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Veröffentlicht am 26.06.2020

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Vico Drachenbruder (4). In den Fängen der Piraten
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In den Fängen der Piraten ist Band 4 der Vico Drachenbruder Reihe von Oliver Pautsch. Hier sollte man die Bücher auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge lesen, da sie aufeinander aufbauen und einem ...

In den Fängen der Piraten ist Band 4 der Vico Drachenbruder Reihe von Oliver Pautsch. Hier sollte man die Bücher auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge lesen, da sie aufeinander aufbauen und einem sonst einfach wichtige zusammenhänge fehlen. Die Reihe ist für Leser ab 7 Jahren und farbig illustriert von Timo Grubing.

Nachdem ich vor ein paar Wochen die ersten 3 Bände der Vivo Drachenbruder Reihe gelesen hatte, wollte ich natürlich auch wissen wie es weiter geht, und so musste Band 4 bei mir einziehen. Optisch passt er super zu den anderen Bänden, aber auch innerlich kann er trumpfen. Die Seiten sind flächendeckend farbig illustriert, was ich natürlich richtig toll finde. Es hat alleine schon richtig Spaß gemacht nur die Bilder anzusehen.

Die Schrift ist schön groß und die Texte einfach gehalten, sodass es auch gut für Erstleser passt. Auch inhaltlich finde ich, die Altersempfehlung zutreffend. In diesem Band machen sich Vico und seine Schwester auf die Suche nach ihrem Vater, dabei geraten sie in einem Sturm, der ihnen die Sicht nimmt und so gibt es leichte Verwirrungen und den ein oder anderen Sachschaden^^. Denn die beiden sind nicht alleine unterwegs, sondern auf ihren Drachengeschwistern und mit ihrem Drachenonkel.

Ich liebe ja Drachen und somit hat die Geschichte eh schon einen Stein im Brett bei mir. Die Zeichnungen von den Drachen sind so schön und gerade die Drachenkinder sehen richtig süß aus, auch wenn sie das bestimmt nicht gerne hören würden. So finde ich es zum Beispiel ein schönes Detail, dass sie es eigentlich gar nicht mögen, wenn man auf ihnen reitet.

Auch wenn ich schon einige Jährchen über der ursprünglichen Zielgruppe bin, hatte ich trotzdem meinen Spaß an der Geschichte und bin mir sicher, dass sie auch jüngeren Lesern gefallen wird. Die Charaktere sind sehr liebevoll gezeichnet vom Autor und Illustrator und wachsen einem an Herz und auch die Geschichte ist fabelhaft zu lesen. Deswegen eine Empfehlung an groß und klein Leser.

Veröffentlicht am 30.05.2020

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Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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Ich habe versucht meine Erwartungen nicht zu hoch zu schreiben, um dann nicht enttäuscht zu werden. Ich liebe die Panem Trilogie und habe sie mittlerweile schon zweimal gelesen, so war für mich klar, dass ...

Ich habe versucht meine Erwartungen nicht zu hoch zu schreiben, um dann nicht enttäuscht zu werden. Ich liebe die Panem Trilogie und habe sie mittlerweile schon zweimal gelesen, so war für mich klar, dass ich auch Panem X lesen muss.

Gleich zu Beginn war ich wieder in der Welt rund um das Kapitol und die Distrikte gefangen. So konnte mich das Buch schon auf den ersten Seiten fesseln und hat mich auch nicht mehr losgelassen. Es gab durchaus Szenen, die nun nicht so spannend waren, weil nicht viel passierte, aber trotzdem hing ich nur so an den Seiten, weil ich es total interessant fand. Den Schreibstil von Suzanne Collins mochte ich schon in den anderen Panem Büchern sehr.

Man erfährt als Leser sehr viel darüber, wie es im Kapitol war während dem Krieg und auch in der Zeit danach. Und vor allen, wie es zu den Hungerspielen kam. Über diese hatte ich mir gar nicht so viele Gedanken gemacht und war überrascht, wie sie damals noch ausgerichtet wurden. Kein Vergleich zu dem, was wir aus der Trilogie kennen.

