und Tiefen, doch sie gibt nie auf und kämpft für alles, was ihr wichtig ist.
Am Ende dieses zweiten Teils gibt es erneut einen Cliffhanger, doch nicht so dramatisch wie im ersten Teil. Dennoch steht Sophias wieder an einem Wendepunkt in ihrem Leben und ich bin sehr gespannt, wie es für sie weiter geht.

Auch in diesem Teil hat mich der lebendige, mitreißende Schreibstil begeistert und förmlich durch die Seiten fliegen lassen.
Die Charaktere sind alle liebevoll gezeichnet und wie ein roter Faden zieht sich der Ausgangspunkt, der Sophia seinerzeit veranlasst hat, ihre Heimat zu verlassen, durch die Geschichte. Ich bin schon sehr gespannt, ob und wie es im dritten Teil dazu eine Auflösung geben wird.

„Sophias Träume“ ist eine wunderbare, gelungene Fortsetzung der Trilogie, großartig und packend erzählt, die die Vorfreude auf das Finale noch gesteigert hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 03.06.2020

Warmherziger, bewegender und atmosphärischer Roman mit viel Liebe und Blumen!

Im Garten deiner Sehnsucht
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Abby Peterson sucht mit ihrer Familie ein neues Zuhause, da sie einen neuen Job als Chemieingenieurin angenommen hat. Sie bekommt über eine Maklerin ein Haus in Grand Haven am Michigansee angeboten, dessen ...

Abby Peterson sucht mit ihrer Familie ein neues Zuhause, da sie einen neuen Job als Chemieingenieurin angenommen hat. Sie bekommt über eine Maklerin ein Haus in Grand Haven am Michigansee angeboten, dessen Eigentümerin sehr zurückgezogen gleich nebenan lebt. Diese stimmt der Vermietung zu und Abby zieht mit ihrem Mann Cory und der kleinen Tochter Lily dort ein. Sie hofft auf einen Neuanfang für die ganze Familie, denn Cory leidet nach einem Kriegseinsatz an posttraumatischen Belastungsstörungen, die für die ganze Familie sehr schwer sind.
Die Vermieterin der Petersons ist die Botanikerin Iris Maynard, die sehr abgeschottet hinter hohen Zäunen auf ihrem Anwesen lebt und sich nur ihrem Garten und den wunderschönen Blumen widmet.
Iris hat als junge Frau zwei Schicksalsschläge erlitten und hat sich deshalb von der Welt abgekapselt. Sie lebt nur für ihre Blumen und in ihren Erinnerungen.
Aber auch für Abbys Familie ist der Neuanfang schwierig. Corys Probleme belasten die ganze Familie und die kleine Lily muss sich öfter alleine beschäftigen, da ihr Vater nicht ansprechbar ist. Aber auch Abbys Start im neuen Job ist nicht einfach, da sie von den Männern in der Firma oft nur belächelt wird, obwohl sie als Ingenieurin einen guten Job macht.
Der kindliche Charme von Lily ermöglicht bald einen ersten Kontakt zu Iris und eine neue Zeit für alle beginnt …

Dieser wunderschöne Roman hat mich auf vielfältige Weise begeistert.
Jedes Kapitel trägt als Überschrift den Namen einer Blume und dazu einen Spruch, der sich auf die jeweilige Blume bezieht. So wie im Roman die Zeit vergeht und die Jahreszeiten wechseln, sind die Blumen passend dazu ausgewählt. Auch die Beschreibungen der Blumen und Pflanzen, ihrer Blüten und Düfte sind so schön beschrieben, dass ich die Pflanzen vor mir sah und den Duft in der Nase hatte. Der Autor lebt selbst in einem Cottage am Michigansee und genießt dort auch einen schönen Garten, in dem die meisten Pflanzen aus dem Roman wachsen. Seine Familie hat ihn zum Gärtnern gebracht, was er, nach eigener Aussage in der Danksagung, sehr genießt. Trotzdem ist dies kein Gartenbuch sondern die Pflanzen und die Gärten bieten eine schöne Grundlage für die Geschichte.

