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Veröffentlicht am 29.07.2020

Anita Garibaldi ... Freiheitskämpferin, Geliebte, Mutter ... eine wahre Heldin der Geschichte ...

Tage des Aufbruchs
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Mit viel Liebe zum Detail und dennoch nicht überladen, schildert die bekannte und beliebte Autorin Karin Seemayer das Leben der heldenhaften Anita Garibaldi. Unter diesem Namen geht sie später in die Analen ...

Mit viel Liebe zum Detail und dennoch nicht überladen, schildert die bekannte und beliebte Autorin Karin Seemayer das Leben der heldenhaften Anita Garibaldi. Unter diesem Namen geht sie später in die Analen der Geschichte ein und wird in Italien bis zum heutigen Tage verehrt und hoch angesehen. Sie war eine ungewöhnliche Frau ihrer Zeit, die wahrlich nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde. Mit vierzehn Jahren wurde sie von ihrer Mutter unglücklich verheiratet und schließlich vom eigenen Mann verlassen. So trifft sie schließlich 1839 auf Guiseppe Garibaldi, der sich augenblicklich in sie verliebt und sie sogleich mit den Worten: „Du musst mein werden!“ für sich einnimmt. Ihr steht ein beschwerliches, aber auch aufregendes Leben an seiner Seite bevor. Sie bestreitet viele kleine und große Schlachten mit ihm und ist bald bis über alle Grenzen für ihren Mut und ihre Tapferkeit bekannt. Sie zieht mit ihm von Brasilien nach Uruguay und schließlich mit ihren inzwischen vier Kindern in Guiseppes Heimat Italien.

Bewundernd, fast liebevoll, beschreibt die Autorin diese Heroine zweier Welten. Ohne Klagen nimmt sie das harte Leben hin, lediglich ihre Eifersucht auf alle Frauen, die ihren gut aussehenden Mann umgarnen zu versuchen, blitzt manchmal an die Oberfläche. Es war bestimmt nicht immer einfach, aus vorgegebenen Fakten einen spannenden Roman zu stricken, doch Karin Seemayer ist dies Aufgabe hervorragend gelungen. Zudem möchte ich ein großes Lob für ihre sehr rege und oft informative Beteiligung an der Leserunde bedanken. Du hast dein Buch zum Leben erweckt, liebe Karin, das wird mir noch eine Weile im Gedächtnis bleiben. Ich vergebe hier mit fünf Sterne die wohlverdiente Höchstpunktzahl!

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Veröffentlicht am 07.07.2020

Wieder mal ein sinnloses Morden ... aber haben wir daraus gelernt?

Eine Liebe zwischen den Fronten
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Und wieder einmal hat es eine meiner Lieblingsautorinnen geschafft, mich mit ihrem neuesten Roman „Eine Liebe zwischen den Fronten“ restlos zu überzeugen.

Sie hat sich ein spannendes, aber auch sehr aufwühlendes ...

Und wieder einmal hat es eine meiner Lieblingsautorinnen geschafft, mich mit ihrem neuesten Roman „Eine Liebe zwischen den Fronten“ restlos zu überzeugen.

Sie hat sich ein spannendes, aber auch sehr aufwühlendes Thema ausgesucht, das in diesem Jahr nach 150 Jahren sein trauriges Jubiläum feiert, denn im Jahr 1870 kam es zum kriegerischen Konflikt zwischen Frankreich und den Preußen. Dass sie sich dazu ausgerechnet den Verlobungstag von Madeleine und Paul ausgewählt hatten, trifft die Beiden doppelt hart und stellt sie durch den Krieg nun vor eine schier unüberwindbare Herausforderung. Denn Madeleine ist Französin und wenn herauskommen sollte, dass sie Geliebte eines deutschen Arztes ist, sähe das sicher nicht gut für sie aus. Es kommt, wie es kommen muss. Paul von Gerlau wird sofort an die Front beordert und Madeleine und ihrem Vater gelingt über eine Nacht und Nebel Aktion die mühsame Flucht aus Berlin. In ihrer Heimatstadt Metz angekommen erwartet sie jedoch keine liebende und sorgende Ehefrau und Mutter, sondern ein kaltblütiger Drachen, der nur an sich selbst denkt. Auch Madeleines Bruder ist keine Stütze. Er ist selbst von so viel Heißblut und Hass zerfressen, dass sich Madeleine bald recht allein auf der Welt vorkommt. Zusammen mit dem algerischen Dienstmädchen Djamila begeben sich die Beiden auf die Suche nach Paul, Djamilas Bruder Karim und Madeleines Bruder Clément. Vor allem aber hoffen sie auf ein Überleben, denn an Frieden ist noch lange nicht zu denken …