Und auch Snow, unser Protagonist ist noch nicht der Mann, wie wir ihn alle kennen. Seinen Werdegang fand ich sehr faszinierend. Manche Charaktereigenschaften sind schon ganz klar zu erkennen, aber es war auch interessant zu lesen, wie er von äußerlichen Einflüssen geprägt wurde. Lucy Grays fand ich auch einen interessanten Charakter, sehr schwer zu durchschauen und dadurch bringt sie Spannung in die Geschichte.

Allgemein erfährt man so einige spannende und interessante Dinge und alleine deswegen lohnt sich das Buch in meinen Augen schon, wenn man denn die Trilogie mochte. Da ich in Büchern oft den Bösewicht faszinierend finde, war für mich ganz klar auch Snow ein gewichtiger Grund, warum mir das Buch so gut gefallen hat. Diese Mischung aus verletzlicher junger Mann, mit dem man sich auch identifizieren kann und dann wieder diese Kälte und Gerissenheit, sein großer Wunsch Erfolg zu haben und dem Namen Snow ehre zu verleihen. Am liebsten würde ich noch ein weiteres Buch über ihn lesen.

An der Geschichte mochte ich vor allen, dass ich nie so genau wusste, wo sie mich hinführt. Ich hatte keine Ahnung was mich bei Panem X erwartet und so war das lesen ein Abenteuer. Die Autorin bringt auch wieder viele kritische Aspekte mit ein, die auch für uns relevant sind bzw. aktuell. So regt manches zum Nachdenken und auch zum Diskutieren an.

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Veröffentlicht am 26.05.2020

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Der bittere Trost der Lüge
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Hier hat mich nicht wie so oft das Cover angesprochen, sondern der Klappentext. Dieser hat sich so interessant angehört, dass ich unbedingt das Zweite Buch aus dem neuen All Age Bereich des Festa Verlags ...

Hier hat mich nicht wie so oft das Cover angesprochen, sondern der Klappentext. Dieser hat sich so interessant angehört, dass ich unbedingt das Zweite Buch aus dem neuen All Age Bereich des Festa Verlags lesen wollte.

Mary war 9 Jahre alt, als sie des Totschlags schuldig befunden wurde und in ein Gefängnis kam. Nun 6 Jahre später ist sie in einer Wohngruppe für straffällige Teenager untergebracht. Wer nun denkt, dies sei eine große Verbesserung, nicht wirklich. Wobei Mary bestimmt froh über die neuen Freiheiten ist. Aber als Außenstehender ist diese Wohngruppe, mit seinen Inkompetenten Betreuern kein schöner Anblick. Doch verdient Mary dies nicht, immerhin hat sie ein 9 Monate altes Baby umgebracht, ist es da nicht gerecht, dass sie in so einem Loch untergebracht wurde?

Doch was, wenn sie das gar nicht war? Wenn sie unschuldig ist und nur ein Opfer ihrer eigenen Mutter? Bis dato war es Mary egal, was die Leute über sie denken, doch nun ist sie schwanger und die wollen ihr ihr Baby wegnehmen. Eine verurteilte Kindsmörderin kann doch kein Baby aufziehen, doch vielleicht war sie es ja gar nicht?

Gleich auf den ersten Seiten konnte mich die Geschichte für sich einnehmen, ich hing nur so an den Seiten. Das Buch habe ich innerhalb von 2 Tagen verschlungen, denn ich wollte unbedingt wissen, wie die Geschichte endet. Mary ist nicht sicher in ihrer Unterkunft und so kommt es immer wieder zu gefährlichen Situationen und die Spannung wird gut gehalten. Außerdem werden einige kritische Aspekte miteingebracht, was das amerikanische Strafsystem angeht und auch in Bezug auf das Thema Rassismus.

Es gab so einige Szenen, in denen ich am liebsten in das Buch gesprungen wäre, weil ich mich so geärgert habe. Das Fürsorgesystem kommt hier nicht gut weg. Gleichzeitig zeigt das Buch auch, was passiert, wenn Institutionen versagen, wenn ein Kind, welches den Schutz der Erwachsenen braucht, diesen nicht erhält.