Aber auch die Themen des Romans sind bewegend, denn es geht hier um Kriegsveteranen und deren Angehörige bzw. auch um Kriegswitwen und deren Schicksal. So wird die Geschichte sehr emotional und zeigt, dass diese Schicksale nach dem 2. Weltkrieg längst nicht beendet waren.

Die Charaktere sind meiner Meinung nach sehr liebevoll gezeichnet und wirken lebendig und authentisch. Ich fühlte mich allen nahe und konnte mit ihnen mitfühlen.
Die Geschichte wird überwiegend aus der Sicht von Abby und Iris erzählt, jeweils in der Ich-Form, was auch dazu beiträgt, ihre Gedanken und Gefühle gut miterleben zu können.
Zwischendurch eingeschoben werden Rückblicke in die Vergangenheit von Iris, die zeigen, welche Schicksalsschläge sie ertragen musste.
Sehr schnell in mein Herz geschlichen hatte sich die kleine Lily, die kindlich unbedarft mit Iris umgeht und so deren Herz öffnet.
Und Iris ist es dann auch, die es schafft, dass Cory sich ihr öffnet und durch seine Erzählungen erfährt man seine Kriegserlebnisses, die zu seinem Trauma geführt haben.

Es war wunderschön zu erleben, wie diese vier Menschen, die alle „Lasten“ mit sich herum tragen, ganz langsam zueinander finden. Sie bieten sich auf unterschiedliche Weise, bewusst und unbewusst, Hilfe und Unterstützung und geben sich so Halt und neue Denkanstöße. So werden sie nach und nach eine Gemeinschaft, die füreinander da ist und wieder Freude am Leben gewinnt.

„Im Garten deiner Sehnsucht“ ist ein tiefgründiger, emotionaler und warmherziger Roman, der aber trotz der traurigen Schicksale gut unterhält und mich berührt hat. Durch die Liebe zu Blumen und Pflanzen und die Gärten ist er sehr atmosphärisch und hinterlässt auch viele schöne Botschaften.
Ich empfehle das Buch gerne weiter – nicht nur an Blumenfreunde!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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Veröffentlicht am 26.05.2020

Großartige Verknüpfung von Zeitgeschichte und Fiktion - krönender Trilogie-Abschluss!

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
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Mit „Tage der Hoffnung“ legt Brigitte Riebe den 3. Teil ihrer 50er-Jahre-Trilogie vor. Das Buch deckt den Zeitraum Februar 1958 bis Juni 1963 ab. Im Mittelpunkt steht diesmal Florentine, genannt Flori, ...

Mit „Tage der Hoffnung“ legt Brigitte Riebe den 3. Teil ihrer 50er-Jahre-Trilogie vor. Das Buch deckt den Zeitraum Februar 1958 bis Juni 1963 ab. Im Mittelpunkt steht diesmal Florentine, genannt Flori, die jüngste der Thalheim-Schwestern. Sie war einige Zeit in Paris, um sich ihrer Kunst zu widmen, kehrt nun aber nach Berlin zurück. Während sich ihr Vater für Flori eine Zukunft im Kaufhaus Thalheim vorstellt, ist der Mittelpunkt in Floris Leben nach wie vor die Kunst im Malen und Zeichnen. Ihr Traum ist ein Studienplatz an der Kunstakademie, den sie durch ihre Hartnäckigkeit auch bekommt. Sie arbeitet sehr fleißig und steht unter hohem Druck, denn ihr Lehrer Rufus Lindberg ist streng und verlangt Höchstleistungen. Schon bald entsteht trotzdem mehr zwischen den beiden, was Floris Leben sehr beeinflusst.
Irgendwann hält Flori dem Druck nicht mehr stand und bricht ihr Studium ab. Ein ehemaliger Studienkollege, Benka, der sein Studium ebenfalls abbrechen musste, hat sich der Fotografie verschrieben und schon bald arbeitet Flori, die ebenfalls ein Talent für die Fotografie hat, mit ihm zusammen. Wird aus der guten Freundschaft der beiden mehr?

