Zu oberflächlicher Liebesroman im historischen Gewand
Die SündenbrautStreckenweise erinnerte mich die Geschichte an einen anderen Roman, allerdings fiel mir bislang nicht ein an welchen. Das betrifft gerade den Anfang, als die Hauptperson Fenja eingeführt wird. Zusammen ...
Streckenweise erinnerte mich die Geschichte an einen anderen Roman, allerdings fiel mir bislang nicht ein an welchen. Das betrifft gerade den Anfang, als die Hauptperson Fenja eingeführt wird. Zusammen mit einer Art Ziehmutter zieht sie durchs Land, lernt ein heidnisches "Zauberwerk". Fenja wird verfolgt, weiß aber nicht, weshalb. Der Verfolger ermordet ihre Ziehmutter und ist ihr auf den Fersen. Ein junger Ritter erhielt einen kaiserlichen Auftrag, die beiden kommen zusammen und den Rest kann man sich denken. Dennoch ist der Rest durchaus kurzweiliger als die erste Hälfte. Und sie verläuft anders als der Roman, den ich im Kopf habe. Zwischendurch dachte ich wirklich an eine Neuauflage ohne das der Verlag darauf verwies. Frappierende inhaltliche Ähnlichkeiten.
Die Zisterzienser spielen immer mal wieder mit hinein und am Ende eine böse Rolle, wie es scheint. Doch, nein, es ist doch anders als man denkt. Dennoch wäre hier wunderbar die Gelegenheit gewesen etwas mehr Hintergrundwissen zu diesem Orden einzubetten. Die Rolle, die die Zisterzienser vielerorts spielten, um Land urbar zu machen, Leibeigene an sich zu binden und ihre Art des Wirkens insgesamt, ist eine spannende. Hier werden nur einige negative Hinweise äußerst oberflächlich gestreut.
Viele Redundanzen verderben den seichten Genuss
Immer wieder wird darauf hingewiesen, das Fenja verfolgt wird. Immer wieder auch darauf gedeutet, dass sie mit einem großen Hund und Handkarren unterwegs ist. Immer wieder erhascht man dieselben einfältigen Gedanken des Verfolgers, der seiner Beute dicht auf der Spur ist. Am Ende kommt eine leichte Liebesgeschichte mit Irrungen und Wirrungen dazu samt Redundanzen, damit die Leserin auch ja merkt, wer hier tatsächlich in wen verliebt ist. Überseicht sozusagen und offensichtlich nur für Leserinnen, die nicht mitdenken wollen, verfasst.
Der Schreibstil wiederum ist locker-leicht, sehr gut zu lesen. Würde die Autorin auf ihre vielen inhaltlichen Wiederholungen verzichten, wäre das Buch mehr als nur eine Bettlektüre.
P. S.: Der Klappentext wurde wohl von jemandem verfasst, der den Inhalt nicht kennt. Fenja ist nicht auf Rache aus, sie weiß lange Zeit gar nicht wer sie warum verfolgt und erfährt erst am Ende so Einiges, was Rachegelüste annähernd nahe legen könnte. Dafür kann die Autorin allerdings nichts.