Ein besonderer Reiz an der Geschichte war für mich, dass der Leser lange im Dunkeln gelassen wird. Ich fragte mich immer wieder, ob Mary wirklich unschuldig ist. Eigentlich ja logisch, oder? Welches 9-jährige Kind bringt schon ein Baby um, doch wäre es nicht ein toller Plot Twist, wenn sie es doch war? Oder wenn man nun denkt, sie wäre es gewesen und dann am Ende kommt raus, sie war es doch nicht. Ihr merkt, hier kann und soll der Leser sich selbst Gedanken machen. Na, neugierig, ob Mary unschuldig ist?

Fazit:
Ich war gespannt auf mein erstes Festa All Age Buch und wurde nicht enttäuscht. Auf der einen Seite ist es so typisch Festa und dann auch wieder nicht (kein Sex, Splatter, Horror etc.). Doch finde ich, kratzt es an einer Grauzone des moralischen Empfindens, welches einen zum Nachdenken bringt und sticht somit heraus.
Mary ist sehr gut dargestellt, wirkt echt und authentisch und die Geschichte, so brutal sie auch ist, wie aus dem Leben gegriffen. Man weiß, so etwas passiert wirklich und das macht es noch bedrückender.
Große Leseempfehlung

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Veröffentlicht am 19.05.2020

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Queer Heroes (dt.)
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Nachdem ich Queer Heroes in der Verlagsvorschau entdeckt habe, war für mich schnell klar, dass ich das Buch lesen möchte. Als es dann bei mir ankam, war ich etwas überrascht, das Buch hat nämlich nicht ...

Nachdem ich Queer Heroes in der Verlagsvorschau entdeckt habe, war für mich schnell klar, dass ich das Buch lesen möchte. Als es dann bei mir ankam, war ich etwas überrascht, das Buch hat nämlich nicht das gängige Buchformat, sondern kommt im Großformat (24,2 x 1,3 x 28,4 cm) daher.

Umso besser dachte ich mir, so gab es mehr Spielraum für die Gestaltung des Buches. Und da es sich hier um eine Sammlung von 53 Porträts handelt, ist dies definitiv von Vorteil. Die farbenfrohe Gestaltung springt einem sofort ins Auge. Alles andere wäre aber auch nicht passend, geht es doch in diesem Buch um Menschen, die einen Beitrag dazu beigetragen haben, die Welt bunter zu machen.

Die Gestaltung des Buches hat mir sehr gefallen. Auf jeder Seite ist eine Illustration der jeweiligen Person, die aber eher ein bisschen wage, gehalten ist, also kein 1 zu 1 Bild. Ich als Kunstlaien würde die Porträts eher als etwas abstrakt bezeichnen, aber trotzdem fangen sie das besondere Wesen der jeweiligen Person ein. Dann folgen Informationen, das Geburtsland, sowie die Daten von Geburt und eventuell dem Todestag.

Es ist fast immer so, dass jeder Person eine Seite gewidmet ist, doch manchmal haben es auch zwei Menschen auf eine Seite geschafft, da ihre Leben miteinander verknüpft sind. Im jeweiligen Text wird dann Bezug auf ihr Leben genommen, wofür waren / sind sie bekannt. Und im letzten Absatz ging es häufig darum, in wieweit sie für die LGBTQ-Community eingedrehten sind, was sie verändert haben, welche Organisationen gründeten etc.

So bekam man als Leser einen kleinen Eindruck von der Person und auch, was sie alles bewirkt hat bzw. für was sie sich heute noch Einsetzt. Manche Geschichten stimmen einen traurig, andere wütend. Doch inspirieren sie auch und geben Mut. Das ist wohl auch die wichtigste Aussage des Buches, du bist nicht alleine! Du kannst etwas bewegen!

Gefallen hat mir auch, dass die vorgestellten Menschen bunt gemischt waren, aus allen Ländern und sich die Autorin nicht nur auf Amerikaner und Engländer beschränkt hat. Und dies spiegelte sich auch in den Berufen der Menschen wider, von der Tennisspielerin, über den Künstler bis zur Politikerin.

Das Glossar am Ende fand ich praktisch und informativ. Die meisten Begriffe kannte ich schon, aber nichtsdestotrotz ist ein solches Glossar am Ende des Buches nicht verkehrt und für einige bestimmt auch hilfreich.