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen. Schnell war ich wieder mitten im Leben der Familie Thalheim und ihrem Kaufhaus am Ku’damm. Neben Flori trifft man natürlich auch die beiden anderen Thalheim-Schwestern wieder sowie die weiteren Verwandten der Familie. Gespannt habe ich verfolgt, wie sich Floris Leben entwickelt und wie aus einer jungen, impulsiven Künstlerin eine verantwortungsvolle junge Frau wird. Ihre Zielstrebigkeit hat mich beeindruckt und sie sucht sich allen Widerständen zum Trotz ihren Weg im Leben und auch in der Familie. Dabei ist sie aber durchaus verletzlich und sehr emotional.
Wirkte sie in den ersten beiden Bänden noch wie ein verwöhnter Teenager wird sie in diesem Teil erwachsen. Das war wirklich schön zu erleben und die Charakterisierung der Figur ist sehr gelungen.

Gekonnt hat Brigitte Riebe die deutsche Geschichte dieser Zeit mit der fiktiven Geschichte um die Familie Thalheim verknüpft. Die realen Ereignisse haben Auswirkungen auch auf die Familie bzw. deren Mitglieder. Wir erleben die Zeit der Besatzung, den Ost-West-Konflikt, die Teilung Berlins mit der Abschottung des Ostteils sowie den Mauerbau. Auch wenn man die Geschichte kennt, wird sie in diesem Buch anhand echter und fiktiver Schicksale noch einmal sehr lebendig in Erinnerung gebracht. In mir hat das nicht nur mein Kopfkino inspiriert sondern auch unterschiedliche Gefühle wach gerufen, bei dem Gedanken an die vielen getrennten Familien, die Fluchtversuche und die traurigen Schicksale vieler Menschen.
Angereichert und ergänzt ist die Geschichte mit weiteren Ereignissen dieser Zeit, wie die Entwicklung der Medien Radio, Fernsehen und Kino, Sportereignisse, technische Fortschritte und die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Ost und West. Aber auch legendäre Ereignisse wie die Deutschlandtournee von Marlene Dietrich und der Besuch von US-Präsident John F. Kennedy mit der berühmten Rede werden thematisiert.
Brigitte Riebe hat hier sehr akribisch recherchiert und mit viel Liebe zum Detail ein Stück deutsche Geschichte erzählt.
Sehr gut gefallen hat mir dazu die Zeitleiste mit sehr vielen Ereignissen und Meilensteinen am Ende des Buches. Diese habe ich mir tatsächlich zweimal durchgelesen, vor der Lektüre von Floris Geschichte und danach noch einmal.

„Tage der Hoffnung“ ist ein grandioser Abschluss einer wirklich lesenswerten Trilogie, der mich begeistert und gefesselt hat. Die Reise durch die 50er-Jahre mit der Familie Thalheim war emotional, dramatisch, spannend und eine packende Familiengeschichte lebendig im Rahmen deutscher Geschichte großartig erzählt!
Ich freue mich, dass es im Herbst einen weihnachtlichen Kurzroman um die Thalheims geben wird, der zurück ins Jahr 1946 führt!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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Veröffentlicht am 06.05.2020

Gut konstruierter, vielschichtiger Krimi, fesselnd erzählt!

Die Mörderinsel
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Nach „Das Nebelhaus“ ist dies der zweite Fall, in dem die Journalistin Doro Kagel ermittelt.
Sie hatte über den Prozess gegen den Hotelier Holger Simonsmeyer berichtet, der wegen Mord an einer jungen Frau ...

