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Veröffentlicht am 20.06.2020

Die Menschen in Berlin, 1922

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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Der Roman geht dicht in das Jahr 1922. Durch die Protagonistin Hulda Gold, die als Hebamme in Berlin wirkt und deswegen vielen Familien begegnet, wird es ein Portrait der Stadt in dieser Zeit. Die Autorin ...

Der Roman geht dicht in das Jahr 1922. Durch die Protagonistin Hulda Gold, die als Hebamme in Berlin wirkt und deswegen vielen Familien begegnet, wird es ein Portrait der Stadt in dieser Zeit. Die Autorin Anne Stern ist in Berlin geboren und hat viel Gefühl für die Mentalität der Menschen dieser Stadt. Man lernt die Menschen kennen und ihre Armut, die wenige Jahre nach Kriegsende ziemlich verbreitet war.

Hinzu kommt ein Mord an einer Prostituierten, daher erhält das Buch auch den Anklang eines Histokrimis. Der junge Kommissar Karl North kommt hinzu.

Hulda ist eine selbstbewusste, mitfühlende Frau. Daher wirkt sie gut als Hauptfigur.

Schatten und Licht ist der Beginn einer Reihe. Weitere Teile werden folgen.
Abschließend möchte ich noch erwähnen, wie schön das Buch vom Verlag gearbeitet wurde, mit fabelhaften Covermotiv und Karte im Klappcover.

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Veröffentlicht am 13.06.2020

Tony & Carol

Der Knochengarten
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Der Knochengarten ist der neuestes Teil aus Val McDermids langjähriger Reihe um Tony Hill und Carol Jordan. Und es ist der erste Roman, den ich daraus lese. Ich war überrascht, das ich praktisch sofort ...

Der Knochengarten ist der neuestes Teil aus Val McDermids langjähriger Reihe um Tony Hill und Carol Jordan. Und es ist der erste Roman, den ich daraus lese. Ich war überrascht, das ich praktisch sofort problemlos reingekommen bin und die Figuren interessant finde.
Der Profiler Tony Hill sitzt selbst im Gefängnis, damit habe ich nicht gerechnet. Und Carol Jordan musste ihren Job als Polizistin kündigen und sich wegen einer posttraumatischen Belastungsstörungen behandeln lassen.
Eine ungewöhnliche Ausgangssituation, aber Val McDermid schafft es, den Leser so dicht an die Protagonisten heranzuführen, das man glaubt, deren Schicksal zu begleiten.

Zwischendurch gibt es immer wieder Zitate aus einem Buch (Verbrechen lesen) von Tony Hill, die meiner Meinung nach zum Text wirklich passen.
Es gibt noch weitere wichtige Figuren, z.B. die Detectives Paula und Stacey Chen. Und Vanessa, Tonys kalte Mutter.
Der Fall selbst ist schockierend. 40 Skelette von möglicherweise ermordeten Kindern wurden in einem ehemaligen Kloster gefunden.

Mir hat gut gefallen, dass psychologische Momente einen großen Anteil in der Handlung haben.
Die schottische Autorin Val McDermid ist zu Recht als bedeutend angesehen.

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Veröffentlicht am 05.06.2020

Der Weg des Wanderers

Als der Wolf den Wald verließ
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Als der Wolf den Wald verließ von Rosanne Parry ist bei Coppenrath erschienen und hat den Originaltitel A Wolf called Wander. Übersetzt hat Petra Knese.

Was mich am Buch neben der einfühlsam erzählten ...

Als der Wolf den Wald verließ von Rosanne Parry ist bei Coppenrath erschienen und hat den Originaltitel A Wolf called Wander. Übersetzt hat Petra Knese.

Was mich am Buch neben der einfühlsam erzählten Geschichte am meisten beeindruckt sind die reichhaltigen Illustrationen, die auf fast jeder Seite enthalten sind. Sie sind weder zu schlicht noch zu übertrieben. Die Illustrationen stammen von Monica Armino.

Dann ist die Tierdarstellung zu begrüßen. Den Wölfen werden ihre tierische Identität gelassen und werden nicht vermenschlicht.
Dennoch gelingt es der Autorin den Leser dicht an die emotionale Seite des Wolfes herankommen zu lassen. Das liegt auch daran, das man ihn schon als Welpe durch das Buch begleiten kann.
Den Namen Wanderer wird der Wolf erst am Ende des Buches für sich wählen. Als Welpe wird er flink genannt.

Ein üppiger Anhang gibt zusätzliche Informationen über die wahre Geschichte und dem Lebensraum von Wölfen.

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Veröffentlicht am 06.09.2020

Die Schriftstellerin und der Vogelpräparator

Sommergäste
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Sommergäste von Agnes Krup erzählt von der langjährigen Beziehung einer Schriftstellerin und einer Künstlerin. 1925 reist Charlotte Overbeck, Journalistin und Autorin zusammen mit der Bildhauerin Ellen ...

Sommergäste von Agnes Krup erzählt von der langjährigen Beziehung einer Schriftstellerin und einer Künstlerin. 1925 reist Charlotte Overbeck, Journalistin und Autorin zusammen mit der Bildhauerin Ellen Sinclair nach Rockcliff Isle. Hier treffen sie den Ornithologen und Präparator Crawford Maker. Gemeinsam werden sie sogar auf der Suche nach einem selten Vogel nach Kongo.

Die Schriftstellerin und der Präparator basieren auf reale Persönlichkeiten. Dabei ist es ein Verdienst der Autorin der berühmten Willa Cather damit ein Denkmal zu setzen. Die Schriftstellerin war sicher keine einfache Persönlichkeit. Agnes Krup schafft den Spagat sie entsprechend schwierig wie auch bedeutend darzustellen.

Neben der fortlaufenden Handlung ab 1925 gibt es auch Rückblicke in die Jahre 1912, als die Freundinnen sich kennen lernten.

Die Handlung des Romans umfasst 36 Jahre und ist damit ein epischer Wurf.

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Veröffentlicht am 03.06.2020

Belmonte

Belmonte
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Endlich mal wieder ein herzhaft geschriebener Famlienroman über mehrere Generationen, der sowohl gut lesbar als auch geheimnisvoll und interessant ist.
Es hat seine Anfänge in Italien in dem Dorf Belmonte ...

Endlich mal wieder ein herzhaft geschriebener Famlienroman über mehrere Generationen, der sowohl gut lesbar als auch geheimnisvoll und interessant ist.
Es hat seine Anfänge in Italien in dem Dorf Belmonte während der Kriegsjahre bis hin zur Auswanderung als Gastarbeiter nach Deutschland.
Die Erzählstränge wechseln sich den Zeiten und den Figuren und es sind ausschließlich weibliche Protagonistinnen.
Niemand von ihnen hat es leicht!
In der Gegenwart reist die in Deutschland geborene Simona in das geerbte Haus ihrer gerade verstorbenen Nona Franca.
Francas Mutter war Teresa, die 1944 unfreiwillig schwanger wurde. Erst später trifft sie Cesare wieder, den sie liebt.
Franca wandert in den sechziger jahren nach Deutschland aus, arbeitet in einer Fabrik, wurde Änderungsschneiderin und heiratete schließlich.
Es fällt auf, dass eigentlich alle Figuren in jeweils ihrer Zeit stark gemachte Figuren sind und die Autorin ihnen ausreichend Raum gibt.

Der Roman erfindet das Genre nicht neu, ist aber ein würdiger Vertreter!

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