Wie nicht anders gewohnt, hat Maria W. Peter auch diesmal ein historisches Gedenken hingelegt, das gepaart mit gerade der richtigen Portion Liebe, Leidenschaft und Spannung Lesegenuss erster Klasse bereitete. Zudem hatte ich das Glück bei einer von der Autorin begleiteten Leserunde dabei sein zu dürfen, die von ihr mit weiteren Fotos und Berichten untermalt wurde.

Neben ihrer exzellenten Recherche, die sie direkt an die damaligen Schauplätze geführt hat, hat sie auch eine Reihe von Charakteren kreiert, die dem Roman eine wunderbare Authentizität verleiht. Die immer wieder eingeflochtenen wahren Begebenheiten taten ihr übliches dazu.

Der Roman las sich flüssig und an vielen Stellen mit großer Spannung. Dass Maria hier ihr eigenes Herzblut hat einfließen lassen, spiegelt sich in jeder Zeile wider. Dieses Buch könnte ihrem etwas älteren Roman „Die Küste der Freiheit“ knapp den Rang ablaufen. Ich bin begeistert und möchte mich an dieser Stelle herzlich bedanken.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Den Krieg mal durch kindliche Augen betrachten ...

Der Hütejunge
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Es ist schon immer etwas ganz Besonderes, wenn Autoren einen Teil ihrer ganz eigenen und privaten Geschichte mit ihren Lesern teilen. Die Autorin Ulrike Blatter hat diesen mutigen Schritt mit großem Erfolg ...

Es ist schon immer etwas ganz Besonderes, wenn Autoren einen Teil ihrer ganz eigenen und privaten Geschichte mit ihren Lesern teilen. Die Autorin Ulrike Blatter hat diesen mutigen Schritt mit großem Erfolg gewagt. Sie lässt uns teilhaben am Kriegsgeschehen in einer kleinen Stadt in der Eifel. Durch die Augen und Ohren eines kleinen Jungen – ihr eigener Vater – erleben wir, wie das Grauen immer schrecklicher wird, wie er schließlich immer mehr Tote, Bomben und Zerstörung durchleben muss. Aber sie zeigt uns auch seine kindlichen, weichen Züge. Ein Künstler hatte er werden wollen. Er war ein Kind der Farben, der sich stundenlang an einer hübschen bunten Murmel erfreuen konnte. Er war das jüngste von sechs Kindern und die Mutter war bei seiner Geburt bereits ausgelaugt und müde. Und so wuchs er als „Der Junge“ auf, ein kleiner Junge ohne Namen. Als mir der als Leserin am Ende des Buchs schließlich doch noch offenbart wurde, war ich fast zu Tränen gerührt.
Ich wünsche dem Buch, das durchaus mal wieder zum Nachdenken über das eigene Leben – die Vergangenheit und die Zukunft – anregt, weiterhin viel Erfolg und vor allem viele Leser. Ich spreche eine absolute Leseempfehlung aus und vergebe hier verdiente fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 18.06.2020

Der geheimnisvolle Libanon ...

Am Ende bleiben die Zedern
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Was passiert mit Kindern, wenn sie urplötzlich von ihrem Vater verlassen werden, den sie vergöttert haben? Der der beste Geschichtenerzähler der Welt war? Der in der Nachbarschaft als eine Art stiller ...