Nach „Das Nebelhaus“ ist dies der zweite Fall, in dem die Journalistin Doro Kagel ermittelt.
Sie hatte über den Prozess gegen den Hotelier Holger Simonsmeyer berichtet, der wegen Mord an einer jungen Frau angeklagt war.
Nachdem ein Freispruch erfolgt war, hatte die Ehefrau Bettina Doro gebeten, über den Freispruch ebenso zu berichten, was Doro aber abgelehnt hat.
Nach dem Freispruch wurden Holger Simonsmeyer und seine Familie in deren Heimatdorf regelrecht gemobbt, weil kaum jemand an seine Unschuld glaubt. Und dann geschieht ein weiterer Mord an einem jungen Mädchen.
Doro Kagel ist schockiert, als sie davon erfährt, dass ein Haus in dem Heimatdorf der Familie völlig ausgebrannt ist und die Familie dabei ums Leben kam. Sie versucht nun doch, die Wahrheit herauszufinden und beginnt vor Ort mit ihren Ermittlungen, auch weil sie von Schuldgefühlen geplagt wird.

Der Krimi wird in zwei Zeitsträngen erzählt.
Einmal in der Vergangenheit, beginnend mit dem Freispruch und in der Gegenwart aus Sicht von Doro Kagel, in der Ich-Form geschrieben.
Durch die Wechsel war ich schnell in den Bann der Geschichte gezogen und habe gespannt beide Zeitstränge verfolgt.
Schockiert war ich über das Misstrauen der Bewohner des kleinen Inselortes Trenthin, für die Holger Simonsmeyer trotz des Freispruchs schuldig ist. Sie glauben fest daran, dass er der Täter ist und lassen das die ganze Familie spüren. Sie machen ihnen nicht nur das Leben schwer, sondern schädigen auch das Geschäft und das Ansehen der Familie. Das führt natürlich auch zu etlichen zwischenmenschlichen Problemen, so z. B. zwischen Finn, dem Sohn der Simonsmeyers und seinem besten Freund, der ein Cousin des Opfers war. Holgers bester Freund Alex steht fest zu ihm und ist von seiner Unschuld überzeugt und gerät dadurch in Konflikt mit seiner Frau, die sogar eine Bürgerwehr gründet, weil sie fest daran glaubt, dass Holger der Täter ist und evtl. wieder morden wird.
Das war schon eine richtige Hetzjagd gegen die Familie Simonsmeyer und deren Hotel gerät bald in finanzielle Schwierigkeiten, weil die Gäste ausbleiben.

Doro Kagels Ermittlungen und Recherchen zu verfolgen war sehr fesselnd und spannend. Sie rollt den Fall komplett von vorne auf, befragt die Dorfbewohner, analysiert die Antworten und kommt durch einen Zufall an japanische Verse aus den Tagebüchern der getöteten Susan. Diese versucht sie zu entschlüsseln, weil sie der festen Überzeugung ist, dass in den Inhalten Hinweise auf Personen und Ereignisse zu finden sind.
Das war ein Detail, das mir sehr gut gefallen hat und zum miträtseln animiert.

Die Spannung ist durchgängig vorhanden und wird durch die Wechsel zwischen den Zeitsträngen, die oft mit Cliffhangern verbunden sind, noch erhöht.
Je mehr man sich dem Ende nähert, verknüpfen sich die beiden Stränge immer mehr und zeigen die ganze Dramatik der Geschichte.
Es gibt viele Verdächtige, Motive und Möglichkeiten, Fakten, die da sind aber teilweise nicht zusammen passen und jede Menge Rätsel.
Viele Verwicklungen, Intrigen, kriminelles Verhalten und eine Menge Geheimnisse machen die Story packend und fesselnd und am Ende hat mich die Auflösung überrascht.

Dieser zweite Fall für Doro Kagel ist ein vielschichtiger Krimi mit einem gut konstruierten Plot, der auf eine sehr mitreißende Weise erzählt wird!


Fazit: 5 von 5 Sternen



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