Veröffentlicht am 14.05.2020

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Heartless, Band 2: Das Herz der Verräterin
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Keine Spoiler zu Band 1

Schon Band 1 der Fantasy Trilogie von Sara Wolf hat mir richtig gut gefallen und so habe ich mich sehr auf die Vorsetzung gefreut. Band 1 endete mit einem bösen Cliffhanger und ...

Keine Spoiler zu Band 1

Schon Band 1 der Fantasy Trilogie von Sara Wolf hat mir richtig gut gefallen und so habe ich mich sehr auf die Vorsetzung gefreut. Band 1 endete mit einem bösen Cliffhanger und ich war richtig gespannt wie es weiter geht mit Zera und den anderen.

Band 2 fängt dann auch nahtlos da an, wo Band 1 geendet hat. Man ist als Leser wieder vollkommen im Geschehen. Ich habe zwar etwas gebraucht, bis ich nach einem Jahr Pause zwischen den Bänden, wieder alles präsent im Gedächtnis hatte. Aber die Autorin bringt geschickt die vergangenen Ereignisse ein, sodass ich bald wieder alles genau vor Augen hatte.

Durch den bildhaften, aber nicht zu überladenen Schreibstil von Sara Wolf hatte ich beim Lesen ein vorzügliches Kopfkino. Ich konnte mir wie auch schon in Band 1 alles wieder richtig gut vorstellen. Besonders mochte ich, dass es nicht nur Menschen, Herzlose und Hexen gibt, sondern auch andere "Wesen". Allgemein, wie die Welt aufgebaut war, mit ihren Besonderheiten. Man hatte nicht das Gefühl, alles schon zig Mal gelesen zu haben. Die Idee mit den Herzlosen ist nach wie vor genial. Wie sie ohne ihr Herz überleben, zu Marionetten werden und diese Glut in sich spüren. Vergessen, wer sie waren und doch diese Sehnsucht nach ihrem alten Leben spüren.

Doch am besten fand ich die Dialoge. Mit Zera hat die Autorin eine so geniale Protagonistin geschaffen, ich liebe sie einfach. Ihr Humor ist so göttlich. Sie hat eine sehr sarkastische Art und sagt einfach was sie denkt, andauernd, egal ob die Situation unpassend ist. Doch dadurch, dass aus der Ich-Perspektive von ihr erzählt wird, bekommt man auch einen Einblick in ihre Gedanken. Und sie ist nicht immer so tough, wie sie sich gibt. Was sie zusätzlich sympathisch macht. Aber auch die Nebencharaktere wie Lucien oder der Beneather Malachite wissen zu überzeugen. Mittlerweile sind mir die Charaktere richtig ans Herz gewachsen und man hofft einfach nur, dass alle das Ende erleben bzw. überleben werden.

Natürlich fehlt es Hearless nicht an einer Liebesgeschichte. Wer mich kennt weiß, diese haben bei mir oft keinen leichten Stand. Umso mehr habe ich mich gefreut, dass die Autorin die Lovestory auch in Band 2 dezent gehalten hat. Die Gefühle kommen beim Leser zwar sehr gut an, aber sie überladen die Handlung nicht. Und ich habe richtig mitgefiebert. Außerdem finde ich die Darstellung der Gefühle gelungen, da sie authentisch wirken und die Charaktere sich auch selbst reflektieren.

Nun zu Handlung. Wow, trotz der Länge des Buches war ich permanent an den Seiten gefesselt. Besonders gegen Ende wurde es richtig spannend mit einem explosiven Showdown. Aber auch im Verlauf der Geschichte war der Spannungsbogen stramm gespannt. Als Leser konnte man schön miträtseln, da nicht alles offensichtlich war und so was liebe ich ja eh. Nun bin ich wahnsinnig gespannt auf den nächsten Band und würde ihn am liebsten sofort lesen.

Fazit:
Die Idee mit den Herzlosen ist etwas völlig neues für mich und konnte mich schon in Band 1 überzeugen.
Ich liebe Zera und ihre Art, sie ist so unheimlich witzig, schön frech und sarkastisch.
Die Lovestory ist angenehm dezent, geht aber trotzdem unter die Haut und man fiebert mit.
Trotz der über 500 Seiten kommt keine Langeweile auf, ich hing nur so an den Seiten und das Ende lässt den Leser gespannt auf das Finale warten.
Für mich definitiv ein Highlight.