Was passiert mit Kindern, wenn sie urplötzlich von ihrem Vater verlassen werden, den sie vergöttert haben? Der der beste Geschichtenerzähler der Welt war? Der in der Nachbarschaft als eine Art stiller Held gefeiert wurde? Samir muss genau dieses Schicksal erfahren und gibt sich, wie viele Kinder, selbst die Schuld. Er baut sich in Gedanken einen Vater auf, der eigentlich unfehlbar war und aus einem Land kam, dass er meinte wie sein eigenes zu kennen, obwohl er selbst nie dort war. Als schließlich die Familie aufgrund weiterer tragischer Umstände komplett auseinanderbricht, wird Samir von unvorstellbaren Sehnsüchten getrieben. Er will, nein, er muss es wagen, die Wahrheit herauszufinden. Eine Reise mit unvorhersehbaren Ereignissen ist das Ergebnis …
Man muss sich schon einlassen wollen auf dieses Buch, den Libanon und den jungen Mann Samir, der auf der Suche nach seinem Vater aber vor allem auch nach sich selbst eine Reise in ein fremdes Land aber auch in sein tiefstes Inneres antritt. Aber als Belohnung wartet ein Roman, der einfühlsamer schwer zu erzählen ist. „Der Libanon“, das unbekannte Land, dass immer wieder geschüttelt und gebeutelt wird von Krieg und Zerstörung und das doch auch so viele Menschen hervorbringt, die eine Zufriedenheit und ein Vertrauen ausstrahlen, das ihresgleichen sucht. Mir hat sie gut gefallen, die Exkursion in ein für mich unbekanntes Land. Es wird nicht immer alles gut, aber man muss lernen, die Dinge so zu nehmen wie sie kommen und Schuld ablegen können zum glücklich werden. „Ein Lied für die Vermissten“, der neueste Roman des Autors, ist schon auf meine Wunschliste gewandert.

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Veröffentlicht am 01.06.2020

Wenn das Handy den Tod in dein Wohnzimmer bringt ...

Death Call – Er bringt den Tod (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 8)
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Genial, genial, genial … genauso kenne ich Chris Carter von seinem Debütthriller „Der Kruzifixkiller“, den ich vor vielen Jahren gelesen hatte.
Robert Hunter und Carlos Garcia stehen vor einem Rätsel ...

Genial, genial, genial … genauso kenne ich Chris Carter von seinem Debütthriller „Der Kruzifixkiller“, den ich vor vielen Jahren gelesen hatte.
Robert Hunter und Carlos Garcia stehen vor einem Rätsel … einem äußerst grausamen Rätsel! Eine junge Frau wird per Videoanrufe Zeugin der grausamen Ermordung ihrer besten Freundin. Welch perfides Gehirn denkt sich so eine Folter aus? Wer steckt dahinter? Zu sehen ist nur ein Maskenmann mit grabestiefer Stimme. Doch viel Zeit bleibt den Beiden nicht für die Ermittlung, denn der kaltblütige Mörder hat schon sein nächstes Opfer im Visier …
Lange tappte ich hier im Dunkeln und war – wie selbst der brillante Robert Hunter – mir völlig im Unklaren, was den Mörder antrieb. Umso besser hat mir deshalb auch die clever durchdachte Aufklärung gefallen. Sehr stimmig um nicht zu sagen genial. Sehr gefreut habe ich mich übrigens auch, dass Robert diesmal auch ein wenig Licht in sein eigenes Privatleben bringen durfte … kann man doch vielleicht für den nächsten Band hoffen?
Das absolute Highlight aber war mal wieder die wunderbare Stimme des begnadeten Hörbuchsprechers Uve Teschner. Er lebt und vereinnahmt Robert Hunter für sich, wie es kein anderer könnte … freue mich schon riesig auf den nächsten Band.
Übrigens … eine kleine Bemerkung am Rande … die Bücher von Chris Carter sind nichts für zarte Seelen …

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